»
Frankreich »
»
»
Frankreich »
»
»
Frankreich »
»

Erneuter Streik zu Jahresbeginn 2021 bei Frankreichs Energiekonzern Total und seiner Raffinerie Grandpuits – diesmal als „unbegrenzt“ angekündigt

Dossier

Beginn der erneuten Streikbewegung in Grandpuits im Oktober 2020„… Der Aufruf zum Streik kam, nachdem die Arbeiter:innen sich weigerten, mit der Abwicklung der Raffinerie zu beginnen, ohne Garantien für ihre Zukunft und Antworten auf ihre Forderungen zu haben. Bereits am 17. Dezember hatte das Unternehmen versucht, die Entgasung der Anlagen durchzusetzen, ein Verfahren, das für den Beginn der Abwicklung der Raffinerie unerlässlich ist. Angesichts dieses Vorgehens des Konzerns waren die Arbeiter:innen in den Streik getreten und hatten die Verwaltungsbüros besetzt, um Erklärungen zu verlangen, woraufhin das Unternehmen nachgeben musste. Der aktuelle unbefristete Streik ist eine Fortsetzung dieser ersten Aktion und bekräftigt die Weigerung der Arbeiter:innen, sich an der Abwicklung der Raffinerie im Dienste des unsozialen Plans von Total zu beteiligen. In diesem Konflikt mit dem Giganten Total braucht es die breitestmögliche Solidarität, beginnend mit den anderen Raffinerien, wo sich einige bereits geäußert haben, und auch von den Umweltorganisationen…“ – aus dem Bericht „Französische Ölarbeiter:innen im unbefristeten Streik gegen Entlassungen“ am 05. Januar 2021 bei Klasse gegen Klasse externer Link zum erneuten Streik. Siehe dazu weitere aktuelle Beiträge und den Hinweis auf unseren ersten Bericht zum durchaus besonderen Streik bei Grandpuits:

  • Im Dienst von Total: Französische Polizei überfällt die Streikenden der Raffinerie Grandpuits bei der Kundgebung vor den Toren der Unternehmensverwaltung am 9.2. New
    Der nunmehr seit dem 04. Januar 2021 andauernde (diesmal eben unbegrenzt beschlossene) Streik der Kolleginnen und Kollegen der Total-Raffinerie in Grandpuits (in der Nähe von Paris) wird zunehmend mehr zu einer Prestige-Angelegenheit für eines der wichtigsten Unternehmen Frankreichs, Total eben – zumal er auch in der Gewerkschaftsbewegung sowie auch, und dies ist eine seiner Besonderheiten, in der Ökologie-Bewegung zunehmend mehr Unterstützung findet. Nachdem die Streikenden und mit ihnen solidarische Gruppierungen bei der Kundgebung vor der Total-Verwaltungszentrale (siehe unseren letzten Bericht) das Gebäude grün bemalten – um ihre Kritik am kapitalistischen Greenwashing zu unterstreichen – und dies auch medial breit zu einer Debatte um eben diesen Versuch führte, die betriebliche Rationalisierung als ökologische Maßnahmen verkaufen zu wollen, musste der Logik der Total-Unternehmensleitung zufolge etwas Besonderes geschehen: So sollte die Polizei den Protest vor der Verwaltung durch einen Frontalangriff unterbinden. Was aber nicht dazu führte, dass die Streikenden klein beigaben, sondern im Gegenteil zu ganz massiver Kritik führte in einer Situation, da in ganz Frankreich ohnehin die Kritik an Polizeistaats-Maßnahmen sich verbreitet. Siehe zum Polizeiüberfall auf die Streikenden von Grandpuits und den gesellschaftlichen Reaktionen darauf drei aktuelle Beiträge und einen Hintergrundbeitrag:

  • Der Streik bei der Total-Raffinerie in Grandpuits dauert seit über einem Monat an – im Bündnis mit der Ökologie-Bewegung
    Seit dem 04. Januar 2021 – also dem Tag, an dem der erneute Streik der Belegschaft der Raffinerie von Grandpuits begann, der diesmal „unbegrenzt“ beschlossen wurde – ist über ein Monat vergangen und der Streik geht weiter. Gegen die Unternehmensleitung von Total, die versucht, ihren Kahlschlag-Kurs als „ökologische Wende“ zu verkaufen. Weswegen die streikenden Gewerkschaften bei dieser Aktion von Beginn an und zwar erfolgreich, das Bündnis mit der Ökologie-Bewegung gesucht haben, die einer solchen Wende ebenfalls nicht glauben mag. Ein Kampf, der auch in der landesweiten wie internationalen Gewerkschaftsbewegung wachsende Unterstützung findet. Siehe dazu zwei aktuelle Beiträge:

  • „Grève contre les suppressions d’emplois à Grandpuits: «c’est un nouveau Bridgestone déguis黓 von Irena Mathilde am 08. Januar 2021 bei Révolution Permanente externer Link berichtet von dem Streik, der am 04. Januar 2021 begann – und zieht Parallelen zwischen dem angeblich ökologischen Kündigungsplan von Total und der Schließung von Bridgestone, die eine ganze Region in eine soziale Krise versetzte, wie es auch diese Rationalisierungswelle tun würde…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=184812
nach oben