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Rider in Paris erkämpfen mit CGT Livreurs mit zweitägigem Streik bei Gorillas die Zusage für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen

Streik der Gorillas in Paris/Frankreich mit CGT Fahne

Am 27. Juni 2022 traten die Pariser Riders von Gorillas in den Streik. Organisiert wurde der Arbeitskampf von der CGT bzw. ihrer Untergliederung der CGT Lievreurs – laut deren Stellungnahme vom 29. Juni 2022 externer Link (frz.) legte der Streik den gesamten Gorillas Betrieb in Paris für zwei Tage lahm. Die Firmenleitung hat daraufhin eingelenkt und einer Vertragsverhandlung zugestimmt, die den Forderungen der Gewerkschaft entgegen kommt. Hierzu gehört eine Erhöhung der Löhne, medizinische Unterstützung und Arbeitsschutz sowie obgliatorische Bezahlung von Arztbesuchen, zudem wird der zweite Streiktag wie ein Arbeitstag ausgezahlt. Wir dokumentieren die Stellungnahmen und Hintergründe des Streiks:

  • „Am 27. Juni 2022 traten die Pariser Lieferfahrer:innen bei Gorillas in den Streik und forderten bessere Arbeitsbedingungen, das Ende fristloser Entlassungen und höhere Löhne. Die Beschäftigten des Pariser Gorillas-Lagers in Bastille, die am Montag erklärt hatten, den Standort zu blockieren, um gegen ihre Arbeitsbedingungen bei dem Spezialisten für die Lieferung von Einkäufen nach Hause zu protestieren, gaben am Mittwoch bekannt, dass sie die Protestbewegung beendet hatten. Die CGT Gorillas erklärte in einer Erklärung am Mittwoch, dass die streikenden Beschäftigten insbesondere „die Zusage des Managements, alle Lohnregulierungen zu beantworten und zu prüfen“, und in Bezug auf die Entlassungen eine Zusage erhalten hätten, dass das Management nicht mehr „auf von der Arbeit losgelösten Kriterien“ basiere. „Das lokale Management wird die Leistung der Rider (Zusteller, Anm. d. Red.) und des Ladenpersonals unter Berücksichtigung der Arbeitsrealität und der Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen bewerten“, erklärte sie in einer Pressemitteilung. (…) ‚Seit einigen Wochen ist eine Welle missbräuchlicher Entlassungen ohne triftigen Grund zu verzeichnen‘, sagte Arnaud Coulibaly, der für die Zusteller vor Ort zuständig ist, am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. ‚Jedes Mal finden sie einen fadenscheinigen Vorwand. Vielleicht hat Gorillas kein Geld mehr‘. Darüber hinaus hat sich die Geschäftsleitung laut der Gewerkschaft am Mittwoch verpflichtet, ‚die Beschäftigten, die sich in einer irregulären Situation befinden, zu begleiten und sie im Rahmen der gesetzlichen Kriterien weiter zu beschäftigen‘…“ Meldung von AFP, erschienen am 29. Juni 2022 auf Notre Temps externer Link („Gorillas: les salariés en grève crient „victoire“, ont repris l’activité“).
  • Gorillas Kolleg:innen streiken gegen unfaire Entlassungen und psychologischen Druck seitens des Managements
    „Die Mitarbeiter des Pariser Warenhauses Gorillas de Bastille haben am Montag erklärt, dass sie den Standort blockieren, um gegen eine Welle von ‚ungerechtfertigten Entlassungen‘ und den ‚psychologischen Druck‘ innerhalb des Homeshopping-Lieferanten zu protestieren. ‚Wir sind etwa dreißig Streikende vor dem Gelände. Wir blockieren den Zugang, es geht nicht mehr‘, sagte Arnaud Coulibaly, der für die Zustellung vor Ort zuständig ist, gegenüber AFP. ‚Wenn wir keine Antwort von der Geschäftsführung erhalten, die wir um ein Treffen gebeten haben, werden wir weitermachen‘. ‚Gorillas liefert in 5 Minuten, dreht [kündigt] in 10 Minuten‘, prangert das Schild eines der Streikenden an. ‚Die Beschäftigten fordern ein Ende der aggressiven Geschäftsführung und der willkürlichen Entlassungen‘, heißt es in einer Pressemitteilung der CGT. ‚In den letzten Wochen hat es eine Welle von ungerechtfertigten Entlassungen ohne triftigen Grund gegeben‘, erläutert Coulibaly. (…) Ihm zufolge waren in seinem Lager bis vor kurzem noch etwa 70 Personen beschäftigt, von denen aber kürzlich etwa 15 entlassen wurden. ‚An den anderen Standorten ist es überall dasselbe‘, fährt er fort. ‚Das Management übt zu viel psychologischen Druck aus, die Leute halten das nicht mehr aus…“ Artikel von Oliver Adey, erschienen am 28. Juni 2022 auf GetToText.com externer Link („Gorillas: strike in a Parisian warehouse against layoffs”).
  • Union Régionale Ile de France CNT-SO twitterte am 27.6. externer Link (franz.), dass Gorillas Rider von Frichti als Streikbrecher einsetzen würde (beide haben gleichen Besitzer)
  • Siehe zum Hintergrund von Gorillas und Platform-Arbeit unsere Dossiers bei LabourNet:
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=202332
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