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Landesweite Empörung in Ecuador nach Femizid an María Belén Bernal

Landesweite Empörung in Ecuador nach Femizid an María Belén Bernal„… Nachdem die Anwältin María Belén Bernal elf Tage lang als vermisst galt, ist ihre Leiche auf einem Hügel fünf Kilometer von einer Polizeikaserne entfernt gefunden wurde. Diese war Arbeitsplatz des mutmaßlichen Täters, ihrem Ehemann Germán Cáceres. Nach ihm wird seitdem national wie international gefahndet. Bernal wurde mittlerweile, begleitet von Protesten, im Theater der Zentraluniversität von Ecuador beigesetzt. (…) In Quito und weiteren Städten organisierten nach Bernals Verschwinden Angehörige und feministische Gruppen zahlreiche Demonstrationen. (…) Juristisch wird darüber diskutiert, ob es sich im Fall Bernal um ein Verbrechen mit staatlicher Verantwortung handelt, also um ein sogenanntes Staatsverbrechen aufgrund Mittäterschaft oder Unterlassung, oder um einen individuellen Fall von Femizid. Diese Entscheidung wird bei den Angehörigen liegen und den Prozess beeinflussen.“ Beitrag von Alexandra Schmeil vom 30. September 2022 bei amerika21 externer Link – siehe dazu:

  • Ecuador verzeichnet mit 272 Fällen in diesem Jahr Höchststand an Femiziden New
    „In diesem Jahr sind in Ecuador bis zum 15. November 272 Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet worden. Die lateinamerikanische Vereinigung für alternative Entwicklung (Aldea) aus Ecuador gab dies in einem Bericht bekannt. Das bedeutet, dass in dem südamerikanischen Land alle 28 Stunden ein Femizid geschieht. 2021 wurde mit 197 Fällen zum Jahr mit der höchsten Rate an geschlechtsspezifischer Gewalt in Ecuador erklärt, heißt es in dem Bericht. 2022 habe diese Zahl noch übertroffen, und das Jahr sei noch nicht zu Ende. Damit ist auch die These entkräftet, der Anstieg von Gewalt an Mädchen und Frauen sei vor allem auf die Covid-19-Maßnahmen zurückzuführen. 22 Provinzen haben zwischen dem 1. Januar und dem 15. November insgesamt 272 Femizide gemeldet, in deren Folge 196 Kinder zu Waisen wurden. 109 der Opfer waren Mütter und neun schwanger. Der Statistik zufolge sind Guayas, Manabí und Esmeraldas die Provinzen mit der höchsten Anzahl. Nur in Zamora Chinchipe und Galápagos wurden bis zum 15. November keine Femizide gemeldet. Die Mehrheit der Opfer waren zwischen 26 und 35 Jahre alt und insgesamt 30 minderjährig. In acht der insgesamt 272 Fälle richtete sich die Gewalt gegen Transfrauen; zwei davon aus Guayas und Esmeraldas und je eine aus Cotopaxi, Santa Elena, Tungurahua und Manabí. Die Hälfte der getöteten Frauen standen in einem persönlichen Verhältnis zum Täter, der oftmals Partner oder Expartner ist. Aus dem Report geht auch hervor, dass es in 40 Fällen eine Vorgeschichte von häuslicher und/oder sexueller Gewalt gab. In dem Zusammenhang kritisieren zahlreiche Organisationen die ungenügende Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt. Aldea macht den Staat für die Femizide verantwortlich, da dieser nicht die notwendigen Maßnahmen ergreife, um Mädchen und Frauen zu schützen. Zudem fordert die Organisation eine Entschädigung der Opfer und ihrer Familien. (…) Nach Bekanntgabe des Berichts fanden am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, in mehreren Städten feministische Proteste gegen die Gewalt an Mädchen und Frauen statt, zu denen Aldea mitaufgerufen hat. In Quito demonstrierten trotz Regen mehrere Hundert Personen. Elizabeth Otavalo, die Mutter von María Belén Bernal war auch anwesend und betonte die Notwendigkeit, das Justizsystem zu reformieren.“ Beitrag von Alexandra Schmeil vom 6. Dezember 2022 in amerika21 externer Link
  • siehe auch #MariaBelenBernal und #NiUnaMenos
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=204926
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