»
Ecuador »
»
»
Ecuador »
»
»
Ecuador »
»

Ecuadors informell Beschäftigte: Beinahe zweieinhalb Millionen Menschen ohne Einkommen. Ohne Versicherung – die Leichen liegen auf der Straße…

Am 17. September 2014 in Ecuador: Gewerkschaftsverbände, soziale Organisationen, Indigene: Gemeinsam gegen neues Arbeitsgesetz„… Nachdem seit Tagen erschreckende Bilder auf die Straße gelegter und nicht abgeholter Leichen um die Welt gingen, gehen in Ecuador die verzweifelten Versuche weiter, die Lage in der Hafenstadt Guayaquil im Südwesten des Landes wegen der Ausbreitung des Coronavirus irgendwie in den Griff zu bekommen. Während das Gesundheitssystem in der fast drei Millionen Einwohner zählenden Stadt bereits kollabiert ist, wird immer deutlicher, welch verheerende Rolle die Regierung von Präsident Lenín Moreno dabei spielt. Zwar ist laut offiziellen Zahlen Ecuador schon seit Wochen eines der in Lateinamerika am stärksten betroffenen Länder durch das Coronavirus, jedoch muss man davon ausgehen, dass die tatsächlichen Infektionszahlen und auch Todesfälle infolge von Covid-19 weit höher liegen. Gestern bestätigte das Gesundheitsministerium 3.747 Infektionen (davon sollen rund 1.600 Angestellte aus dem Gesundheitssektor sein) und 191 Tote. Vor allem in Guayaquil glaubt man diesen Zahlen aber nicht mehr. Zu offensichtlich und zu zahlreich sind die Toten auf den Straßen, wovon auch im Internet kursierenden Bilder und Videos zeugen. Seit dem 17. März sind beim staatlichen Notruf in ganz Ecuador 7.330 Anrufe eingegangen, mit der Bitte, Tote abzuholen. Der Großteil davon in Guayaquil. Medien berichten von rund 100 eingesammelten Leichen pro Tag, und dabei blieben noch immer viel unabgeholt...“ – aus dem Beitrag „Ecuador: Tote auf den Straßen wegen Corona – oder wegen Sparpolitik der Regierung?“ von Jonatan Pfeifenberger am 07. April 2020 bei amerika21.de externer Link über die Zustände in einem der Länder, in denen der IWF diktiert… Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag zur Entwicklung in Ecuador, einen Artikel zur Situation der dort informell arbeitenden Menschen und ihren extremen Problemen, sowie einen Aufruf vol Volksorganisationen aus mehrere lateinamerikanischen Ländern mit starker Beteiligung aus Ecuador:

  • „Links liegengelassen“ von Knut Henkel am 02. April 2020 in der jungle world externer Link berichtet aus Ecuador (daneben auch noch aus Bolivien): „… Oberstes Ziel ist es derzeit, zu verhindern, dass das Virus sich von Guayaquil aus in die Nachbarprovinzen verbreitet. Das Militär setzt eine Ausgangssperre durch, die vom frühen Nachmittag bis in die frühen Morgenstunden gilt. ­Ansonsten sorgen die Soldaten dafür, dass die Menschen Abstand halten – auch auf den Märkten. Der Ökonom Alberto Acosta weist darauf hin, dass in Guayaquil sechzig bis siebzig Prozent der Menschen einer informellen Tätigkeit nachgehen. »Wer nicht arbeitet, isst nicht, so lautet die bittere Realität. Die Leute können kaum zu Hause bleiben, deshalb hat es in Quito und Guayaquil bereits Proteste gegeben«, sagt er. Acosta hat eine Petition unterzeichnet, die fordert, die Bedienung der Auslandsschulden Ecuadors auszusetzen. Das Geld soll in das Gesundheitssystem umgeleitet werden. »Zudem brauchen wir Lebensmittelprogramme für den Bevölkerungsteil, der von der Hand in den Mund lebt«, so Acosta. Er warnt vor dem Risiko, dass die Notmaßnahmen nicht eingehalten werden und das Virus sich verbreitet...“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=169603
nach oben