»
China »
» »

Dass Foxconn in China für Apple unter tödlichen Bedingungen produziert ist bekannt. Die Bedingungen der Produktion für Amazon sind – dieselben

Bloody Apple„… China Labor Watch hatte von August 2017 bis April 2018 die Bedingungen in der Foxconn-Fabrik in Hengyang in der chinesischen Provinz Hunan untersucht. Dort werden vor allem Produkte für Amazon hergestellt. In dem fast 100 Seiten langen Prüfbericht werden verschiedene Gesetzesverstöße aufgelistet. So seien 44 Prozent der Arbeiter in der Fabrik Tagelöhner, die bei Krankheit nicht bezahlt und bei zu wenigen Aufträgen unbezahlt nach Hause geschickt werden. Chinas Gesetze verbieten jedoch, dass ein Unternehmen mehr als zehn Prozent Tagelöhner einsetzt. Der Bericht stellt außerdem fest, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter der Fabrik in Spitzenzeiten bis zu 100 Überstunden pro Monat machten. Erlaubt sind maximal 36 Überstunden pro Monat. Dabei bekamen die Tagelöhner die Überstunden wie normale Arbeitszeit bezahlt und nicht den erhöhten Stundensatz, den reguläre Angestellte der Firma erhalten. (…) Ein Mitarbeiter der NGO hatte einen Monat lang als Tagelöhner in der Fabrik gearbeitet. Die völlig erschöpften Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden in den kurzen Pausen an ihren Werkbänken einschlafen, berichtete er…“ – aus dem Artikel „Illegale Arbeitsbedingungen bei Amazon-Zulieferer“ am 10. Juni 2018 in der Zeit online externer Link über die nach wie vor bestehenden Bedingungen beim größten Industrie-Unternehmen der Welt. Siehe dazu auch den Link zur Studie von CLW:

  • Ein neuer Bericht bringt Partnerunternehmen von Amazon, Apple und Tesla in Verbindung mit Zwangsarbeit in der Region Xinjiang in China New
    „Ein neuer Bericht des Tech Transparency Project beschuldigt Amazon, weiterhin mit Zulieferern zu arbeiten, die im Verdacht stehen, Zwangsarbeiter einzusetzen. Im Mittelpunkt stehen Vorwürfe gegen fünf Firmen aus der Region Xinjiang in China. Amazon führt eine öffentlich verfügbare Liste seiner weltweiten Lieferkette. Diese wurde zuletzt im Juni 2021 aktualisiert. Auf einer Karte lassen sich alle Unternehmen finden, die Waren für Amazon produzieren, darunter auch Eigenmarken wie Amazon Basic. Drei dieser Zulieferer haben demnach selbst Zwangsarbeiter eingesetzt: Luxshare Precision Industry, AcBel Polytech und Lens Technology. (…) Amazon ist nicht das einzige Unternehmen, das von den Vorwürfen betroffen ist. Luxshare ist Hersteller von Apples Airpods, zu den Kunden von Lens Technology zählen ebenfalls Apple und Tesla. Die Vorwürfe bestehen teils seit Jahren. Schon 2020 berichteten Washington Post und Tech Transparency Project, dass Lens Technology auch uigurische Zwangsarbeiter einsetze. (…) Die Vorwürfe gegen Technologieunternehmen, bei den Arbeitsbedingungen ihrer Zulieferer ein Auge zuzudrücken, ist nicht neu. Im Jahr 2020 sprach ein Bericht von 80.000 Zwangsarbeitern in chinesischen Betrieben. Die Liste der Unternehmen ist lang: Asus, Dell, Google, Huawei, Microsoft, Nintendo, Samsung und Xiaomi sind nur einige von Dutzenden Unternehmen, bei deren Produktherstellung Zwangsarbeiter tätig sein sollen. Internationale Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch und Amnesty International beklagen seit Jahren schwere Verletzungen. Demnach wird die muslimische Minderheit der Uiguren im Rahmen des Programms für den Transfer von Arbeitskräften der chinesischen Regierung zu schlecht oder gar nicht bezahlter Arbeit gezwungen. Die Uiguren sind eine muslimische Bevölkerungsgruppe, die in Chinas Gesamtbevölkerung eine Minderheit darstellt. Zehn Millionen Uiguren leben in der Region Xinjiang im Nordwesten Chinas. In den vergangenen Jahren hat sich das Vorgehen der chinesischen Regierung unter dem Vorwurf des Separatismus verschärft. Viele Uiguren sollen in Umerziehungslagern interniert sein.“ Beitrag von Daniel Ziegener vom 8. März 2022 bei golem.de externer Link
  • „Amazon Profits from Secretly Oppressing its Supplier’s Workers“ am 10. Juni 2018 bei China Labor Watch externer Link ist die Studie, die im oben verlinkten Beitrag kommentiert wird – und die, obwohl beinahe 100 Seiten stark, ausgesprochen lesenswert ist, vor allem weil sowohl deutlich wird, dass die Praktiken bei Foxconn sich eben keineswegs stark verändert haben, als auch, dass diese Praktiken nahe liegender Weise den Auftraggebern sehr wohl bekannt sind…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=133251
nach oben