»
Chile »
»
»
Chile »
»
»
Chile »
»

Proteste in Krankenhäusern: Chiles unsäglich rechte Regierung reagiert darauf – wie erwartet. Mit Polizeirepression…

Aktionsplakat zum Protest an Chiles Krankenhäusern vom September 2020„… Ein weiteres Mal sind am Samstag in der Hauptstadt Chiles Wasserwerfer gegen Demonstrierende aufgefahren. Diesmal gegen das technische Krankenhauspersonal, welches für bessere Arbeitsbedingungen protestierte. Einen Skandal löste die Tatsache aus, dass eine gleichzeitig stattfindende Demonstration gegen eine neue Verfassung von der Polizei begleitet wurde. Das Vorgehen wurde von sozialen Bewegungen und parteiübergreifend von der Opposition kritisiert. Die Ausbreitung des Coronavirus hat sich in Chile auf die Provinzen verlagert. (…) Das Krankenhauspersonal musste in den letzten Monaten viele Überstunden und Unsicherheiten in Kauf nehmen. Krankenhäuser haben steile Hierarchien. Während Ärztinnen und Ärzte hohe Löhne erhalten, verdient das sogenannte technische Personal (Técnicos en Enfermería Nivel Superior, TENS) im Durchschnitt 490.000 chilenische Pesos monatlich (rund 500 Euro). Diese an Hochschulen ausgebildeten Angestellten werden seit der Einführung eines allgemeinen Gesundheitsgesetzes nicht als medizinisches Personal geführt. Dies hat zur Folge, dass sie aus Fördergeldern und speziellen Unfall- und Lebensversicherungen ausgeschlossen sind. Seit 2018 forderten die beiden Gremien der TENS ihre Anerkennung als medizinisches Personal, die Corona-Pandemie hat dem Nachdruck verliehen. „Wir verlangen einzig was uns zugesteht und werden von der Polizei unterdrückt“, sagt eine Arbeiterin gegenüber Telesur. Während die Krankenhausangestellten keine finanzielle Wertschätzung für ihre Arbeit erhalten und zum Teil Gehaltseinbußen hinnehmen müssen, gewährte die Regierung von Präsident Sebastián Piñera den Carabineros eine Gehaltserhöhung von bis zu 30 Prozent…“ – aus dem Beitrag „Polizeigewalt in Chile gegen Krankenhauspersonal“ von Malte Seiwerth am 09. September 2020 bei amerika21.de externer Link – aus dem sehr deutlich wird, wessen „Arbeit“ für die Rechtsregierung besonders wichtig ist – und dann auch beim Gehalt nicht gespart wird… Siehe dazu auch drei ältere Beiträge, die die Vorgeschichte der aktuellen Entwicklung und Auseinandersetzung deutlich machen:

  • „Gesundheitssystem in Chile an seinen Grenzen“ von Viktoria Reisch am 29. Mai 2020 bei amerika21.de externer Link zur Entwicklung der Probleme im chilenischen Gesundheitswesen unter anderem: „… Unterdessen stößt das Gesundheitssystem an seine Grenzen. Die chilenische Gemeinschaft für Intensivmedizin berichtete am Sonntag, dass in manchen Teilen Santiagos die Auslastung der Betten zwischen 96 und 99 Prozent liegt. Um den Kollaps der Krankenhäuser vorzubeugen, wurden zusätzliche Betten eingerichtet, Beatmungsgeräte gekauft, das Personal aufgestockt und Patienten in andere Städte des Landes gebracht. Allerdings zeigen sich Ärzte bei den weiter steigenden Zahlen besorgt über die Entwicklung. Während in Santiago, Iquique und Alto Hospicio im Norden sowie Lonquimay im Süden die Quarantänemaßnahmen bis vorerst 5. Juni verlängert wurden, gilt dies nicht für alle Städte des Landes. Am heutigen Freitag um 22 Uhr wird die Quarantäne in Antofagasta sowie Mejillones im nördlichen Teil des Landes aufgehoben. Die Bürgermeisterin von Antofagasta, Karen Rojo, sieht das mit Sorge: „Die Quarantäne kam sehr spät und wird heute bei den schlechtesten Aussichten wieder aufgehoben“, kommentiert sie die Entscheidung des Gesundheitsministeriums...“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=177878
nach oben