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Bulgarien

Die Mehrheit der Menschen in Bulgarien ist für die EU. Zumindest von jenen, die noch nicht vor ihr geflüchtet sind

Plakat der Kampagne gegen Korruption in Bulgarien 2017Um die Einigkeit ist es in der nicht nur in Fragen der Flüchtlingspolitik auseinanderdriftenden EU zwar keineswegs gut bestellt. Doch zumindest an seiner Südostflanke erfreut sich der Staatenbund laut Eurobarometer weiterhin einer ungebrochen hohen Popularität: 57 Prozent der Bulgaren gaben an, der EU zu vertrauen – das Vertrauen zur eigenen Regierung liegt hingegen nur bei der Hälfte. Dabei wirkt Bulgariens EU-Bilanz eher durchwachsen. Als Habenichts trat das Land 2007 der Union bei – und dümpelt elf Jahre später weiter am Ende fast aller EU-Sozialstatistiken. Auch solide Wachstumsraten von rund drei Prozent, eine Arbeitslosigkeit von unter sechs Prozent und Staatsschulden von weniger als 30 Prozent haben den anhaltenden Exodus aus dem Billiglohnland ins EU-Ausland kaum stoppen können. Fast ein Fünftel seiner immer älter werdenden Bevölkerung hat Bulgarien im letzten Vierteljahrhundert an die Emigration verloren. Denjenigen, die bleiben, droht oft Altersarmut: Mit Durchschnittsrenten von 170 Euro pro Monat kommen Rentner selbst in Bulgarien kaum mehr über die Runden“ – aus dem Beitrag „EU-Armenhaus übernimmt Ruder“ von Thomas Roser am 03. Januar 2018 in neues deutschland externer Link – was auch gelesen werden kann als ein Beitrag, der kurz die Ursachen der Flucht aus Bulgarien skizziert.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=126045
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