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Sie fühlen sich von Bolsonaros Weihnachtsamnestie für uniformierte Täter angefeuert: Brasilianische Faschisten organisieren Brandanschlag auf Satire-Gruppe

Die brasilianische Satiregruppe "Porta dos Fundos" (Hintertür), auf deren Einrichtungen ein Brandanschlag von Fachisten im Dezember 2019 organisiert wurde„… Ein Brandanschlag auf Büroräume der brasilianischen Satiregruppe Porta dos Fundos hat Ermittlungen der Kriminalpolizei nach den Tätern zur Folge. In einem Video bekannte sich eine nationalistische Gruppe zu dem Angriff, wie die Zeitung „O Globo“ am Donnerstag berichtete. Unbekannte hatten am Wochenende Molotowcocktails gegen die Büros des Künstlerkollektivs geschleudert. Porta dos Fundos hatte zuletzt Konservative in Brasilien mit ihrer Weihnachtssendung auf Netflix gegen sich aufgebracht. In „A Primeira Tentação de Cristo“ (Die erste Versuchung Christi) wird Jesus unter anderem als schwul dargestellt. Politiker und Geistliche kritisierten den Film als Angriff auf den christlichen Glauben. Die Satiregruppe will sich von dem Brandanschlag nicht einschüchtern lassen. „Sie werden uns nicht zum Schweigen bringen. Niemals. Wir müssen wachsam und stark sein“, schrieb der Schauspieler Fabio Porchat von Porta dos Fundos auf Twitter…“ – aus der Meldung „Ermittlungen nach Brandanschlag auf brasilianische Satiregruppe“ am 26. Dezember 2019 beim Standard.at externer Link – was die Frage offen lässt, ob hier die Polizei wieder einmal gegen sich selbst ermittelt… Siehe dazu auch eine weitere aktuelle Meldung – worin das Umfeld dieser Brandstifter ebenso deutlich wird, wie weitere begangene Untaten berichtet – und einen Beitrag zu Bolsonaros Freibrief für ebenfalls vermummte Täter:

  • „Suposto grupo integralista assume atentado contra sede do Porta dos Fundos“ am 26. Dezember 2019 bei Brasil de Fato externer Link meldet neben dem Anschlag auch, dass eben diese Aktion inmitten einer Welle der reaktionären Empörung über die Satiriker organisiert wurde, die nicht zuletzt von jenen Kräften getragen wurde, die die Basis der aktuellen Regierungskoalition darstellen, in erster Linie in diesem Fall naheliegenderweise die verschiedenen evangelikalen Strömungen – die mit ihren Versuchen, juristisch gegen die Satire vorzugehen, gescheitert waren. Und es wird darin berichtet, dass dieselbe „Integralistische“ Gruppe (in Brasilien traditioneller Weise die Selbstbezeichnung der Faschisten) zuvor an der Bundesuniversität der Region Rio einen Brandanschlag auf antifaschistische Aktivitäten unternommen habe.
  • „Straftäter in Uniform begnadigt“ am 25. Dezember 2019 in der taz online externer Link meldet unter anderem: „… Nach seinen Angaben sprach Bolsonaro die Begnadigungen jedoch nur in Fällen solcher Delikte aus, die ohne Vorsatz im Rahmen von Einsätzen oder in Gefahrensituationen begangen worden seien. Von dem Gnadenerlass ausgeschlossen seien Mitglieder der Sicherheitskräfte, die „schreckliche Verbrechen“ begangen hätten. Dazu zählen den Angaben zufolge Folter, „Terrorismus“ oder Korruptionsdelikte. Bolsonaro ist seit Anfang 2019 im Amt. Vor seinem Amtsantritt hatte er in Teilen der brasilianischen Öffentlichkeit mit der Äußerung für Empörung gesorgt, dass Mitglieder der Sicherheitskräfte für die Tötung von Kriminellen „mit Orden ausgezeichnet“ und nicht vor Gericht geschickt werden sollten. Die brasilianischen Sicherheitskräfte gehen oft mit harten Methoden gegen die in vielen Armenvierteln herrschende Bandenkriminalität vor…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=159936
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