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Der nationale Gesundheitsdienst SUS in Brasilien: Die letzte Rettung in der Epidemie. Die Rechtsregierung rettet „ihre Leute“ auch: Private Krankenversicherungen dürfen Beiträge um 100% erhöhen…

Brasilien: Das Gesundheitssystem SUSEtwa 200.000 Menschen sind in der Epidemie in Brasilien gestorben: Und gäbe es nicht den nationalen Gesundheitsdienst SUS, wären es noch viel mehr gewesen, denn nur hier gibt es Behandlung für die Armen. Eine der großen Errungenschaften der demokratischen Massenbewegung gegen die Militärdiktatur und Eckpfeiler der Verfassung von 1988 – die seitdem beständig Angriffen ausgesetzt ist, erst recht – aber keineswegs nur – wenn neoliberale Nazis an der Regierung sind. Bolsonazi, der viel getan hat, um den SUS weiter zu schwächen und finanziell auszutrocknen, tut auch viel, um jene zu schützen, in deren Auftrag er regiert. Die Gesundheitsaufsicht erlaubte den Profitjägern der privaten Krankenversicherungen für 2021 eine Erhöhung der Beiträge um bis zu 100%, die ihre angeblich stark gestiegenen Ausgaben beklagen, die niemand nachvollziehen kann. Siehe dazu aktuelle und Hintergrundbeiträge:

  • „Trinta anos: SUS resiste a desafios estruturais, desmonte do governo e pandemia“ von Nara Lacerda am 19. September 2020 bei Brasil de Fato externer Link ist ein kurzer geschichtlicher Abriss von 30 Jahren nationalem Gesundheitsdienst – und von 30 Jahren überparteilichen Angriffen auf eine der wichtigsten sozialen Errungenschaften des Kampfes gegen die Militärdiktatur, sowie von den vielen erfolgreichen Verteidigungskämpfen, die bisher einen durchschlagenden Erfolg der Privatisierungspolitik verhindert haben…
  • „Human Rights Watch: „Bolsonaro sabotiert Anti-Corona-Maßnahmen!““ – in dem Beitrag am 16. Januar 2021 bei npla externer Link heißt es: „In ihrem vor wenigen Tagen erschienenen Jahresbericht hat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch das Verhalten des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie scharf kritisiert. Der Oberste Bundesgerichtshof, der Kongress und die Gouverneure hätten sehr wohl Maßnahmen ergriffen, um die Brasilianer*innen vor der Krankheit zu schützen, der Präsident hingegen habe alles getan, um „den Kampf gegen das Coronavirus im Land zu sabotieren“…“
  • Ein Bewohner von Manaus musste sein Auto verkaufen, um eine Sauerstoffflasche für vier mit dem Corona-Virus infizierte Verwandte zu kaufen. Der Mann erzählt, dass sich alle Verwandte, trotz kritischem Zustand, Zuhause befinden, weil es keine Betten mehr im Krankenhaus gibt. so einer von vielen Tweets externer Link von Niklas Franzen externer Link über die Corona-Katastrophe in Manaus… So auch: „Die Nachrichten aus Manaus schockieren Brasilien und viele machen die Regierung für die Katastrophe mitverantwortlich. Im ganzen Land protestierten heute Abend Menschen an ihren Fenstern gegen Bolsonaro.am 16.1. um 2:17 externer Link
  • Und siehe dazu auch „Tragödie in Manaus: Den Krankenhäusern in der Amazonas-Metropole Manaus ist der Sauerstoff ausgegangen“, Artikel von Niklas Franzen vom 17.01.2021 im ND online externer Link: „Die brasilianische Journalistin Natuza Nery war live im größten Fernsehsender des Landes zugeschaltet, als sie von ihren Gefühlen überwältigt wurde. Der Grund: Die nordbrasilianische Regenwaldmetropole Manaus ist zum Schauplatz einer der dramatischsten Episoden der Corona-Pandemie geworden. Am vergangenen Donnerstag meldeten die dortigen Krankenhäuser, dass ihnen der Sauerstoff ausgegangen sei. Krankenpfleger mussten Patienten manuell beatmen, in sozialen Medien gingen Videos von Menschen viral, die privat angeschaffte Sauerstoffflaschen für ihre infizierten Verwandten in Krankenhäuser tragen. Mehr als 200 000 Menschen sind in Brasilien bisher an Covid-19 gestorben – das ist die zweithöchste Zahl nach den USA. Manaus war bereits zu Beginn der Pandemie schwer von der Gesundheitskrise betroffen, nun ist sie mit ist voller Wucht zurückgekehrt: Allein in den ersten zwölf Tagen des neuen Jahres waren mehr als 2000 Neuerkrankte in die Krankenhäuser eingeliefert worden. Hunderte stehen auf Wartelisten für Intensivbetten und viele Menschen ersticken Zuhause, ohne überhaupt einen Arzt gesehen zu haben. Verzweifelte Pflegekräfte berichten, dass sie Kranken Morphin spritzen, um wenigstens die Schmerzen zu lindern. Die örtlichen Beerdigungsinstitute kommen nicht mehr mit den Bestattungen hinterher. (…) Die abgelegene Lage von Manaus hat wahrscheinlich zum Engpass bei Sauerstoff beigetragen. Ausgerechnet der Nachbar- und Krisenstaat Venezuela hilft nun aus. Und im Internet sammeln Prominente Spenden, um Sauerstoffflaschen nach Manaus schicken zu können. Erst Ende Dezember hatte der rechte Gouverneur Lima ein Dekret für einen erneuten Lockdown zurückgenommen. Politiker aus der Bolsonaro-Ecke wie Präsidentensohn Eduardo feierten ihn dafür…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=185116
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