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Mercedes-Benz und die Militärdiktatur in Brasilien: Laut neuen Dokumenten während der Diktatur die Belegschaft im Werk in São Bernardo do Campo ausspioniert

Los 14 obreros desaparecidos de Mercedes Benz y los tres que fueron liberados habían participado en 1975 en una huelga.„… Laut einem Bericht der brasilianischen Tageszeitung Folha de São Paulo soll Mercedes-Benz do Brasil an der Bespitzelung der Belegschaft während der Militärdiktatur (1964-1985) beteiligt gewesen sein. Dies belegten neu gefundene Dokumente. Der Sicherheitsdienst des Unternehmens hat demnach Informationen über gewerkschaftliche und persönliche Aktivitäten der Mitarbeiter:innen im Werk in São Bernardo do Campo, im Bundesstaat São Paulo, gesammelt und diese an die Repressionsorgane der Militärdiktatur weitergegeben…“ Beitrag von Christian Russau vom 6. Juni 2023 bei amerika21 externer Link, siehe mehr daraus:

  • Weiter im Beitrag von Christian Russau vom 6. Juni 2023 bei amerika21 externer Link („Mercedes-Benz und die Militärdiktatur in Brasilien: Neue Dokumente aufgetaucht“): „… Die Bespitzelung durch Mercedes-Benz habe auch die dortige Metallarbeitergewerkschaft betroffen, in der Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva ab 1969 aktiv war. Die nun durch Folha de São Paulo veröffentlichten „vertraulichen“ Dokumente tragen Logos des DOPS-Geheimdienstes (Departamento de Ordem Política Social), der während der Militärdiktatur schwere Verbrechen gegen die Menschheit wie Folter und Mord beging ‒ und diese verweisen auf: „Quelle: Mercedes Benz“. (…) Laut dem Abschlussbericht hat auch Mercedes-Benz do Brasil das Folterzentrum Operação Bandeirantes (Oban) von 1969 bis Mitte der 1970er Jahre, dem Höhepunkt des staatlichen Terrors und Folterns, finanziell unterstützt. Neueste Untersuchungen zeigen, dass im Oban, das ab 1970 DOI-CODI hieß, 66 Menschen ermordet wurden, 39 starben dort unter der Folter. Von weiteren 19 Menschen gibt es als letztes Lebenszeichen, dass sie verhaftet und ins DOI-CODI verbracht wurden. Seither gelten sie als verschwunden. In Band II, Seite 320 des Berichts der Wahrheitskommission heißt es: „Neben Bankiers haben mehrere Multinationale den Aufbau des Oban finanziert, darunter die Firmengruppen Ultra, Ford, General Motors, Camargo Corrêa, Objetivo und Folha. Des Weiteren kollaborierten Multinationale wie Nestlé, General Electric, Mercedes-Benz, Siemens und Light.“ Die Antwort der Mercedes-Verantwortlichen im Jahre 2015 war, sie hätten in ihren Akten nichts Diesbezügliches gefunden, würden aber noch ehemalige Mitarbeiter:innen aus dieser Zeit befragen. Ob diese Befragungen überhaupt stattgefunden haben und welche Erkenntnisse es daraus gibt, wurde nie mitgeteilt. Der Volkswagen-Konzern hat Ende 2020 nach jahrelangem Druck einem außergerichtlichen Vergleich über Entschädigungszahlungen von 36 Millionen Reais an die vormaligen Arbeiter:innen der VW do Brasil-Fabrik in São Bernardo do Campo zugestimmt. Folha de São Paulo geht nun davon aus, dass Gleiches auch Mercedes-Benz ins Haus stünde.“

Siehe auch:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=212251
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