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Nach den neuen Attentaten in Brüssel: Trauer und Wut. Zu recht. Und die Reaktion: Weiter wie bisher. Keineswegs zu recht.

Die beiden Attentate von Brüssel mit ihren vielen Todesopfern haben in vielen Ländern dieser Welt Trauer und Wut hervorgerufen – mehr als verständliche Reaktionen. Die die Verantwortung dafür übernommen haben, tun das immer nach demselben Muster: Dem Gestammel irgendwelcher selbsternannter Kalifen zufolge, würden sie sich zwar mit den Mächtigen dieser Welt anlegen – dafür aber sind sie allesamt viel zu feige. Von der Elfenbeinküste über Nigeria und Mali und Tunesien bis nach Syrien und Irak, der Türkei und Europa galten ihre blutigen Verbrechen immer nur wehrlosen Menschen – mit den Mächtigen suchen diese Banden eher Geschäfte, gehe es um Öl oder Waffen. Und die Reaktionen in all diesen Ländern sind ebenfalls immer die Gleichen: Mehr Polizei, mehr Armee, mehr Geheimdienst, mehr Nationalismus und Rassismus. Und: Keine Schlagzeilen für die Opfer in Afrika und für die Opfer in syrischen oder jemenitischen Krankenhäusern. Siehe dazu eine Zusammenstellung abweichender Stimmen und Meldungen

  • „Immer wieder Molenbeek“ von Linda A. Thompson am 22. März 2016 in neues deutschland externer Link hat eine ähnliche Stoßrichtung: „Molenbeek bietet einen guten Nährboden für sie: Wie in Frankreich leiden gerade junge Moslems an der Diskriminierung durch die Mehrheitsgesellschaft. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, viele sehen keine Perspektiven. »Das schafft Misstrauen gegenüber der Gesellschaft«, sagt el Asri. »Die jungen Leute erwarten nichts mehr von der Gegenwart und erst recht nichts mehr von ihrer Zukunft. Alles, was sie suchen, ist Abenteuer und Adrenalin.« Das ist auch schon immer so gewesen: Kriminalität hat hier stets zum Alltag gehört. Wer konnte, zog von Molenbeek weg
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=95526
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