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Textilarbeiterinnen in Bangladesch kämpfen für eine Anhebung des Mindestlohns um mehr als 200 % und fordern internationale Unterstützung

Dossier

Global May Day: „Garment workers in Bangladesh fight for an increase in minimum wage by more than 200% and call for international support"Eine Allianz aus 11 Verbänden und Gewerkschaften des Bekleidungssektors in Bangladesch hat sich dem Garment Workers‘ Trade Union Center (GWTUC) angeschlossen, um für eine Anhebung des Mindestlohns auf 25 000 BDT (ca. 215€ / 235US$) pro Monat zu kämpfen. Das klingt vielleicht nicht nach viel. Aber wenn man bedenkt, dass der derzeitige Mindestlohn für die Beschäftigten in der Bekleidungsindustrie des Landes bei mageren 8 000 BDT liegt, wäre eine Erhöhung um mehr als 200 % ein echter Meilenstein für die vier Millionen Beschäftigten in dieser Branche. Die überwiegende Mehrheit davon sind weibliche Arbeitskräfte. In Bangladesch gibt es rund 4000 Bekleidungsfabriken, von denen die meisten für Marken wie Adidas, H&M, Nike, Marc O’Polo und Zara produzieren. Der GWTUC ruft andere Gewerkschaften und Einzelpersonen auf, sich mit den Bekleidungsarbeitern zu solidarisieren…“ engl. Aufruf vom 20.4.2023 bei Global May Day externer Link mit weiteren Infos:

  • Es sind noch 115 Arbeitende und GewerkschafterInnen der Bekleidungsindustrie in Bangladesch inhaftiert – es gibt nun eine Spendensammlung für die Kautionen New
    • Befreien Sie eine Arbeiterin in Bangladesch
      In Bangladesch wurden 115 Arbeitende in der Bekleidungsindustrie und Gewerkschaftsorganisatoren während der Proteste für einen existenzsichernden Lohn inhaftiert; helfen Sie mit, Geld für ihre Freilassung zu sammeln.
      Hilfe für die Befreiung von Arbeitenden und Gewerkschaftern in Bangladesch
      Im vergangenen Monat wurden 115 Arbeitende in der Bekleidungsindustrie und Gewerkschaftsorganisatoren während der Proteste für einen existenzsichernden Mindestlohn festgenommen und inhaftiert. Die Gewerkschaften in Bangladesch fordern die Freilassung der Verhafteten. Während die Forderung nach einer bedingungslosen Freilassung lautet, wird erwartet, dass hohe Summen für die Freilassung der Verhafteten gegen Kaution festgelegt werden. Geld, das sich die Familien der Arbeitenden nicht leisten können. Spenden Sie jetzt und schenken Sie inhaftierten Arbeitenden in der Bekleidungsindustrie und Gewerkschaftsorganisatoren in Bangladesch die Freiheit! (…) Bald darauf brachen in Städten in ganz Bangladesch Proteste aus. Vier Arbeitende starben, drei von ihnen angeblich durch die Polizei. Arbeitende und Gewerkschaftsorganisatoren wurden gezielt verhaftet, und mindestens 115 von ihnen sitzen inzwischen im Gefängnis. Das Sourcing Journal berichtet externer Link, dass der Herstellerverband die Fabriken angewiesen hat, „Massenstrafverfahren gegen Arbeitende, sowohl namentlich als auch ungenannt, einzuleiten und Beweise für Demonstrationen der Arbeiter direkt an die Organisation zu übermitteln“.
      Es wurden 43 Erstinformationsberichte (FIR) bei der Polizei eingereicht, wodurch Tausende von Arbeitenden der Gefahr einer Verhaftung ausgesetzt sind. Laut Thulsi Narayanasamy, Direktorin für internationale Interessenvertretung beim Worker Rights Consortium (WRC), haben ihre Untersuchungen ergeben, dass „internationale Marken wie H&M, Gap, Bestseller, VF Corp, PVH Corp, Kontoor Brands und Matalan mit Fällen in Verbindung stehen, die von ihren Fabriklieferanten gegen mehr als 20.000 Arbeitende in der Bekleidungsindustrie eingeleitet wurden, was zu einer weit verbreiteten Angst vor falschen Verhaftungen führt“. Narayanasamy bezeichnete die Vergeltungsmaßnahmen für die Proteste gegen den neuen Mindestlohnvorschlag als „systematische Bestrafung“ der Arbeitenden durch den Staat…“ britische Spendensammlung von No Sweat externer Link („Help Free a Garment Worker in Bangladesh“, maschinenübersetzt)
    • siehe die Homepage der Kampagne No Sweat externer Link und diese auch auf Twitter externer Link
  • Textilsektor in Bangladesch: »Sehen Modemarken in Verantwortung«
    „… Der Lohn reicht aber vorn und hinten nicht, deswegen machen künftig 12 500 Taka trotz der nominellen Steigerung von 56 Prozent für die meisten noch keinen großen Unterschied aus. Gemessen an der neuen Lage durch die Inflation liegt das reale Plus sogar eher nur bei etwa 14 Prozent. Darum regt sich also weiter Protest. Demgegenüber ist seit Monaten zu verfolgen, wie die Arbeit der Gewerkschaften immer weiter eingeschränkt und unterdrückt wird. Viele der Aktivist*innen sitzen inzwischen in den Gefängnissen, die Situation dort ist katastrophal mit überfüllten Zellen, ungenießbarem Essen und mangelnder medizinischer Versorgung. Weitere Beteiligte sind noch von anstehenden Verfahren bedroht. Sie sitzen in den Fabriken bei der Arbeit und haben Angst vor dem, was noch auf sie zukommt. Und auch wir als Organisationen müssen vorsichtig agieren, damit wir unsere lokalen Partner*innen nicht zusätzlich in Gefahr bringen, Repression ausgesetzt zu werden. (…) Wir sehen unbedingt auch die großen Modemarken mit in der Verantwortung, die Menschen in ihrem Kampf um existenzsichernde Löhne stärker zu unterstützen. Oder auf die Arbeitgeberverbände vor Ort einzuwirken, damit Anklagen fallengelassen werden. Die Modemarken sollten sich fragen, ob sie weiterhin in Kauf nehmen wollen, dass die Beschäftigten, die ihre Kleidung nähen, für Hungerlöhne schuften müssen…“ Interview von Thomas Berger vom 11.12.2023 in ND online externer Link mit Aika-Maresa Fischbeck über die Arbeitskämpfe in der Textilindustrie in Bangladesch
  • [Petition] Gap (und andere internationale Modemarken): Schluss mit der Ausbeutung von Arbeiter*innen in Bangladesch!
    In Bangladesch geben Textilarbeiter*innen, buchstäblich ihr Leben für einen existenzsichernden Lohn. Die Polizei geht mit Schlagstöcken, Gummigeschossen und sogar mit scharfer Munition gegen Protestierende vor, die faire Löhne fordern. Als Reaktion auf die jüngsten Proteste kündigte die Regierung letzten Monat eine Erhöhung des Mindestlohns an. Doch damit bekommen die Arbeiter*innen noch immer nur die Hälfte dessen, was sie für Essen, eine Unterkunft und sonstige Grundbedürfnisse brauchen.
    Wir dürfen diese Menschen in ihrem Kampf nicht alleinlassen!
    Mit viel öffentlichem Druck können wir Gap und andere internationale Modemarken dazu bringen, dass sie ausbeuterische Betriebe aus ihren Lieferketten ausschließen. H&M, ein wichtiger Konkurrent von Gap, hat schon zugesagt, in Bangladesch künftig mehr zu zahlen — aber die neue Summe ist noch immer erschütternd wenig. Trotzdem: Dieser Schritt bedeutet, dass auch Gap sich bald bewegen muss. Damit Textilarbeiter*innen angemessen bezahlt werden, müssen wir das Unternehmen jetzt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken.
    Textilarbeiter*innen in Bangladesch stellen für unangemessene Bezahlung und unter unzumutbaren Arbeitsbedingungen Bekleidung für einige der größten Modemarken der Welt her. Die Arbeiter*innen kämpfen für grundlegende Veränderungen — sie fordern Wertschätzung und Arbeitssicherheit. Die Regierung von Bangladesch reagiert erschreckend repressiv auf die Proteste. 23.000 Arbeiter*innen wurden verklagt und Hunderte festgenommen — ein unverhohlener Versuch, diese Menschen und ihre berechtigten Forderungen zum Schweigen zu bringen. Aber wir können sie unterstützen — gemeinsam können wir eine globale Bewegung starten, die die Modebranche unmöglich ignorieren kann. Wenn Gap sich zur Zahlung von Existenzlöhnen verpflichtet, könnte es einen Domino-Effekt auslösen und andere Großunternehmen dazu bewegen, schnell zu handeln, damit sie nicht das Zielobjekt der nächsten Kampagne werden. Ziel ist es, die Bekleidungsindustrie weltweit ethischer und nachhaltiger zu gestalten. Mit Ihrer Unterschrift tragen Sie zu einer Zukunft bei, in der faire Löhne und sichere Arbeitsbedingungen keine Ausnahme sind, sondern die Norm. Fordern Sie Gap: Machen Sie es wie H&M: Erhöhen Sie die Kaufpreise für Kleidung aus Bangladesch!Petition bei  Ekō externer Link
  • Proteste, Mindestlöhne und die „Hilflosigkeit“ von RMG-Arbeitenden in Bangladesch
    „Wie können wir von den Arbeitenden in der führenden Exportindustrie des Landes erwarten, dass sie ihren Lebensunterhalt mit einem Lohn bestreiten, der ihre Grundbedürfnisse nicht abdeckt?
    Wie in Artikel 37 der Verfassung von Bangladesch garantiert, ist das Recht auf Versammlung und friedliche Demonstration eines der Grundrechte jedes Bürgers. Dennoch untergräbt das jüngste harte Vorgehen gegen Arbeiter in der Bekleidungsindustrie, die für eine Erhöhung ihres Mindestlohns protestiert haben, sowohl diese Verfassungsgrundsätze als auch grundlegende Menschenrechte. (…) Während der jüngsten Proteste setzte die Polizei erneut Tränengas, Blendgranaten und Gummigeschosse ein, um die Protestierenden zu zerstreuen, wobei zwei von ihnen, darunter eine Bekleidungsarbeiterin, getötet wurden. Mehrere Züge des Grenzschutzes Bangladeschs (BGB) wurden ebenfalls eingesetzt, um die Proteste zu kontrollieren. Abgesehen von der Industriepolizei, die 2010 gegründet wurde, um die Proteste der RMG-Arbeitenden einzudämmen, sollen die Fabrikbesitzer lokale Schläger angeheuert haben, um die Demonstrationen zu beenden.
    Als Reaktion auf die Proteste kündigten die Fabrikbesitzer außerdem die Schließung von Fabriken an und erklärten, dass sie die Politik „keine Arbeit, kein Lohn“ anwenden würden. Einige Fabriken haben auch einen Einstellungsstopp für neue Arbeitende verhängt. Außerdem wurde berichtet, dass bisher rund 34 Klagen gegen 16.000 Protestierende eingereicht wurden.
    Man könnte sich fragen, warum diese Arbeitenden für eine Erhöhung ihres Mindestlohns protestieren mussten, denn Bangladesch ist das zweitgrößte Land für den Export von Konfektionskleidung und hat nach Angaben des National Board of Revenue (NBR) im Steuerjahr 2021-22 Einnahmen in Höhe von 40,16 Milliarden Dollar erzielt
    …“ engl. Artikel von Md Mohaiminul Islam vom 3.12.2023 in The Business Standard externer Link (maschinenübersetzt)
  • Textilwirtschaft in Bangladesch: Boss und Vaude wollen mehr
    Der Mindestlohn in Bangladesch wurde angehoben. Hiesigen Textilhändlern reicht das nicht. Auch vor Ort halten die Proteste an. (…) Die Stimmung in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, ist weiter angespannt. Auch während der Schnäppchenwoche Black Week kam es zu Protesten. Zudem jährte sich am vergangenen Freitag der Brand bei Tazreen Fashions, bei dem 2012 mindestens 112 Menschen starben. Näher:innen machten in den vergangenen Tagen auf geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam. (…) Die Fronten sind verhärtet, wie die Inhaftierung des Gewerkschaftsführers Babul Hossain von der Bangladesh Garment Workers Solidarity zeigt. Hossain rief Kolleg:innen auf, auf eine bessere Arbeitsgesetzgebung und einen höheren Mindestlohn zu dringen. Seine Kollegin Taslima Akter glaubt, er wurde verhaftet, um die Bewegung zu stoppen. Premierministerin Sheikh Hasina kündigte am Sonntag ein hartes Vorgehen gegen Brandstifter an, um Leben und Eigentum zu schützen.“ Artikel von Hannes Koch und Natalie Mayroth vom 26.11.2023 in der taz online externer Link
  • TextilarbeiterInnen in Bangladesch protestieren am Schwarzen Freitag, weil sie nähen, womit Amazon Profite macht – Solidaritätsaktionen in deutschen und schweizerischen Städten
    • „KleidungsarbeiterInnen machen die Kleidung, die Amazon verkauft und davon profitiert.“
      „… Am Freitag gingen Mitglieder der Sommilito Garments Sramik Federation (SGSF), einer Bekleidungsarbeitergewerkschaft, im Rahmen des Aktionstages auf die Straße in Bangladesch. Die Demonstranten, überwiegend Frauen, erhoben Forderungen, einschließlich des Rechts auf Vereinigungsfreiheit, Maßnahmen zur Verhinderung geschlechtsspezifischer Gewalt und sexueller Belästigung. Die Aktion wurde im Zuge der großen Proteste von Textilarbeitern abgehalten, um einen fairen Lohn zu fordern, der tödliche Gewalt erlebte. „Kleidungsarbeiter machen die Kleidung, die Amazon verkauft und davon profitiert. Aber Amazon erkennt uns nicht einmal als seine Mitarbeiter an und unterschreibt nicht einmal das Accord on Fire and Building Safety, um unsere Fabriken sicher zu halten. Diese Präzität lässt uns für noch mehr Missbrauch offen: gefährliche Arbeitsbedingungen, ein Mindestlohn unter den 209 Dollar pro Monat, die wir fordern, und Gewerkschafter, die von der Polizei angegriffen und getötet werden“, erklärte SGSF-Präsident Nazma Akhter…“ Aus dem engl. Beitrag vom 25.11.2023 bei Peoples Dispatch externer Link („Workers hold protests and strikes on global day of action to “Make Amazon Pay”“, maschinenübersetzt)
    • 24. November | Solidarität aus Göttingen, Hamburg, Heidelberg und München am Schwarzen Freitag
      In der Stadt Göttingen besuchten die Genossinnen und Genossen am Black Friday die Geschäfte von H&M und NewYorker in der Innenstadt und verteilten dort Flugblätter, da diese Einzelhändler ebenfalls aus den Bekleidungsfabriken in Bangladesch beziehen…“ engl. Meldung in „NEWS – Garment Workers’ Struggle in Bangladesh“ bei Globalmayday externer Link mit vielen Fotos und einige einzeln:

      • Aktion in #Basel gegen H&M, in Solidarität mit den streikenden Arbeiter:innen in Bangladesh. Auf die Strasse zu einem internationalistischen #25November! Gegen die patriarchale und kapitalistische Gewalt! (…) Unser Feminismus ist ein klassenkämpferischer, der sich  gegen Kapitalismus & Patriarchat richtet. Die Gewalt an uns hat  System!
        Alle am 25.11.  auf die Strasse – Schluss mit der Gewalt an uns! Ni una menos!  Viel Kraft und Erfolg dem Kampf der Textilarbeiter:innen Bangladesh!
        Thread von Lotta – organisiert kämpfen vom 24. Nov. 2023 externer Link mit Video, siehe auch:

        • Aktion in Solidarität mit den streikenden Arbeiter:innen in Bangladesh
          In Solidarität mit den seit Wochen streikenden Textilarbeiter:innen in Bangladesh wurde die Hauptfiliale von H&M in Basel eingefärbt…“ Bericht vom 23.11.2023 von und bei lotta externer Link
      • In der Stadt #Göttingen platzierten Genossen zum Black Friday Flugblätter in den Geschäften von Einzelhändlern, die ihre Waren aus Fabriken in Bangladesch bezogen, um sich mit dem anhaltenden Kampf der Textilarbeiter dort zu solidarisieren.“ engl. Tweet von @GlobalMayDayNet vom 26.11. externer Link
      • Genossen der FAU Hamburg veranstalteten in #Bangladesh kurze Kundgebungen vor Geschäften von Einzelhändlern, die aus Fabriken bezogen, und informierten über den anhaltenden Kampf für einen angemessenen Mindestlohn (…) Auch in anderen Teilen von #Hamburg wurden große Plakate gesichtet…“ engl. Tweet von @GlobalMayDayNet vom 25.11. externer Link
      • „… Wir schicken solidarische Grüsse vom Black-Friday-Wahnsinn in der Zürcher Bahnhofstrasse zu den Streikenden in Bangladesch. Euer Kampf ist unser Kampf. Überwinden wir den Kapitalismus!…“ Tweet von Organisierte Autonomie Zürich vom 26.11. externer Link
  • Globale Aktionswoche der Solidarität mit den »Garment-Workers« in Bangladesch (nun mit dt. Flyer) auch in München: Aktion am 24.11.2023 vor der H&M-Filiale 
    In den vergangenen Monaten sind Beschäftigte der Textilbranche in verschiedenen Regionen Bangladeschs auf die Straße gegangen, um für eine angemessene Erhöhung des Mindestlohns zu kämpfen. Derzeit erhalten die Arbeiter:innen umgerechnet 68 EUR pro Monat. Die Gewerkschaften fordern eine Erhöhung auf mindestens das zweieinhalbfache, das Garment Workers‘ Trade Union Center (GWTUC) kämpft für einen Mindestlohn in Höhe von 212 EUR. Nach einer Woche intensiver Streiks, Blockaden und Straßenproteste kündigte die Lohnkommission am 7. November eine Erhöhung um 56% an. Dieser gilt ab Dezember 2023. Die Gewerkschaften lehnen dieses Angebot aufgrund der hohen Inflation und dem viel zu niedrigen Ausgangslohn als unzureichend ab und kündigten an, den Kampf für eine angemessene Erhöhung fortzusetzen. Nach Angaben der GWTUC sind bisher vier Streikende bei den Auseinandersetzungen ums Leben gekommen. Viele weitere erlitten Schusswunden und sind schwer verletzt worden. Nicht nur die Fabrikbesitzer, sondern auch die Marken, die diese Fabriken beliefern, sind Profiteure des Schweißes und der Arbeit der Beschäftigten. Die Produkte landen in den Geschäften weltweit – auch bei uns.
    Die Woche des Black Friday (20. bis 26. November 2023) ist eine Gelegenheit Solidarität mit den Fabrikarbeiter:innen zu zeigen. Gemeinsam können wir Druck auf die Marken ausüben, damit sie ihre Unterstützung für einen existenzsichernden Mindestlohn zum Ausdruck bringen und die anhaltenden staatlichen Repressionen gegen die Beschäftigten und ihre Gewerkschaften verurteilen. Die FAU München wird sich am Freitag, den 24. November 2023 vor der H&M-Filiale in der Kaufingerstraße 18 (Nähe Marienplatz) versammeln und die Passanten auf die Situation in Bangladesch aufmerksam machen. Wir laden unsere Kolleg:innen, befreundete Gewerkschaften und alle, die den Kampf der Textilarbeiter:innen nach Kräften unterstützen wollen, dazu ein, mit uns von 17 bis 19 Uhr an der Kundgebung teilzunehmen. Lasst uns den Kampf auf die Straße tragen und gemeinsam die Marken konfrontieren!
    Aufruf vom 20.11.2023 bei der FAU München externer Link

    • Den Flyer für Aktionen in Solidarität mit dem Arbeitskampf der Textilarbeiter*innen in Bangladesch gibt’s jetzt auch auf Deutsch externer Link bei Global Mayday: 25 000 BDT Mindestlohn jetzt!
  • Aufruf zur Solidarität mit dem Kampf der Bekleidungsarbeiterinnen in Bangladesch – nicht nur am „Black Friday“ (24. November)
    Der Kampf um eine Erhöhung des Mindestlohns für Bekleidungsarbeiter in Bangladesch hat sich seit dem 23. Oktober 2023 intensiviert. Hunderttausende von Beschäftigten streikten, demonstrierten auf den Straßen, blockierten Autobahnen und griffen Fabrikeigentum an. Am 7. November erklärte die Lohnkommission, dass der monatliche Mindestlohn ab dem nächsten Monat von 8.000 BDT (72 USD) auf 12.500 BDT (113 USD) steigen wird. Dies ist die erste Erhöhung seit fünf Jahren. Die Fabrikarbeiter und ihre Gewerkschaften lehnen diese Entscheidung entschieden ab! Die nächste Erhöhung ist erst für das Jahr 2028 zu erwarten. Nach den außergewöhnlich hohen Inflationsraten in den Jahren 2022 und 2023 kämpfen die Gewerkschaften weiter für einen Mindestlohn von mindestens 23.000 oder 25.000 BDT (226 USD). Andernfalls kann man sich das Nötigste nicht leisten.
    Deshalb geht der Kampf weiter!
    Das Garment Workers‘ Trade Union Center (GWTUC), mit dem die ICL Working Group Asia seit Jahren in Kontakt steht und auch schon früher erfolgreich in Arbeitskämpfen zusammengearbeitet hat (siehe #UnitedAgainstTheDragon), ruft nun dazu auf, den laufenden Kampf der BekleidungsarbeiterInnen zu globalisieren.
    In den letzten Wochen wurden Hunderte von Fabriken (vorübergehend) geschlossen, teils aufgrund von Streiks, teils weil die Fabrikbesitzer selbst Streikaktionen fürchten. Die streikenden Arbeiterinnen und Arbeiter werden regelmäßig von der Polizei angegriffen, die oft mit scharfer Munition und von den Fabrikbesitzern bezahlten Schlägern vorgeht. Seit kurzem patrouilliert die paramilitärische Border Guard Bangladesh (BGB) in einigen Gegenden auf den Straßen. Leider sind bisher fünf Arbeiter in diesem Arbeitskampf ums Leben gekommen: Russel (von Polizisten erschossen), Emran (bei einem Fabrikbrand ums Leben gekommen), Anjuaran (von Polizisten erschossen), Name unbekannt (von einem Bus überfahren, als er vor den Polizisten weglief) und Jalal (von Polizisten erschossen). Nicht nur die Fabrikbesitzer, sondern auch die Einzelhandelsunternehmen, die diese Fabriken beliefern, sind die großen Profiteure des Schweißes und der Arbeit der Arbeiter. Die Produkte landen in den Geschäften weltweit. Deshalb: Lasst uns diesen Kampf globalisieren, ihn auf die Straße tragen und die Marken konfrontieren! Zu den Hauptabnehmern gehören Bekleidungsunternehmen wie adidas, H&M, Hugo Boss, Nike, Gap, Abercrombie & Fitch und Lululemon, aber auch Discounter wie Lidl und Walmart. Dieser Arbeitskampf kann globalisiert werden, indem wir Druck auf diese Marken ausüben, um sicherzustellen, dass ihre Handelspartner, die Fabrikbesitzer, den Arbeitern den Mindestlohn von 25.000 BDT zahlen!
    Eine gute Gelegenheit, den Kampf der BekleidungsarbeiterInnen auf die Straße zu bringen, könnte der Hype um den „Black Friday“ (24. November) sein! Um die Öffentlichkeit über den Kampf und die internationalen Koordinierungsbemühungen zu informieren, wurde dieses Flugblatt externer Link (A5, doppelseitig) erstellt. Dieser Kampf wird auch nach dem „Schwarzen Freitag“ weitergehen. Daher sind alle Solidaritätsaktionen danach sehr willkommen. Lasst es uns wissen, wenn ihr Aktionen plant und stellt sicher, dass ihr auch Berichte mit uns teilt, die wir dann an den GWTUC und damit an die FabrikarbeiterInnen vor Ort weiterleiten.“ engl. Soli-Aufruf vom 15. November, 2023 der ICL-CIT externer Link („Call for Solidarity with the Garment Workers’ Struggle in Bangladesh“, maschinenübersetzt) zum tollen Flugblatt. Siehe auch den Aufruf der GWTUC selbst:

    • Aufruf zur Solidarität mit den streikenden Textilarbeiter*innen in Bangladesch
      Der Gewerkschaftsbund der Textilarbeiter*innen (Garment Workers‘ Trade Union Centre, kurz: GWTUC) hat am 08. November einen Aufruf zur weltweiten Solidarität mit den Streikenden veröffentlicht. Im Folgenden unsere Übersetzung ins Deutsche. Der Originaltext kann hier externer Link nachgelesen werden.
      Mindestlohn-Bewegung: 25.000 BDT (ca. 205 EUR) pro Monat: Internationaler Aufruf zur sofortigen Solidarität mit dem Kampf der Textilarbeiter*innen in Bangladesch
      Das Garment Workers‘ Trade Union Centre vertritt die Interessen von mehr als fünf Millionen Textilarbeiter*innen in Bangladesch, einem der weltweit wichtigsten Lieferanten von Bekleidung. Sie haben alle an der Branche beteiligten nationalen und internationalen Akteur*innen sowie die Regierung aufgefordert, die Forderungen der Bewegung nach einem monatlichen Mindestlohn von 25.000 BDT (ca. 205 EUR) zu berücksichtigen. Dieser Lohn stagniert seit fünf Jahren bei nur 8.000 BDT (ca. 65 EUR).
      Das GWTUC ruft Arbeiter*innen und Unterdrückte weltweit auf, die Bewegung zur Lohnerhöhung für die Arbeiter*innen in Bangladesch zu unterstützen und sich gegen die unterdrückerischen Fabrikbesitzer*innen und ihre Regierung zu vereinen. Bei friedlichen Arbeiter*innendemonstrationen griff die Regierung zu Gewalt. Obwohl Bangladesch der wichtigste Bekleidungslieferant der Welt ist, erhalten die Beschäftigten in der Bekleidungsindustrie die weltweit niedrigsten Löhne. Ausländische Käufer*innen und multinationale Unternehmen in dieser Lieferkette sollten zur Rechenschaft gezogen werden. Gleichzeitig fordert das GWTUC die autokratische Regierung von Bangladesch auf, die Menschenrechtsverletzungen, die Überwachung von Mobiltelefonen und sozialen Medien, die Tötung von unbewaffneten Zivilist*innen und die falschen Prozesse gegen Gewerkschaftsführer*innen zu beenden. Die Welt ist aufgefordert, die Stimme gegen diese Ungerechtigkeiten zu erheben, und das GWTUC vertritt diese Perspektive. (…)
      In drei verschiedenen Industriegebieten geht die Polizei mit Gewalt gegen umfangreiche Arbeiter*innenproteste vor. Sie verhaftet Hunderte von Arbeiter*innen und erhebt falsche Anschuldigungen gegen Tausende von Arbeitnehmer*innen, darunter auch Gewerkschaftsführer*innen. Bislang wurden mindestens fünf Arbeiter*innen durch die Folter der Polizei und der Hooligans der Regierungspartei getötet. Einer von ihnen, Rasel Hawladar, wurde am 30. Oktober durch einen Schuss aus nächster Nähe getötet. Ein Arbeiter namens Imran kam am selben Tag bei einem Brand ums Leben. Die Proteste haben sich inzwischen auf verschiedene Industriegebiete ausgeweitet, und Gewalt und Unterdrückung gehen weiter. Die Arbeiter*innen sind in den Streik getreten und haben die Arbeit in den Fabriken niedergelegt. Da sie nicht in der Lage sind, sie zur Rückkehr an ihren Arbeitsplatz zu zwingen, suchen die Fabrikbesitzer*innen nun das Gespräch mit den Arbeitnehmervertreter*innen, darunter auch mit den Vertreter*innen der GWTU. (…)
      Einerseits befindet sich die Regierung in Gesprächen mit dem GWTUC. Andererseits werden verschiedene falsche Anschuldigungen gegen die Führungsspitze des GWTUC, einschließlich des Vizepräsidenten Joly Talukdar, des Generalsekretärs Sadekur Rahman Shamim und des stellvertretenden Generalsekretärs Monzur Moin, schnell verfolgt. Aufgrund der völligen Abhängigkeit der Justiz von der Regierung im gegenwärtigen Regierungssystem des Landes ruft das GWTUC die globale Gemeinschaft auf, sich gegen die ungerechte Inhaftierung führender Gewerkschaftsvertreter*innen für einen weiteren längeren Zeitraum zu stellen. Darüber hinaus fordert das GWTUC die Arbeiter*innenklasse Frankreichs auf, ihre Stimme zu erheben und gegen das Vorgehen der französischen Regierung zu protestieren, die der autokratischen Regierung Bangladeschs zu aggressiver Überwachungstechnologie verhilft, die auf barbarische Weise gegen Menschenrechtsaktivist*innen, Gewerkschafter*innen und die demokratische Bewegung eingesetzt wird. Das GWTUC ruft Menschen auf der ganzen Welt dazu auf, sich diesem Kampf anzuschließen…“ Aufruf der Garment Workers‘ Trade Union Centre (GWTUC), Bangladesch in dt. Übersetzung bei der FAU Lüneburg externer Link

  • Solidaritätserklärung der Frauen in ver.di
    Liebe Kolleg*innen! Liebe Gewerkschafter*innen von Garment Workers‘ Trade Union Centre (GWTUC)! Wir erklären uns uneingeschränkt solidarisch mit eurem Kampf um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Wir trauern um unsere Kolleg*innen und ihre Familien, die in diesem Streik um Menschenrechte ihr Leben gelassen haben. Wir fordern die Regierung und vor allem auch die Bekleidungsindustrie auf, einen monatlichen Mindestlohn von 25.000 BDT (jetzt 230 USD bzw. 214 Euro) zu bezahlen! Wer soll von nur 8.000 BDT (73 USD bzw. 68 Euro) leben, geschweige denn, seine Familie ernähren?! Die Proteste für einen höheren Mindestlohn begannen am 23. Oktober 2023, als bekannt wurde, dass der Lohn ab Dezember auf nur 10.400 BDT pro Monat steigen würde. Obwohl Bangladesch der wichtigste Bekleidungslieferant der Welt ist, erhalten die Beschäftigten der Bekleidungsindustrie weltweit die niedrigsten Löhne…“ Soli-Erklärung vom 14.11.2023 externer Link, siehe auch:

    • TextilArbeiter:Innen in Bangladesch streiken
      In Bangladesch protestieren vor allem Frauen seit Wochen gegen die katastrophalen Bedingungen in den großen Textilfabriken. Anfang der Woche kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen, bei denen insgesamt 150 Fabriken besetzt wurden, leider aber auch drei Menschen von der Polizei getötet wurden. Die Streikenden fordern eine Verdreifachung des Lohns, was dann umgerechnet 190 Euro im Monat wären. Die Verdi Frauen haben sich in einer Pressemitteilung mit den Streikenden in Bangladesch solidarisiert. Wir haben mit Nina Dusper vom Bundesfrauenrat von Verdi gesprochen.“ Interview vom 20.11.2023 bei Radio Lora München externer Link Audio Datei
  • Koalition internationaler Verbände stellt Mindestlohnentscheidung in Frage
    Eine Koalition internationaler Verbände (u.a. Marken) wendet sich an den Premierminister von Bangladesch, um die Entscheidung, den Mindestlohn auf nur 12.500 BDT festzusetzen, zu revidieren. Inwieweit dies ernst genommen werden kann oder eher ein präventiver sozialer Waschversuch ist, bleibt abzuwarten. Die Einzelhandelsunternehmen sollten deutlich machen, dass sie nur dann weiter Aufträge erteilen, wenn der Mindestlohn auf 25.000 BDT festgesetzt wird!
    Die Fair Labor Association (FLA) hat sich mit den nachhaltigen Organisationen Amfori, Ethical Trading Initiative, Fair Wear und Mondiaal FNV zusammengetan, um eine Überprüfung der Entscheidung des Mindestlohnausschusses für Bekleidungsarbeiter in Bangladesch zu erwirken.
    Die Gruppe internationaler Verbände, die mehr als 2.500 Marken, Einzelhändler und Zulieferer vertritt und mit mehr als 2.900 Fabriken in Bangladesch zusammenarbeitet, hat ihre Besorgnis über den kürzlich angekündigten Mindestlohn für den Konfektionskleidungssektor (RMG) in dem Land zum Ausdruck gebracht. In einem Schreiben an die Premierministerin von Bangladesch, Sheikh Hasina, fordert die Gruppe eine Neubewertung des vorgeschlagenen Mindestlohns und regt eine Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretern an, um einen gesetzlichen Mindestlohn festzulegen, der den internationalen Arbeits- und Industriestandards entspricht und den Menschenrechten Vorrang einräumt. Die fünf Organisationen setzen sich gemeinsam für regelmäßige Anpassungen der Mindestlöhne ein, um die Aushöhlung der Kaufkraft der Arbeitnehmer zu verhindern und die Lohnungleichheit zu beseitigen. Berichten zufolge ist die Kluft zwischen dem gesetzlichen Mindestlohn und dem durchschnittlichen existenzsichernden Lohn in Bangladesch die größte unter den großen Bekleidungsproduktionsländern. […]
    Sie betonten, wie wichtig es ist, die Vereinigungsfreiheit, das Streikrecht und das Demonstrationsrecht zu respektieren. […] Die Regierung von Bangladesch war bei Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.“ engl. Artikel von Isatou Ndure vom 17.11.2023 in JustStyle externer Link („Global coalition challenges wage decision for Bangladesh garment workers“, maschinenübersetzt)
  • Trotz Militäreinsatz und 4 Todesopfern: Der unbefristete Streik der ArbeiterInnen für existenzsichernden Mindestlohn geht weiter – 150 Textilfabriken in Bangladesch auf unbestimmte Zeit geschlossen
    • „#Bangladesh: Grenztruppen wurden diese Woche in Bangladesch eingesetzt, um einen groß angelegten Streik von Textilarbeitern zu unterdrücken. Trotz Angeboten zur Lohnerhöhung gingen die Proteste weiter, da das Angebot als zu gering erachtet wurde.“ engl. Tweet von POPULAR FRONT vom 12.11.23 externer Link mit Video des Militäreinsatzes
    • Proteste in Bangladesch fordern ein weiteres Todesopfer
      Bei den anhaltenden Protesten gegen den Mindestlohn in Bangladesch, bei denen es am Wochenende erneut zu Zusammenstößen mit der Polizei kam, ist ein vierter Näher ums Leben gekommen. Wie die Polizei mitteilte, erlag Jalal Uddin, 42, ein Textilarbeiter, der Anfang des Monats bei Zusammenstößen mit Polizisten in Gazipur nördlich der Hauptstadt Dhaka verletzt worden war, am Samstag seinen Verletzungen…“ engl. Meldung vom 13.11.2023 in ecotextile.com externer Link – ab da im Abo („Protests in Bangladesh claim another life“)
    • Lieferanten für Zara, H&M und Co.: 150 Textilfabriken in Bangladesch auf unbestimmte Zeit geschlossen
      Seit Wochen kämpfen Textilarbeiter in Bangladesch um höhere Löhne. Angesichts der eskalierenden Gewalt bleiben nun 150 Fabriken geschlossen. Das wird auch Auswirkungen auf Marken wie Zara oder H&M haben, die dort ihre Kleidungsstücke fertigen lassen. Bangladesch sind am Samstag 150 Fabriken auf unbestimmte Zeit geschlossen worden. Sie befinden sich in den wichtigen Industriestädten Ashulia und Gazipur nördlich der Hauptstadt Dhaka, wie die Polizei der Nachrichtenagentur AFP sagte. Die Hersteller fürchten demnach zum Beginn der neuen Arbeitswoche in dem südasiatischen Land weitere Streiks. (…)
      Die Gewerkschaft der Textilarbeiter wies dies als „inakzeptabel“ zurück. Die Lohnerhöhung sei nicht mit den steigenden Kosten für Lebensmittel, Wohnungsmieten, Gesundheitsversorgung und Schulgebühren vereinbar. In den vergangenen Tagen kam es erneut zu heftigen Protesten, bei denen eine Frau getötet wurde – der dritte Todesfall seit Beginn der Demonstrationen. Am Donnerstag gerieten 15.000 Arbeiter mit der Polizei aneinander und plünderten rund ein Dutzend Fabriken, darunter die Fabrik Tusuka. Nach Angaben der Polizei wurden wegen des Angriffs auf diese Fabrik Ermittlungen gegen 11.000 Unbekannte eingeleitet. Die Beamten leiten nach großen Protesten häufig Ermittlungen gegen tausende Menschen ein, was laut Kritikern dazu dient, gegen Andersdenkende vorzugehen
      .“ Meldung vom 11.11.2023 im Manager Magazin externer Link
    • Wie Bangladesch den Protesten der Textilindustrie begegnet
      Der Ausschuss, der die Kategorie beaufsichtigt, schlug vor, den monatlichen Grundlohn für vier Millionen Beschäftigte in diesem Sektor, fast ausschließlich Frauen, um 56 %, d.h. umgerechnet 94 US-Dollar pro Monat, zu erhöhen. Arbeitsrechtsgruppen und Gewerkschaften fordern mehr als das Doppelte, weshalb sie das Angebot ablehnten und die Proteste weiter zunahmen, insbesondere in der Hauptstadt Dhaka.
      In der Zwischenzeit kam es zu zahlreichen Demonstrationen, an denen 150 Fabriken und 11.000 protestierende Arbeitnehmer beteiligt waren, zu Fabrikbesetzungen und mindestens drei Todesfällen.
      Bis auf weiteres gilt ein unbefristeter Streik, der die für Januar nächsten Jahres angesetzten Wahlen in dieser ehemaligen britischen Kolonie, die mit 170 Millionen Einwohnern das achtbevölkerungsreichste Land der Welt, die drittgrößte islamische Nation und die zweitstärkste Wirtschaft Südasiens ist, in Frage stellt
      …“ engl. Artikel von Maria Cristina Pavarini vom 13.11. 2023 im fashion magazine The SPIN OFF externer Link („How Bangladesh is facing the textile industry’s protest“, maschinenübersetzt)
    • „Aufstand der Bekleidungsarbeiter“: Große Marken der Modeindustrie sollten ihren Beitrag leisten
      Vor zehn Jahren, im Jahr 2014, zeigte ein Dokumentarfilm der britischen Zeitung „Guardian“ mit dem Titel „The shirt on your back“ in Wort und Bild die menschlichen Kosten eines in Bangladesch hergestellten Baumwoll-T-Shirts und zeichnete dabei die gesamte Lieferkette der sogenannten „Fast-Fashion-Industrie“ nach, der konsumorientierten Bekleidungsindustrie, die in den letzten Jahren in den westlichen Ländern dramatisch gewachsen ist. Der Bericht, der die menschlichen und ökologischen Kosten dieses Systems aufzeigt, prangert die unmenschlichen Bedingungen der Arbeiter, insbesondere der Frauen, an, die das letzte Glied in der Produktionskette der Giganten der globalen Textilindustrie sind. Der Dokumentarfilm wurde nach der Tragödie gedreht, die dieses Phänomen in den Mittelpunkt der weltweiten Berichterstattung rückte: Am 24. April 2013 stürzte das Rana Plaza, ein achtstöckiges Geschäftsgebäude, in Savar, einem Stadtteil der bangladeschischen Hauptstadt Dhaka, ein. Bei dem schlimmsten tödlichen Textilfabrikunfall in der Geschichte des Landes kamen insgesamt 1 138 Menschen ums Leben. Sie wurden unter dem einstürzenden Gebäude begraben, das bereits für unzugänglich erklärt worden war und in dem eine Reihe von Bekleidungsfabriken und Werkstätten von Unternehmen untergebracht waren, die mit der Herstellung von Kleidung zu niedrigen Kosten beauftragt worden waren.Die Tragödie erregte die Aufmerksamkeit der internationalen Medien und führte zu Forderungen nach Vereinbarungen zur Gewährleistung der grundlegenden Rechte der Arbeitnehmer. Doch erst vor wenigen Monaten, am zehnten Jahrestag des Unglücks, demonstrierten Tausende von Arbeitern aus Bangladesch für Gerechtigkeit und wiesen auf die Straflosigkeit der Verantwortlichen hin: „Zehn Jahre sind vergangen, und die Besitzer der Bekleidungsfabrik und der Eigentümer des Gebäudes wurden nicht für die Ermordung von 1.138 Arbeitern bestraft“, sagten die Angehörigen der Opfer und erinnerten an den aufsehenerregenden Fall von Sohel Rana, dem Eigentümer des Rana Plaza, der die Arbeiter trotz Rissen im Gebäude zur Arbeit zwang. Der Mann, einer der 38 des Mordes Angeklagten, steht immer noch vor Gericht, während gegen die großen Textilindustrieriesen, die die „Kunden“ der Ausbeutung billiger Arbeitskräfte ohne die geringsten Sicherheitsgarantien sind, keine Anklage erhoben wurde. Nach der Katastrophe wurden zwei Aufsichtsgremien eingerichtet, um die Arbeitsnormen zu verbessern, und es wurde eine Überprüfung der Löhne für die vier Millionen Arbeitnehmer, zumeist Frauen, vorgenommen, die im Textilsektor von Bangladesch arbeiten, einem Schlüsselbereich der einheimischen Industrie, auf den etwa 85 % der Exporte des Landes entfallen. Heute ist das Thema wieder aktuell: Die prekäre Lage im Textilsektor in Bangladesch hat in den letzten Wochen Millionen von Arbeitnehmern zu Streiks und Protesten für einen angemessenen Lohn zusammengeführt. Die Demonstrationen begannen Ende Oktober friedlich, um eine Erhöhung des Mindestlohns zu fordern, und wurden im Laufe der Tage gewalttätig, weil es keine Fortschritte gab. Bei Zusammenstößen mit der Polizei wurden vier Arbeiter getötet und fast hundert Personen verhaftet, während die Industrietätigkeit gebremst wurde: 123 Fabriken wurden durch Vandalismus beschädigt und mehr als 100 mussten die Produktion einstellen, so die Polizei. Die Proteste wurden als „Aufstand der Bekleidungsarbeiterinnen“ bezeichnet, da die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten in dieser Branche Frauen sind. Im Mittelpunkt der Proteste steht die Forderung nach einer Erhöhung des Mindestlohns auf 23.000 Taka (etwa 209 USD), während der derzeitige Betrag ab 2018 bei 8.000 Taka (fast 73 USD) eingefroren ist. Den Arbeitnehmern zufolge ist die Erhöhung angesichts der Inflation in dem asiatischen Land dringend erforderlich. Die Regierung kündigte letzte Woche an, das Gehalt auf 12.500 Taka (etwa 112 USD) zu erhöhen, doch die Beschäftigten lehnten diese Maßnahme ab und beschlossen, ihren Protest fortzusetzen. Faruque Hasan, Präsident der Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association, des Verbandes der Geschäftsinhaber, wies darauf hin, dass im Falle der Erfüllung der Forderungen der Arbeitnehmer „viele Fabriken schließen und die Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verlieren würden“, da die Lohnkosten nicht mehr tragbar seien. Gewerkschaftsführer, die darauf beharren, dass die Industrie nicht aufhören wird zu wachsen, weisen ihrerseits darauf hin, dass die Eigentümer die Gewinne dazu verwenden, ihre Betriebe zu erweitern und mehr Fabriken zu eröffnen, anstatt die Bedingungen für ihre Arbeiter zu verbessern, wie Joly Talukder, Generalsekretär des „Garment Workers Union Center“ in Bangladesch. Einigen Wirtschaftswissenschaftlern und unabhängigen Beobachtern zufolge gibt es noch Spielraum, um die Löhne der Arbeiter zu erhöhen und Fabrikschließungen zu vermeiden, indem ein Mittelweg zwischen den Forderungen beider Seiten gefunden wird. Dies würde jedoch auch voraussetzen, dass sich die multinationalen Bekleidungsunternehmen, die die Produkte in Auftrag geben, des Themas annehmen. „Es gibt eine Möglichkeit, die Löhne zu erhöhen. Nach unseren Schätzungen könnte der Lohn 17.568 Taka (158 USD) betragen. Wenn die großen Marken oder Einkäufer den Preis um 6 oder 7 Prozent erhöhen, kann das eine gangbare Option sein. Es sollte nicht immer in der Verantwortung der Fabrikbesitzer liegen“, sagte Khondaker Golam Moazzem, Direktor der unabhängigen Denkfabrik Center for Policy Dialogue (CPD). In Bangladesch gibt es über 3.500 Textilfabriken, die 85 % der jährlichen Exporte des Landes im Wert von 55 Milliarden Dollar erwirtschaften und über 4 Millionen Frauen und Männer beschäftigen.“ engl. Beitrag vom 13. November 2023 bei Agenzia Fides externer Link („“Clothing Workers’ Uprising”: Big brands in the fashion industry should do their part“, maschinenübersetzt)
  • „Katastrophe“ für die Branche der FastFashion: Erhöhung des monatlicher Mindestlohns für Textilarbeiter:innen auf mickrige 106 Euro kann die Proteste in Bangladesch nicht stoppen
    • Bangladesch: Gewerkschaft lehnt neuen Mindestlohn in Textilindustrie ab
      In Bangladesch soll der monatliche Mindestlohn in der Textilindustrie von umgerechnet 70 Euro ab Dezember auf 104 Euro steigen. Das beschloss eine vom Staat eingesetzte Kommission, die sich aus Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern sowie Experten zusammensetzt. Die Gewerkschaft der Textilbeschäftigten, die eine Erhöhung auf 190 Euro fordert, nannte die Entscheidung inakzeptabel…“ Meldung vom 07.11.2023 im Deutschlandfunk externer Link
    • Was der neue Mindestlohn für Textilarbeiter:innen in Bangladesch bedeutet
      Am Dienstag, dem 8. November 2023, gab die Regierung von Bangladesch den neuen Mindestlohn für Bekleidungs- und Textilarbeiter:innen bekannt: 12.500 Taka (rund 106 Euro, 114 US-Dollar) sollen sie ab Dezember statt der bisherigen 8.000 Taka (68 Euro) erhalten. Auf den ersten Blick scheint die Erhöhung keine schlechte zu sein, handelt es sich doch um einen Anstieg von 56 Prozent. Vergleicht man jedoch den monatlichen Mindestlohn in Bangladesch mit dem anderer bekleidungsproduzierender Länder, sieht man, dass Bangladesch – auch nach der Erhöhung – hinten ansteht (…) Diese Entscheidung folgte eine Woche nach dem ursprünglich festgelegten Datum vom 1. November nach Wochen von teils gewalttätigen Protesten, bei denen zwei Bekleidungsarbeiter:innen starben. Sie und die sie vertretenden Gewerkschaften fordern einen neuen Mindestlohn von 23.000 Taka (209 US-Dollar, 196 Euro), der Bangladesch an die Spitze der Liste katapultieren würde.
      Diese Summe wurde jedoch nicht mit Blick auf andere bekleidungsproduzierende Länder kalkuliert, sondern aufgrund der sozialen und wirtschaftlichen Situation im Land: soviel brauchen Bekleidungsarbeiter:innen, um die anfallenden Kosten für Grundbedürfnisse wie Lebensmittel, Schulausgaben, Miete und Medizin zu decken. Selbst mit dem erhöhten Betrag wird es für sie schwer, aus der Armut aufzusteigen, die sie zwingt, Kredite aufzunehmen oder ihre Kinder von der Schulbank in die Kinderarbeit zu schicken
      …“ Artikel von Simone Preuss vom 8.11.2023 in FashionUnited externer Link
    • Textilarbeiter in Bangladesch bekommen mehr Geld
      Textilarbeiterinnen in Bangladesch sollen mehr Geld erhalten. Nach tagelangen Protesten beschloss die Regierung eine Erhöhung des Mindestlohns. Nun wenden sich Fabrikbesitzer hilfesuchend an Abnehmer wie H&M und Zara. (…) Siddiqur Rahman, der für Vertreter der Fabrikbesitzer an den Verhandlungen beteiligt war, sagte am Morgen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die geplante Lohnerhöhung eine „Katastrophe“ für die Branche sein könnte. Mehrere Fabrikbesitzer hätten sich bereits an ihre Kunden, zu denen etwa der Modekonzern H&M gehört, gewandt und um finanzielle Hilfe bei der Finanzierung der Lohnerhöhungen gebeten. (…) Im vergangenen Monat hatten sich mehrere große Modemarken wie Abercrombie & Fitch, Adidas, Gap, Hugo Boss und Levi Strauss in einem offenen Brief an die Premierministerin gewandt und mitgeteilt, dass sie sich „für die Umsetzung verantwortungsvoller Einkaufspraktiken“ einsetzen wollen. (…)Zugleich sind die Fabrikbesitzer immer wieder in harten Verhandlungen mit ihren Abnehmern. Das berichtete Abdus Salam Murshedy, Geschäftsführer der Envoy Group, die unter anderem an Walmart und Zara liefert, der Nachrichtenagentur Reuters. Danach sind Kunden häufig nicht bereit, höhere Kosten mitzutragen und setzen die niedrigen Preise durch die Androhung eines Lieferantenwechsels durch. (…)
      Auch am Dienstag setzte die Polizei Tränengas ein, um knapp 3.000 Arbeiter zu zerstreuen. Arbeitsministerin Monnujan Sufian rief Arbeiter nach der Ankündigung der Lohnerhöhung dazu auf, wieder zur Arbeit zurückzukehren. Und Fabrikbesitzer rief sie auf, ihre Fabriken wieder zu öffnen. Rund 175 Fabriken hatten ihre Produktion eingestellt.“ Meldung vom 08.11.2023 in tagesschau.de externer Link
  • Der Kampf für 3fachen Mindestlohn in der Textilindustrie eskaliert in Bangladesch seit 22. Oktober: Rund 50 Fabriken verwüstet, ca. 300 geschlossen, Streiks und Straßensperren – und immer mehr Tote, Verletzte und Verhaftungen
    • ArbeiterInnen von der Polizei erschossen, als die Mindestlohnproteste in Bangladesch zunehmen
      Während Tausende von Bekleidungsarbeitern in Bangladesch auf die Straße gehen, um eine Erhöhung des Mindestlohns zu fordern, geht die Polizei gewaltsam vor, um die Proteste zu unterdrücken, wobei ein Bekleidungsarbeiter erschossen und ein weiterer verletzt wurde. Die Proteste haben sich in ganz Dhaka seit der vierten Sitzung des Lohnausschusses am 22. Oktober verschärft, bei der die Eigentümer der Bekleidungsfabriken eine Erhöhung des Mindestlohns auf 10.400 BDT (94 US-Dollar) vorgeschlagen hatten. In Anbetracht der steigenden Lebenshaltungskosten reicht die von den Bekleidungsfabrikanten vorgeschlagene Lohnerhöhung nicht aus, um den täglichen Bedarf zu decken. Rasel Howlader, der in der Bekleidungsfabrik Design Express in Gazipur arbeitete, wurde erschossen, während Amirul Islam, ein Arbeiter bei Columbia Garments, bei einer Schießerei mit der Polizei heute verletzt wurde. Sowohl Design Express als auch Columbia Garments sind gewerkschaftlich organisiert, und die Gewerkschaften sind der IndustriALL-Mitgliedsorganisation SGSF angeschlossen.
      In den letzten Tagen wurden drei Organisatoren, Masud Rana von BGTLWF, Mossarrof Hossain von BMCGTWF und Jewel Miya von BIGUF, verhaftet. Die Polizei hat gegen mehrere andere Organisatoren und Arbeiter Anklage wegen Vandalismus und Körperverletzung erhoben.
      Das brutale Vorgehen der Polizei gegen Arbeitnehmer in Bangladesch fällt mit der Tagung des IAO-Verwaltungsrats in Genf zusammen, der den jüngsten Fortschrittsbericht der Regierung von Bangladesch über die Umsetzung des IAO-Fahrplans prüfen wird. Einer der vorrangigen Bereiche des Fahrplans, für den die Regierung nachweisen muss, dass sie Maßnahmen ergriffen hat, ist die gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung und Gewalt gegen Arbeitnehmer. (…)Der IndustriALL-Exekutivausschuss Asien-Pazifik hat eine Erklärung veröffentlicht, in der er den brutalen Angriff der Polizei von Dhaka auf Arbeitnehmer, die gegen den niedrigen Mindestlohn protestierten, scharf verurteilt und die Regierung auffordert, das Recht auf demokratischen Protest zu gewährleisten und den längst überfälligen Mindestlohn zu erhöhen.“ engl. Meldung vom 30. Oktober 2023 von IndustriALL externer Link („Worker shot dead by police as minimum wage protests intensify in Bangladesh“, maschinenübersetzt)
    • Bangladesch: Proteste in der Textilindustrie
      Dhaka. Die Massenproteste von Beschäftigten der Textilindustrie in Bangladesch sind auch am Mittwoch weitergegangen. Erneut demonstrierten Tausende Arbeiterinnen und Arbeiter und errichteten Straßensperren in der Hauptstadt Dhaka. Bei Kundgebungen in den nördlichen Vororten Ashulia und Gazipur war es seit Montag zu Ausschreitungen und Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Mindestens zwei Menschen starben. Die Behörden sprachen am Mittwoch von mindestens 5.000 Demonstrierenden, AFP-Reporter vor Ort setzten die Zahl höher an. In Gazipur kam es der örtlichen Polizei zufolge zu Steinwürfen. Dhaka und seine Vororte sind ein Zentrum der Textilindustrie, H & M, Gap, Adidas oder Puma lassen dort Kleidung herstellen. Der Mindestlohn der Branche liegt umgerechnet bei rund 70 Euro im Monat, die Gewerkschaft fordert eine Verdreifachung.“ Agenturmeldung in der jungen Welt vom 02.11.2023 externer Link
    • Zehntausende Textilarbeiter in #Bangladesch, die für große westliche Marken arbeiten, sind in den Streik getreten, um eine Verdreifachung ihres Lohns (von 70 auf 190€) zu fordern. Über 300 Bekleidungsfabriken sind geschlossen und 50 wurden verwüstet oder in Brand gesteckt.“ franz. Tweet von @AnonymeCitoyen vom  2. Nov. 2023 externer Link mit Video
    • Zehntausende Textilarbeiter in Bangladesch streikten und forderten eine Verdreifachung ihrer Löhne. Im Rahmen des Streiks wurde die Produktion in mehr als 300 Konfektionsfabriken eingestellt, von denen die meisten für westliche Marken produzieren. Es kam zu einem Konflikt zwischen streikenden Arbeitern und der Polizei, die auf die Straße ging.“ türk. Tweet von Yeryüzü Postası vom  2. Nov. 2023 externer Link mit Video
    • Bangladesch: Proteste von Beschäftigten der Textilbranche halten an
      In Bangladesch haben zehntausende Beschäftigte der Textilindustrie für höhere Löhne demonstriert. In den Städten Ashulia und Gazipur legten die Beschäftigten von dutzenden Textilfabriken die Arbeit nieder und blockierten Straßen, wie die Polizei mitteilte. Sie setzte Tränengas und Gummigeschosse gegen die Demonstranten ein. Gestern war bei den Protesten ein Mann ums Leben gekommen, ein weiterer starb in einer brennenden Fabrik. In Gazipur produzieren mehr als tausend Betriebe Kleidungsstücke, viele von ihnen für westliche Marken. Die Löhne sind sehr niedrig, das monatliche Grundgehalt liegt bei umgerechnet 71 Euro. Gewerkschaften fordern einen monatlichen Mindestlohn von knapp 200 Euro.“ Meldung vom  31.10.2023 im Deutschlandfunk externer Link
  • Wie sehr haben sich die Bedingungen in der Bekleidungsindustrie von Bangladesch zehn Jahre nach Rana Plaza verbessert?
    engl. Artikel von Piyas Biswas vom 24 April 2023 bei Equal Times externer Link

Siehe auch unser Dossier: Accord on Fire and Building Safety: Sicherheitsabkommen in der Textilindustrie

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=211112
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