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Mursi bleibt. Einstweilen? Seine Minister nicht. Weitere Todesopfer

In der nächtlichen Ansprache hat der ägyptische Präsident unterstrichen, er werde nicht zurücktreten – und benutzte dutzendweise Worte wie Legitimität und gewählt. Vorher waren gestern, am 2. Juli eine ganze Reihe Minister und Regierungssprecher zurückgetreten. Die Massendemonstrationen gegen ihn prägen weiterhin das Land – bei weitem mehr jedenfalls, als die Gegendemonstrationen des “Bruderschaft-Konvois”. Neben der gewaltigen Dauerdemonstration am Tahrir war vor allem die Kundgebung in der grössten Industriestadt Ägyptens, in Mahalla beeindruckend – es wird geschätzt, dass rund die Hälfte der halben Million EinwohnerInnen auf der Straße war – gegen Mursi. Die aktuellste Einschätzung, kurz vor dem Ablauf des Ultimatums in “Morsi takes defiant stand as Cairo death toll rises ahead of Egypt army deadlineexterner Link von Martin Chulov and Patrick Kingsley am 03. Juli 2013 im Guardian

Siehe dazu auch:

  • Morsi est sur le point de démissionnerexterner Link – redaktioneller Beitrag vom 02. Juli 2013 bei Assawra, Organ der arabischen demokratischen Bewegung, worin der Rücktritt als unmittelbar bevorstehend eingeschätzt wird und der Vorsitzende des Verfassungsgerichts als Interimspräsident gehandelt
  • Morsi Defies Egyptian Military, Demonstratorsexterner Link von Mohannad Sabry am 02. Juli 2013 bei Al-Monitor, worin nicht nur die gestrigen Massenkundgebungen samt tödlichen Zwischenfällen berichtet werden, sondern auch die Einigung “der Opposition” auf El Baradei als ihren Unterhändler für den Übergang
  • “Fahmy erwartet eher, dass es zu einem Coup innerhalb der Muslimbrüder kommen könnte, der von der Jugend der Organisation angeführt werden könnte. „Die Muslimbrüder befinden sich in einer existenziellen Krise“, erläutert Fahmy. Normalerweise halten die Muslimbrüder in so einer Krise zusammen, das haben sie in all den Jahrzehnten ihrer Verfolgung gelernt. Aber jetzt können sie nicht so weiter funktionieren wie unter der Diktatur. Gerade die Muslimbruder-Jugend weiß, dass die Idee der Hardliner, zu versuchen alles zu kontrollieren und mit den eigenen Leuten zu bestücken, in einem so diversifizierten Land wie Ägypten nicht funktioniert” – aus “Die Armee schützt ihre Interessenexterner Link von Karim El-Gawhary am 02. Juli 2013 in der taz
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=39702
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