Veranstaltung: Warum wählen nicht wenige unserer Kollegen „rechts“?

Wo: Gewerkschaftshaus, Besenbinderhof 62, Hamburg (Hamburg)
Beginn: 5. Februar 2020 19:00 Uhr
Ende: 5. Februar 2020 21:30 Uhr

Der Ortsverein verdi FB08 lädt in zu einer Veranstaltung mit dem Soziologen und Philosophen Werner Seppmann zur Frage: Warum wählen nicht wenige unserer Kollegen „rechts“ ?

Dies ist eine Veranstaltung mit demokratischer Diskussion. Die Veranstalter behalten sich das Recht vor, Personen, die die Veranstaltung stören, des Raums zu verweisen. Die Veranstaltung macht Der Ortverein zusammen mit der Masch e.V.

Die Abwendung eines großen Teils der abhängig Beschäftigten von der »SPD« und inzwischen auch von der »Linken« und die Hinwendung zur »AfD« ergeben sich aus den Wahlanalysen. Ein Zusammenhang mit der wachsenden Polarisierung der Gesellschaft in »reich« und »arm« liegt nahe.
Während immer mehr Beschäftigte prekär arbeiten müssen, haben die »oberen 10.000« mittlerweile einen so großen Anteil am gesellschaftlichen
Reichtum, wie das zuletzt im Kaiserreich der Fall war. Auch die bislang noch relativ gut Verdienenden unter den Lohnabhängigen geraten unter Druck, dem sie sich mit vermehrten und psychisch krankmachenden Anstrengungen entgegen zu stemmen versuchen.
Gleichzeitig zeigen Meinungsumfragen, dass sich immer weniger Menschen von der etablierten Politik, aber auch von Politik überhaupt, noch Lösungen versprechen. Diese Weltsicht »einmal unten, immer unten«, für die Hartz IV und die allenfalls symbolischen Korrekturen daran stehen, greift um sich. Im Gegenteil befürchten viele unter dem Mantel der ökologischen Wende einen neuen Angriff auf ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen. Die Frage liegt auf der Hand, warum bewirken diese gesellschaftlichen Veränderungen und Politikerfahrungen nicht einen gewerkschaftlichen Aufschwung und einen politischen »Linksruck«? Warum verfangen bei Wahlen stattdessen die mit sozialen Phrasen und einer angeblichen Klartextsprache verkleideten Scheinlösungen von vorgestern? Warum gewinnen in einigen Betrieben, gerade in solchen, in denen die nächste Krise bereits ihre Schatten voraus wirft, gewerkschaftsfeindliche rechte »Kümmerer« an Boden? Da läuft was falsch. Wir müssen darüber reden, was wir als Gewerkschafter/in anders machen müssen. Aber die Diskussion der Korrekturen beginnt mit einer Bestandsaufnahme.
Dafür haben wir uns fachkundige Hilfe eingeladen: Werner Seppmann, Politologe, Soziologe, Gelsenkirchen, gelernter Bäcker

Wir haben Werner Seppmann u.a. um Antworten auf folgende Fragen gebeten:
• Stimmt die oben geschilderte Entwicklung des Wahlverhaltens?
• Wie groß ist der Anteil der »Rechtswähler« unter den Lohnabhängigen wirklich?
• Was hat sich im »spontanen Klassenbewusstsein« der Lohnabhängigen verändert?
• Auf welchen gesellschaftlichen und politischen Erfahrungen beruht das?
• Warum können »Rechte« an diesem Bewusstsein relativ erfolgreich anknüpfen und »Linke« eher weniger?
• Ist unsere Hoffnung auf die »Arbeiterklasse« als Träger einer besseren Gesellschaft ausgeträumt?

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