Zeit für eine neue Kritik am Bruttoinlandsprodukt

Dossier

Buch von Mariana Mazzucato beim Campus-Verlag: Wie kommt der Wert in die Welt? Von Schöpfern und Abschöpfern„… Gerade für Deutschland trüben sich die ökonomischen Aussichten nicht erst seit gestern ein. Zahlreiche Indikatoren belegen das, vor allem die aus dem verarbeitenden Gewerbe. Im Juni lag die Industrieproduktion um nicht weniger als sechs Prozent unter ihrem Vorjahresniveau. Das liegt an der extremen Exportorientierung der Bundesrepublik. Wer Lohndumping betreibt, den Binnenmarkt vernachlässigt und einseitig auf Ausfuhren setzt, der macht sich extrem abhängig von der Weltkonjunktur. Steht es gut um diese, freut sich das exportorientierte deutsche Kapital; kriselt sie, droht es besonders hart getroffen zu werden. So war es im Jahr 2009, als das deutsche BIP im Zuge der globalen Krise um 5,6 Prozent einbrach. (…) selbst ein »Miterfinder« des BIP, Simon Kuznets, wies auf die Nachteile seiner Erfindung hin. Es lasse vollkommen außer Acht, wie die Güter und Dienstleistungen verteilt werden. Nicht umsonst spricht man schon länger vom beschäftigungslosen Wachstum (»jobless growth«) und zunehmender Ungleichheit. Zudem wird am BIP kritisiert, dass es nur über den Markt vermittelte Tätigkeiten berücksichtigt. Unbezahlte Hausarbeit, essenziell für die Reproduktion von Ökonomien, spielt in der hoch aggregierten, komplexen Zahl keine Rolle. Wer überdies mit dem Auto täglich zur Arbeit fährt, es womöglich auch noch zu Schrott fährt, trägt erheblich mehr zum BIP bei als jemand, der täglich das Fahrrad benutzt. Insofern ist das BIP auch auf dem ökologischen Auge blind. Umweltverschmutzung spielt in ihm keine Rolle. Wirtschaftswachstum ging insofern bis dato immer mit mehr Umweltverschmutzung und Treibhausgasemissionen einher – und umgekehrt. Nur 2009, als das BIP einbrach, wurde weniger CO2 ausgestoßen. Zurzeit dominiert im Zuge der Fridays-for-Future-Bewegung die Klimadiskussion die politische Debatte. Das wäre auch eine Chance, die Kritik am Konzept des Bruttoinlandsprodukts zu erneuern.“ Kommentar von Guido Speckmann in ak – analyse & kritik – zeitung für linke Debatte und Praxis vom 20.8.2019. Siehe dazu neu: Natürliche Lebensgrundlagen als BIP-Faktor weiterlesen »

Dossier zur Kritik am Bruttoinlandsprodukt

Buch von Mariana Mazzucato beim Campus-Verlag: Wie kommt der Wert in die Welt? Von Schöpfern und Abschöpfern

Natürliche Lebensgrundlagen als BIP-Faktor
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PROKLA 202: Green New Deal!? Wie rot ist das neue Grün?
PROKLA 202: Green New Deal!? Wie rot ist das neue Grün?„»Und wir können unseren Kindern diese Welt als einen besseren Ort übergeben« – diesen Satz hat nicht der Papst, Karl Marx oder eine aufstrebende Führungsfigur der Grünen formuliert, sondern die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Mit dem »Green Deal« soll die EU bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Jetzt sei »unsere Chance, unsere Volkswirtschaften anders zu gestalten und sie widerstandsfähiger zu machen«, so von der Leyen. Damit greift die Kommissionspräsidentin ein Thema auf, das dank sozialer Bewegungen wie »Fridays for Future« vor der Corona-Krise stark in die öffentliche Aufmerksamkeit gerückt wurde: den Klimawandel. Oder ist auch dieses Mal alles wieder nur Rhetorik? Das PROKLA-Heft nähert sich dem »Green New Deal« und der unübersichtlichen Gemengelage über drei thematische Stränge: die Ideengeschichte, die aktuellen progressiven Debatten sowie die gegenwärtig herrschende Politik. Wie ist das transformatorische Potenzial des »European Green Deal« einzuschätzen? Verbleibt er auf der Ebene einer technologiefixierten ökologischen Modernisierung, oder gibt es Elemente, die in Richtung einer grundlegenden sozial-ökologischen Transformation weisen?“ Umschlagtext zu PROKLA 202 vom März 2021: Green New Deal!? Wie rot ist das neue Grün? Siehe neben Infos zu Heft und Bezug als Leseprobe im LabourNet Inhaltsverzeichnis, Editorial und den Beitrag von Christian Zeller „Green New Deal als Quadratur des Kreises“ – wir danken dem Bertz + Fischer Verlag weiterlesen »

PROKLA 202: Green New Deal!? Wie rot ist das neue Grün?

PROKLA 202: Green New Deal!? Wie rot ist das neue Grün?
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Karl Marx„In früheren Zeiten hat das Wirtschaftswachstum den durch höhere Produktivität bewirkten Arbeitsplatzverlust kompensiert. In seinem Buch »Automation and the Future of Work« geht Aaron Benanav der Frage nach, warum das nicht mehr der Fall ist.“ Im Gespräch von Thomas Schwendener mit dem Wirtschaftshistoriker Aaron Benanav in der Jungle World 2021/05 erläutert dieser seine Sichtweise: „… Global betrachtet werden Lohnabhängige aus der Industrie verdrängt, obwohl viele Länder arm und kaum industrialisiert sind. Der historische Trend hat sich damit umgekehrt. (…) Die vergangenen Jahrzehnte waren von starker Unterinvestition geprägt. Die Pandemie wird dies noch verschlimmern, was die Wachstumsraten in diesem Jahrzehnt niedrig halten wird. An dessen Ende werden wir dann bereits einige erhebliche Auswirkungen des Klimawandels erleben. Wir steuern auf eine sehr beängstigende Zukunft zu. Auch haben Staaten im stagnierenden Kapitalismus weniger Kapazitäten, um Probleme zu lösen. Das fördert ein zerstörerisches politisches Management, wie es sich bereits in der Pandemie zeigt. Vor allem in Hinblick auf die globale Erwärmung ist das fatal. Es scheint, als würde sich das Motto »nach mir die Sintflut« durchsetzen. (…) Die große Frage ist, ob es zu proletarischer Gegenwehr kommt. Eine Garantie dafür gibt es nicht, aber wir haben bereits in den zehner Jahren eine starke Zunahme der Revolten erlebt, insbesondere direkt vor der Pandemie. Das stimmt mich hoffnungsvoll. Damit ist aber längst nicht ausgemacht, wie sich diese Kämpfe entwickeln und ob sie auf einen Bruch mit dem Kapitalismus zusteuern. Vielen Menschen ist die Vorstellung von einer besseren Welt verlorengegangen…“ (Bei Suhrkamp ist eine deutsche Übersetzung von »Automation and the Future of Work« von Aaron Benanav geplant) weiterlesen »

Lunapark21: Unbezahlte Care-Arbeit – ein „öffentliches“ Gut?

[Aaron Benanav: »Automation and the Future of Work«] »Karl Marx ist ein Theoretiker der Deindustrialisierung«
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Wirtschaft neu ausrichten. Wege in eine care-zentrierte Ökonomie
Lunapark21: Unbezahlte Care-Arbeit – ein „öffentliches“ Gut?Wir stecken nicht nur in der Corona-Krise, sondern auch in einer veritablen Care-Krise. Genderforscher*innen, feministische Ökonom*innen und Care-Arbeiter*innen im privaten und öffentlichen Raum hätten die Pandemie wahrlich nicht gebraucht, um dies zu erkennen. Gleichwohl ist die „Systemrelevanz“ der unbezahlten und (unter)-bezahlten Care-Arbeit nun auch ins Bewusstsein breiter Bevölkerungskreise gelangt (…) Im Folgenden lege ich den Blick auf unbezahlte und erwerbsförmig organisierte Care-Arbeit als elementare Voraussetzung allen wirtschaftlichen Handelns – eine Perspektive, die seit der Entstehung industrieller kapitalistischer Warenproduktion systematisch ausgeblendet worden ist. (…) Das heutige Wirtschaftssystem beruht gleichermaßen auf der Externalisierung der Kosten für Care-Arbeit wie für sämtliche Naturressourcen, um Profitraten ins Unendliche zu steigern. Das muss sich ändern. (…) Mit einem „einbettenden, regulierenden Liberalismus“, wie ihn der Soziologe Andreas Reckwitz vorgeschlagen hat, um zum Beispiel die materielle und soziale Infrastruktur – also Verkehr, Gesundheit, Energie, sozialer Wohnungsbau, Bildung und öffentliche Sicherheit – wieder verstärkt in staatliche Hand zu nehmen, wird es allerdings allein nicht getan sein. Vielmehr geht es um eine grundsätzliche Neuausrichtung der globalen Ökonomie, die Care-Arbeit als Ausgangspunkt allen wirtschaftlichen Handelns begreift, eingebettet in den verletzlichen Lebensraum Erde.“ Artikel von Uta Meier-Gräwe vom 30.10.2020 bei Aus Politik und Zeitgeschichte bei der Bundeszentrale für politische Bildung weiterlesen »

Lunapark21: Unbezahlte Care-Arbeit – ein „öffentliches“ Gut?

Wirtschaft neu ausrichten. Wege in eine care-zentrierte Ökonomie
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Und das Wachstum? Das Wuppertal Institut hat eine Studie für Fridays for Future erstellt. Das wichtigste Thema kommt nicht vor
degrowth 2014„Fridays for Future haben absolut recht: Die Bundesregierung und auch die Grünen besitzen keinerlei Plan, wie sie die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius stoppen wollen. Fragt sich nur, warum die Politik so schnarchig ist. Die Antwort findet sich ausgerechnet in der Studie, die Fridays for Future beim Wuppertal Institut in Auftrag gegeben haben (…) Das ist verdienstvoll, denn ohne Innovationen wird der Klimaschutz garantiert nicht funktionieren. Trotzdem bleibt ein Unbehagen zurück: Nirgendwo wird die Rechnung aufgemacht, was diese technischen Vorschläge konkret für die Wirtschaft bedeuten würden. Also zum Beispiel für die Arbeitsplätze, die Sparguthaben, die Wirtschaftsleistung oder die individuellen Einkommen. (…) Denn die Wahrheit ist unbequem: Klimaschutz gibt es nicht umsonst. (…) In Wahrheit benötigen wir sogar ein „grünes Schrumpfen“: Die konsumierten Mengen müssen sinken, sonst wird es nichts mit der Klimaneutralität. (…) Einen stagnierenden oder gar schrumpfenden Kapitalismus gab es noch nie. (…) Der Wert von Aktien oder Häusern hängt von der Rendite ab. Wenn nun aber die Wirtschaft stagniert oder gar schrumpft, dann fallen auch die Gewinne, und viele Firmen gehen gänzlich pleite. Klimaschutz bedeutet also, dass die Vermögenswerte dahinschmelzen wie heute das Polareis. Es würde jeden treffen, nicht nur Millionäre. Auch die stinknormale Lebensversicherung könnte nicht mehr zurückzahlen, was einst an Prämien eingezahlt wurde. Klimaschutz ist dringend und niemand würde hungern. Aber es wäre ein anderes Leben. Es würden nicht nur Windräder aufgestellt und Wärmedämmungen eingebaut – es wäre eine völlig neue Wirtschaftsordnung, für die bisher niemand ein praktikables Modell hat…“ Artikel von Ulrike Herrmann vom 17. Oktober 2020 bei der taz online, siehe dazu: Kann es einen klimagerechten Kapitalismus geben? weiterlesen »

degrowth 2014

Und das Wachstum? Das Wuppertal Institut hat eine Studie für Fridays for Future erstellt. Das wichtigste Thema kommt nicht vor / Kann es einen klimagerechten Kapitalismus geben?
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[Presseschau] New Deal – aber jetzt Green Deal für Europa – mit der Studie des Wuppertal-Institutes für Friday for Future
Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 14.10.2020 – wir danken! weiterlesen »

degrowth 2014

[Presseschau] New Deal – aber jetzt Green Deal für Europa – mit der Studie des Wuppertal-Institutes für Friday for Future
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Dokumentarfilm „Homo communis – wir für alle“
Dokumentarfilm "Homo communis - wir für alle"HOMO COMMUNIS stellt Menschen in den Mittelpunkt, die ihre Vision von Kooperation und Teilen leben und zu realisieren versuchen. Der Film spürt Orte solchen Tuns auf – jenseits von Markt und Staat. An verschiedenen Orten in Lateinamerika, Europa und Deutschland treffen wir auf Menschen, denen es um stabile Beziehungen, ein verlässliches Miteinander in Arbeit und Leben und ein Teilen der Ressourcen geht. Die menschliche Gesellschaft hat einen kritischen Punkt erreicht.  Auf der einen Seite erleben wir die stetige Evolution der technischen Möglichkeiten, die uns unglaubliche Perspektiven eröffnet.  Aber zur gleichen Zeit stehen wir vor massiven ökologischen Einbrüchen, wenn wir uns nicht für eine andere Verhaltensweise im Umgang mit unserer Welt entscheiden. Wir erleben eine tiefe Kluft zwischen arm und reich, Kriege, Bürgerkriege und Massenflucht – zentralistische Hierarchien einerseits und entfesselte Märkte andererseits. Von der Geburt bis zum Tod werden die persönlichsten Lebensbereiche immer weitreichender kommerzialisiert, technisiert und uns entfremdet. Wir machen uns gemeinsam mit den Protagonisten auf den Weg und entdecken alte und neue Modelle des Teilens, der Kooperation und eines Zusammenlebens, die auf Gemeinschaft basieren. Wir vermitteln keine Ideologien, keine Patentlösungen oder den Eindruck zu wissen, wo es in Zukunft langgehen wird. Der Film lädt ein, die Welt mit Gemeinschafts-Augen zu sehen und aktiv zu werden…“ Aus der Vorstellung des – u.a. von der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt unterstützten – Films von Carmen Eckhardt und Gerardo Milsztein auf dessen Homepage, dort finden sich weitere Informationen, auch um (dezentrale) Filmvorführungen zu organisieren! weiterlesen »

Dokumentarfilm "Homo communis - wir für alle"

Dokumentarfilm „Homo communis – wir für alle“
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isw-report 98 vom September 2014Nach 250 Jahren kapitalistischen Wirtschaftens bedroht die hemmungslose Suche nach Nachschub für die längst ausgeschöpften Anlagemöglichkeiten für aufgehäufte gigantische Kapitalberge nicht nur das Weltklima, sondern auch den Weltfrieden. Ein Ausweg ist unmöglich ohne eine neue Ökonomie (…) Das Problem ist nicht lediglich, wie oft zu lesen, ein moralisches; das Problem des späten, reifen, überproduktiven Kapitalismus ist sein Reichtum, sind die aufgehäuften Massen an „dry powder“ bei den Vermögensverwaltern, und die „useless profits“ der Konzerne, die nicht wissen wohin mit dem Geld, und die etwa damit eigene Aktien zurückkaufen, um so wenigstens die Aktienkurse nach oben zu treiben, auch wenn dies keinen Cent an realer Wertschöpfung bewirken kann. (…) Soll das Gewinnmotiv in ganzen Ökonomien weniger dominant sein, muss man den öffentlichen Sektor ausweiten. Benötigt werden in dieser spätkapitalistischen Krisen-Situation also mehr öffentliche Unternehmen, die keine Gewinne generieren, sondern lediglich kostendeckend arbeiten sollen; das macht Ökonomien insgesamt resilienter, statischer und stabiler. (…) Hoher Automationsgrad und hohe Flexibilität verringern die Planungskomplexität, und machen ein Wirtschaften nach Plan – dann anhand weniger, abstrakter, beherrschbarer Planungsparameter – prinzipiell möglich…“ Artikel von Ludger Eversmann vom 13. September 2020 bei telepolis weiterlesen »

isw-report 98 vom September 2014

Wirtschaften mit Plan – aber richtig
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25.-30.8.2020: Kongress Zukunft Für Alle – online und in Leipzig
25.-30.8.2020: Kongress Zukunft Für Alle - online und in LeipzigAnstatt uns von Klimakrise und Rechtsdruck entmutigen zu lassen, wollen wir auf dem Kongress gemeinsam positive Visionen entwickeln, teilen und diskutieren. Visionen, die über die kapitalistische Wachstumsgesellschaft hinausgehen und dabei konkret vorstellbar sind. Wir wollen Menschen zusammenbringen, die in unterschiedlicher Weise bereits an einer besseren Zukunft arbeiten: in sozialen Bewegungen und in ihrem persönlichen Alltag, in Medien und Bildung, in Wissenschaft und Politik, Gewerkschaften und NGOs. Der Kongress soll ein Ort für alle sein, die Lust haben, über Utopien und gesellschaftliche Veränderung nachzudenken, egal ob Einsteiger*in oder langjährige*r Transformationsarbeiter*in. Wir wollen keinen Masterplan für die Zukunft entwerfen, sondern vielfältige Vorstellungen darüber zusammentragen, wie alles auch ganz anders sein könnte. Wir wollen uns gegenseitig ermutigen und Pläne schmieden, wie dies gemeinsam gelingen kann.“ Aus der Ankündigung auf der Aktionsseite. Neben dem Workshop- und Podienprogramm wird es diverse digitale und analoge Kunst- und Kulturveranstaltungen geben. Auf dem digitalen Kongressgelände wird es zudem die Möglichkeit geben, sich informell auszutauschen; in öffentlichen Räumen ebenso wie im kleineren Kreis oder in geschützten Räumen wie zum Beispiel BIPoC-Empowerment-Räumen. Siehe das Programm und Anmeldung weiterlesen »

25.-30.8.2020: Kongress Zukunft Für Alle - online und in Leipzig

25.-30.8.2020: Kongress Zukunft Für Alle – online und in Leipzig
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KapitalismuskritikWarum sind wir so besessen vom Wirtschaftswachstum, obwohl wir wissen, dass ewiges Wachstum uns schadet? „System Error“ sucht Antworten auf diesen großen Widerspruch unserer Zeit und betrachtet den globalen Kapitalismus aus der Perspektive derjenigen, die ihn vorantreiben. So macht der Film die Absurdität des Wachstumssystems auf beklemmende Weise spürbar und stellt die scheinbar unumstößlichen Spielregeln des Großen und Ganzen eindrucksvoll in Frage.“ Video des Beitrags von Florian Optiz am 12.02.2020 beim WDR (Verfügbar bis 19.02.2020) weiterlesen »

Kapitalismuskritik

System Error: Wie endet der Kapitalismus?
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[Buch] Die Energiewende in Europa - Eine FortschrittsvisionDieses Buch ist hochaktuell und will auf produktive Weise provozieren. Es handelt nicht nur vom katastrophalen Klimawandel: Auch die Europäische Union (EU), die sich in einem krisenhaften Dauerzustand befindet, wird seziert. Denn gegenüber einer handlungsschwachen EU hat die wirtschaftsinduzierte Umweltbelastung kaum noch erträgliche Größenordnungen erreicht. Die EU ist derzeit dabei, sich womöglich selbst zu zerstören…“ Arbeitsgruppe Alternative Wirtschafspolitik zum Buch und dessen Download ebd. von Peter Hennicke, Jana Rasch, Judith Schröder und Daniel Lorberg beim oekom verlag München 2019 (194 Seiten) mit einem Vorwort der Arbeitsgruppe – es handelt es sich um eine Langfassung eines Kapitels aus dem Memorandum 2019: Klimakollaps, Wohnungsnot, kriselnde EU weiterlesen »

[Buch] Die Energiewende in Europa - Eine Fortschrittsvision

[Buch] Die Energiewende in Europa – Eine Fortschrittsvision
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Klimawandel und Kapitalismus: „Nicht mehr blind dem Markt vertrauen“
System change - not Climate changeInterview von Patrick Wolf vom 13. Dezember 2019 bei Telepolis „mit dem „grünen“ Finanzinvestor Jochen Wermuth über Maßnahmen gegen die „Ausrottung der Menschheit“ (…)Wir haben die große Chance, die Geflüchteten jetzt aufzunehmen, zu integrieren und sie in das Handwerk der Energie-, Verkehrs-, Agrar-, Bau- und Finanzwenden einzuweisen. Dieses Know-how können sie dann in ihre Heimatländer bringen. So können wir die nachhaltige Wirtschaft exportieren und weltweit Wohlstand, Demokratie und Frieden stiften. Der Erfinder des Energieeinspeisegesetzes, Hermann Scheer, sagte: „Ich bin nicht für Wind und Solar, sondern für Demokratie. (…) Es gibt die Tipping Points. Wenn wir die überschreiten, läuft der Zerfall der Umwelt und damit der Lebensgrundlage der Menschheit unaufhaltsam weiter, egal, was wir dann noch machen. Wir sind dabei, einige heute zu reißen, bei anderen sind wir höchstens noch zwei, drei Jahre entfernt. Es gilt also, sofort und kompromisslos zu handeln. (…) Wenn der Eisschild auf Grönland erst einmal abgeschmolzen ist, haben wir allein aus diesem Grund sieben Meter höhere Meeresspiegel und Milliarden von Flüchtlingen. Damit wären zwei Drittel der heutigen Behausungen der Menschheit überflutet. Dann hätten wir nicht Millionen von Geflüchteten, sondern Milliarden.(…) Ziel muss es sein, dass man nicht mehr blind dem Markt vertraut. Das führt zu monopolistischen Strukturen wie Google, Amazon oder Facebook, die dann auch politischen Einfluss haben. Wir müssen als Bürger wach sein und der Wirtschaft Schranken setzen…“ weiterlesen »

System change - not Climate change

Klimawandel und Kapitalismus: „Nicht mehr blind dem Markt vertrauen“
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System change - not Climate change„… Der Kapitalismus wächst oder er ist in der Krise. Neue systemische Ziele sind deshalb gefragt: gesellschaftliche Gebrauchswerte, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und mehr gute Arbeit. Das erfordert Markteingriffe, den Ausbau öffentlicher Güter und Infrastruktur und mehr Demokratie in Wirtschaft und Gesellschaft. (…) Die Jagd nach Mehrwert ist der zentrale Antrieb einer privatkapitalistischen Wirtschaft. Erlahmt sie, aus welchen Gründen auch immer, verliert das System an Stabilität. Der Kapitalismus wächst oder er ist in der Krise. Diesen Wachstumszwang kann er nicht einfach abschütteln. Auch die Gewerkschaften sind traditionell Wachstumsfans. Es gehört zu ihrem Kerngeschäft, wirtschaftliche Zuwächse in höhere Einkommen, kürzere Arbeitszeiten und bessere Arbeitsbedingungen umzuwandeln. Die Erfolge dieser Politik sind bis heute nach Geschlecht, ethnischer Herkunft und Weltregionen ungleich verteilt. (…) Strategien für ein neues Wachstums- und Entwicklungsmodell, die zugleich sozialen und ökologischen Belangen gerecht werden wollen, müssen mit neuen Initiativen für gute Arbeit und soziale Sicherheit einhergehen. In diese Richtung weist eine „Arbeitsökologie“, die Nachhaltigkeit nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die menschliche Arbeitskraft und die Gesellschaft insgesamt einfordert. (…) Erforderlich sind politische Eingriffe in die Märkte, bis in die Unternehmensentscheidungen hinein. Erforderlich ist auch eine eingreifende Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, die der abhängigen Arbeit ein ausreichendes Maß an sozialer Sicherheit garantiert. Darunter wird eine Transformation, die bei Beschäftigten und Gewerkschaften Akzeptanz finden will, nicht zu haben sein. (…) Nicht Rationalisierung und Beschäftigungsabbau von oben, sondern Demokratisierung von unten muss in den Betrieben die Oberhand gewinnen. Sonst wird die Transformation zu einer Gefahr für Beschäftigte und den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft. Und für die politische Demokratie…“ Artikel von Hans-Jürgen Urban vom 11. Dezember 2019 im Arbeit&Wirtschaft Blog des ÖGB weiterlesen »

System change - not Climate change

Wirtschaftsdemokratie statt kapitalistischem Wachstumszwang
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Wolfgang Neef: „Ohne Systemtransformation wird die Erhaltung der Lebensgrundlagen der Menschheit nicht gelingen“
System change - not Climate changeIm Telepolis-Interview von Tomasz Konicz vom 11. November 2019 äußert sich der Ingenieur und Soziologen Dr. Wolfgang Neef zu den Wegen aus der fundamentalen Krise des kapitalistischen Weltsystems: „… Ohne System-Transformation, und zwar grundlegend, wird die Erhaltung der Lebensgrundlagen der Menschheit nicht gelingen. Das kapitalistische System unterstellt, dass die „Ressourcen“ aus der Natur prinzipiell unendlich zur Verfügung stehen und, wenn sie knapp werden, durch Mobilisierung von Geld und Technik wieder verfügbar werden. Diese „Ökonomie“ hat praktisch keinen Begriff für die Natur – auch nicht für die menschliche: Der „Homo Ökonomicus“ ist nur eine Schrumpf-Version der vielfältigen Eigenschaften und Bestrebungen der Mitglieder der menschlichen Spezies. Das zur Regelung der gesellschaftlichen Verhältnisse im Kapitalismus und zur Sicherung des Mehrwerts unabdingbare (exponentielle) Wachstum widerspricht allen biologisch-physikalischen Grundbedingungen des Lebens, ebenso das Konkurrenzprinzip: Lebenserhaltung in der Natur basiert im wesentlichen auf vielfältiger Kooperation. Die im Kapitalismus entwickelten Produktivkräfte, die nur tote Materie kennen, waren von Anfang an auf nicht natürlich reproduzierbare fossile Energiequellen angewiesen und sind seit Anfang des 20. Jahrhunderts zu lebensgefährlichen Destruktivkräften geworden (zunächst über die Tötungsmaschinen für die Kriegführung, seit Mitte der 1970er Jahre auch durch die wachsende Zerstörung der Lebensgrundlagen). (…) Die dringend erforderliche Mengenreduktion an technischen und anderen Produkten um ein Mehrfaches (fast alles ist ja Spielzeug, das im wesentlichen produziert wird, um das Hamsterrad „Steigerung der Produktion, Steigerung der Renditen“ am Laufen zu halten und ständig zu beschleunigen) ist im Kapitalismus nicht möglich, ohne den Zusammenbruch dieser Ökonomie in Kauf zu nehmen…“ weiterlesen »
System change - not Climate changeIm Telepolis-Interview von Tomasz Konicz vom 11. November 2019 externer Link äußert sich der Ingenieur und Soziologen Dr. Wolfgang Neef zu den Wegen aus der fundamentalen weiterlesen »

degrowth 2014Endet diese Ära der Ungleicheit mit der Wirtschaftsideologie des Neoliberalismus? Der Neoliberalismus – mit seinem entgültigen Durchbruch in den 1970-er bzw. 1980-er Jahre nach dem „Ende von Bretton Woods“ und der damit beginnenden „Entfesselung“ der Finanzmärkte schuf eine neue Ära – vor allem der Ungleichheit – entpuppt sich doch als Großideologie der absoluten Marktfreiheit – für das Finanzkapital – als defizitär für die Überlebensfähigkeit der Gesellschaften (siehe schon die Unfähigkeit zur „großen ökologischen Transformation“ (https://www.labournet.de/?p=156370). Nun hat eine amerikanische Historikerin, Jill Lepore, in den langen historischen Abläufen diese Geschichte – vor allem für die USA – aufgezeichnet – und das wird jetzt gerade aktuell komplettiert durch Naomi Klein mit ihrem Plädoyer für einen Green New Deal…“ Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 6.11.2019 – wir danken weiterlesen »

Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 6.11.2019 - wir danken

degrowth 2014Endet diese Ära der Ungleicheit mit der Wirtschaftsideologie des Neoliberalismus? Der Neoliberalismus - mit seinem entgültigen Durchbruch in den 1970-er bzw. 1980-er Jahre nach dem "Ende von Bretton Woods" und der weiterlesen »

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