„Tesla oder Techno“ – Weltweit buhlen Städte um Tech-Firmen
Geplanter „Google Startup Campus“: Stören – Besetzen – Blockieren – Sabotieren – Verhindern!Im Interview von Jannis Hartmann vom 31. Dezember 2020 in der taz online erklärt die Stadtsoziologin Sharon Zukin, „… welche Folgen das hat und wie Amazon und Co. kontrollierbar werden. (…) Die Tech-Industrie ist da eine traditionell kapitalistische Branche: Sie will Subventionen und Grundstücke in bester Lage. Besonders an ihr ist allerdings, dass sie viel machtvoller und reicher ist als etwa die Automobil- oder Stahlindustrie und dass die Produkte der Tech-Industrie auch Plattformen sind. Die Ressourcen der Stadt werden so auf viele verschiedene Weisen genutzt. (…) Dazu kommt, dass Städte zum Arbeitsmarkt für Tech geworden sind – am oberen Ende sind die Ingenieur:innen für Künstliche Intelligenz, am untere Ende die Uber-Fahrer:innen. Gleichzeitig stellt die Stadt die notwendigen Bildungsinstitutionen, die Menschen für Tech-Berufe ausbilden. Stadtregierungen sind aber auch Kunden der Tech-Unternehmen, schließlich brauchen sie Computer, WLAN und Internetdienste. Für Städte ist es also schwierig, sich von der Tech-Industrie zu befreien und autonom zu sein. (…) Für Unternehmen aber sind Innovationen bloß neue Produkte oder Dienste, die sie vermarkten können. Und die Regierungen der Städte erhoffen sich, dass sie als „innovative Stadt“ wirtschaftlich überleben können. Wenn ich mir also den Diskurs über Innovation anschaue, werden darunter ökonomische Selbstinteressen zusammengeführt. (…) Es ist schwer, eine wirklich autonome Bewegung gegen die Tech-Industrie zu schaffen. Aber das muss geschehen. Wir hatten in New York eine starke Opposition gegen Amazon, als in Queens das zweite Hauptquartier entstehen sollte. Aber in meinen Augen war das keine Bewegung, die Tech kontrollieren will, nicht einmal auf der lokalen Ebene – von den großen Problemen wie Überwachung oder Ausbeutung gar nicht gesprochen. Die Initiative Berlin vs. Amazon ist da anders. Ich würde mir eine Bewegung wie Berlin vs. Amazon auch für New York wünschen. (…) Es wäre grandios, wenn die Städte im Besitz von Unternehmensanteilen wären. Was ich vorschlage, ist also eine neue Form kommunalen Besitzes von Teilen der Tech-Industrie. Wenn Berlin Amazon-Aktien besitzt, wäre das großartig für die Regierung. Denn mit Besitz kommt Kontrolle. Leider höre ich bisher nur wenige Stimmen, die das fordern.“ weiterlesen »

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Demonstration am 14. September 2013: Grundeinkommen ist ein Menschenrecht!„Das bedingungslose Grundeinkommen ist so populär wie verschrien. Was die einen als menschenwürdigen und existenzsichernden Gegenentwurf zum jetzigen Sozialstaat erachten, halten die anderen für privatistisch und neoliberal. Doch diese Frontstellung ist nicht nur unproduktiv, sie ist auch unnötig. (…) Richtig ist, dass es »neoliberale« BGE-Modelle gibt, wie etwa das von Milton Friedman. Diese laufen auf einen Abbau des Sozialstaats hinaus. Allerdings sind das nicht die einzigen BGE-Konzepte, da man sich dieser Problematik durchaus bewusst ist. Die meisten der im deutschsprachigen Raum diskutierten BGE-Modelle sind mit dem Anspruch einer echten Existenzsicherung verbunden. (…) Viele dieser existenzsichernden BGEs sind zudem gerade aus der Kritik am Neoliberalismus heraus entstanden. (…) Alte Menschen, Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder Schwangere haben besondere Bedarfe. Wer hier nur einen Pauschalbetrag auszahlen möchte, schafft Ungerechtigkeiten. Nun gibt es BGE-Modelle, die durchaus Sonder- oder Mehrbedarfe kennen. Denjenigen, die sich mit den BGE-Ideen befassen, ist diese Problematik daher nicht völlig fremd. (…) Der konzeptionelle Bruch zwischen Bedingungslosigkeit und Bedarfsgerechtigkeit wirft die Frage auf, warum die BGE-Ideen dann aber unverzichtbar für die Weiterentwicklung des Sozialstaats sein sollen. Dazu lässt sich im Wesentlichen ein Punkt hervorheben. Derzeit gibt es nämlich keine sozialpolitische Vision, die der Sicherung der soziokulturellen Existenz, des guten Lebens und der Menschenwürde solch eine hohe Priorität beimisst wie die BGE-Ideen. (…) Ein zentrales Problem in der Auseinandersetzung mit dem BGE ist die Wirkmächtigkeit des marktfundamentalistischen Erwerbsmythos: Menschen sollen dazu gezwungen sein, sich durch den Verkauf ihrer Arbeitskraft am Leben zu halten. Überleben durch Lohnarbeit, das ist die Devise. Deshalb erscheint jedes Maß an Emanzipation von diesem Erwerbszwang als suspekt. (…) die Betonung des sozialen Charakters von Erwerbsarbeit wirkt zynisch gegenüber Fällen, in denen die realen Arbeitsbedingungen – niedrige Entlohnung, unbezahlte Überstunden, Befristungen – als belastend empfunden werden…“ Artikel von Sebastian Thieme vom 21. Dezember 2020 bei Jacobin weiterlesen »

Demonstration am 14. September 2013: Grundeinkommen ist ein Menschenrecht!

Die Ausweitung des Sozialstaats und das bedingungslose Grundeinkommen gehören zusammen
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Plakat und Logo der Wiener Mietenkampagne: #mieten runterDas neoliberale Institut der deutschen Wirtschaft hat am Dienstag in Köln eine Studie zu Wohnnebenkosten vorgestellt. Auftraggeber war der Konzern Deutsche Invest Immobilien. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass im Zeitraum von 2010 bis 2019 die Erhöhung der Nebenkosten unter dem Niveau der allgemeinen Preissteigerung lag. In der Vergangenheit kam das Institut immer zu dem Schluss, dass die Nebenkosten stärker steigen würden als die Kaltmieten. Deshalb wären nicht die Vermieter, sondern die Kommunen an den Mietsteigerungen schuld. Plötzlich ist es anders. »Heizöl und Gas sind in den vergangenen zehn Jahren deutlich günstiger geworden«, sagte Studienleiter Michael Voigtländer zur Begründung. Die Nebenkosten stiegen um 10,5 Prozent, während die Inflation um 13 Prozent anzog. Die Kaltmieten kletterten hingegen ähnlich schnell nach oben wie die Inflation. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass hier nur ein allgemeiner Durchschnittswert betrachtet wird. Der deutsche Immobilienmarkt ist preislich sehr differenziert. In Metro­polen, aber auch in einigen mittelgroßen Städten werden die Mieten stark angehoben. Zum Beispiel sind in Berlin die Preise in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt um hundert Prozent gestiegen, während sie in einigen ländlichen Gebieten stagnierten. Das bedeutet aber auch, dass die Kaltmieten der Kostentreiber sind und damit auch der wesentliche Grund des Mietenwahnsinns…“ Artikel von Philipp Metzger in der jungen Welt vom 03.12.2020 weiterlesen »

Plakat und Logo der Wiener Mietenkampagne: #mieten runter

Studie: Nebenkosten weniger stark gestiegen als Preise im Allgemein – die Kaltmieten sind das Problem
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Mit Matratzen gegen Stahldornen _ Aktivisten gegen Obdachlosenvertreibung in London, Juli 2015Überall steigt die Zahl der Corona-Infektionen dramatisch an. Besonders eine Gruppe trifft das hart: Obdachlose und Menschen ohne Krankenversicherung. Und auf den Herbst wird ein kalter Winter folgen, der nicht unbedingt Besserung verspricht. Deshalb ist für sie Hilfe und Schutz jetzt dringender denn je zuvor. Auch deshalb, weil viele von ihnen zu Risikogruppen gehören, für die Covid-19 eine besondere Bedrohung darstellt. Doch viele private Initiativen müssen ihre Hilfsangebote einschränken oder ganz schließen. Die Behörden versprechen zwar Test- und Behandlungsmöglichkeiten und eine sichere Unterbringung, doch auf den Straßen kommt davon wenig an.“ Video des Berichtes von Lutz Polanz und Aiko Kempen in der Monitor-Sendung am 12.11.2020 beim WDR (06:57 Min., UT., verfügbar bis 12.11.2099) – das Video gibt den Recherchestand von November 2020 wieder. weiterlesen »

Mit Matratzen gegen Stahldornen _ Aktivisten gegen Obdachlosenvertreibung in London, Juli 2015

[Video] Am Rande der Gesellschaft: Obdachlos im Corona-Herbst
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Mit Matratzen gegen Stahldornen _ Aktivisten gegen Obdachlosenvertreibung in London, Juli 2015„Auf Bitte wohnungs- und obdachloser Menschen veröffentlichen wir hier den Brief „Wir fordern Unterstützung für wohnungslose Menschen“. Die Unterzeichner*innen werden laufend aktualisiert, wer mitunterzeichnen möchte schreibt bitte eine Mail an kontakt@berliner-obdachlosenhilfe.de…“ Aus dem Brief bei Berliner Obdachlosenhilfe e.V. : „Zahllose Menschen müssen in Deutschland auf der Straße leben. Und die Zahl derer, die nicht einmal ein Dach über dem Kopf oder ein eigenes Zimmer haben, wächst immer weiter. In Berlin gehen Schätzungen von mehreren Tausend Obdachlosen und knapp 40 000 Wohnungslosen aus. Diese Menschen verfügen über keinen sicheren Rückzugsraum und sind häufig von der Teilnahme an gesellschaftlichen Prozessen wie Wahlen ausgeschlossen. Der Zugang zu den grundlegendsten Dingen wie einer angemessenen Gesundheitsversorgung ist extrem eingeschränkt und kompliziert, ohne Möglichkeit zuhause zu bleiben sind die Betroffenen auch dem Coronavirus schutzlos ausgeliefert. Die Zahl wohnungs- und obdachloser Menschen in Europa ist in den letzten 10 Jahren um 70% gestiegen. Für die Unterbringung wohnungsloser Menschen wird zwar viel Geld ausgegeben, doch oft bereichern sich private Unternehmen daran, die wohnungslosen Menschen erhalten dann enge Gruppenzimmer, dreckige Gemeinschaftsbäder und ständige Überwachung. Die Zustände sind zum Teil derart katastrophal, dass viele Menschen sich entscheiden lieber auf der Straße zu schlafen, als sich diesem System auszusetzen. Es ist Aufgabe des Staates, diesen Menschen Wohnungen zur Verfügung zu stellen…“ weiterlesen »

Mit Matratzen gegen Stahldornen _ Aktivisten gegen Obdachlosenvertreibung in London, Juli 2015

[Berlin] Leerstand zu Wohnraum. Brief „Unterstützung für wohnungslose Menschen“
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[Buch] Umkämpftes Wohnen – Neue Solidarität in den Städten„11,4 Millionen Menschen in Deutschland lebten im Jahr 2019 in durch ihre Wohnkosten überlasteten Haushalten. Das waren rund 14 % der Bevölkerung. Eine Überbelastung durch Wohnkosten liegt dann vor, wenn ein Haushalt mehr als 40 % seines verfügbaren Einkommens für Wohnen ausgibt – unabhängig davon, ob die Betroffenen zur Miete oder in den eigenen vier Wänden leben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach aktuellen Ergebnissen der Erhebung Leben in Europa (EU-SILC) weiter mitteilt, ist die Überbelastungsquote seit dem Jahr 2014 leicht gesunken. Damals waren noch rund 16 % der Bevölkerung (12,7 Millionen) durch ihre Wohnkosten überlastet. (…) Im Durchschnitt wendete die Bevölkerung in Deutschland im Jahr 2019 rund 26 % ihres verfügbaren Haushaltseinkommens für Miete und Nebenkosten beziehungsweise den Unterhalt ihres Wohneigentums auf. 2014 hatte der Anteil der Wohnkosten am verfügbaren Haushaltseinkommen bei 27 % gelegen. (…) Inwieweit Wohnkosten eine (Über-)Belastung darstellen, ist nicht nur eine Frage objektiver Kriterien, sondern auch der subjektiven Wahrnehmung. Demnach fühlten sich 12 % der Menschen in Deutschland im Jahr 2019 nach eigener Einschätzung durch ihre monatlichen Wohnkosten wirtschaftlich stark belastet…“ Destatis-Pressemitteilung Nr. 428 vom 29. Oktober 2020 weiterlesen »

[Buch] Umkämpftes Wohnen – Neue Solidarität in den Städten

Destatis: 14 % der Bevölkerung im Jahr 2019 durch Wohnkosten überlastet – Im Durchschnitt geben Menschen in Deutschland 26 % ihres Einkommens für Wohnen aus
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Care-Arbeit: Aus der Krise in die Utopie
Lunapark21: Unbezahlte Care-Arbeit – ein „öffentliches“ Gut?Seit Corona hat sich beeindruckend schnell gezeigt: Für den Fortgang des Lebens lassen sich vielleicht Fertigungsstraßen stilllegen. Ohne dass Menschen sich umeinander kümmern, funktioniert jedoch der Alltag nicht. Ein Plädoyer für eine nachhaltige Organisation unserer Gesellschaft. (…) Die sogenannte „unbezahlte Arbeit“ strukturiert das Leben der Menschheit, ohne dass viel über sie gesprochen wird. Ohne, dass diejenigen, die sie verrichten, dafür gesellschaftliche Anerkennung bekämen, oder der Wert dieser Arbeit sie absichern würde. Klar ist jedoch: Sie muss gemacht werden. Care-Arbeit beschreibt nicht nur die Sorge um andere, ­sondern auch das Kümmern um sich selbst: einkaufen, kochen, Haare kämmen. Sie existiert sowohl als bezahlte wie auch als unbezahlte Arbeit (…) Eine nachhaltige Organisation unserer Gesellschaft muss also dabei anfangen, die Care-Arbeit nicht nur als Teil der Wirtschaft zu sehen, sondern sie als konstituierend für ein funktionierendes Land zu verstehen. Die Abwertung, die Care-Arbeit als privates Problem und minderwertige Arbeit auffasst, muss abgelöst werden von der Anerkennung als herausfordernde und unverzichtbare Arbeit. Erst wenn die Fragen gelöst sind, wer die Kinder betreut, wer Alte, Kranke und Menschen mit Behinderungen umsorgt, wer die Grundlagen des Alltags organisiert – von der Lebensmittel­versorgung bis hin zur Müllabfuhr –, erst dann können die weiteren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereiche betrachtet werden…“ Artikel von Teresa Buecker vom 27.09.2020 bei t3n – siehe dazu auch: Großputz! Care nach Corona neu gestalten weiterlesen »

Lunapark21: Unbezahlte Care-Arbeit – ein „öffentliches“ Gut?

Care-Arbeit: Aus der Krise in die Utopie
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EU-SozialchartaDer Sozialverband Deutschland (SoVD) und die Arbeiterwohlfahrt (AWO) verlangen anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft gesamteuropäische Lösungen für soziale Fragen. Am Montag stellten sie auf einer digitalen Veranstaltung ihre politischen Forderungen vor. Seit Anfang Juli hat Deutschland für sechs Monate die Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union übernommen. SoVD und AWO wollen, dass Deutschland während dieser Präsidentschaft dem Kampf gegen Armut eine »weitaus höhere Priorität einräumt«. (…) AWO und SoVD fordern in ihrer gemeinsamen Erklärung von Montag eine konsequente Umsetzung sozialer Rechte. Dafür müssten verbindliche Rechtsansprüche abgeleitet werden. »Instrumente wie die Europäische Säule sozialer Rechte sind begrüßenswert, bleiben aber reine Absichtserklärungen. Wir brauchen Lösungen, die bei den Menschen ankommen«, sagte AWO-Bundesgeschäftsführer Jens M. Schubert. Die Defizite würden etwa bei der Situation von Kindern und Jugendlichen deutlich werden: »Es ist nicht hinnehmbar, dass unsere Jugend im Europa des 21. Jahrhunderts um die Erfüllung elementarer Bedürfnisse kämpfen muss«, kommentierte Schubert die Forderungen.“ Artikel von Lisa Ecke vom 12.10.2020 beim ND online zum Forderungspapier „Gemeinsam für ein Europa ohne Armut“ weiterlesen »

EU-Sozialcharta

Es braucht ein Ende der Freiwilligkeit. AWO und SoVD fordern verbindliche europäische Mindeststandards für soziale Sicherungssysteme
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Stromarmut: Versorger stellten 2019 289.000 Haushalten Strom ab – schon ab 100 Euro Zahlungsverzug
Stromausfall„… Wegen unbezahlter Rechnungen ist in Deutschland im vergangenen Jahr rund 289.000 Haushalten der Strom abgestellt worden. Das hat die Bundesnetzagentur für ihren neuen Monitoringbericht zum Energiemarkt ermittelt. Im Vergleich zu 2018 ist die Zahl der Stromsperren um etwa 7000 gesunken. Das ist der niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2011, wie aus einem Auszug des Berichts hervorgeht. Das Dokument liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Im Jahr 2014 hatten die Versorger noch mehr als 350.000 Haushalten den Anschluss gesperrt. Der Lieferant darf den Strom in der Grundversorgung bereits dann abstellen, wenn der Kunde mit mindestens 100 Euro in Zahlungsverzug ist. Er muss dem Verbraucher dann eine Sperrandrohung schicken und darf den Strom dann frühestens vier Wochen später abdrehen. Eine solche Sperrandrohung haben 2019 rund 4,75 Millionen Haushalte erhalten. Tatsächlich abgestellt wurde der Strom schließlich bei 0,6 Prozent aller Anschlüsse. Deutlich niedriger ist die Zahl der Sperren beim Gas. Hier waren es 2019 etwa 31.000, rund 2000 weniger als im Jahr zuvor. Auch dies ist der niedrigste Stand seit Beginn der Erhöhungen. Betroffen waren damit 0,2 Prozent der Anschlüsse von Haushaltskunden. Einen Grund für den Rückgang der Stromsperren nennt die Bundesnetzagentur wie üblich nicht.“ Meldung vom 7. Oktober 2020 in neues Deutschland online. Siehe als Aussicht für 2020: Aufgrund der Corona-Krise wollen Energiekonzerne auf Stromsperren verzichten [leider wohl befristet] weiterlesen »

Stromausfall

Stromarmut: Versorger stellten 2019 289.000 Haushalten Strom ab – schon ab 100 Euro Zahlungsverzug
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EU-Sozialcharta„… Soziale Standards sind die Grundpfeiler einer gerechten Demokartie, um auch diejenigen zu schützen, die über ein geringes Einkommen verfügen. Nun hat sich Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) dagegen ausgesprochen, ein neues “Recht auf Wohnen” sowie ein “Recht auf Schutz gegen Armut und soziale Ausgrenzung” per Gesetz zu definieren. Das jedenfalls ergeht aus einem Positionsentwurf hervor, in dem die Bundesregierung die revidierte Europäische Sozialcharta in deutsches Recht schreiben will. Das Bundesarbeitsministerium begründet die Ablehnung damit, dass die Vorgaben “nicht ausreichend konturiert” wären. Hierzu soll auch der Deutsche Bundestag angehört werden. Dieser soll das Völkerrechtsabkommen ratifizieren, um die sozialen Grundrechte zu definieren, die der Europarat festlegte. Deutschland hatte das Abkommen zwar unterzeichnet, die Vorgaben waren aber bisher nicht bindend. Die Debatte um die sozialen Grundrechte wird seit Jahren zum Teil kontrovers diskutiert. Der Sozialausschuss soll sich im Oktober hierzu zusammenfinden…“ Beitrag „SPD-Arbeitsminister gegen neue Sozialrechte“ von Sebastian Bertram vom 26.09.2020 bei gegen-hartz.de – siehe dazu erste Kommentare weiterlesen »

EU-Sozialcharta

Ratifizierung der EU-Sozialcharta: Bundesarbeitsminister gegen Recht auf Wohnen und Recht auf Schutz gegen soziale Ausgrenzung
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Homelessness is not a crimeWeniger Sozialwohnungen, steigende Mieten: Die Zahl der Wohnungslosen wächst. Ihr Elend auch. Es trifft nun häufiger Familien mit Kindern. Was unternimmt die Politik dagegen? Es sollte mehr als eine Geste sein: Mitten in der Corona-Krise blühte neue Menschlichkeit auf, als freundliche Hoteliers Obdachlosen ihre Türen öffneten, damit diese ein gepflegtes Zimmer beziehen konnten und ein eigenes Bett und Dusche für sich hatten. Solche Beispiele gab es bundesweit, um Obdachlosen einen Schutzraum vor Ansteckung zu bieten, oft bezahlt von den Kommunen, manchmal von privaten Spenden. Doch tatsächlich ist die ohnehin schlechte Lage der Obdach- und Wohnungslosen durch die Pandemie noch elender geworden, beklagen Sozialverbände wie die Diakonie. Denn niedrigschwellige Angebote wie Essens- und Kleiderausgaben mit vielen älteren Ehrenamtlichen in der altersbedingten Risikogruppe, aber auch medizinische Versorgung durch freiwillig tätige ältere Ärzte im Ruhestand waren oder sind reduziert. Im Winter werden viele mit Mehrbettzimmer in Notunterkünften wegen der Abstandsregeln nicht voll belegt werden können. Und: Die für besonders schutzbedürftige, oft gesundheitlich geschwächten Obdachlosen geöffneten Hotels und Herbergen trafen auch nur wenige Glückliche. (…) Für Deutschland gehen die aktuellsten Schätzungen von bundesweit rund 678.000 Menschen aus, in etwa die Einwohnerzahl der Metropole Frankfurt am Main. Fünf Jahre zuvor lag die BAG W-Schätzung noch bei 335.000 Wohnngslosen. (…) Der Bund müsse einen besseren Mieter-Kündigungsschutz ermöglichen und einen Systemwechsel in der Wohnungslosenhilfe initiieren, den einige Städte schon praktizieren: „Housing First“…“ Beitrag von Corinna Emundts vom 11.09.2020 bei tagesschau.de weiterlesen »

Homelessness is not a crime

Tag der Wohnungslosen: Warum das Elend weiter wächst
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Großputz! Care nach Corona neu gestalten
Lunapark21: Unbezahlte Care-Arbeit – ein „öffentliches“ Gut?„… Die Krise in Care-Bereichen, die durch die Corona-Pandemie nun noch viel deutlicher zu sehen und zu spüren ist, zeigt sich am ohnehin schon bestehenden Mangel an Pflegefachpersonen ebenso wie an der Not von 24-Stunden-Betreuerinnen aus osteuropäischen Ländern. Sie betrifft auch Familien mit Kindern, vor allem durch die Gleichzeitigkeit von Home-Office und Home-Schooling – für Alleinerziehende eine unlösbare Aufgabe. Angehörige von Menschen mit Behinderungen sind betroffen, die nach der Schließung von Betreuungseinrichtungen als Unterstützungspersonal in Verantwortung genommen wurden. Nicht zuletzt leiden Kinder und Jugendliche, die nicht mehr in Kindertagesstätten (Kitas), Horte und Einrichtungen der offenen Jugendarbeit gehen können. Zutage treten auch die Probleme, die entstehen, wenn Sozialarbeits-, Gesundheits- und Pflegestrukturen vor allem nach ökonomischen Kriterien ausgerichtet werden. Dies zeigt der eklatante Mangel an Personal und Ausrüstung. (…) In der noch andauernden Pandemie wird einmal mehr deutlich, dass zum Menschsein nicht nur der Wunsch nach Unabhängigkeit und Eigenständigkeit gehört, sondern auch Verletzlichkeit und Angewiesenheit. Menschen können – in jedem Alter – ohne Care nicht (über-)leben. Frauen sind als Care-Gebende sowohl in Familien als auch in Care-Berufen überproportional aktiv. Dass Care-Tätigkeiten in beiden Bereichen sinnstiftend und erfüllend sein können, entdecken aber auch immer mehr Männer. Wir sollten Care jenseits von Geschlechterklischees denken und adressieren, ohne Geschlechterhierarchien zu verfestigen. Und: Care-Arbeit muss geschlechtergerecht finanziert werden. Die Krise kann dann eine Chance sein, wenn nicht nur Prämien und Held*innentitel verteilt werden, sondern die Gelegenheit genutzt wird, unsere Gesundheits-, Sozial- und Wohlfahrtssysteme und somit die Gesamtheit von Care-Arbeit gesellschaftlich solidarischer zu organisieren und zu finanzieren. Wir haben dazu erste Arbeitspakete vor dem Hintergrund unserer Forschungen zusammengestellt, die an einigen Stellen exemplarisch auf die besondere Situation in den drei Ländern Deutschland, Österreich, Schweiz Bezug nehmen…“ Positionspapier vom August 2020 der Initiative Care.Macht.Mehr zur Care-Krise aus Deutschland, Österreich, Schweiz weiterlesen »

Lunapark21: Unbezahlte Care-Arbeit – ein „öffentliches“ Gut?

Großputz! Care nach Corona neu gestalten
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Bail Out People! Not Banks„… Sie sollen den Ärmsten helfen, doch in vielen Fällen sind sie offenbar besonders teuer: Die Stiftung Warentest hat die gesetzlich vorgeschriebenen Basiskonten von 124 Banken getestet. Ernüchterndes Ergebnis: „Wer arm ist und kein regelmäßiges Einkommen hat, zahlt für ein Girokonto meist viel mehr als Gehalts- und Rentenempfänger.“ Nur 47 der getesteten Banken verlangten demnach weniger als 100 Euro im Jahr. Bei den teuersten Instituten kostete die Kontoführung jährlich mehr als 200 Euro. Mit dem Basiskonto soll sichergestellt werden, dass alle Verbraucher Überweisungen abwickeln und bargeldlos wirtschaften können. Seit 2016 haben alle Personen, die sich rechtmäßig in der EU aufhalten, Anspruch darauf. Obdachlose und Flüchtlinge erhalten es ebenso wie Personen mit negativer Schufa-Auskunft. Das Konto wird meist auf Guthabenbasis geführt – kann also nicht überzogen werden. Der Bedarf für solche Angebote scheint groß: Nach Angaben der Finanzaufsicht Bafin gab es Mitte 2018 etwa 500.000 Anträge für Basiskonten in Deutschland. (…) Eine Höchstgrenze für die Kosten gibt es bislang nicht. Das Zahlungskontengesetz verlangt lediglich ein „angemessenes Entgelt“, das „marktüblich“ sein soll. „Angesichts der Rolle von Sparkassen sind die hohen Preise irritierend und ärgerlich“, sagte Dorothea Mohn vom Bundesverband der Verbraucherzentralen: „Das Testergebnis lässt die Vermutung aufkommen, dass es sich auch um Abwehrpreise handelt.“ Die Verbraucherschützer fordern deshalb Nachbesserungen. Basiskonten dürften nicht teurer sein als normale Girokonto. Wie viel im Einzelfall zu viel ist, hat das Oberlandesgericht Frankfurt bereits festgestellt: Es entschied, dass das Basiskonto der Deutschen Bank mit einem monatlichen Grundpreis von 8,99 Euro sowie 1,50 Euro pro Überweisung unangemessen hoch und damit unwirksam ist. Basiskonten müssten zwar nicht als günstigstes Kontomodell angeboten werden. Die Preise sollten aber das durchschnittliche Nutzerverhalten dieser Kontoinhaber angemessen widerspiegeln, heißt es in der Urteilsbegründung (Az. 19 U 104/18). Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.“ Beitrag von Jan Petter vom 11. November 2019 beim Tagesspiegel online und dazu neu: BGH: Unwirksame Entgeltklausel für Basiskonto – Basiskonto der Deutschen Bank zu teuer weiterlesen »

Bail Out People! Not Banks

Für Arme sind die Konten meist besonders teuer / BGH: Unwirksame Entgeltklausel für Basiskonto – Basiskonto der Deutschen Bank zu teuer
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Tacheles: Vorschläge zum Umgang mit der Corona-Krise für einkommensschwache Haushalte – und Reaktionen

Dossier

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormWie wir in den letzten Tagen schmerzlich zu spüren bekamen, hat die Corona-Krise mittlerweile den nahezu vollständigen Stillstand des gesellschaftlichen Lebens zur Folge. Mit diesem Stillstand werden leider erhebliche wirtschaftliche und soziale Folgen einhergehen. Insbesondere aufgrund des Wegfalls von Aufträgen und Arbeitsplätzen werden deutlich mehr Menschen als bislang auf staatliche Leistungen angewiesen sein – und sei es nur für eine Übergangszeit. Denn neben den Menschen, die bereits jetzt Sozialleistungen beziehen (SGB II/SGB XII/AsylbLG/KIZ/WoGG), werden auch Selbständige, Künstler*innen, Geringverdienende, Minijobber*innen und durch die Corona-Krise wirtschaftlich Strauchelnde auf soziale Leistungen der Arbeitslosenversicherung  und Grundsicherung angewiesen sein. Da es einkommensschwachen Haushalten in der Regel auch an entsprechenden Rücklagen fehlt, um die ausfallenden Einkünfte eine Weile lang auszugleichen, erlauben wir uns eine Reihe von Vorschlägen zu machen, wie die Krise für alle Beteiligten abgefangen werden kann. Im Folgenden haben wir deshalb 29 Vorschläge ausgearbeitet, die zum Teil sofort, zum Teil erst nach vorheriger Gesetzesänderung umgesetzt werden könnten und einen wertvollen Beitrag leisten würden, um die Versorgung aller Betroffenen sicherzustellen…“ Ein umfassendes Forderungspaket an die Politik und Verwaltung vom 21.03.2020 von und bei Tacheles e.V. – darin auch Maßnahmen zur Wohnraumsicherung, Anspruch von Wohnungslosen auf Unterbringung in Pension / Hotel, Ausweitung der Leistungsberechtigten, Aussetzen der Haftantritte für Ersatzfreiheitsstrafen / Bagatelldelikte, Öffnung der Abschiebegefängnisse etc. Siehe dazu: Tacheles – Vorschläge zum Umgang mit der Corona-Krise für einkommensschwache Haushalte, Version II / Kampagne für einen Corona-Zuschlag bzw. ein „Nulldarlehen“ weiterlesen »

Dossier: Tacheles: Vorschläge zum Umgang mit der Corona-Krise für einkommensschwache Haushalte – und Reaktionen

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Tacheles – Vorschläge zum Umgang mit der Corona-Krise für einkommensschwache Haushalte, Version II / Kampagne für einen Corona-Zuschlag bzw. ein „Nulldarlehen“
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Stromschulden: Aufgrund der Corona-Krise wollen Energiekonzerne auf Stromsperren verzichten [leider wohl befristet]
Stromausfall„… Stromsperren sind ein Druckmittel der Energielieferanten, um säumige Kunden zum Begleichen der Stromschulden zu zwingen. Wenn aber das Geld fehlt, wird eine Stromsperre zum Dauerzustand. Aufgrund der Corona-Krise wollen nunmehr großen Energiekonzerne Deutschlands auf Stromsperren verzichten. Vorerst sollen sich Kunden keine Sorgen machen, dass die Energieversorgung gekappt würde, hieß es in mehreren Erklärungen der Stromlieferanten. Das gilt allerdings nur “Vorerst”. Sobald die Krise überwunden ist, will man Stromsperren wieder umsetzen. (…) Bestehende Stromsperren könnten sogar wieder aufgehoben werden, teilte beispielsweise der Energiekonzern EnBW mit. Man wolle den Strom sogar gebührenfrei wieder freischalten. Ebenso haben sich einige Stadtwerke geäußert. Es macht also Sinn, in der derzeitigen Lage seinen Stromlieferanten zu kontaktieren und um eine Aufhebung der Stromsperre zu bitten, auch wenn die Schulden nicht beglichen werden können. Wichtig ist dabei, auf die Corona-Krise hinzuweisen…“ Wichtiger Hinweis von und bei gegen-hartz.de vom 24. März 2020 weiterlesen »

Stromausfall

Stromschulden: Aufgrund der Corona-Krise wollen Energiekonzerne auf Stromsperren verzichten [leider wohl befristet]
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