Paul Lafargue: Das Recht auf Faulheit. Grafik von Simon Hirzel„… Ausgehend vom nationalsozialistischen Arbeitsverständnis ergeben sich drei Bezugspunkte für eine emanzipatorische Arbeitskritik: die »Nichtarbeit«, die Forderung nach anderer Arbeit sowie die Frage nach dem Verhältnis von Leiden und Widerstand zu Arbeit. (…) Die Forderung nach der Abschaffung der Arbeit ist die radikalste Variante der Aufwertung von Nichtarbeit. Doch was hieße es, Arbeit abzuschaffen? (…) Solidarität, Müßiggang, Faulheit und Verweigerung sind selbst als sinnstiftende und soziale Praktiken zu begreifen – als Praktiken der Nichtarbeit. Sie strukturieren – wie Arbeit – unser gesellschaftliches Zusammenleben, entscheiden auch über Ein- und Ausschlüsse und werden doch systematisch ignoriert, wo allein auf Arbeit geblickt wird. Es bleibt sehr milieuabhängig, wer die Zeit und die Ressourcen hat, sich zusammenzuschließen und Praktiken der Nichtarbeit nachzugehen. Da das aber von der Stellung innerhalb der Arbeitsgesellschaft abhängt, ist der Fokus auf den Arbeitsstrukturen dennoch richtig: Arbeit entscheidet über Teilhabe, Zugehörigkeit und Stellung innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft. Auch geht mit dieser Arbeitsgesellschaft unweigerlich ein Repressionssystem einher. Der Blick auf Nichtarbeit hingegen vermag Tendenzen und Strömungen sichtbar zu machen, die über diese Gesellschaft hinausweisen…“ Discobeitrag von Nikolas Lelle vom 7. Juli 2022 aus der Jungle World 2022/27 – wir erinnern an „Samba si Arbeit No“ mit Roberto Blanco weiterlesen »

Paul Lafargue: Das Recht auf Faulheit. Grafik von Simon Hirzel

Samba si, Arbeit no. Die Nichtarbeit, nicht die Arbeit, ist der Horizont der Emanzipation
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[Buch und Lesereise] Spuren der Arbeit – Geschichten von Jobs und Widerstand
Buch: Spuren der Arbeit – Geschichten von Jobs und WiderstandDie Hälfte unserer Wachzeit verbringen wir bei der Arbeit. Unsere Lebensjahre sind mit Geschichten über die Arbeit verwoben, die am Esstisch, im Pausenraum und in Bars erzählt werden. Doch diese Geschichten werden selten gedruckt, untersucht oder so gesehen, wie sie es sein sollten: als Teil dessen, was Arbeiter*innen tun, um ihre Stellung im Kapitalismus zu verstehen und zu verändern. Spuren der Arbeit bietet einen seltenen Blick auf das Leben und die sozialen Beziehungen im Büro, an der Kasse, im Krankenhaus, der Fabrik und in anderen Arbeitsbereichen. Die Texte sind überwiegend Recomposition entnommen, einem Online-Projekt radikaler Arbeiter*innen, und wurden von Organizer*innen aus einer Handvoll Länder verfasst. Darin teilen sie ihre Erfahrungen rund um die Probleme bei der Arbeit und wie sie mit ihnen umgingen. Diese wurden ergänzt um Geschichten aus dem deutschsprachigen Raum und einem Interview über die Entwicklung des Projektes und seinen Einfluss auf die Industrial Workers of the World (IWW) und die Arbeiter*innenbewegung…“ Verlag Die Buchmacherei zum von Mark Richter, Levke Asyr, Ada Amhang und Scott Nikolas Nappalos herausgegebenen Buch. Siehe Infos zum Buch und der internationalen Lesereise dazu sowie als Leseprobe den Beitrag „Sogar meine Träume haben in diesen Tagen Szenen, die mit der Arbeit zu tun haben“ von Lou Rinaldi samt Inhaltsverzeichnis – wir danken dem Verlag! Neu: Geschichten des Klassenkampfes. Ein Bericht über die Lesung zum Buch „Spuren der Arbeit“ weiterlesen »

Buch: Spuren der Arbeit – Geschichten von Jobs und Widerstand

[Buch und Lesereise] Spuren der Arbeit – Geschichten von Jobs und Widerstand / Neu: Geschichten des Klassenkampfes. Ein Bericht über die Lesung zum Buch „Spuren der Arbeit“
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Bericht der Kommission "Arbeit der Zukunft": Arbeit transformieren!„… »Wir haben den tödlichsten Risikofaktor in der Arbeitswelt gefunden. Es sind nicht die Maschinen, nicht der Feinstaub, es sind zu viele Arbeitsstunden«, wird Frank Pega, der Leiter der Studie im Spiegel zitiert. Vor diesem Hintergrund ist es mehr als verständlich, dass die Generation der sogenannten Millennials, also der heute 27- bis 41jährigen, offenbar nicht mehr bereit ist, ihr ganzes Leben der Karriere zu opfern und in allen anderen Lebensbereichen zurückzustecken. (…) Deutlich wird allerdings auch, dass diese skeptische Haltung zur Arbeit sehr individualistisch geprägt ist. Nicht die Erwerbsarbeit als solche wird in Frage gestellt, wie es zumindest ansatzweise in den achtziger Jahren im Rahmen der Neuen Sozialen Bewegungen der Fall war, vielmehr wird eine ausgeglichene »Work-Life-Balance« angestrebt – man will also neben der Arbeit noch Zeit und Energie für Freizeit und Familie haben. Außerdem soll die Arbeit »sinnhaft« sein, wobei freilich sehr vage bleibt, was darunter zu verstehen ist. Wenn der »Sinn« aber gegeben scheint, identifizieren sich die Millennials umso mehr mit ihrer Tätigkeit und sind durchaus zu überlangen Arbeitszeiten bereit. Von einer grundsätzlichen Ablehnung des kapitalistischen Arbeits- und Leistungszwangs kann also nicht die Rede sein, auch wenn dieser durchaus partiell kritisiert wird…“ Artikel von Norbert Trenkle vom 16. Juni 2022 aus der Jungle World 2022/24 weiterlesen »

Bericht der Kommission "Arbeit der Zukunft": Arbeit transformieren!

Mit mehr Balance das Soll erfüllen: Die Generation der Millennials stellt den grundlegenden Zwang zur Erwerbsarbeit selten in Frage
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Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der ArbeitsmoralRund ein Zehntel der Erwerbstätigen in Deutschland arbeitet suchthaft, ergibt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie auf Basis repräsentativer Daten von 8000 Erwerbstätigen. Von suchthaftem Arbeiten Betroffene arbeiten nicht nur sehr lang, schnell und parallel an unterschiedlichen Aufgaben, sie können auch nur mit schlechtem Gewissen freinehmen und fühlen sich oft unfähig, am Feierabend abzuschalten und zu entspannen. Führungskräfte zeigen überdurchschnittlich oft Symptome suchthaften Arbeitens. (…) Der Untersuchung zufolge arbeiten 9,8 Prozent der Erwerbstätigen suchthaft. Weitere 33 Prozent arbeiten exzessiv – aber nicht zwanghaft. 54,9 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten dagegen „gelassen“. Und eine kleine Gruppe arbeitet zwar nicht viel, aber zwanghaft…“ HBS-Meldung vom 25.05.2022 zur Studie von Beatrice van Berk, Christian Ebner und Daniela Rohrbach-Schmidt: Wer hat nie richtig Feierabend? Eine Analyse zur Verbreitung von suchthaftem Arbeiten in Deutschland in der Zeitschrift Arbeit 3/2022 vom April 2022 – siehe mehr zu einem unserer Lieblingsthemen weiterlesen »

Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral

Studie zu (immer noch zu vielen) Workaholics in Deutschland: Rund zehn Prozent der Erwerbstätigen arbeiten „suchthaft“
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Kapitalkonformes Ich: Das neoliberale Akkumulationsregime des digitalen Kapitalismus hat einen neuen Subjekttypen erzeugt – das sorgt auch innerhalb der radikalen Linken für Probleme
Effizienz macht hässlich„… Im folgenden zehn Thesen zur Funktionsweise des neoliberalen Subjekts. 1.Das neoliberale Subjekt ist ein Individuum, das keine Gesellschaft kennt oder braucht. Margaret Thatchers Slogan »There is no society, only family« hat sich durchgesetzt. (…) Im Zusammenhang mit Thatchers Diktum gehört auch, Geschichte als Erinnerung an vorangegangene Kämpfe zu entsorgen bzw. als überflüssig zu erklären. (…) 2. Die Reduktion auf die individuelle Existenz hat zur Folge, dass das Individuum zu jeder Tages- und Nachtzeit für sich selbst verantwortlich ist. (…) 3. Auf diese Weise wird durch die Hintertür die Moral wieder eingeführt. Du bist selbst schuld! Scheitern oder Erfolg werden individualisiert und ganz in die Verantwortung des einzelnen gelegt. (…) 4. Gewalt im Sinne von Kontrolle, Herrschaft oder Zurichtung wird unsichtbar gemacht, indem der Rahmen, in dem gelernt oder gearbeitet wird, niemals Gegenstand der Kritik wird. Das System ist quasi alternativlos. (…) 5. Die Leistung des Subjekts besteht darin, sich im Rahmen des Systems bewegen zu können, die Regeln zu kennen und sich darin zu behelfen. In linken Kreisen zeigt sich dieses Denken als Bedürfnis, sich Regeln zu geben, um nicht die Orientierung zu verlieren…“ Artikel von Barbara Imholz in der Jungen Welt vom 29. März 2022, siehe auch kurzen Abriss der Punkte 6.-10. weiterlesen »

Effizienz macht hässlich

Kapitalkonformes Ich: Das neoliberale Akkumulationsregime des digitalen Kapitalismus hat einen neuen Subjekttypen erzeugt – das sorgt auch innerhalb der radikalen Linken für Probleme.
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[Podiumsgespräch am 12.11.2019 in Hamburg] Globale Arbeit – Globale Kämpfe?
Klassenkampf kennt keine GrenzenGlobalisierung und Digitalisierung haben die Bedingungen von (Lohn-)Arbeit weltweit verändert: Arbeitsschritte wurden kleinteiliger und einzelne Arbeitsprozesse in andere Länder ausgelagert. Während sich die Möglichkeiten zur Kosteneinsparung multinationaler Unternehmen, z.B. durch die Verschiebung von Standorten, vervielfacht haben, so schien es lange, als wenn die der Arbeitenden sich zu wehren schrumpften oder sogar vollständig verschwanden. Was für Arbeitskämpfe werden international geführt und wie können sich Arbeitende weltweit besser solidarisieren, um gemeinsam gerechtere Arbeitsbedingungen zu erkämpfen? Welche Schlüsse lassen sich aus der wechselvollen Geschichte grenzüberschreitender Solidarität für die heutige Situation ziehen?“ Podiumsgespräch mit: Peter Birke – Georg-August-Universität Göttingen, David Mayer – Universität Wien und Mag Wompel – LabourNet Germany. Siehe mehr Infos und dazu neu: Projektabschluss und Broschüre arbeit global weiterlesen »

Klassenkampf kennt keine Grenzen

[Podiumsgespräch am 12.11.2019 in Hamburg] Globale Arbeit – Globale Kämpfe? / Neu: Projektabschluss und Broschüre arbeit global
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Grafik zur Debatte um Arbeit 4.0. - fuer das LabourNet Germany erstellt durch T.S.Regelmäßig äußern sich manche Philosophen öffentlich zum Grundeinkommen. Nicht immer kommt dabei Klarheit für das Publikum heraus. Unser Referent fragt ganz grundsätzlich, was denn die Verbindungslinien und geteilten Ebenen von beidem wären. Ganz im Sinne jahrhundertelanger Tradition versteht er uns Menschen als „Zweck an uns selbst“. Wenn wir aber „Zweck an uns selbst“ sind, sind wir nicht „arbeitendes Tier“. Der Rhythmus von Arbeit und Fest stand in vorstaatlichen Gesellschaften für diese Sicht und funktionierte auf der Grundlage der „Gabe“. Ganz grob ist die „Gabe“ ein Geschenk, das in seiner Materialiät, in seiner konkreten Gestalt, „doch nicht notwendig gewesen wäre“, das als Gabe aber erwartet wird und erwidert werden muss. Damit wären wir beim BGE, das den in der Zeit der Produktion angehäuften Reichtum bewusst unproduktiv verausgabt, um die Einzelnen ökonomisch abzusichern. Dasselbe tut übrigens auch der Sozialstaat, der den Reichtum  programmatisch unproduktiv verausgabt, um seine Bürger*innen von der Ökonomie freizustellen. Thomas Seibert ist Philosoph, aber auch politischer Aktivist, und hat versprochen, dass er „das locker-narrativ hinbekommt“.“ Ankündigung und  Einwahldaten zum Seminar am Mittwoch, 23.2.2022, zwischen 18:00-19:00 Uhr bei der attac-AG “Genug für alle”, Teil II, siehe Teil I bei youtube weiterlesen »

Grafik zur Debatte um Arbeit 4.0. - fuer das LabourNet Germany erstellt durch T.S.

attac-OnlineSeminar Grundeinkommen und Philosophie am 23.2.2022 mit Thomas Seibert: Diskontinuitäten im Kontinuum des Selbstzweck-Seins (II)
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Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral„… Natürlich gibt es viele essentielle Jobs. Viele würden neben Lehrerinnen, Ärzten, Pflegern oder Polizistinnen auch Künstlerinnen und Entertainer dazu zählen. Das Problem ist, dass vielen Menschen heute der Anreiz genommen wird, in gesellschaftlich nützlichen und erfüllenden Jobs zu arbeiten. Jobs, die viele als unwichtig bezeichnen würden, wie etwa Derivatehändler, Marketing- oder Personalmanager, bieten oftmals wesentlich mehr Gehalt als Jobs, die gesellschaftlich wichtig sind. Es ist ein Teufelskreis: Je mehr wir arbeiten, desto mehr richten wir unsere Gesellschaft und unser Leben nach Arbeit aus. (…) Unnötige Arbeit produziert unnötige CO2-Emissionen, die unser aller Zukunft gefährden. Viele Menschen finden ihre Arbeit eintönig und langweilig. Gleichzeitig führen die Erwartungen, die an unsere Arbeitsleistung gestellt werden, zu Stress, Burnout und anderen Erkrankungen. (…) Erst wenn jeder in der Gesellschaft ein bestimmtes Grundeinkommen bekommt, können wir sehen, was es mit unserem Verständnis von Arbeit macht. Wir können es uns leisten, die materiellen Grundbedürfnisse von jedem Menschen auf der Welt zu decken. Am Ende hätten wir wahrscheinlich sogar mehr Pflegerinnen, Ärzte, Lehrer, Musikerinnen und andere wichtige Berufe in unserer Gesellschaft als heute…“ Interview von Jakob Pallinger vom 15. Februar 2022 in derstandard.de mit dem Autor des Buches „Sie nannten es Arbeit“ weiterlesen »

Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral

Anthropologe James Suzman: Wir arbeiten zu lange und in unnötigen Jobs
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attac-OnlineSeminar Grundeinkommen am 9.2.2022 mit Mag Wompel (LabourNet Germany): Das BGE in den Alltagskämpfen
Ist Arbeit Glück?Unsere Referentin wird versuchen, sich – zusammen mit uns – der Frage zu nähern, die auch mich seit langer Zeit beschäftigt: Warum wir einerseits die offensichtlich Schwäche der Gewerkschaftsbewegung gegenüber den (auch deshalb) immer dreisteren Angriffen des Kapitals beklagen, uns immer mehr der hart erkämpften Verbesserungen der Arbeitsbedingungen wegnehmen lassen – von einer Offensive ganz zu schweigen… Und warum wir zwar aus dieser Situation heraus nach staatlicher Regulierung rufen, die bei diesen Kräfteverhältnissen nur Minimalstandards sichern kann (siehe Mindestlohn) – aber vor einer BGE-Forderung, die die Lohnabhängigkeit als die Wurzel all dieses Übels mildern würde, zurückschrecken. Haben wir uns etwa an unsere Opferrolle gewöhnt oder wollen uns unsere Gewerkschaften darin belassen?“ Ankündigung und  Einwahldaten zum Seminar am Mittwoch, 9.2.2022, zwischen 18:00-19:00 Uhr bei der attac-AG “Genug für alle” und nun (leider) auf youtube weiterlesen »

Ist Arbeit Glück?

attac-OnlineSeminar Grundeinkommen am 9.2.2022 mit Mag Wompel (LabourNet Germany): Das BGE in den Alltagskämpfen
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[Broschüre] nine to five? – Perspektiven auf Arbeit„… Wir haben uns gefragt: Welchen Stellenwert hat Arbeit und warum? Was sind besonders zeitgenössische Aspekte der Arbeit? Gibt es ein »besseres« Arbeiten? Diese Broschüre unternimmt den Versuch, verschiedene Blickwinkel auf das Thema in insgesamt zehn Texten zu bündeln: von historischen Gegebenheiten über ideologische Elemente von Arbeit bis hin zu konkreten Erfahrungen in der Arbeitswelt. So beleuchtet der Text SIND WIR ALLE MEHR-WERT? Arbeit im Kapitalismus von Pünktchen Biberkopf und Spektakel, welche Rolle die Arbeit in der kapitalistischen Produktionsweise einnimmt und wie es zur Bildung von Wert kommt (S. 6). In unserer Broschüre findet ihr außerdem zwei Interviews. Das erste Interview – Ein ehemaliger Minijobber eines Lieferdienstes erzählt verdeutlicht exemplarisch einmal mehr mit welchen Problemen sich (geringfügig) Beschäftigte herumschlagen müssen (S. 10). (…) Der Vorstellungstext GEWERKSCHAFT FÜR UNBEZAHLTE TÄTIGKEITEN & SORGE der gleichnamigen Gewerkschaft weitet den Blick für Arbeiten und Zwänge außerhalb der Entlohnung (S. 60). In unserem Interview mit dem Cat-Kurierkollektiv berichtet Lorenz über Herausforderungen von selbstorganisierter Arbeit und dem Verlangen nach ihr (S. 62)...“ Aus dem Editorial der Broschüre vom Januar 2022 von Utopie und Praxis Leipzig – linke Gruppe gegen die Verhältnisse weiterlesen »

[Broschüre] nine to five? – Perspektiven auf Arbeit

[Broschüre] nine to five? – Perspektiven auf Arbeit
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Ausgelaugt und überlastet: Menschen in der deutschen Arbeitwelt
Effizienz macht hässlichWann endlich stellt eine Bewegung den Widerstand gegen Leistungsdruck und mutwilligen Verschleiß von Lohnabhängigen ins Zentrum ihrer Politik? Die Überlastung und Auslaugung von Menschen in der deutschen Arbeitswelt beschäftigt die Öffentlichkeit gegenwärtig weit weniger als die Belastung und Inanspruchnahme der nichtmenschlichen Natur. Viele Arbeitende stehen unter ständigem Stress, die Arbeitsanforderungen zu schaffen. Ihre Fähigkeiten, ihre Energien und ihre Aufmerksamkeit werden ausgepresst wie der Saft einer Zitrone. An Personal gilt es allenthalben zu sparen, bei den Arbeitsanforderungen gibt es von Seiten der Unternehmens- und Organisationsleitungen tendenziell kein „genug“. (…) Menschen sind die abhängige Variable, die es „relevant zu halten“ gilt für die jeweils neuen Anforderungen der Wirtschaft. Nicht die Arbeitssituation soll an die Menschen angepasst werden, sondern umgekehrt. (…) Am mangelnden Reichtum liegt es nicht, dass Altenpfleger in Altenheimen so gehetzt arbeiten müssen, dass ihnen nur zwei Minuten Zeit bleibt, um sich von einer von ihnen betreuten Person zu verabschieden, wenn sie gestorben ist. (…) Die Zumutungen von außen werden mit einem harten Verhalten gegen sich selbst begleitet. Sich Rechenschaft abzulegen von dem, was viele Arbeiten den Arbeitenden antun, fällt so lange schwer, wie letztere mangels kollektiver Handlungsmöglichkeiten nichts an der Misere ändern können…“ Artikel von Meinhard Creydt vom 10. Oktober 2021 in Telepolis – auch zu den Grenzen der DGB-Aktivitäten für „gute Arbeit“ und neu dazu: Abhärtung und Abstumpfung: Die Überforderung und Auslaugung der Menschen in der Arbeit weiterlesen »

Effizienz macht hässlich

Ausgelaugt und überlastet: Menschen in der deutschen Arbeitwelt / neu: Abhärtung und Abstumpfung: Die Überforderung und Auslaugung der Menschen in der Arbeit
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Ist Ehrgeiz eine Tugend? Philosophische Anmerkungen zur Industriegesellschaft
Effizienz macht hässlich„… In unseren „Arbeitswelten“ ist das, was von mir erwartet wird, als „Professionalität“ meist klar definiert. Unser Verhalten vorsichtig nach diesen Erwartungen auszurichten ist die Voraussetzung jedes erfolgreichen Karriereschritts. Folgen wir diesem Muster des ständigen, mühevollen Erratens fremder Erwartungen, so lenken wir uns damit permanent von unserem eigenen Nachdenken und von unseren eigenen Wertvorstellungen ab. Insoweit wir ehrgeizig sind, verzichten wir darauf, uns an unserer eigenen Beurteilung der Sachverhalte zu orientieren und übernehmen stattdessen tendenziell die Haltung, die wir bei den maßgeblichen anderen vermuten. Ehrgeizig sein bedeutet eine stete innere Verrenkung: Wir kehren ein für andere simuliertes Innenleben nach außen in der Hoffnung, damit „weiterzukommen“. Das ist psychologisch anstrengend, entfremdet uns von den eigenen Gedanken und Werten und ist insofern gerade nicht der berühmte Weg des geringsten Widerstands. Die Krise unseres Wirtschaftssystems verlangt es, überkommene Strukturen infrage zu stellen und wirklich Neues – das heißt dem Establishment Verhasstes – auf den Weg zu bringen. Dazu braucht es Mut zum eigenen Urteil. Darin liegt meines Erachtens der Kern von Moralität: Wir behalten uns aufgrund eigenen Nachdenkens ein Veto gegen das vor, was in unserer Umgebung gesagt und getan wird. Anstatt um des Erfolges willen einfach eifrig (und vor allem für Umstehende bestens sichtbar…) mehr vom Gleichen zu liefern, rafft sich die moralische Person auf, die Dinge selbst zu beurteilen und danach zu handeln. Genau diese Praxis ist das Gegenmittel zum ehrgeizigen Konformismus, der in unseren Karrieren angelegt ist – das Gegenprogramm, mit dem wir unsere Welt verändern können.“ Beitrag von Michael Andrick vom 9. November 2021 bei Telepolis weiterlesen »

Effizienz macht hässlich

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„Denn das Stempeln is’ uns lieber, als das Schuften auf der Welt!“ Organisation und Selbstorganisation Erwerbsloser in der Weimarer Republik
Gegen die Arbeit. Michael Seidman über die Arbeiterkämpfe in Barcelona und Paris 1936-38Wer über die politische und soziale Zeit der Weimarer Republik forscht, identifiziert zumeist das Handeln von Erwerbslosen mit politischer Apathie, Resignation und einer möglichen Hinwendung zum Nationalsozialismus. Dabei geht es um Beschreibungen, die sicherlich auf einen nicht kleinen Kreis von Erwerbslosen zutrafen, aber in ihrer absoluten Verallgemeinerung andere Reaktionsweisen ignorieren. Als Ergebnis meiner eigenen Untersuchungen konnte ich feststellen, dass die Proteste und Aktivitäten von Erwerbslosen in Deutschland historisch eine größere Rolle gespielt haben als allgemein bekannt ist. Es kann von einer langen Traditionslinie aktiver Auflehnung gesprochen  werden. Einleitend möchte ich einige Überlegungen über die Gründe ausführen, weshalb in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen erst in jüngster Zeit die Eigenständigkeit sozialen Protestes von Erwerbslosen anerkannt wird. Anschließend werde ich am Beispiel der Weimarer Republik Organisation und Selbstorganisation von Erwerbslosen vorstellen…“ Artikel von Harald Rein im Heft 30 vom November 2021 von Sozial.Geschichte Online weiterlesen »

Gegen die Arbeit. Michael Seidman über die Arbeiterkämpfe in Barcelona und Paris 1936-38

„Denn das Stempeln is’ uns lieber, als das Schuften auf der Welt!“ Organisation und Selbstorganisation Erwerbsloser in der Weimarer Republik
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Care Revolution, die Gewerkschaft und der politische Streik
Buch: Care Revolution. Schritte in eine solidarische GesellschaftWas verhindert die Aufwertung der Pflege? Können Pflegestreiks nur ökonomisch sein? Wir diskutieren die Ideen der Sozialwissenschaftlerin Gabriele Winker. (…) Akademische Diskussionen greifen Fragen der Sozialen Reproduktion und Care-Arbeit nicht erst seit Corona auf. Ein deutschsprachiges Beispiel, das über eine Analyse der Situation hinausgeht und versucht, politische Lösungsansätze zu entwickeln, ist das Theorieangebot von Gabriele Winker zur „Care Revolution“ und das gleichnamige darauf aufbauende Netzwerk. Für uns ist dabei besonders das hier entwickelte Verhältnis zur Bürokratie wichtig. Wie beurteilt Winker die Gewerkschaftsbürokratie und wie steht diese einer Care-Revolution im Weg? (…) Die Arbeiter:innen müssen die Kontrolle über ihre eigenen Streiks bekommen und hier auch ihre Vertreter:innen wählen können, die diese Kämpfe anführen. Wenn die Arbeiter:innen eine demokratische Kontrolle über die Gesellschaft durchsetzen müssen, brauchen sie die Kontrolle über ihre eigenen Kämpfe, besonders die Streiks, die von der Bürokratie eingeengt und beschränkt werden…“ Beitrag von Anna Huber vom 6.11.2021 bei Klasse gegen Klasse weiterlesen »

Buch: Care Revolution. Schritte in eine solidarische Gesellschaft

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Der Traum ist aus. Linke Utopien setzen auf materiellen Wohlstand für alle. Ökokollaps und Endlichkeit von Energieressourcen erfordern ein Umdenken
System change - not Climate change„… Nur die Eigentumsfrage in den Mittelpunkt der ökologischen Frage zu stellen, wie es die Linke noch weitgehend tut, reicht daher nicht aus. Die Vergesellschaftung von Produktionsmitteln ist gewiss eine notwendige Bedingung für eine Produktions- und Lebensweise innerhalb der biophysikalischen Grenzen der Erde. Aber vergesellschaftete Industrien können keine Naturgesetze außer Kraft setzen oder fossile Brennstoffe aus dem Nichts schaffen und stoßen weiter Treibhausgase aus. Eine weitere Bedingung muss hinzukommen: die drastische Begrenzung der Energie- und Stoffflüsse, eine geplante wirtschaftliche Schrumpfung der energie- und ressourcenreichen Sektoren zuvörderst in den frühindustrialisierten Staaten. Das allerdings geht zwangsläufig mit einer Reduzierung des stofflichen Reichtums sowie von Mobilität einher. Nachgedacht wird darüber immerhin in der Degrowth-Bewegung; Wachstumskritiker*innen diskutieren auch alternative Definitionen von Wohlstand. Allerdings üben sie mehrheitlich keine Kapitalismuskritik, vernachlässigen die Eigentums- und Klassenfrage. All das zusammenzudenken – das könnte einen Ausweg aus den Katastrophenszenarien weisen. Was indes kein Exit aus dystopischen Szenarien verspricht, sind Green New Deals, die von grünen, aber auch von linken oder sozialistischen Parteien vorgeschlagen werden…“ Artikel von Guido Speckmann in ak 675 vom19. Oktober 2021 weiterlesen »

System change - not Climate change

Der Traum ist aus. Linke Utopien setzen auf materiellen Wohlstand für alle. Ökokollaps und Endlichkeit von Energieressourcen erfordern ein Umdenken
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