Tarifrunde Textile Dienste 2020

IGM: Tarifrunde Textile Dienste 202037-Stunden-Woche für alle. Durchbruch bei den Tarifverhandlungen für die Textilen Dienste: Die Beschäftigten erhalten mehr Geld, ihre Arbeitszeit sinkt stufenweise und es gibt eine verbesserte Altersteilzeitregelung. Auf dieses Tarifergebnis haben sich IG Metall und Arbeitgeber verständigt. Kürzere Arbeitszeiten für die Beschäftigten in den Textilen Diensten: Die IG Metall und der Arbeitgeberverband intex haben bei der dritten Tarifverhandlung ein Ergebnis erzielt und dabei eine stufenweise Reduzierung der Arbeitszeit vereinbart. Bis zum 31. Dezember 2021 arbeiten die Beschäftigten 38 Stunden in der Woche, im Jahr 2022 geht es runter auf 37,5 Stunden und ab 2023 dann auf 37 Stunden – im Osten wie im Westen. Zudem erhalten die Beschäftigten ab März diesen Jahres 2,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 60 Euro im Osten und 50 Euro im Westen. Ab August 2021 gibt es dann weitere zwei Prozent mehr, wiederum aber mindestens 60 Euro im Osten und 50 Euro im Westen. (…) „Alle Kolleginnen und Kollegen bekommen in zwei Stufen mindestens 100 Euro mehr. Über die gesamte Laufzeit ist das in der Lohngruppe II im Westen ein Plus von 5,2 Prozent und im Osten in der Lohngruppe II sogar ein Plus von 6,5 Prozent“, sagt die Verhandlungsführerin der IG Metall. „Die Mindestbeträge führen auch zu einer Angleichung der Entgelte im Osten an die im Westen.“ Die Laufzeit endet am 31. Mai 2022…“ IG Metall-Meldung vom 28. Februar 2020 externer Link und dazu:

  • IG Metall: Textilservice-Arbeitgeber stocken nun doch Kurzarbeitergeld auf – „Die Erhöhung der Entgelte wird allerdings verschoben“ / [VKG] Keine Rücknahme des Tarifabschluss Textile Dienste New
    • IG Metall: Textilservice-Arbeitgeber stocken nun doch Kurzarbeitergeld auf – „Die Erhöhung der Entgelte wird allerdings verschoben“
      Beschäftigte bei Textilen Dienstleistern erhalten eine Aufstockung ihres Kurzarbeitergelds auf 80 Prozent ihres pauschalierten Nettos. Das hat die IG Metall nun doch gesichert. Ursprünglich wollten die Arbeitgeber keine Aufzahlung leisten. Die Erhöhung der Entgelte wird allerdings verschoben. Bei Kurzarbeit gibt es 80 Prozent vom „pauschalierten“ Netto – statt der gesetzlichen 60 oder 67 Prozent. Das hat die IG Metall für die Beschäftigten bei Textilen Dienstleistern nun doch gesichert. Vor einigen Tagen sah das noch anders aus: Die Arbeitgeberverband intex hatte angekündigt, keine Aufzahlung auf das Kurzarbeitergeld leisten zu wollen – und zudem den mit der IG Metall Ende Februar ausgehandelte Tarifeinigung zu widerrufen. Doch in erneuten Verhandlungen in den letzten Tagen konnte die IG Metall die Arbeitgeber überzeugen. Neben der Aufzahlung auf das Kurzarbeitergeld richten die Unternehmen Solidarfonds ein, aus denen sie in der Krise Sonderzahlungen an Beschäftigte zahlen und soziale Härten abmildern. Für die Beschäftigten, die überwiegend bei Großwäschereien Berufsbekleidung waschen, bedeutet das, dass sie deutlich weniger hart von den durch Corona bedingten Arbeitsausfälle betroffen sind…“ IG Metall-Meldung vom 30. März 2020 externer Link
    • [VKG] Keine Rücknahme des Tarifabschluss Textile Dienste
      Vor einem Monat erst wurde der Tarifvertrag für Textile Dienste von der IG Metall abgeschlossen. Und jetzt wird die Tariferhöhung um 12 Monate verschoben. Die Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften (VKG) verurteilt diese Verschiebung auf das Schärfste. Am 28. Februar wurde für die ca. 23.000 Beschäftigten in den tarifgebunden Betrieben der Textilen Dienstleistungen ein Tarifabschluss durchgesetzt. Ab 1. März 2020 sollte es 2,5 Prozent mehr für alle Beschäftigten geben, mindestens jedoch 50 € im Westen und 60 € im Osten, ab 1. August 2021 nochmals 2 Prozent mehr mit den gleichen Mindestbeträgen. Dies wären in 2 Stufen 100 bzw. 120 € mindestens gewesen. Nicht viel für diese eh schlecht bezahlte Arbeit für die Reinigung und Wiederaufbereitung (Reparieren, Erneuern) von Textilien, was sie im Übrigen auch für Krankenhäuser, Gesundheitspraxen, Heime usw. erledigen. In den unteren 3 Lohngruppen (insgesamt 7 LG) liegt der Monatslohn unter 2000 Euro (westliche Bundesländer) für gewerbliche ArbeitnehmerInnen, in den östlichen gibt es erst ab LG 5 mehr als 2000 €. Da hätten die 50 € bzw. 60 € angesichts der steigenden Mieten und Preise, insbesondere jetzt auch seit der Pandemie, eine kleine Erleichterung verschafft. Die Erklärungsfrist nach dem Tarifabschluss war leider noch nicht abgelaufen. Dies hat die Kapitalseite gleich genutzt, um den Tarifvertrag zu Fall zu bringen. Von der IGM wurde in der Nachverhandlung erreicht, dass das Kurzarbeitergeld durch eine Zuzahlung der Arbeitgeber auf 80 Prozent aufgestockt wird und ein Solidarfond für besonders Belastete eingerichtet wird. Was vom Abschluss nicht angegriffen wird, so zumindest nach aktuellem Stand, sind die Vereinbarungen zur Arbeitszeit. In 3 Stufen wird die Arbeitszeit von 39 Stunden bis 1.1.2023 auf 37 Stunden pro Woche abgesenkt. (…) Es ist enttäuschend, wie defensiv die IG Metall auf diesen Angriff reagiert. Warum wird das nicht so skandalisiert, dass es in die Medien kommt? Warum keine Bilder und Berichte über die Arbeitsbedingungen der Kolleginnen und Kollegen? Die IG Metall bleibt damit bei ihrem Kurs der Rücksichtnahme auf die Interessen der Konzerne. Dies hat sich schon vor der Pandemie gezeigt mit ihrem Moratorium für die Metall- und Elektroindustrie und wird hier fortgesetzt…“ Beitrag vom 31. März 2020 bei VKG – Vernetzung kämpferische Gewerkschaften externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=168484
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