Birkenstock in Pasewalk: Polnische ArbeitsmigrantInnen klagen über Gesundheitsbeschwerden und psychischen Druck, Betriebsratsvorsitzender musste gar gehen

Inkota-Kampagne „Change Your Shoes“ Polnische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Birkenstock-Werk Pasewalk klagen über schwierige Arbeitsbedingungen. (…) Der ehemalige Betriebsratsvorsitzende Roman Adamczyk bestätigt, dass das Lagus vor Ort war. „Das wurde zwei Tage davor angekündigt.“ Von Unternehmensseite sei „wirklich alles für diesen Besuch vorbereitet“ gewesen. „Alles war dann auch einwandfrei“, berichtet Adamczyk. Danach sei aber alles wie zuvor gewesen. Adamczyk schildert beispielsweise, dass man beim Betreten einer Produktionshalle einer „einzigen großen Wolke, einem Gestank“ ausgesetzt sei. (…) Roman Adamczyk hat sich für die Gewerkschaft IG Metall im neu gegründeten Betriebsrat engagiert und musste gehen. Nachdem er am 4. Juni zum Betriebsratsvorsitzenden gewählt wurde, ist sein Arbeitsvertrag trotz mündlicher Zusage nicht verlängert worden…“Lesenswerte NDR-Recherche von Georg-Stefan Russew und Claudia Arlt vom 18.12.2025 externer Link („Birkenstock: Mitarbeitende klagen über Arbeitsbedingungen in Pasewalk“) und weitere Informationen:

  • Die Kündigung liegt mit Rechtsschutz der IG Metall Stralsund-Neubrandenburg vor dem Arbeitsgericht Neubrandenburg
  • Birkenstock-Werk in Pasewalk unter Druck: Vorwürfe zu Arbeitsbedingungen sorgen für Diskussionen
    Mobbing, mögliche Übergriffe und Kritik am Arbeitsschutz: Eine Recherche des NDR erhebt schwere Vorwürfe gegen das Birkenstock-Werk in Pasewalk. Das Unternehmen weist die Anschuldigungen zurück, räumt aber Fehler in der Startphase ein…“ Artikel von Karsten Riemer und Stefanie Ploch vom 18.12.2025 in der Ostsee-Zeitung online externer Link

    • Darin heißt es über den aktuellen Betriebsrat: „… In einer schriftlichen Stellungnahme erklärt die Arbeitnehmervertretung, ihr lägen zu den Themen Mobbing, Diskriminierung, Gewalt am Arbeitsplatz sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz nur wenige, zu einzelnen Punkten sogar keinerlei Beschwerden vor. Eingehende Hinweise würden vertraulich, zügig und professionell bearbeitet…“

Siehe auch unser Dossier: Leder- und Schuhproduktion im Visier: Kampagne „Change Your Shoes“ prangert Missstände an

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=232910
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