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Forderungen der IG Metall für die Stahl-Tarifrunde 2025: „Beschäftigung, Reallöhne und Fachkräfte sichern“
„Die IG Metall hat ihre Forderungen für die Stahl-Tarifrunde beschlossen: Sie fordert eine Garantie für Arbeitsplätze und volle Kaufkraft. Die wirtschaftliche Lage ist äußerst schwierig. Die Tarifverhandlungen in der nordwestdeutschen und ostdeutschen Eisen- und Stahlindustrie starten am Dienstag. (…) Zudem ruft die IG Metall die Politik auf, endlich positive Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Stahlindustrie zu setzen. Die Bundesregierung muss durch einen verbilligten Industriestrompreis entlasten. Das Investitions-Sondervermögen muss schnell in greifbare Projekte umgesetzt werden. Von Brüssel erwartet die IG Metall eine europäische Local-Content-Politik als Antwort auf Zollkrise und Billigstahl-Importe…“ Pressemitteilung vom 12. September 2025
und ein erster Kommentar:
- Flüssig in die Tarifrunde: In der Stahlindustrie stehen Verhandlungen an. Die IG Metall stellt keine bezifferte Forderung auf, sondern appelliert an »Verantwortung« der Konzerne
„Flüssig bleiben: In die Tarifrunde in der Stahlindustrie geht die IG Metall ohne bezifferte Forderung. Der Vorstand der mitgliederstärksten DGB-Gewerkschaft stimmte dem entsprechenden Beschluss der Tarifkommission am Freitag zu. Was diese zuvor präsentiert hatte, war sicher keine Kampfansage: Man übergebe den Stahlverbänden »ein Paket der Verantwortung«, das, so erklärte der IGM-Vorstand am Freitag, eine »Garantie der Reallöhne und Beschäftigung« enthalten müsse. Hoffentlich rinnt ihnen das, um beim Bild zu bleiben, nicht durch die Finger. Reallöhne zu sichern ist durch die drastischen Preissteigerungen seit 2022 besonders schwierig. Auch eine Lohnanhebung in Höhe der aktuellen Teuerung – keine »Nullrunde«, wie es IGM-Tarifvorständin Nadine Boguslawski am Freitag beschrieb – schafft wohl keinen realen Ausgleich. (…) Mit mehr als 550 Beschäftigten war der Gewerkschafter zuvor vor dem Stahlwerk von Arcelor-Mittal im Duisburger Innenhafen aufmarschiert. Denn das Werk des belgischen Konzerns mit insgesamt 850 Stahlarbeitern stehe wie die Branche da, so Kaus gegenüber jW. Die wiederum steht beispielhaft für die Krise der BRD-Wirtschaft. Die Herstellung von »grünem Stahl« hat Arcelor-Mittal vorerst abgeblasen, eigentlich die große Branchenhoffnung. »Unser Stahl geht baden« ist daher das Motto des Protests – was etwa 60 Kollegen am Freitag mit einem Sprung ins Wasser des Hafenbeckens zeigten. Das adressiere Politik und Unternehmen gleichermaßen: Damit sich Investitionen in Zukunftstechnologie auszahlen, seien bessere Rahmenbedingungen nötig, »vor allem bei den Energiepreisen«. Flüssig bleiben. Renditeschnitte für Investitionen zu fordern funktioniere nicht: »Keines der Unternehmen macht gute Geschäfte«, so Kaus im jW-Gespräch. Die erste Gesprächsrunde der Gewerkschaft mit dem Kapitalverband Stahl startet am Dienstag in Düsseldorf. Betroffen sind der IG Metall zufolge zunächst »Nordwest- und Ostdeutschland«, 68.000 der insgesamt 82.000 Stahlkocher bundesweit. Mit dem Stahl-Verband Saar sollen im November Verhandlungen folgen. Für Nordwest und Ost endet die Friedenspflicht mit dem 30. September. Sollte es in der kommenden Woche nicht zu einer Einigung kommen, sind ab dem 1. Oktober Warnstreiks möglich.“ Artikel von David Maiwald in der jungen Welt vom 13. September 2025
Siehe zuletzt das Dossier zur Tarifrunde Eisen und Stahl 2023: Kommt die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich?