Weit unter Wert. Bäckerhandwerk: Über 90 Prozent der Beschäftigten im Verkauf sind weiblich und werden mies bezahlt – NGG fordert flächendeckende Tarifbindung

NGG Ost fordert flächendeckende Tarifbindung im Bäckerhandwerk„Es ist ein bekanntes Problem: Frauen verdienen immer noch weniger als Männer; in manchen Branchen arbeiten sie zu Niedriglöhnen. Verkäuferinnen im Bäckerhandwerk gehören dazu. Aus Anlass des bevorstehenden Internationalen Frauenkampftages macht die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) einmal mehr auf das Problem aufmerksam. Sie fordert höhere Löhne und mehr Tarifbindung für die Beschäftigten im ostdeutschen Bäckerhandwerk externer Link. (…) Im Bäckerhandwerk ist die Ungleichheit besonders sichtbar: Der Lohnunterschied zwischen den Lohngruppen »Produktion« und »Verkauf« betrage oft mehrere Euro pro Stunde, heißt es bei der NGG. Am Monatsende wachse die Lohndifferenz dadurch auf mehrere hundert Euro. Im bundesweiten Schnitt sind 93 Prozent der Beschäftigten im Verkauf weiblich. Neun von zehn verharren mit ihrem Verdienst im Niedriglohnbereich. Bundesweit liegt dieser Grenzwert bei 2.267 Euro – im Osten dagegen bei 1.885 Euro. Legt man den letzten Wert zugrunde, bleiben nach NGG-Angaben in Berlin und Brandenburg immer noch 70 Prozent im Niedriglohnbereich. Eine der Ursachen für die noch immer hohen Lohnunterschiede sieht Ledwig in der fehlenden Tarifbindung in Ostdeutschland. (…) Im Freistaat gibt es seit 2003 keinen gültigen Tarifvertrag für die Branche, und die Verhandlungen für einen neuen »scheitern am Widerstand der Arbeitgeber«, heißt es bei der NGG Sachsen. Auch in Thüringen wirft die Gewerkschaft der Kapitalseite vor, bei den Verhandlungen zu mauern…“ Artikel von Bernd Müller bei der jungen Welt vom 6. März 2021 externer Link

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