Streiks in Nordhausen und Eisleben legen Produktion beim größten Tiefkühlbackwaren-Hersteller Europas lahm! ARYZTA-Beschäftigte wollen weg von Armutslöhnen

NGG: Streiks in Nordhausen und Eisleben legen Produktion beim größten Tiefkühlbackwaren-Hersteller Europas lahm! ARYZTA-Beschäftigte wollen weg von ArmutslöhnenMit großer Beteiligung und Entschlossenheit hat am Montag ein Streik der Beschäftigten des ARYZTA-Konzerns in Nordhausen begonnen. Die Arbeitsniederlegung in den Morgenstunden legte die Produktion von Europas größten Tiefkühlbackwarenproduzenten am Thüringer Standort komplett lahm. Der Arbeitskampf startete um 4.30 Uhr und wird zunächst bis 14.30 Uhr fortgeführt. Am größten deutschen Unternehmensstandort in Eisleben legten am Dienstag ab 4.30 Uhr die Beschäftigten der Nachschicht und anschließend die Beschäftigten der Frühschicht die Arbeit nieder. Vor dem Werk versammelten sich über 200 Beschäftigte und machten ihren Unmut über die festgefahrenen Lohnverhandlungen deutlich. Aufgerufen hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Sie fordert einen Tarifvertrag für armutsfeste Löhne. Derzeit erhalten viele Beschäftigte für ihre anstrengende Arbeit in einem 3- oder 4 Schichtsystem nur einen Stundenlohn 10,81 Euro. Die Gewerkschaft NGG fordert die unterste Lohngruppe auf mindestens 13 Euro anzuheben und die anderen Lohngruppen ebenfalls entsprechend nach oben anzupassen…“ Meldung der NGG Ost vom 03. August 2021 externer Link mit Hintergründen

  • Siehe auch: Streikwelle ausgelöst. Tarifkonflikt: Lebensmittelgewerkschaft NGG mobilisiert Beschäftigte bei Europas größtem Tiefkühlkosthersteller Aryzta in Thüringen und Sachsen-Anhalt
    Ein, zwei Knopfdrücke durch Beschäftigte – und schon stand die Produktion still. So ist das beim Streik. Auftakt war am Dienstag morgen, Punkt 4.30 Uhr. Die Nachtschichtler beim Tiefkühlkosthersteller Aryzta im sachsen-anhaltinischen Eisleben zogen vor die Werkstore, trafen auf die Frühschichtler. Die machten mit. Etwa 200 Beschäftigte versammelten sich, alle in signalfarbener Warnweste ihrer Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG). Einige waren kreativ, malten Protestschilder – auf einem stand: »2021 – Mitarbeiter bei Aryzta. 2041 – Rentner und Sozialfall«. Auf einem weiteren: »Nehmt uns verdammt noch mal ernst!« Der Unmut ist echt – denn für die Plackerei im Drei- oder Vierschichtsystem gibt es oft nur karge Löhne. 10,81 Euro pro Arbeitsstunde für Beschäftigte in der untersten Lohngruppe etwa. Die NGG fordert hingegen 13 Euro, stufenweise. Die Begründung: »Wir brauchen Entgelte, von denen man heute leben kann«, betonte der NGG-Geschäftsführer der Region Leipzig-Halle-Dessau, Jörg Most, am Dienstag im jW-Gespräch. Verhindert werden muss ferner das: der direkte Übergang von der Erwerbsarbeitszeit in die Altersarmut. Und es ist eine Frage von Lohngerechtigkeit im Osten und Westen der Republik. »Das Niedriglohnsystem Ost muss endlich ein Auslaufmodell sein«, so Most. Nach Angaben der Lebensmittelgewerkschaft werden am unterfränkischen Aryzta-Standort in Gerolzhofen höhere Löhne gezahlt, deutlich höhere sogar…“ Artikel von Oliver Rast in der jungen Welt vom 04.08.2021 externer Link
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