Siemens-Kollegen angebliche Gewinner der Corona-Krise

Protest gegen Stellenstreichungen bei Siemens, Bild: IG Metall“In den bürgerlichen Medien ist in den letzten Tagen immer wieder zu lesen, dass Siemens die Corona-Krise gut weggesteckt hätte. Tatsächlich lag das bereinigte operative Ergebnis des Siemens-Konzerns mit 7,6 Milliarden Euro lediglich 3 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Scheinbar anerkennend, wer dafür verantwortlich ist, sagte Joe Kaeser gegenüber dem Handelsblatt: „Unser aufrichtiger Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die auch jetzt unermüdlich die Extrameile gehen, Siemens mit in der Erfolgsspur halten.“ Was hier so freundlich formuliert ist, bedeutete für uns Kollegen einen enormen Arbeitsdruck, der vielfach auf Kosten unserer Gesundheit und unserer Familien ging. Hunderttausende Kollegen in der Produktion mussten mit Überstunden bis zum Geschäftsjahresende September 2020 vorgezogene Aufträge abarbeiten, die Geschäftszahlen zu verschönern. Für viele Kollegen war das nur machbar, indem sie ihre Arbeit statt, wie üblich um 6 Uhr, bereits um 4 oder 5 Uhr morgens aufnahmen und sich zur Versorgung der Familien selbst einen Schichtdienst mit Partnern und Eltern organisierten. Hunderttausende Kollegen arbeiten bei Siemens aktuell im Homeoffice, was im Sinne des Gesundheitsschutzes auch eine Berechtigung hat. Wie sie hier aber ihren Alltag organisieren, überhaupt die technischen Möglichkeiten schaffen, u.v.m. bleibt ihnen überlassen…“ Beitrag vom 26.11.2020 bei Rote Fahne News externer Link

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