Nun auch Aus für Bertelsmann-Großdruckerei Prinovis in Ahrensburg – Betriebsrat und ver.di akzeptieren Entscheidung nicht

Aus für Bertelsmann-Großdruckerei Prinovis in Ahrensburg - Betriebsrat und ver.di akzeptieren Entscheidung nichtSchlechte Nachrichten für rund 550 Beschäftigte der Prinovis-Druckerei in Ahrensburg im Kreis Stormarn. Der Bertelsmann-Konzern, dem die Druckerei gehört, will den Standort schließen. Die Belegschaft will die Entscheidung nicht einfach hinnehmen. Bereits gestern protestierten einige vor dem Werkstor. Ende Januar 2024 soll der Betrieb eingestellt werden, da die Großdruckerei seit geraumer Zeit rote Zahlen schreibe. (…) Ahrensburg ist der letzte Tiefdruckstandort Bertelsmanns in Deutschland. Dort werden Kataloge, Zeitschriften und Beilagen gedruckt. (…) Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende sagte: „Ein Standort nach dem anderen wurde geschlossen. Die Standorte wurden gegeneinander aufgewiegelt. Wer am meisten einspart, bleibt am längsten dran.“ Im Endeffekt habe das nicht gebracht, denn jetzt sei hier für alle Schluss. „Jeder hat hier immer was über den Durst gemacht, damit das hier weiter geht und jetzt ist eben nur noch Dienst nach Vorschrift. Punkt!„“ Meldung vom 20.01.2023 beim NDR externer Link und mehr dazu:

  • Prinovis-Tiefdruckerei Ahrensburg: Schließung angekündigt
    Betroffen von der Schließung sind rund 550 Beschäftigte. Sie wurden heute (19.1.23) ebenso wie der Betriebsrat darüber informiert, dass der Betrieb zum 31. Januar 2024 geschlossen wird. Die bedeutet den Abschied von Prinovis aus dem Tiefdruckgeschäft. Ahrensburg ist die letzte Tiefdruckerei von Prinovis. Das Werk in Dresden wurde zum Jahresende geschlossen, in Liverpool soll Ende Juni 2023 die Poduktion eingestellt werden. Begründet wurde die Schließung in Ahrensburg mit betriebswirtschaftlichen Erwägungen. Der Betrieb in Ahrensburg sei in den vergangenen Jahren immer tiefer in die Verlustzone gerutscht. Die gestiegenen Papier- und Energiekosten hätten diese negative Entwicklung noch verschärft. Die Bertelsmann Printing Group will sich künftig auf den hochflexiblen Offsetdruck fokussieren. CEO Dirk Kemmerer versicherte in einer Mitarbeiterinformation, dass sie sich der sozialen Verantwortung bewusst seien. Sie würden zu allen Verpflichtungen aus dem bestehenden Vorratssozialplan stehen, zeitnah sollen Gespäche mit den Arbeitnehmervertretern stattfinden.
    Kemmerer bedankte sich bei den Beschäftigten für die ausgezeichneten Leistungen. Die Entscheidung zur Schließung sei ausschließlich auf die „gravierenden, struktuellen Veränderungen im europäischen Tiefdruckmarkt “ zurückzuführen. Für die Beschäftigten ist diese Anerkennung ihrer Leistung ein schwacher Trost. Sie protestierten heute vor dem Werkstor gegen die Schließung (Foto).Meldung vom 19.01.2023 bei ver.di Druck, Verlage, Papier und Industrie externer Link

Siehe auch:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=208540
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