[Studie] Medienmäzen Google: Wie groß ist Googles Einfluss auf den Journalismus?

Google ist böse“Google hat seit 2013 in Europa einen dreistelligen Millionenbetrag in Projekte mit europäischen Verlagshäusern gesteckt – nicht nur in technologische Entwicklungen, sondern auch in Rechercheprojekte und Journalismus-Kongresse. Das US-Unternehmen ist inzwischen der wohl größte Journalismus-Mäzen weltweit. Warum macht Google das? Und was bedeutet das für unabhängigen Journalismus? Die Otto Brenner Stiftung hat in einem Projekt in Kooperation mit dem DGB externer Link die Aktivitäten des Tech-Riesen unter die Lupe genommen. Der Internet-Riese hat seit 2013 mehr als 200 Mio. Euro in den europäischen Journalismus gesteckt, der Löwenanteil ging nach Deutschland. Neben Technologie- und Rechercheförderung finanziert Google Journalismus-Kongresse und Ausbildungsaufenthalte junger JournalistInnen bei renommierten Medien. Warum macht der Technologie-Konzern das? Die Wissenschaftler und Netzjournalisten Ingo Dachwitz und Alexander Fanta beschreiben die Facetten eines komplexen „Ökosystems“ von Medienverlagen, Redaktionen und Datenkonzernen, werten aktuelle Daten über die finanziellen Zuwendungen aus und befragen AkteurInnen beider Seiten zu den Förderpraktiken. Die Studie wurde von der Otto Brenner Stiftung und dem DGB finanziert. Sie zeigt, mit welchen Methoden Google die Medien umgarnt und lädt dazu ein, über alternative Formen der Innovationsförderung zu diskutieren.“ Meldung vom 26.10.2020 beim DGB externer Link – siehe dazu weitere Informationen:

  • Medienmäzen Google: Wie der Datenkonzern den Journalismus umgarnt
    Google gibt in Europa viele Millionen Euro für politische Landschaftspflege aus. Unsere neue Studie beleuchtet, wie sich das auf die Unabhängigkeit der Medien auswirkt. Wer heute Journalismus im Internet Netz betreibt, der bewegt sich im Universum von Google. Das beginnt schon beim Schreiben von Texten. Keine Headline darf zu kurz, keine Zwischenüberschrift zu spröde, kein Schlüsselbegriff falsch geschrieben sein, sonst rutscht der Text in den Suchergebnissen nach unten. Viele Artikel würden heute nicht mehr für das Publikum geschrieben, sondern für den Google-Algorithmus, klagt ein Chefredakteur. Google verwandelt Überschriften in Klicks, und Klicks in Werbegeld. Nimmt man das Unternehmen mit anderen Digitalkonzernen wie Facebook und Amazon zusammen, kassieren sie nach Branchenschätzungen inzwischen beinahe jeden zweiten Euro ein, der weltweit für Werbung ausgegeben wird – online und offline. (…) Doch Google ist für die Verlage nicht nur Konkurrent und Klickbringer, sondern auch Gönner. Inmitten der Coronapandemie, die den Verlagen empfindliche Verluste bescherte, war der Konzern mit Millionenhilfen zur Stelle. (…) Dazu haben wir 2018 erstmals ausführlicher in einer Artikelreihe auf netzpolitik.org berichtet. Jetzt legen wir mit einer Studie nach. Monatelang haben wir untersucht, wie genau die vielschichtigen Beziehungen zwischen dem Konzern und der Medienbranche aussehen. Heute erscheint „Medienmäzen Google“ externer Link finanziert vom DGB und der Otto-Brenner-Stiftung…“ Beitrag von Alexander Fanta und Ingo Dachwitz vom 26.10.2020 bei Netzpolitik externer Link
  • Google-Förderung ist eine Frage der Unabhängigkeit
    Google fördert zahlreiche Medien im Rahmen einer medial-politischen Landschaftspflege. Das wirft viele Fragen zu Transparenz und Unabhängigkeit auf. Das und noch viel mehr gibt es in unserem Tagesüberblick. Heute auch wieder mit netzpolitischen Stellenanzeigen. seit Jahren verteilt Google im Rahmen seiner Google News Initiative Millionen Euro an Förderung an journalistische Medien. Wir hatten uns das schon vor zwei Jahren umfangreich in einer ersten Recherche angeschaut. Unsere Redakteure Ingo Dachwitz und Alexander Fanta haben sich die Initiative die letzten Monate für eine Studie im Auftrag der gewerkschaftsnahen Otto Brenner Stiftung und des DGBs nochmal genauer angeschaut. Heute ist die Studie „Medienmäzen Google“ offiziell erschienen und steht kostenlos zum Download bereit. In einem ersten Beitrag auf netzpolitik.org gibt es einen Überblick: Wie der Datenkonzern den Journalismus umgarnt. Weitere Beiträge werden im Laufe der nächsten Tage erscheinen. Die Google News Initiative wirft Fragen nach einer unabhängigen Berichterstattung auf. Wie neutral können noch Redaktionen über Google berichten, wenn das eigene Medium über diese medial-politische Landschaftspflege mit dem Konzern verbunden ist?…“ Beitrag von Markus Beckedahl vom 26.10.2020 bei Netzpolitik externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=180221
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