[Markushof in Losheim] Wanderarbeiter erheben Vorwürfe gegen Biohof

Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen ArbeitsmarktEinem großen saarländischen Biohof wird vorgeworfen, rumänischen Wanderarbeitern Lohn vorenthalten zu haben. Zwei ehemalige Beschäftigte gehen deshalb juristisch gegen den Hof vor. (…) Elena und Iulian Manolache waren von April bis Juli als Hilfskräfte auf dem Losheimer Markushof beschäftigt, einem großen Bio-Betrieb. Die wöchentliche Arbeitszeit von 35 Stunden sei oft nicht eingehalten worden. Obwohl diese Wochenarbeitszeit auch auf einem Lohnzettel steht, der dem SR vorliegt. Ende Juli ist das Paar nach eigenen Angaben rausgeflogen. Den letzten Monatslohn habe es gar nicht mehr bekommen. Die zuvor ausgezahlten Löhne: nach Auffassung des Paares falsch. Egal wie viele Stunden sie gearbeitet hätten: bekommen hätten sie immer nur 1000 Euro. Und davon seien noch 100 Euro Miete abgegangen. Mitarbeiter der Beratungsstelle für Wanderarbeiter der Arbeitskammer hatten das Paar im Sommer in der Unterkunft besucht. Sie berichten von einer extrem kärglichen, sanierungsbedürftigen Behausung. (…) Am Montag ist Termin beim Arbeitsgericht.“ Beitrag von Caroline Uhl und Christoph Grabenheinrich vom 09.11.2018 auf SR online externer Link und nun die Einigung:

  • Wanderarbeiter und Biohof einigen sich auf Vergleich New
    “Der Rechtsstreit um nicht gezahlte Löhne von rumänischen Wanderarbeitern auf einem Biohof in Losheim ist beendet. Beide Seiten einigten sich auf einen Vergleichsvorschlag der Richterin am Arbeitsgericht. Der Losheimer Markushof zahlt jetzt auch einem zweiten ehemaligen Beschäftigten rund 1500 Euro. Der Rumäne bekommt damit ungefähr die Hälfte von dem, was er gefordert hatte. Bereits im vergangenen Dezember hatte sich seine Ehefrau mit dem Biohof ebenfalls auf eine Zahlung von 1500 Euro geeinigt. (…) Unterstützt wurden die Rumänen bei dem Rechtsstreit durch die Beratungsstelle für Wanderarbeiter der Arbeitskammer. Wie Projektleiter Egbert Ulrich dem SR mitteilte, konnte man dem Ehepaar auch noch auf anderer Ebene helfen. Durch korrekte Arbeitsverträge sei es gelungen, ihnen zustehendes Kindergeld rückwirkend zu beantragen. Vor kurzem seien so insgesamt 4.500 Euro überwiesen worden…“ Beitrag von Niklas Resch vom 16.10.2019 bei SR online externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=139840
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