RWE-Hauptversammlung 2025: RWE geht es gut – der Welt schlecht. Kritik an deutschem Energiekonzern von Texas über Namibia bis ins Rheinland

Energie, die Leiden schafft“: Hauptversammlung 2023 der RWE AG am 4. Mai 2023 und ProtesteAn diesem Mittwoch findet, zum wiederholten Male nur im virtuellen Raum, die Hauptversammlung des Essener Energiekonzerns RWE statt. Dem Energiekonzern geht es gut. Im vergangenen Jahr hat er einen Gewinn von 2,3 Milliarden Euro erzielt. Das ist mehr, als der Konzern erwartet hat. Das besonders gute Ergebnis führt man auf den Energiehandel und die flexible Stromerzeugung zurück. In seinem Redemanuskript betont RWE-Chef Markus Krebber außerdem, wie wichtig die erneuerbaren Energien für die positiven Aussichten für den Konzern sind. Bis 2040 will der Konzern klimaneutral sein. Den Aktionär*innen verspricht RWE in diesem Jahr eine Dividende von 1,10 Euro. 10 Cent mehr als im vergangenen Jahr. (…) Dem Konzernchef selbst winkt eine Gehaltssteigerung. Von neun auf elf Millionen soll seine Bezahlung steigen. Auch die Aufsichtsräte werden künftig großzügiger bezahlt. (…) Von RWE Betroffene aus mehreren Ländern äußerten dabei ihre Kritik und machten deutlich, dass RWE mehr als ein deutscher Konzern ist…“ Artikel von Sebastian Weiermann vom 29.04.2025 in ND online externer Link und dazu die kritischen Aktionäre:

  • RWE-Hauptversammlung 2025: Nichtregierungsorganisationen konfrontieren RWE mit einer Vielfalt von Risiken
    „Während der Vorstand und Aufsichtsrat in einem Studio sitzt, haben sich vor der Essener RWE-Konzernzentrale am RWE-Platz 30 Menschen eingefunden. Sie halten ein Banner hoch auf dem zu lesen ist: „Von Peru bis zum Hambi: RWE zur Rechenschaft ziehen!“ Die Geschäftstätigkeit von RWE beinhaltet eine Vielfalt von Risiken. Damit konfrontiert wurden die Konzernverantwortlichen von unserem internationalen Bündnis von Nichtregierungsorganisationen (…) „Herr Krebber und Herr Brandt, wir alle fordern Sie hier auf, Menschenrechtsverletzungen und Klima- und Umweltschäden, die aus der Geschäftstätigkeit vor RWE resultieren, zu beenden“, forderte Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands in seiner Hauptversammlungsrede. (…) „My name is Maboss Johannes Ortmann, and I am mandated to speak on behalf of the Nama Traditional Leaders Association.“ Der Vertreter des Volks der Nama durfte auf der RWE-Hauptversammlung auf Englisch sprechen – wenn auch nur eine Minute lang. Anne Schroeter vom European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) trug im Anschluss seine Rede auf Deutsch vor. „2022 unterzeichnete RWE eine Absichtserklärung mit Hyphen Hydrogen Energy Ltd., einem Unternehmen, das die Produktion von grünem Wasserstoff und Ammoniak auf einem riesigen Gebiet im Great Namaqualand – dem traditionellen Gebiet der Nama – plant. Dieses Gebiet ist nicht nur ein einzigartiger Hotspot der Artenvielfalt, sondern auch das angestammte Land der Nama, das während der deutschen Kolonialherrschaft gewaltsam für den Diamantenabbau enteignet wurde. Mit der Absichtserklärung führt RWE ein Projekt fort, das im Erbe von Völkermord, Landenteignung und Ausbeutung sowie den anhaltenden Auswirkungen generationsübergreifender Traumata und der Ausgrenzung der Nama wurzelt.“ Moritz Leiner von der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald forderte den RWE-Vorstand zu einem Gedankenexperiment auf: „Stellen Sie sich vor: Sie trainieren für einen Marathon und rauchen dabei jeden Tag eine Schachtel Zigaretten, Sie werden mir zustimmen: das passt wirklich nicht zusammen. Genau das macht RWE aber aktuell beim Versuch, Netto-Null Emissionen zu erreichen und gleichzeitig weiter in fossile Brennstoffe zu investieren: Statt frische Luft (also: klare Pläne für den Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen zu formulieren, setzt RWE weiter auf Rauchen (also: auf die Ausweitung des Geschäfts mit klimaschädlichem, fossilem Gas). Leider geht es hier nicht um Sport, sondern um unsere Zukunft und die unserer Kinder. RWEs anhaltende fossile Abhängigkeit verschärft die eskalierende Klimakrise und ist nicht vereinbar mit der 1,5°-Grenze.“ Pressemitteilung vom 30 April 2025 beim Dachverband kritischer Aktionäre externer Link zu den Gegenanträgen

Siehe

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=227842
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