IG-BCE-Chef stemmt sich gegen mehr Klimaschutz

Dossier

"There are no Jobs on a dead Planet!"„… Der Chef der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, stemmt sich gegen konsequenteren Klimaschutz. In der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« wehrte sich Vassiliadis gegen zu großem Ehrgeiz beim Klimaschutz und sagte, »alle Politikfelder dem Klimaschutzplan zu unterwerfen, als müsse Deutschland die Welt retten«. (…) Es seien in Deutschland keine verstärkten Anstrengungen nötig, um die Beschlüsse des Pariser Klimagipfels aus dem Dezember und die Ziele der sieben führenden Industriestaaten G7 zur Dekarbonisierung umzusetzen, erklärte Vassiliadis. (…) Als Chef der IG BCE vertritt Vassiliadis Beschäftigte von Branchen, auf die sich die Klimaschutzpolitik am meisten auswirkt.“ Artikel bei neues Deutschland vom 6. Juni 2016 externer Link. Siehe dazu:

  • [Lernfähig?] Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE: »Ich bin durch mit der Kohle«. „Gewerkschafter »mahnt« Bundesregierung und lobt Klimaaktivisten – und auch die Bund-Länder-Einigung auf „Kohleausstieg“ New
    Interessenvertretung für die arbeitende Klasse in Zeiten von »Energiewende« und »Dekarbonisierung« ist ein hartes Brot für die deutschen Industriegewerkschaften. Doch statt als knallharte Lobbyisten der Arbeiter präsentieren sich deren Anführer eher als zaghafte Mahner für ein »Sowohl, als auch« statt als Klassenkämpfer. So auch Michael Vassiliadis. Wirtschaft und Politik müssen den »Schwung der Klimadebatte« nutzen, um die Energiewende in Deutschland entschlossener anzupacken. Der Umbau der gesamten Industrie sei ein Kraftakt, in dem aber auch große Chancen für die technologische Erneuerung des ganzen Landes steckten, sagte der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) am Montag abend auf einer IG-Veranstaltung in Hannover. »Wir stehen inmitten einer Zeitenwende, getrieben durch Digitalisierung, Globalisierung und Klimapolitik«, so Vassiliadis und kritisierte auch ein wenig die Bundesregierung. Von der wünscht er sich eine schlüssigere Ökostromstrategie. Angesichts des Atom- und Kohleausstiegs bleibe nicht viel Zeit, tragfähige Pläne für eine sichere Energieversorgung zu entwickeln: »Ich habe den Eindruck, dass vor allem Abschaltpläne diskutiert werden.« »Meine Forderung ist, einen Einschaltplan vorzulegen.« Hunderttausende Jobs könnten in Gefahr geraten. Der Gewerkschaftschef plädierte indirekt für mehr Windräder…“ Artikel in der jungen Welt  vom 15.01.2020 externer Link, siehe auch:

    • Braunkohle-Ausstieg: Zukunftsverweigerung
      Die Vereinbarung der Kanzlerin mit den Bundesländern zementiert den Abschied von den Pariser Klimaschutzzielen (…) Was da in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag verabredet wurde birgt gewaltiges Konfliktpotenzial in sich. Mit Klimaschutz hat der Beschluss sehr wenig und mit verantwortungsvoller Haushaltspolitik noch weniger zu tun. Entsprechend negativ fallen alle Stellungnahmen betroffener Anwohner der Tagebaue und der Umweltverbände aus. Proteste gegen die Inbetriebnahme von Datteln 4 und dem Abriss weitere Dörfer für den Tagebau Garzweiler im Rheinland wurden angekündigt. (…) Michael Vassiliadis, Chef der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie, nennt das Paket externer Link auf Twitter lobend eine „sozial begleitete Transformation für das Klima“, die „weltweit einmalig“ sei. Auf Anfragen von Telepolis reagiert er nicht. Fridays For Future Frankfurt wirft ein externer Link, dass das Geld ja auch an die Arbeiter hätte ausgezahlt werden können. Uns würde interessieren, was der Gewerkschaftschef dazu meint…“ Artikel von Wolfgang Pomrehn vom 17. Januar 2020 bei telepolis externer Link
    • Bund-Länder-Einigung auf Kohleausstieg: IG BCE begrüßt Einigung
      Die IG BCE begrüßt die Einigung von Bund, Ländern und Kraftwerksbetreibern auf einen Fahrplan für das Auslaufen der Kohleverstromung, ein engmaschiges Sicherheitsnetz für die Zehntausenden betroffenen Beschäftigten sowie eine milliardenschwere Neuausrichtung der Reviere…“ Pressemitteilung vom 16.01.2020 externer Link
  • Gewerkschaft IG BCE und RWE-Chef warnen vor Kohleausstieg 
    Kurz vor Gesprächen über eine mögliche neue große Koalition lässt die Gewerkschaft IG BCE Dampf ab. Der Chef des Energiekonzerns RWE knöpft sich Umweltverbände vor. Die Gewerkschaft IG BCE und die Konzerne RWE und Evonik haben vor einer Klima- und Energiepolitik zu Lasten der Beschäftigten und der Industrie gewarnt. „Wir sind es leid, dass die Politik bestellt, die Rechnung aber bei uns bleibt“, kritisierte der Vorsitzende der IG Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis, am Montag bei einer Betriebsrätekonferenz der Gewerkschaft in Berlin. „Wir müssen für falsche Weichenstellungen in der Politik bezahlen.“ Die Gewerkschaft wolle nicht länger erleben, wie Arbeitsplätze leichtfertig zum Spielball politischer Debatten würden. (…) Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid kritisierte, IG-BCE-Chef Vassiliadis habe mit einer jahrelangen Blockade eines schrittweisen und sozialverträglichen Kohleausstiegs die Bergleute erst in ihre schwierige Lage gebracht. Die Gewerkschaft müsse helfen, den Ausstieg sozialverträglich zu gestalten und zusammen mit der Bundesregierung ein Förderprogramm für die Kohlereviere aufzulegen…“ dpa-Meldung vom 11.12.2017 bei der Berliner Morgenpost online externer Link

    • Siehe dazu die „Berliner Erklärung“ der IG BCE vom 11.12.2017 externer Link mit dem Titel „Energie, Industrie, Klima – Unsere Zukunftsstrategie“
    • Derweil hält die IG BCE Bezirk Alsdorf weiterhin Mahnwachen “ für mehr Realismus in der Energiepolitik“ unter dem Motto „SCHNAUZE VOLL („Wir fordern ein Ende der Straf- und Gewalttaten. Wir fordern die konsequente Verfolgung von Straf- und  Gewalttaten. Wir fordern, dass die Rodungen so schnell wie möglich, wieder  aufgenommen werden“) ab, siehe deren Homepage externer Link
  • [IG BCE] Gewerkschaftschef zur Energiereform: „Ich bin kein Klimakiller“
    Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE, sieht die Erderwärmung. Will aber weiter Kohle fördern, weil die Probleme woanders lägen. Das Interview von Bernhard Pötter in der TAZ vom 12.04.2014 externer Link Aus dem Interview: „… [Frage:] Und unser Anteil an der Weltbevölkerung liegt bei 1,1 Prozent. Aber wenn Sie Innovation sagen, können Sie nicht ernsthaft an Braunkohle denken. [Antwort:] Die Braunkohle ist heute notwendig und verantwortbar. Wie lange, das muss am Ende die Politik entscheiden. Aber das tut sie eben nicht, sondern sie legt Ausbauziele für die Erneuerbaren fest, die weder technisch gesichert noch finanziell vernünftig sind. Wir sollten in der Braunkohle bleiben, solange wir sie brauchen, und beim Klimaschutz Verkehr und Gebäude nicht aussparen…

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=99397
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