„Außerordentlich gutes Ergebnis“: Wegen stark angestiegener Energiepreise rechnet RWE mit einem zusätzlichen Milliardenüberschuss

Hauptversammlung RWE AG am 28. April 2021: RWE, jetzt ist Schluss!„… Der Energiekonzern RWE hebt seine Prognose für das laufenden Jahr um 1,5 Milliarden Euro an. Grund sind besonders gute Geschäfte im Energiehandel. Auf Konzernebene erwarte RWE nun einen bereinigten operativen Ertrag (Ebitda) von fünf bis 5,5 Milliarden Euro statt wie bisher 3,6 bis vier Milliarden Euro (…) Seit Monaten steigen die Preise für Strom, Gas und andere Energieträger massiv. In der Folge legen bei RWE die Gewinne aus dem Energiehandel zu, und das vor allem bei der fossilen Energie. Der Handel mit Strom, Gas und Kohle hatte dem Unternehmen schon 2021 das beste Ergebnis seit Jahren beschert. Dem Konzern kommt vor allem zugute, was andere Versorger wie Uniper, VNG und Leag aktuell in die Bredouille bringt: hohe Einnahmen aus Sicherheitsleistungen für Termingeschäfte mit Strom, Gas, Kohle und CO2-Zertifikaten. (…) Die RWE-Aktie springt nach Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen erst einmal um 2,6 Prozent nach oben…“ Mitteilung von Kathrin Witsch vom 27. Juli 2022 beim Handelsblatt online externer Link, siehe dazu:

  • Energiepreise: Bei RWE klingelt die Kasse New
    „Während Hartz-IV-Bezieher und Geringverdiener wegen Inflation und hohen Energiepreisen kaum noch wissen, wie sie über die Runden kommen sollen, erweisen sich Energiekonzerne als Krisengewinner. (…) In den Vorstandsetagen der großen Energiekonzerne knallen (…) die Champagner-Korken. RWE zum Beispiel, dessen Braunkohlebagger sich immer weiter in die rheinische Landschaft fressen, rechnet aufgrund außerordentlicher Erträge in den Geschäftsbereichen Energiehandel sowie Wasser/Biomasse/Gas mit erheblich höheren Gewinnen, als bisher gedacht. Das geht aus Berichten verschiedener Presseagenturen hervor. Statt 2,9 bis 3,3 Milliarden Euro werde man 2022 im Kerngeschäft vermutlich einen Vorsteuergewinn (Ebitda) von 4,3 bis 4,8 Milliarden Euro machen. Geld, das gut für die Energiewende gebraucht werden könnte, für den Bau von Speichern, für Vorruhestandsregelungen in der Braunkohle, für den Umbau von alten Kraftwerken, für neue Windkraft- und Solaranlagen. Doch daraus wird wohl nichts, solange der Konzern nicht verstaatlicht wird und weiter allein der Profitmaximierung durch den möglichst langen Betrieb von Braunkohlekraftwerken dient. Nachdem diese zwischenzeitlich aufgrund der Bepreisung der CO-Emissionen ein Zuschussgeschäft waren, lässt sich inzwischen offensichtlich mit ihnen wieder ganz gut verdienen. Das dürfte vor allem an den hohen Preisen liegen, die derzeit an der Strombörse erzielt werden. Insbesondere im Juli hat sich der Strom trotz reichlichen Angebots an Solarenergie noch einmal deutlich verteuert. Ein Grund dafür könnte die große Nachfrage aus Frankreich sein, wo ein erheblicher Teil der meist sehr betagten AKW-Flotte aufgrund von Sicherheitsproblemen oder einem Mangel an ausreichend kühlem Kühlwasser stillsteht…“ Beitrag von Wolfgang Pomrehn vom 28. Juli 2022 bei Telepolis externer Link
  • Siehe dazu – aus Gründen – unser Dossier: [Folgen der Deregulierung in den EU-Ländern] Der Preis der Energie
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=203149
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