Solidarität mit Franklin Beschäftigten

Dossier

franklin electric„Wir stehen hinter den Beschäftigten von Franklin Electric, die seit Wochen um ihre Arbeitsplätze in Wittlich kämpfen. Der Arbeitskampf der Belegschaft gegen die falsche Entscheidung des amerikanischen Konzerns, die Produktion nach Tschechien zu verlagern und rund 100 Industriearbeitsplätze in Rheinland Pfalz zu vernichten, verdient unser aller Respekt und Solidarität.[…] Wir fordern den amerikanischen Franklin Electric Konzern auf, seine falsche Entscheidung zu überdenken und mit der Belegschaft und ihren Interessenvertretungen, Betriebsrat und IG Metall, über ein Konzept zum Erhalt der Arbeitsplätze zu verhandeln. Eine Region steht auf und stellt sich hinter den Beschäftigten von Franklin Electric Wittlich. Solidaritätskreis für die Franklin Electric BelegschaftSiehe dazu das Flugblatt des Solikreises : „Solidaritätskreis für Franklin KollegInnen gegründet“ und weitere Informationen sowie Soli-Adressen bei „Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen bei Franklin“, die Soliseite der IG Metall mit allen aktuellen Informationen externer Link oder die Betriebsseite der IG Metall Trier externer Link und hier in unserem Dossier:

  • Franklin Streik heute beendet – Sozialtarifvertrag angenommen
    Der Streik bei Franklin Electric in Wittlich wird heute beendet. Um 11.55 Uhr werden die bis dahin streikenden Franklin KollegInnen gemeinsam in den Betrieb gehen und mit einer abschließenden Betriebsversammlung ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die MetallerInnen schreiben auf ihrer Homepage dazu: „Mit annähernd 99 Prozent haben die Beschäftigten bei Franklin Electric dem Verhandlungsergebnis, das am Mittwoch zwischen IG Metall und Geschäftsleitung erzielt wurde, zugestimmt. Der Sozialtarifvertrag sieht für die Mitglieder der IG Metall  Abfindungsregelungen  vor, für rentennahe ältere Beschäftigte wurden Sonderregelungen getroffen. Alle IG Metall-Mitglieder, die seit 20 Tagen in der vierten Woche im Arbeitskampf waren, haben zusätzlich zur tariflichen Abfindung einen Anspruch auf ein Angebot zum Ende ihrer Kündigungsfrist zum Übertritt in Transfergesellschaft. Zusätzlich werden die Entgelte aller Mitglieder der IG Metall um 210 € brutto ab Januar 2015 erhöht.“ Meldung vom 13. November 2014: Urabstimmung zum Sozialtarifvertrag – Hohe Zustimmung bei Franklin Electric externer Link und:

    • Streiknachrichten Nr. 12 – Erfolg der Solidarität: 98,72 % stimmen mit ja – Urabstimmung erfolgreich abgeschlossen. Aufrechter Gang brachte Erfolg
      „…Solange die kapitalistische Wirtschaftsordnung nicht den Menschen, gute Arbeit und faire Bedingungen im Mittelpunkt sieht, sondern nur den schnellen Profit, solange es keine wirtschaftliche Mitbestimmung der Beschäftigten, sondern nur Unternehmerdiktat gibt, sind dies unsere Kampfbedingungen. Diese konnten wir mit unserem Streik nicht überwinden (…) Der Streik, der Zusammenhalt wird bei allen in Erinnerung bleiben als eine Zeit, in der wir selbst das Sagen hatten…“ Uwe Zabel, Streikleiter der IGM in den Streiknachrichten Nr. 12 vom 13.11.2014 externer Link
    • Kommentar der Labournet Redaktion vom 14.11.2014: „Damit hat der Streik ein Ergebnis erzielt, das die Bedingungen der Betriebsschließung deutlich verbessert. Es ist damit jedoch der von uns bereits zu Mittwoch prognostizierte, von der IG Metall angestrebte „Kompromiss“ eingetreten. Es wurde nicht versucht, die Vor- und Nachteile des Verhandlungsergebnisses als Zwischenstand zu betrachten und offen mit den Streikenden zu diskutieren, sondern die Verhandlungskommission empfahl einstimmig die Annahme. Die KollegInnen scheinen damit der Lage entsprechend zufrieden zu sein und haben dafür im Streik viel geleistet. Die Situation als eine, in der es „keine Sieger“ und „keine Verlierer“ (IGM Bezirksleiter Armin Schild in den Streiknachrichten Nr. 12) gibt beschreiben, kann jedoch nur jemand, der sein Einkommen weiter gesichert hat. Der Franklin Konzern hat sein „Direktionsrecht“ nicht verloren und wird die KollegInnen schlussendlich auf die Straße setzen. Dagegen sollte die Belegschaft ihre im Streik gewonnene Solidarität beibehalten und auch im Betrieb weiter einsetzen.“
      • Am Anfang steht die konkrete Analyse der konkreten Situation – Antithesen zum Kommentar vom 11.11.2014 zum Franklin Streik
        Karnevalisten und Salonlinke haben eins gemeinsam. Sie haben keine Verantwortung für konkret streikende Kolleginnen und Kollegen. Da kann man leicht über „Sozialpartner“ der IG Metall herziehen, weil niemand muss Union Buster Anwälte, Securities mit Kampfhunden, eine brutales Vorgehen eines amerikanischen Konzerns aus den Südstaaten mit einer kleinen, bisher kaum kampferprobten Belegschaft abwehren. Und das in einer Region um Trier, die nicht nur den Gebieten des Landes gehört, die im Lohniveau teilweise noch unter Thüringen oder andere neue Bundesländer liegen. Vor jedem Arbeitskampf ist eine konkrete Analyse der konkreten Situation die halbe Miete. Hier waren die Fakten klar. Franklin als Finalproduzent hatte keine weiteren Betriebe in Deutschland und ein Arbeitskampf unter den schlechtesten aller Bedingungen hat vor allem Auswirkungen auf den Franklin Konzern in Europa und weltweit mit Betrieben in Tschechien (BRNO) und Italien. Bede Werke sind gewerkschaftliches Niemandsland und genauso weiser Fleck wie die Betriebe in den USA. Streik ist keine Wünsch Dir Was Veranstaltung, sondern ein konkretes Kräftemessen zwischen Kapital und Arbeit. Die Verweigerung der Arbeitskraft bei beginnender Verlagerung und unter der Bedingung bereit rechtswidrig ausgesprochener Kündigungen, die auch noch mit Privatdetektiven den knapp 100 Betroffenen nach Hause gebracht wurden (wahrscheinlich um für die Anwälte des Schreckens, wie die Union Buster Schreiner pp) schon mal die individuellen Verhältnisse auszuspionieren. Das war allen Betroffenen klar und wurde auf den täglichen Streikversdammlungen breit diskutiert. Unter den konkreten arbeitskampfrechtlichen Bedingungen und begleitet von Demonstrationsverboten gegen die IG Metall durch CDU Landräte war von den Streikenden vor der 1. Urabstimmung geklärt und breit diskutiert das der Sozialtarifvertrag die Auffanglinie ist. Eine Belegschaft mit durchschnittlich 53 jährigen Streikenden die das Herzstück des Finanzkapitals die Frankfurter Börse mit einem flash mob besetzen, Werktore blockierten und Teile des Betriebes besetzten in dem Streik muss sich von Karnevalisten und Solanlinken nicht belehren lassen. Klar: Ein Sozialtarifvertrag ist immer nur die zweitbeste Lösung. 100 Arbeitsplätze fallen der Profitgier privater Aktionäre zum Opfer. Die Arbeitslosigkeit konnte nur ein Stück weit rausgeschoben werden. Solange die kapitalistische Wirtschaftsordnung nicht den Menschen, gute Arbeit und faire Arbeitsbedingungen in den Mittelpunkt stellt, solange es keine wirtschaftliche Mitbestimmung, sondern nur Unternehmerdiktat gibt, sind das eben die konkreten Kampfbedingungen. Diese Systemfrage konnten wir weder mit Tarifvertrag noch mit der diskutieren Betriebsbesetzung verhindern. Auch nicht wenn der Streik noch Monate angedauert hätte und das ganze Werk von Maschinen leergeräumt wäre. Doch wir haben mit dem Streik und dem Sozialtarifvertrag klare Grenzen erkämpft. Nicht mehr , aber auch nicht weniger. Der Streik, der Zusammenhalt wird bei allen in Erinnerung bleiben als eine Zeit wo die Streikenden selber das Sagen hatten. Mit diesem Gefühl gehen sie erhobenen Hauptes in den Betrieb und in die Zukunft Die Urabstimmung der Mitglieder war eine konkrete Analyse der Situation; 98, 73 % der streikenden stimmten für die Annahme des Ergebnisses. Nach 20 Streiktagen und in der 4. Streikwoche eines kleinen Betriebes erwarten wir von Karnevalisten und Salonlinken entweder gute Vorschläge oder etwas Scham und Respekt vor den Streikenden. Das ist hilfreicher als hinter jeder Hecke das Komplott von IG Metall und Franklin Arbeitgeber zu Vermuten. Die Tatsachen sprechen eine andere deutliche Sprache.“ Gegenrede von Uwe Zabel, Gewerkschaftsekretär, vom 13.11.2014 zu unserem Kommentar vom 11.11.2014
  • Kommentar: Am Ende der Kompromiss?
    Wir machen Druck für einen vernünftigen Kompromiss am Verhandlungstisch“ – so heißt es im aktuellen Streikaufruf der IG Metall für die kommenden (letzten?) Verhandlungstage am Mittwoch und Donnerstag. Im ersten „Bürgerinfo“ war zu Beginn des Streiks trotz bereits anders lautender „Tarifforderungen“ noch vom Kampf um die Arbeitsplätze die Rede. Nun scheint die IG Metall die KollegInnen langsam darauf einzustimmen, auch schmalspurige Verhandlungsergebnisse als Erfolg anzunehmen und den Streik zu beenden. Diese Wendung erscheint aus Gewerkschaftssicht logisch: das Franklin Management schaltete von Anfang an auf Konfrontation und provozierte selbst zu Beginn der erkämpften „Tarifverhandlungen“ letzte Woche noch mit Einsatz von Securitys gegen die offiziellen Mitglieder der Verhandlungskommission (http://igm-franklin.de/franklin-tarifverhandlungen-haben-endlich-begonnen/ externer Link ). Das Werk soll abgewickelt werden, die Kündigungen an die KollegInnen wurden schon verteilt, was gibt es da noch zu verhandeln, so die Argumentation des Konzerns. Nach fast vier Wochen Streik könnte gesteigerter Druck auf die Manager nur noch durch eine Ausweitung des Streiks auf andere Standorte erreicht werden, die Maßnahmen am Standort Wittlich erscheinen ausgereizt. Das sieht die Strategie des friedliebenden „Sozialpartners“ IG Metall jedoch nicht vor. So bleibt nur noch die Möglichkeit den Streik langsam herunter zu fahren und den KollegInnen durch „vernünftige Kompromisse“ das Gefühl zu geben, nicht umsonst vor den Toren ausgeharrt zu haben – wenn die Franklin Vertreter wenigstens dabei mitspielen.“ LabourNet-Kommentar vom 11.11.2014
  • IG Metall setzt flexibles Streikkonzept ein – Neue Signale bei Franklin Electric
    Die IG Metall wird in dieser Woche am Mittwoch, ab 9 Uhr, die Tarifverhandlungen über einen Sozialtarifvertrag bei Franklin-Electric fortsetzen. Als Signal an den Arbeitgeber werden am Dienstag die Beschäftigten ihre Arbeit für einen Tag wieder aufnehmen, teilte der Verhandlungsführer und Streikleiter Uwe Zabel am Montag mit. In dieser Woche setzt die Gewerkschaft auf ein flexibles Streikkonzept. Es wird dabei von Tag zu Tag entschieden, wann die IG Metallerinnen und Metaller ihre Arbeit wieder aufnehmen. Zabel informierte ebenfalls darüber, dass am Freitag eine Betriebsversammlung auf dem Werksgelände stattfinden wird, in der über den Stand der Tarifverhandlungen informiert wird…“ Pressemitteilung der IG Metall Bezirk Mitte am 10.11.2014 externer Link. Siehe dazu:
  • Signale unverstanden? Eskalation vom Franklin Konzern provoziert?
    Die Streikenden setzten gestern ein Signal und unterbrachen den Streik. Franklin Electric nahm das Angebot aller Arbeitskräfte nicht an und verschloss die Werkstore. Als Signal des Arbeitgebers sollte rüberkommen, dass er “ohne Rechtsgrund” bezahlt. Da er nach Paragraph 615 Bürgerliches Gesetzbuch das Entgelt zahlen muss, da er im Annahmeverzug ist, handelt es sich hierbei um ein zu leichtes Signal der Arbeitgeberseite. Franklin Electric hat die alleinige Verantwortung, wenn der “Friedensvertrag” heute nicht zustande kommt. Das geht nur mit einem Verhandlungsergebnis für den Sozialtarifvertrag. Wir stehen bereit. Um unseren Druck und Zusammenhalt deutlich zu unterstreichen, rufen wir im Rahmen des flexiblen Streikkonzeptes zum Streik für Mittwoch und Donnerstag auf. Freitag ist die Betriebsversammlung im Betrieb. Es wird normal gearbeitet. Hoffentlich mit Tarifergebnis. Die Streikenden lassen sich nicht unterkriegen. Nur wenn sie “JA” in der zweiten Urabstimmung, die Donnerstag stattfinden kann, sagen, ist der Streik beendet.“ Mitteilung der Franklin KollegInnen auf der IGM Franklin Seite am 11.11.2014 externer Link
  • Frieden oder Eskalation? Denkpause – Verhandlungen auf Mittwoch verlegt
    Der Freitag sollte der Tag der Entscheidung werden. Da mit einem vielstündigen Verhandlungsmarathon zu rechnen war, entschied die Streikleitung, vor allem für die Nachmittags- und Abendstunden zu mobilisieren. Mit Erfolg. Am Solidaritätsfest auf dem Werksgelände nahmen 500 Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltungsstelle und Umgebung teil. Eine großartige Unterstützung für die Streikenden und eine klare Botschaft an den Arbeitgeber: Die Streikenden sind nicht alleine – die Region steht hinter ihnen!..“ Aus den Streiknachrichten Nr. 10 der Franklin KollegInnen externer Link
  • Solidaritätsfest auf dem Betriebsgelände parallel zu den Tarifverhandlungen über den Sozialtarifvertrag
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, jetzt kommt es nochmal darauf an auf den Punkt und gezielt Solidarität praktisch zu zeigen und die Streikenden aktiv zu unterstützen. Nach dem Durchbruch der Blockadehaltung finden an diesem Freitag ab 15 Uhr Tarifverhandlungen statt. Die Streikversammlung hat beschlossen sie aktiv auf dem Betriebsgelände zu begleiten und lädt Euch alle ein vor Ort mit dabei zu sein zur Unterstützung. Es beginnt Freitag ab 15 Uhr und geht wahrscheinlich über die Nacht. Die Kernzeit wird wohl 15 bis 22 Uhr sein. Für Feuertonnen, Verpflegung für Gäste ist gesorgt.  Jede und jede Unterstützerin und Unterstützer ist nicht nur eine moralische, sondern auch eine  praktische und aktive Unterstützung. Der Streik zeigt Wirkung und wir kommen in die entscheidende Phase. Im Namen der Kolleginnen und Kollegen von Franklin bitten wir um Eure praktische Solidarität am Freitag nach Feierabend.“ Aufruf auf der IGM Franklin Seite externer Link
  • Nach 13 Tagen Streik bei Franklin Electric: IG Metall verhandelt ab Freitag wieder
    Die IG Metall wird am kommenden Freitag, 7. November, mit der Geschäftsleitung von Franklin Electric wieder Verhandlungen um einen Sozialtarifvertrag aufnehmen. (…) „Am Freitag werden wir die Verhandlungen um 10 Uhr beginnen mit open end“, sagte Zabel. „Die IG Metall will ein Ergebnis, aber nicht um jeden Preis.“ „Es wird Zeit, dass sich der Arbeitgeber bewegt, wenn nicht wird der Arbeitskampf in aller Härte fortgesetzt“, kündigte Roland Wölfl an. „Nach drei Wochen Streik wäre der Arbeitgeber gut beraten, an einer guten Lösung mitzuwirken. Bisher haben wir immer nur ein NO gehört, jetzt muss er endlich auch mal Yes sagen.“ Wölfl dankte am 13. Streiktag den Franklin Beschäftigten für ihre Geschlossenheit und ihre Solidarität. (…) Der Arbeitgeber verwehrt den Streikenden weiterhin den Zutritt zum Betriebsgelände, daraufhin mussten die Beschäftigten ihre Streikmaßnahmen und auch ihr Familienfest am vergangenen Freitag, auf die Straße vor dem Gelände verlegen. Die Demonstrationen auf dem Betriebsgelände werden morgen fortgesetzt.“ Meldung der IG Metall Bezirk Mitte vom 3.11.2014 externer Link
  • Solidarität von Wissenschaftlern mit Franklin KollegInnen
    Die Verlagerung von Produktionsstätten nach Osteuropa zur Steigerung des Unternehmensgewinns ist mittlerweile (leider) keine Besonderheit mehr, wohl aber die Art und Weise wie dieses bei Franklin Elektric vonstatten geht: Keine Verhandlungen mit dem Betriebsrat, keine Einigungsstelle, stattdessen wird eine einschlägig für ihr gewerkschaftsfeindliches  Vorgehen  bekannte Anwaltskanzlei  damit  beauftragt,  Betriebsrat und Belegschaft einzuschüchtern und die Abwicklung des Betriebes vorzubereiten. Streikende werden gefilmt und fotografiert, der Betriebsrat des Wittlicher Standortes zudem daran gehindert, seine Aufgaben wahrzunehmen. Betriebsverfassungsrechtliche Grundsätze werden somit eklatant missachtet. Anders als an anderen Standorten ist die Belegschaft jedoch nicht bereit, dieses kampflos hinzunehmen, sie fordert vielmehr ihre Rechte ein, streitet und streikt gemeinsam mit der IG-Metall für einen Sozialtarifvertrag […] Und nicht zuletzt: Wer für seine Rechte ein- und gegen Rechtsmissbrauch aufsteht, trägt dazu bei, diese Rechte nachhaltig zu sichern! In diesem Sinne: Solidarität mit den Streikenden von Franklin Electric auch aus der Wissenschaft!!! Prof. Dr. Wolfgang Däubler Dr. Reingard Zimmer“.  Aus der Solidaritätsadresse an die Streikenden von Franklin Elektric vom 04.11.2014 externer Link
  • Herzlose Schikane – Landkreis verbietet jetzt auch noch Familienfest
    Erst kürzlich versuchte der Landkreis Berkastel-Wittlich durch ein Demonstrationsverbot auf der Rudolf-Diesel Straße, die Grundrechte der Kolleginnen & Kollegen bei Franklin einzuschränken. Nun hat der Landkreis erneut zugeschlagen und das geplante Familienfest untersagt. Zum Schutz der Kolleginnen und Kollegen sowie deren Familien, Kindern und Unterstützern hat die IG Metall die beidseitige Sperrung der Rudolf-Diesel Straße beantragt. Bereits in der letzten Woche wurde ein streikender Kollege von einem LKW angefahren (wir berichteten). “Wir können nicht hinnehmen, dass die Gesundheit von Menschen gefährdet wird, die solidarisch für ihre Grundrechte kämpfen.” So Uwe Zabel, Streikleiter der IG Metall. “Wir werden uns gegen diese erneute Einschränkung der Versammlungsfreiheit wehren!Die IG Metall ruft daher zur Protestdemonstration gegen das Verbot des Familienfestes der Kolleginnen & Kollegen bei Franklin auf! Freitag, am 31.10.2014, von 14 – 19 Uhr in der Rudolf-Diesel Straße…“ Aufruf auf der IGM Franklin Seite externer Link
  • Aktuelles zum Streik in den Streiknachrichten 7 externer Link
  • Pressemitteilung der IG Metall Trier zum Verbot der Streikdemonstrationen bei Franklin Electric in Wittlich
    Mehrere Hundert Gewerkschafter demonstrieren vor dem Werksgelände von Franklin Electric auf der Rudolf-Diesel-Straße gegen das Demonstrationsverbot des Landrates von Bernkastel-Wittlich. Obwohl über den Eilantrag der IG Metall Trier beim zuständigen Verwaltungsgericht noch nicht entschieden wurde, haben sich heute Morgen mehrere hundert Gewerkschafter auf der Rudolf-Diesel-Straße versammelt und somit gegen die Entscheidung des Landrates protestiert. Unterstützt wurden die Streikenden von Franklin Electric durch 200 Beschäftigte der Firma Unilux in Salmtal, die ebenfalls einem Warnstreikaufruf der IG Metall gefolgt sind. Nach 15 Jahren ohne Lohnerhöhungen und mehreren Einkommenskürzungen kämpfen die Beschäftigten des Fensterherstellers erstmals für einen Tarifvertrag…“ Pressemitteilung der IG Metall Trier zum Verbot der Streikdemonstrationen bei Franklin Electric in Wittlich vom 27.10.2014 externer Link
  • Franklin Beschäftigte wehren sich gegen Demonstrationsverbot
    Aus Protest gegen die Einschränkung der Demonstrations- und Versammlungsfreiheit statteten die Kolleginnen & Kollegen von Franklin dem Kreis Bernkastel-Wittlich einen Besuch ab. Gemeinsam mit Unterstützern aus den Betrieben und der Region setzten sie ein klares Zeichen: Wir kämpfen solidarisch für unsere Rechte! Am kommenden Montag wird sich zeigen, ob die Verwaltungsbehörden ein einsehen zeigen oder ob sie tatsächlich die Grundrechte der Streikenden beschneiden wollen. Die Kolleginnen & Kollegen bei Franklin brauchen Eure Solidarität und Unterstüzung. Demonstrationsverbot? Nicht mit uns! GEMEINSAM GRUNDRECHTE VERTEIGEN Am Montag, den 27.10.14 ab 7 Uhr“ Aufruf auf der Soli-Seite der IGM externer Link
  • Bei Franklin Electric darf weiter gestreikt werden
    Vor dem Arbeitsgericht Trier ist die Geschäftsführung des Wittlicher Unternehmens Franklin Elecrtic am Donnerstag, 23. Oktober, damit gescheitert, den Streik seiner Mitarbeiter zu untersagen. Geschäftsführung und IG Metall einigten sich auf einen Vergleich. (…) Geschäftsführung und IG Metall einigten sich in einem Vergleich darauf, dass Streikkundgebungen vor zwei der drei Einfahrten zum Werksgelände auch in Zukunft uneingeschränkt möglich sind. Vor der dritten Einfahrt sollen Streikposten 15-minütige Gespräche mit ein- und ausfahrenden Fahrzeugen führen, um diese über die Ziel des Streiks zu informieren…Artikel im Wochenspiegel vom 24.10.2014 externer Link. Siehe für Hintergründe die Soli-Seite der IGM externer Link
  • Bei Franklin Electric kämpfen Beschäftigte um ihre Rechte
    „… Stattdessen setzt die Firmenleitung weiter auf Eskalation: Während den Kundgebungen ließ sie einzelne Streikende filmen und fotografieren. Dieses Vorgehen ist rechtswidrig und heizt die Proteste nur noch mehr an. Die IG Metall hat in dieser Sache den Datenschutzbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz eingeschaltet, der die Herausgabe der illegalen Film- und Fotoaufnahmen durchsetzen soll. Doch noch schwerwiegender ist die Tatsache, dass die Werksleitung des Wittlicher Standorts den Betriebsrat daran hindert, seine Aufgaben wahrzunehmen. Uwe Zabel, Streikleiter und Verhandlungsführer der IG Metall, berichtete darüber, dass die Geschäftsleitung dem Betriebsrat gar ein Hausverbot erteilt und den Beschäftigten den Zugang zum Betrieb verwehrt hat…“ Meldung bei der IG Metall am 24.10.2014 externer Link
  • Erster Streiktag bei Franklin Electric (16.10.2014)
    Franklin Electric in Wittich soll geschlossen und nach Tschechien verlagert werden. Den 100 Mitarbeitern wurde gekündigt. Ein Teil der Maschinen sind bereits verkauft worden.  Die Mitarbeiter von Franklin Electric sind mit ihrem Eilantrag vor dem  Landesarbeitsgericht gescheitert. Sie wollten erreichen, dass der  Standort in Wittlich nicht geschlossen wird, bevor über einen  Sozialplan verhandelt wird. Die Verlagerung kann nach Ansicht des Gerichts nicht aufgehalten werden. Die Mitarbeiter sind am 16.10.2014 in einen unbefristeten Streik getreten.“ Video (deutsch | 7 min | 2014) bei LabourNet.tv externer Link
  • Solidaritätsaufruf der Franklin KollegInnen auf Deutsch und Tschechisch zum Weiterverbreiten
    Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, wir arbeiten für den Franklin Electric-Standort in Wittlich. Viele von uns arbeiten hier bereits seit 25 oder 30 Jahren. Wir haben zum Wohl der Firma auf vieles verzichtet und über Jahre unbezahlte Mehrarbeit geleistet. Trotz positiver Umsatzentwicklung sollen nun 90 von 150 Beschäftigten entlassen und die Produktion nach Tschechien verlagert werden. Wir wollen das nicht einfach so hinnehmen. Wir kämpfen für unsere Arbeitsplätze und sind daher in den Streik getreten. Wir bitten Euch um Eure Solidarität.Aufruf auf IGM Franklin externer Link
  • Landesregierung will Mitarbeitern helfen
    Die Landesregierung hat angekündigt, mit Franklin Electric über den Erhalt des Standorts in Wittlich zu verhandeln. Die Firma will das Werk schließen und nach Tschechien verlagern. Staatssekretär David Langner (SPD) sagte dem SWR am Freitag bei einer Kundgebung an der Porta Nigra in Trier, man stehe an der Seite der Arbeitnehmer. „Es geht uns darum, eine gesicherte Zukunft für die Beschäftigten zu schaffen. Dafür werden wir alle Möglichkeiten nutzen, die wir haben“, so Langner.  Angedacht sei, Gespräche mit der Konzern- und Unternehmensleitung zu führen. „Ich denke, man ist hier sehr früh auf Konfrontation gegangen, man hat notwendige Gespräche nicht geführt. Diese gemeinsame Lösungssuche, die hat hier nicht stattgefunden – das bedauere ich sehr“, sagte der Staatssekretär. […] Anfang Oktober waren die Mitarbeiter von Franklin Electric mit einem Eilantrag vor dem Landesarbeitsgericht gescheitert. Sie wollten erreichen, dass der Standort in Wittlich nicht geschlossen wird, bevor über einen Sozialplan verhandelt wird. Das Gericht bestätigte damit das Urteil in erster Instanz. Demnach kann die Verlagerung nicht aufgehalten werden, weil Franklin Electric sie zum Teil bereits vollzogen hat. Die 100 Mitarbeiter sind gekündigt, viele Maschinen verkauft…“Aus dem Artikel vom SWR am 17.10.2014  externer Link
    Kommentar von uns: Die Ankündigung der Landesregierung, sich in den Konflikt einzuschalten zeigt, dass der Streik schon für großen Druck und eine Öffentlichkeit gesorgt hat. Das sollte Mut geben, weiter zu machen und möglichst viel Solidarität auch von anderen Betrieben einzufordern und sich auszutauschen. Hoffnung auf „die Politik“ sollte man jedoch niemand haben. Politiker schalten sich zum einen ein, um ihrem Job nachzukommen und gesellschaftliche Konflikte zu befrieden, weshalb auch nicht von Unterstützung des Streiks die Rede ist, sondern es wird die frühe „Konfrontation“ kritisiert und Gespräche angeboten, das sagt eigentlich alles. Zum anderen wird bestimmt die ein oder andere zukünftige Wählerstimme erhofft. Bei dem letzten langen IG Metall Streik bei der Atlas GmbH waren zahlreiche Politiker aller Couleur im Streikzelt zu Besuch. Für Nachdruck gegenüber dem Firmeneigentümer hat dies nicht gesorgt.
  • Erster Streiktag mit kleinen Zwischenfällen und guter Stimmung (eigener Bericht vom 17.10.14)
    Der erste Streiktag ist erfolgreich abgeschlossen. In einer Nacht- und Nebelaktion hatte die Franklin Betriebsleitung das sonst offene Werksgelände komplett umzäunen lassen und nur wenige Zufahrtswege gelassen. Dies brachte für die streikenden Franklin KollegInnen den Vorteil, dass sämtliche Zugänge lange Zeit blockiert werden konnten und so auch der Zuliefer-Verkehr unterbrochen wurde. Kleinere Delegationen von anderen Betrieben waren zur Unterstützung vor Ort. Zwischenfälle gab es jedoch durch aggressive Versuche, LKWs an den Streikenden vorbei zu schleusen und durch sichtlich überforderte Securitys, die versuchten, ihre Unterzahl gegenüber den KollegInnen durch Handgreiflichkeit auszugleichen. Warum Beschäftigte in der Sicherheitsbranche sich für solche unsolidarischen Aktionen bei Löhnen im Sicherheitsgewerbe ab 7,80 Euro die Stunde in Rheinland-Pfalz externer Link hergeben, bleibt wohl den meisten unverständlich. Die Beteiligung am Streik liegt bis jetzt bei fast 100 %. Vereinzelte Streikbrecher kletterten über die Zäune um ins Werk zu gelangen. Sie sollen Know How zum Betreiben der Anlagen mitbringen. Ob dies gelingt, ist bisher jedoch fraglich. Das ist jedoch ein Vorgehen, das bereits vom Streik bei Neupack bekannt ist, als Anlagenführer gezielt als Streikbrecher eingesetzt wurden, um mit Leiharbeitern zusammen die Produktion hoch zu fahren. Ein Austausch mit KollegInnen aus vergangenen Auseinandersetzungen scheint sinnvoll. Die Unternehmer lassen sich über Unionbusting Anwälte ebenfalls von vergangenen Auseinandersetzungen inspirieren und passen ihre Strategien entsprechend an. Deshalb ist möglichst viel Solidarität und die Kontaktaufnahme mit den Franklin KollegInnen wichtig!  ++ Solidaritätskundgebung heute um 13 Uhr, Porta Nigra in Wittlich ++
  • Franklin KollegInnen im unbefristeten Streik (eigener Bericht vom 16.10.2014)
    96,4 Prozent der IG Metallerinnen und Metaller bei Franklin Electric in Wittlich haben am Mittwoch für einen unbefristeten Streik gestimmt. Streikbeginn ist heute, Donnerstag, 16. Oktober, ab 5:30 Uhr.“ so ist es seit gestern auf der Homepage externer Link der Franklin MetallerInnen zu lesen. „Das Gebäude der Firma gleicht einer Festung – Zäune wurden errichtet – Security-Leute bewachen das Gelände. Währenddessen versammeln sich die bisher rund 100 Demonstranten in der Rudolf Diesel Straße vor dem Werk…“, so beschreibt Hans-Peter Linz, Redakteur des „Volksfreund“, am 16.10.2014 externer Link die Atmosphäre zu Streik Beginn. Die dritte Verhandlungsrunde zwischen IG Metall und Franklin Management war Anfang der Woche ergebnislos verlaufen. Der erste Streiktag verlief laut IG Metall Trier erfolgreich mit einer guten Stimmung. Die Tore wurden bis auf Notausgänge etc. blockiert und der Betrieb steht still. Das Franklin Management reagierte bisher mit dem Einsatz von Securitys und lässt sich –  so unsere Information – von der gewerkschaftsfeindlichen, durch so genanntes „Unionbusting“ bekannten Kanzlei Dr. Schreiner + Partner GbR externer Link beraten. Zur Unterstützung der Franklin KollegInnen sind Delegationen von anderen Betrieben und Solidaritätsbekundungen wichtig und von der Streikleitung erwünscht. Wir erinnern an den Aufruf zur Solidaritätskundgebung in Trier am Freitag externer Link
  • Urabstimmung bei Franklin Electric
    Auch die 3. Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern brachte keinerlei Annäherung. Das Gegenteil war der Fall: Es wurde deutlich gesagt, dass Franklin kein Interesse an einem Sozialtarifvertrag hat. Sondern lediglich ein Einigungsstellenverfahren anstrebt, indem die “üblichen” Abfindungen geregelt werden sollen. Der Vorstand der IG Metall hat in seiner heutigen Sitzung dem Antrag auf Urabstimmung und auf Durchführung eines Streiks bei der Franklin Electric in Wittlich stattgegeben. Am Mittwoch entscheiden die Gewerkschaftsmitglieder im Betrieb in einer Urabstimmung über den Beginn eines unbefristeten Streiks ab Donnerstag, 16. Oktober, 5.30 Uhr. Am Freitag, 17. Oktober, um 13 Uhr findet eine Solidaritätsdemonstration auf dem Trierer Marktplatz statt. Außerdem wird sich heute der rheinland-pfälzische Landtag in einer aktuellen Stunde mit der Situation bei Franklin befassen. Die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik ist die Konsequenz aus dem Verhalten des Arbeitgebers. Dieser hatte eine für Montag, 13. Oktober, angesetzte Verhandlung mit der IG Metall verweigert. Daraufhin hatte die Verhandlungskommission der IG Metall die Verhandlungen für gescheitert erklärt und beim IG Metall Vorstand den Antrag auf Urabstimmung gestellt.Die IG Metall ruft alle Beschäftigten der umliegenden Unternehmen in Wittlich, Trier und Umgebung dazu auf, die Kolleginnen und Kollegen bei Franklin Electric zu unterstützen. Kirchliche und zivilgesellschaftliche Organisationen haben ebenfalls ihre Unterstützung angekündigt.“ Meldung der IG Metall Franklin KollegInnen vom 14.10.2014 externer Link
  • Franklin Electric in Wittlich vor unbefristetem Arbeitskampf
    „Auch in der kurzfristig angesetzten zweiten Tarifverhandlung am Mittwoch, 8. Oktober hat die Geschäftsleitung von Franklin Electric wichtige Forderungen für den Abschluss eines Anerkennungs- und Sozialtarifvertrages abgelehnt. Die Verhandlungsführer der IG Metall, Uwe Zabel und Roland Wölfl, mussten der Tarifkommission und der Belegschaft mitteilen, dass die Firma entgegen früherer Zusicherungen der Geschäftsleitung nicht bereit sei,für die verbleibenden ca. 60 Arbeitsplätze eine Beschäftigungs- und Standortgarantie tariflich zu vereinbaren. Ebenso werde die Gründung einer Transfergesellschaft für die betroffenen Mitarbeiter/innen und die Anerkennungder Flächentarifverträge der Metall- und Elektroindustrie kategorisch abgelehnt. Letzte Frist: 13. Oktober. Nur mit einem mageren Abfindungsangebot, so Roland Wölfl von der Trierer IG Metall, und sonst nichts,werde sich der Konflikt auf keinen Fall friedlich regeln lassen. Es sei davon auszugehen, dass sich die Auseinandersetzung in der kommenden Woche in einen unbefristeten Arbeitskampf zuspitzen werde. Alle notwendigen Vorbereitungen seien bereits getroffen...“ Wochenspiegel vom 09.10.2014 externer Link
  • Kahlschlag in Wittlich
    „Die amerikanische Franklin Electric Co. hat die Schließung ihres Produktionswerks in Wittlich angekündigt. Demnach soll die Produktion von der Stadt an der Lieser nach Brno in Tschechien verlagert werden. In Wittlich verlieren dadurch 94 Mitarbeiter ihren Job. Schon seit 1964 gehört der Spezialmotorenhersteller Franklin Electric zum Stadtbild in Wittlich. Noch 2005 beschäftigte das Unternehmen mehr als 300 Mitarbeiter. Doch scheibchenweise ist seitdem die Belegschaft geschrumpft. 2007 ging es runter auf 200, heute sind es insgesamt etwa 150 Mitarbeiter. Doch der US-Mutterkonzern hat den nächsten Kahlschlag angekündigt: Nach seinen Plänen wird die Produktion von Wittlich nach Brno (Tschechien) verlagert. Dort betreibt der Konzern ein weiteres Werk…Artikel von Heribert Waschbüsch auf Volksfreund.de vom 03.07.2014 externer Link
  • Wichtige Termine
    13. und 14.10. Fortführung der Betriebsversammlung bei ruhender Produktion, am 15.10. Urabstimmung und 16.10.2014 Streikbeginn, sofern keine Einigung;  17.10.2014 um 13 Uhr Solidaritätsdemonstration in Trier auf dem Marktplatz
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=67087
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