Ausbeutung bei Lieferdiensten: Die prekäre Arbeit von Lieferboten

[Buch] Riders unite! Arbeitskämpfe bei Essenslieferdiensten in der Gig-Economy – das Beispiel BerlinSeit der Corona-Krise werden Pflegekräfte, Lieferboten und Supermarktkassierer gerne als „Helden des Alltags“ beklatscht. Die Anerkennung führt aber nicht automatisch zu besseren Arbeitsbedingungen. In Standorten des Pizzalieferdienstes Domino’s etwa werden Pizzaboten teils mit rechtswidrigen Arbeitsverträgen angestellt. (…) Ein harter Job, sagt der Soziologe Heiner Heiland. Für seine Forschung hat er selbst bei Essenslieferdiensten angeheuert und dadurch einen Einblick in den Arbeitsalltag der Lieferboten bekommen. (…) Doch nicht nur dafür werden Lieferdienste wie Lieferando, Durstexpress oder Domino’s kritisiert. Andreas Leidinger ist Arbeitsrechtler. Er hat sich Arbeitsverträge von Domino’s-Fahrern angeschaut, die MDR AKTUELL vorliegen. Ein Vertrag ist ihm zufolge gespickt mit unwirksamen Klauseln. Zum Beispiel sollen Fahrer für fahrlässig verursachte Schäden an den Fahrzeugen aufkommen. (…) Auch Christoph Schink schaut sich den Vertrag an. Er vertritt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Sein Urteil: „Da ist eigentlich alles drin, was der arbeitsrechtliche Folterkoffer hergibt, und darüber hinaus.“ (…) Die oft schwache Position von Kurieren im Betrieb gepaart mit der Erwartung, kaum etwas fürs Liefern zu bezahlen. Es ist diese Mischung, die den Beruf so prekär macht…“ Reportage von Lukas Meya vom 10. Mai 2021 beim MDR externer Link

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