Schwere Vorwürfe gegen Fernbus-Unternehmen

FernbusseEs ist eine sagenhafte Expansionsgeschichte – mit gravierenden Schattenseiten: Gut zwei Jahre nach der Marktliberalisierung haben Fernbusse inzwischen einen festen Platz im innerdeutschen Verkehr. Mehr als 7.000 Fahrten gibt es pro Woche bereits. Busfahrer berichten nun von gesetzeswidrigen Zuständen in einem niedersächsischen Fernbus-Unternehmen. Es sind Fahrer, die für die Firma „Der Schmidt Fernbuslinien GmbH“ aus Wolfenbüttel gefahren sind, und die nun gegenüber dem NDR auspacken. Das Unternehmen fährt auf fünf Linien für „MeinFernbus FlixBus“.Ein Fahrer war 29 Tage am Stück im Arbeitseinsatz, wie Stundenzettel belegen…“ Artikel von Björn Siebke und Christina Hofmeier auf NDR.de vom 01.03.2015 externer Link 

  • Aus dem Text: „Die 29 Tage beschreibt er als ständige Zitterpartie: „Jedes Mal hat sich der Magen dabei umgedreht. Und immer mit dem Gedanken: Wie lange geht das noch gut? Oh Gott, hoffentlich wirst du nicht angehalten, rausgezogen von der Polizei!“ Am Ende seines Dauereinsatzes erleidet Matthias Schmidt einen doppelten Bandscheibenvorfall. Nach einigen Tagen Krankschreibung soll er eigentlich eine medizinische Rehabilitation antreten. Doch der Druck im Unternehmen ist offenbar so hoch, dass er sich gar nicht erst traut, die nächste Krankschreibung abzugeben. (…) Zwischen zwei Schichten macht er oft viel zu wenig Pause, wie Dokumente belegen. Einmal hatte er zwischen den Einsätzen nur zwei Stunden Schlaf, berichtet er. Und das bei der Verantwortung für die Fahrgäste. (…) Dass Matthias Schmidt offen vor einer Kamera von seinen Erlebnissen erzählt, ist eine Ausnahme. (…) Wer auspackt, macht sich in der Branche unbeliebt. Selbst wenn die Zustände so sind, wie bei einem weiteren Busfahrer: Er ließ sich mit Verdacht auf einen Herzinfarkt in einem Krankenhaus untersuchen. Nach dem Krankenhausaufenthalt erhielt er eine fristlose Kündigung, wegen angeblicher Unterschlagung von Fahrgeld…“
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