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Gepäckabfertigungsfirma Groundstars am Hamburger Flughafen stellt Gewerkschafter und Betriebsrat Ramazan S. kalt
„Die Geschäftsführung der Groundstars GmbH & Co. KG, einer 100-prozentigen Tochter der mehrheitlich städtischen Flughafen Hamburg GmbH, hat ohne Begründung den langjährigen Betriebsrat und gewerkschaftlich aktiven Kollegen Ramazan S. vor mehr als vier Wochen unter Fortzahlung der Bezüge freigestellt. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat nun eine Klage auf Beschäftigung in der bisherigen Position eingereicht, die am Dienstag, den 23. September 2025, um 11 Uhr vor dem Arbeitsgericht Hamburg verhandelt wird. Die Gewerkschaft ver.di und zahlreiche Kolleg*innen stellen sich klar an die Seite des Betriebsrats Ramazan S. und organisieren eine Solidaritätskundgebung vor dem Arbeitsgericht, um ein deutliches Zeichen gegen die Einschränkung von Betriebsrats- und Gewerkschaftsarbeit zu setzen…“ Pressemitteilung vom 22.09.2025 beim ver.di-Landesbezirk Hamburg
(„Gewerkschafter und Betriebsrat des Flughafens kaltgestellt – ver.di klagt vor Arbeitsgericht und ruft zur Solidaritätskundgebung auf“) und mehr dazu:
- Arbeitsgericht entscheidet: Ramazan S. muss als Schichtleiter weiterbeschäftigt werden – Hamburger Flughafentochter Groundstars unterläuft das Urteil durch erneute Freistellung
„Trotz eines eindeutigen Urteils des Arbeitsgerichts zugunsten unseres Kollegen Ramazan S., weigert sich der Arbeitgeber, dieses umzusetzen.
Das Gericht hatte in der Verhandlung am gestrigen Dienstag, den 23. September, entschieden, dass die Gepäckabfertigungsfirma Groundstars GmbH & Co. KG am Hamburger Flughafen Ramazan S. ab sofort in seiner bisherigen Funktion einsetzen muss. Entgegen der eindeutigen Entscheidung des Arbeitsgerichts hat der Arbeitgeber in einem anschließenden Personalgespräch Ramazan S. jedoch erneut freigestellt.
„Mit der neuen Freistellung versucht der Arbeitgeber, das Urteil des Arbeitsgerichts zu unterlaufen. Wir verlangen die Umsetzung des Urteils und damit die sofortige Beendigung der Freistellung“, so Michael Sommer, Rechtsanwalt von Ramazan S.
„Dieses Vorgehen verspottet in unseren Augen das Hamburger Arbeitsgericht. Für uns ist klar: Das Urteil muss ohne Verzögerung umgesetzt werden. Ramazan S. muss unverzüglich in seiner Funktion als Schichtleiter wieder eingesetzt werden“, so Lars Stubbe, zuständiger Gewerkschaftssekretär für den Hamburger Flughafen.
„Als Gewerkschaft haben wir schon viel gesehen, aber die Dreistigkeit mit der die Groundstars GmbH & Co. KG, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der mehrheitlich städtischen Flughafen Hamburg GmbH, hier vorgeht, hat sogar uns überrascht. Der Arbeitgeber hat vor Gericht nichts gegen Ramazan vorlegen können und ihn nun trotzdem wieder freigestellt. Das ist ein Skandal“, ordnet Sandra Goldschmidt, Landesbezirksleiterin von ver.di Hamburg ein. „Ramazan S. hat die volle Unterstützung seiner Kolleginnen und Kollegen, das hat die große Beteiligung an der gestrigen Solidaritätskundgebung gezeigt. Der Arbeitgeber sollte unseren langen Atem nicht unterschätzen. Wir werden keine Ruhe geben, bis Ramazan S. wieder in seiner bisherigen Funktion arbeiten darf“, so André Kretschmar, für den Flughafen zuständiger Fachbereichsleiter von ver.di Hamburg…“ Pressemitteilung vom 24.09.2025 beim ver.di-Landesbezirk Hamburg(„Gericht entscheidet: Ramazan S. muss als Schichtleiter weiterbeschäftigt werden – Groundstars GmbH & Co. KG unterläuft Urteil“), siehe auch:
- Unterirdischer Bodendienstleister. Hamburg: Flughafentochter Groundstars stellt Gewerkschafter kalt. Trotz eines Urteils zu seinen Gunsten wird er weiter freigestellt
„Beifall kommt auf im Saal. Rund 50 Beschäftigte der Groundstars GmbH, einer 100prozentigen Tochter des mehrheitlich städtischen Hamburger Flughafens, feiern ein Urteil des dortigen Arbeitsgerichts. Das Gericht hat am Dienstag das Unternehmen, das unter anderem für die Gepäckabfertigung zuständig ist, dazu verurteilt, den langjährigen Betriebsrat Ramazan S. wieder in seiner bisherigen Position als Schichtleiter zu beschäftigen. Ein Erfolg auch für die Gewerkschaft Verdi Hamburg, die Klage erhoben hatte, weil sie im Vorgehen gegen S. einen typischen Fall von Union Busting sieht, also eine Behinderung von Gewerkschaftsarbeit.
Vor gut einem Monat hatte die Geschäftsführung von Groundstars Ramazan S. unter Fortzahlung der Bezüge freigestellt. »Ich kam aus dem Urlaub und wurde als erstes zu einem Personalgespräch gerufen«, berichtete der Gewerkschafter am Rande der Verhandlung gegenüber jW. In dem Gespräch sei ihm mitgeteilt worden, er sei freigestellt, weil die Geschäftsführung gegen ihn erhobene Vorwürfe prüfen wolle. »Ich war völlig überrascht«, so S., der seit 2014 für Groundstars arbeitet, seit 2023 als Schichtleiter.
In der Verhandlung vor dem Arbeitsgericht wiederholte der Anwalt der Geschäftsführung dann die »schweren Vorwürfe« gegen S. So habe er etwa Kollegen eingeschüchtert und genötigt, andere habe er wegen ihrer Herkunft diskriminiert. Es sei die Pflicht der Geschäftsführung gewesen, diesen Vorwürfen nachzugehen, und um ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, habe man S. freigestellt. Mit dessen gewerkschaftlichem Engagement habe das alles nichts zu tun, so der Anwalt.
Das sah der Anwalt des klagenden Betriebsrats, Michael Sommer, ganz anders. »Für uns liegt auf der Hand, dass der Grund für die Freistellung meines Mandanten in seinen Aktivitäten für die Gewerkschaft zu suchen ist«, sagte er gegenüber jW. Auch Lars Stubbe, Gewerkschaftssekretär bei Verdi Hamburg, betonte im Gespräch mit dieser Zeitung, es gehe der Geschäftsführung von Groundstars offenbar darum, »einen aktiven Betriebsrat kaltzustellen«. Es sei doch auffällig, dass eine Freistellung ohne eine wirklich konkrete Begründung erfolge, so Stubbe…“ Artikel von Kristian Stemmler in der jungen Welt vom 25.09.2025
- Unterirdischer Bodendienstleister. Hamburg: Flughafentochter Groundstars stellt Gewerkschafter kalt. Trotz eines Urteils zu seinen Gunsten wird er weiter freigestellt
- Die Verhandlung vor dem Arbeitsgericht findet am 23. September 2025 um 11 Uhr statt. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft zur Solidaritätskundgebung ab 10 Uhr vor dem Arbeitsgericht Hamburg, Osterbekstraße 96, 22083 Hamburg auf. Die Kundgebung ist öffentlich. Medienvertreter*innen sind herzlich eingeladen.