Deportation Alarm entlarvt europäische Fluggesellschaften, die an Abschiebungen verdienen

Deportation Alarm entlarvt europäische FluggesellschaftenAbolishFrontex und Deportation Alarm, eine Arbeitsgruppe von No Border Assembly, rufen zu einem europaweiten Online-Aktionstag gegen Fluggesellschaften auf, die Sammelabschiebungen durchführen. Die deutsche Regierung zensiert seit Jahren die Namen von Fluggesellschaften, die Abschiebungen durchführen. Deportation Alarm durchbricht diese Zensur und überwacht und dokumentiert Sammelabschiebungen. Die gesammelten Informationen über alle Sammelabschiebungen im Jahr 2021 wurden jetzt hier zusammengefasst: https://deportationalarm.com/ externer Link. Aus den gesammelten Infos geht hervor: Deutschland und Frontex haben über 22.000.000€ für die Abschiebeflüge ausgegeben, die dann durch Fluggesellschaften wie Privilege Style, Wamos Air, Titan Airways, Corendon Airlines, Sundair, Alba Star, Air Tanker, Danish Air Transport, Iberojet, Enter Air, Bulgaria Air und Georgian Airways durchgeführt wurden…“ Meldung vom 20.07.2022 bei Seebrücke externer Link, siehe auch den Thread von Deportation Alarm vom 20. Juli 2022 externer Link

  • Airlines verdienen an Abschiebungen: Initiative veröffentlicht Namen von Fluggesellschaften, die für »Rückführungen« bezahlt werden
    „2021 hat die Bundesregierung mit Unterstützung der EU-Grenzbehörde Frontex 206 Massenabschiebungen über Charterflüge in Auftrag gegeben. Die Kosten beliefen sich auf 21 Millionen Euro, wie das Bundesinnenministerium in diesem Frühjahr auf Anfrage der Linksfraktion im Bundestag mitteilte. Doch welche Fluglinien haben daran verdient? Das wollte die Bundesregierung nicht preisgeben. Die Unternehmen sollten nicht »öffentlicher Kritik ausgesetzt werden«, lautete die Begründung. Schließlich wäre eine mögliche Folge, dass keine Fluggesellschaft mehr die Abschiebungsaufträge annimmt. Deportation Alarm, eine Arbeitsgruppe der Initiative No Border Assembly, kritisiert die Geheimhaltung dieser Information. Und nahm es nun selbst in die Hand, die verantwortlichen Fluggesellschaften zu outen. Die Initiative kündigt in einer Presseerklärung an, sie werde Informationen über die Airlines veröffentlichen, »um das Schweigen zu brechen und die Fluggesellschaften, die vom rassistischen Abschiebegeschäft profitieren, zu entlarven«. Veröffentlicht werden die Namen von 18 Fluggesellschaften auf der Website www.deportationalarm.com, die an diesem Mittwoch online geht. Kernstück der Seite sind Grafiken. Sie zeigen unter anderem, wie viele Abschiebeflüge mit wie vielen Personen 2021 stattgefunden haben, welche Fluglinien für diese verantwortlich sind und wie viel diese an jedem einzelnen Flug verdient haben. Die Öffentlichkeit habe das Recht zu wissen, wer an den sogenannten Rückführungen von Menschen verdiene, die in Deutschland vergeblich Schutz suchten, sagt Ciro Nabila von Deportation Alarm. Mit 26 Charterflügen führt Danish Air Transport die Liste an. 909 Personen hat das Unternehmen nach Angaben von Deportation Alarm abgeschoben und über zwei Millionen Euro dafür erhalten. Noch mehr haben die deutsche Regierung und Frontex, trotz weniger Flüge, demnach mit jeweils zwischen 3 und 3,5 Millionen Euro an die Charterfluggesellschaften Wamos Air, Air Tanker und Privilege Style gezahlt. Auf der Webseite ordnen interaktive Grafiken und Textpassagen die Abschiebeflüge zeitlich und geografisch ein. Sie liefert außerdem Hintergrundinformationen zu den Airlines und ihren Geschäftspartner*innen. Parallel zur Freischaltung der interaktiven Website wollen Aktive der Initiative an diesem Mittwoch im Rahmen einer europaweiten Social-Media-Aktion die Airlines mit Nachfragen zu ihrer Beteiligung an Abschiebungen zur Rede stellen. »Wir wollen Druck auf die Unternehmen ausüben«, erklärt Ciro Nabila. Unternehmen oder Privatpersonen könnten nun entscheiden, ob sie weiterhin mit den entsprechenden Gesellschaften Geschäfte machen wollen…“ Artikel von David Zauner vom 20. Juli 2022 in Neues Deutschland online externer Link
  • Siehe zum Thema im LabourNet:
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=202895
nach oben