Lufthansa startet mit neuem Billigflieger

Quelle:  Artikel von Frank-Thomas Wenzel in der Frankfurter Rundschau vom 11.10.2012 externer Link

Das Ziel ist klar. 2015 soll der neue Billigflieger der Lufthansa Profite machen. Doch auf dem Weg dahin ist noch vieles unklar. Die wichtigste Frage ist: Wer arbeitet unter welchen Bedingungen bei der Airline, die unter dem altbekannten Namen Germanwings antritt?

Aus dem Text: „(…) Ein weiterer zentraler Baustein für den Erfolg der Low-Coster: Die Beschäftigten verdienen deutlich weniger als bei der Lufthansa. Und genau dies ist der Knackpunkt beim anstehenden Neustart von Germanwings. Betroffen sind laut Lufthansa-Passage-Chef Carsten Spohr 800 Lufthansa-Flugbegleiter. Ihnen würden drei Möglichkeiten offeriert: Bei der Lufthansa auf die Drehkreuz-Fliegerei umsatteln, das Unternehmen verlassen oder zu Germanwings wechseln. Letzteres würde teils massive Gehaltseinbußen nach sich ziehen. Flugbegleiter verdienen bei der Tochter bis zu 40 Prozent weniger als bei der Mutter. Kein Wunder, dass Ufo-Funktionäre aufgebracht sind. Derzeit laufen Schlichtungsverhandlungen in einem seit Monaten erbittert geführten Tarifkonflikt. Von „neuem Erpressungspotenzial“ und „drohendende Entlassungen“ ist bei Ufo die Rede. (…) Auch etwa 300 Lufthansa-Piloten könnte es treffen. Die Kollegen im Germanwings-Cockpit verdienen zwar genauso viel wie Kollegen bei der Lufthansa. Sie müssen dafür aber mehr arbeiten. Spohr erläuterte, dass die Kosten für Flugzeugführer deshalb 20 Prozent geringer seien. Doch ein Sprecher von VC Cockpit betont: Niemand könne gegen seinen Willen versetzt werden. Hinzu komme, laut Tarifvertrag würden die ausgehandelten Konditionen bestehen bleiben, solange der Schriftzug Lufthansa auf dem Flieger stehe. Der Zeitplan fürs Umlackieren könnte für die Kapitäne also relevant werden. Zwei Jahre soll es dauern…allerdings versprochen, dass niemand persönliche Nachteile zu erwarten habe. Einzelheiten zu Geramnwings sollten am Donnerstag in Frankfurt vorgestellt werden.

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