Mönchengladbach: Erneute Streiks im Zalando-Logistik-Zentrum für Anerkennungstarifvertrag – nun auch in Erfurt

Dossier

Zalando: Ich bin kein Roboter„… ver.di fordert den Abschluss eines Anerkennungstarifvertrages mit dem Versandhändler. Damit sollen die Regelungen der Flächentarifverträge des Einzelhandels in Nordrhein-Westfalen auch für die Beschäftigten bei Zalando gelten. (…) Im Gegensatz zum Tarifvertrag, der 37,5 Stunden vorsieht, müssten die Beschäftigte am Lagerstandort mindestens 40 Stunden pro Woche arbeiten. Darüber hinaus hätten die Beschäftigten nur einen Anspruch von 26 statt 30 Urlaubstagen. (…) Der mehrtägige Streik beginnt am Montagmorgen um 5:00 Uhr und läuft über alle Schichten bis Mittwochmorgen um 5:30 Uhr…“ Pressemitteilung vom 08.09.2024 bei ver.di NRW externer Link zu Streiks am 9./10.9.2024 und später:

  • Mies wie Amazon: Geburtstagsstreik in Mönchengladbach und dritter Streik im Zalando Logistikzentrum Erfurt gegen Bezahlung nach Nasenprinzip New
    • Zalando-Beschäftigte kämpfen für Anerkennungstarifvertrag: Geburtstagsstreik in Mönchengladbach
      Seit einem Jahr kämpfen die Beschäftigten des Zalando-Logistikzentrums in Mönchengladbach für faire Arbeitsbedingungen und eine tarifliche Absicherung. Zum Jahrestag ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erneut zum Streik auf – von Dienstag (08.07.) bis Mittwochmorgen (09.07.). ver.di fordert den Abschluss eines Anerkennungstarifvertrags auf Basis des Tarifvertrags für den Einzelhandel NRW. Zalando verweigert bislang jegliche Verhandlungen…“ Meldung vom 08.07.2025 bei ver.di Handel NRW externer Link
    • Dritter Streik im Zalando Logistikzentrum Erfurt
      Nachdem im April und im Mai die ersten Streiks in der zwölfjährigen Geschichte des Zalando-Standortes in Erfurt stattfanden, zeigt der Arbeitgeber nach wie vor keine Bereitschaft, mit der Gewerkschaft ver.di über einen Tarifvertrag zu verhandeln. Um weiter Druck zu machen, werden die Streiks am Dienstag, 8. Juli 2025 mit Beginn der Frühschicht fortgesetzt…“ Pressemitteilung vom 07.07.2025 bei ver.di SAT externer Link
    • Streiks bei Zalando: Bezahlung nach Nasenprinzip, Verweigerung von Tarifverhandlungen. Die Beschäftigten von Zalando wehren sich dagegen zunehmend mit Streiks
      Zalando ist zwar ein europäischer Versandhändler von Schuhen und Textilien, orientiert sich im Umgang mit Beschäftigtenrechten allerdings stark am US-Logistikkonzern Amazon. In dieser Woche haben Beschäftigte an den Logistikstandorten in Mönchengladbach und Erfurt deshalb für faire Arbeitsbedingungen und tarifliche Absicherung gestreikt.
      Vor einem Jahr gab es bereits die ersten Arbeitskämpfe, zu denen Verdi aufgerufen hatte, ebenfalls im Frühjahr. Anlässlich des Jahrestages der ersten Streiks versammelten sich Dienstag und Mittwoch Teile der Belegschaft an den beiden Standorten, um ihre Forderungen zu untermauern. Für Mönchengladbach will die Gewerkschaft den Abschluss eines Anerkennungstarifvertrages auf der Grundlage des Flächentarifvertrages für den Einzel- und Versandhandel in Nordrhein-Westfalen erreichen. Für Erfurt gilt analog die Forderung nach einem solchen Tarifvertrag, der sich an den entsprechenden Regelungen in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen orientiert. Zalando hat bisher Verhandlungen verweigert. (…)
      Bei Zalando Erfurt gab es im April und Mai erstmals Streiks in der zwölfjährigen Geschichte dieses Standortes. Da auch hier bislang keine Bewegung auf Seiten des Unternehmens hin zu Verhandlungen erkennbar gewesen sei, so teilte Verdi in Thüringen mit, sei der nächste Arbeitskampf mit Beginn der Frühschicht am Dienstag gestartet worden. Der Abstand zu den Tarifentgelten ist bei Zalando Erfurt noch größer als in Mönchengladbach: Sie liegen für Lagerbeschäftigte um etwa 15 Prozent unter dem Niveau des Flächentarifvertrages für den Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Hinzu kämen bei Abschluss eines Anerkennungstarifvertrages höhere Zuschläge, kürzere Wochenarbeitszeiten, tarifliche Altersvorsorge und weitere Verbesserungen, so Verdi…“ Artikel von Gudrun Giese in der jungen Welt vom 10.07.2025 externer Link
  • Menschenkette geplant: Weihnachtsstreik bei Zalando in Mönchengladbach von Donnerstagmorgen (19.12.) bis Samstagmorgen (21.12.2024) für Anennungstarifvertrag 
    Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten des Zalando-Logistikzentrums in Mönchengladbach in der Woche vor Weihnachten erneut zum Streik auf. Die Streikmaßnahmen sollen von Donnerstagmorgen (19.12.) bis Samstagmorgen (21.12.) andauern. Am Freitag werden Streikende eine Menschenkette vor dem Standort bilden.
    Die Gewerkschaft fordert weiterhin den Abschluss eines Anerkennungstarifvertrages mit dem Versandhändler. Damit sollen die Regelungen der Flächentarifverträge des Einzelhandels in Nordrhein-Westfalen auch für die Beschäftigten bei Zalando gelten. Das Unternehmen lehnt die Aufforderung der Gewerkschaft zu Verhandlungen ab. (…)
    Guido Meinberger, zuständiger Gewerkschaftssekretär für das Zalando-Lager in Mönchengladbach: „Die Arbeitgeberseite signalisiert nach wie vor keine Verhandlungsbereitschaft. Trotz der bereits durch Streiks erreichten Verbesserungen, ist Zalando nach wie vor nicht bereit, den Beschäftigten und deren Leistungen für das Unternehmen mit dem entsprechenden Respekt zu begegnen. Zalando könnte mit einer Unterschrift unter dem geforderten Tarifvertrag zeitgleich für bessere Arbeitsbedingungen und für Rechtssicherheit sorgen.“
    Im Gegensatz zum Tarifvertrag, der 37,5 Stunden pro Woche vorsieht, müssen die Kolleginnen und Kollegen aus dem Lager von Zalando mindestens 40 Stunden pro Woche arbeiten.
    Beim Urlaub konnten durch vorangegangene Streikmaßnahmen bereits Verbesserungen erzielt werden. Neue Beschäftigte erhalten nun im ersten Beschäftigungsjahr 27 Tage Urlaub. Nach dem ersten und dem zweiten vollen Kalenderjahr der Beschäftigung ab dem 01. Januar 2025 je einen Tag mehr und ab dem dritten Jahr 30 Tage Urlaub, statt wie bisher für alle nur 26 Tage. Darüber hinaus haben die Beschäftigten in diesem Jahr eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 7,6 Prozent erhalten, statt, wie bisher, maximal 1,5 Prozent. „Das zeigt, dass unsere Streiks wirken und wir den Druck auf das Unternehmen weiter aufrecht halten müssen“, so Meinberger.
    Trotz der drastischen Erhöhung der Löhne und Gehälter liegen die Beschäftigten immer noch knapp vier Euro pro Stunde unter dem tarifvertraglichen Stundenlohn
    …“ Pressemitteilung vom 17.12.2024 bei ver.di-Landesbezirk Nordrhein-Westfalen externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=223040
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