Union Busting bei Bergfeld’s Biomärkten in Bonn

Flugblatt der FAU Bonn: Union Busting bei Bergfeld’s Biomärkten in BonnGestern zeigten wir unsere Solidarität mit den etwa 40 Beschäftigten von Bergfeld‘s Bio Markt, einer kleinen Bonner Kette in Poppelsdorf, im Viktoria-Karree und in Bad Godesberg. Dort hatte sich vor kurzer Zeit ein Betriebsrat gegründet. Seitdem wird vom Inhaber Axel Bergfeld alles versucht, diesen wieder aus dem Weg zu schaffen. Für die Betriebsratswahlen nötige Materialien wurden z.B. weggeschlossen. Mitglieder des Betriebsrats werden aus unhaltbaren Gründen abgemahnt und unter Druck gesetzt. In kürzester Zeit haben 10 Kolleg*innen gekündigt, davon 5 Betriebsratsmitglieder. Gespräche zwischen den Mitarbeiter*innen werden durch Axel Bergfeld sanktioniert. Ein neuer „Kollege und Freund“ von Herrn Bergfeld, der während der Corona Pandemie als Türsteher eingestellt wurde und mittlerwreile auch andere Aufgaben übernimmt, ist seit der Betriebsratsgründung durch sein ausfallendes Verhalten und sexistische Äußerungen den Kolleg*innen gegenüber aufgefallen. Das Betriebsklima ist am Boden. Beschwerden bei Axel Bergfeld brachten keine Verbesserung der Situation. Das Verhalten wird stattdessen gerechtfertigt. Wir haben es hier mit Union Busting zu tun. Es wird eine gezielte Kampagne gegen die Kolleg*innen gefahren, die Herrn Bergfeld offenbar ein Dorn im Auge sind, um sie aus dem Betrieb zu mobben…“ Meldung der  FAU Bonn vom 28. Februar 2021 externer Link mit Fotos und Flugblatt, siehe dazu:

  • Union Busting mit Ökosiegel. Abmahnflut und Schikane: Bei Bonner Filialen von »Bergfeld’s Biomarkt« wird Betriebsrat behindert New
    “Über 60 Personen demonstrierten am vergangenen Sonnabend in der Fußgängerzone des Bonner Stadtteils Bad Godesberg vor einer Filiale der Kette »Bergfeld’s Biomärkte« gegen Betriebsratsbehinderung, darunter rund ein Dutzend Beschäftigte und deren Angehörige. Aufgerufen hatte die Basisgewerkschaft Freie Arbeiterinnen und Arbeiter-Union (FAU). Die Besonderheit hier: Besitzer und Namensgeber eines Biomarkts mit drei Filialen in Bonn ist mit Axel Bergfeld eine stadtbekannte »streitbare« Figur. Bergfeld hat sich als Vorkämpfer innerstädtischer Bürgerbeteiligung einen Namen gemacht – etwa für den Erhalt des Bonner Kurfürstenbads oder des Viktoriakarrees. Das wirft Fragen auf: Wie kann dieselbe Person von der Stadt Bonn Bürgerbeteiligung einfordern, die Grünen lauthals des Wortbruchs zeihen, aber hinter den Kulissen in seinem eigenen Geschäft demokratische Mitbestimmung – mutmaßlich – bekämpfen? Handelt es sich um Doppelmoral? (…) Der Betriebsrat bei Bergfeld’s Biomarkt gründete sich im September 2020, um schädlichen Übereifer der Geschäftsleitung einzuhegen. Die Betroffenen schildern gegenüber jW ihre Sicht auf die Situation: Der Shutdown habe Axel Bergfeld seine bürgerschaftliche Bühne als »großer Zampano« genommen, und die frei werdende Energie kanalisierte er anscheinend nach innen: Willkür und Kontrollen hätten zugenommen, sagen Beschäftigte. Bei eher mäßiger Bezahlung sei das Arbeitsklima bis zur Coronakrise stets ein Pluspunkt der Bioläden gewesen, tendenziell fast selbstorganisiert und kommod. Um das zu erhalten, habe man den Betriebsrat gegründet. (…) So sei es innerhalb von vier Monaten gelungen, über die Hälfte der rund 40 Beschäftigten zur Aufgabe zu treiben, darunter zahlreiche Betriebsratsinitiatoren. Kurzum: Das Betriebsklima dürfte ruiniert sein.“ Artikel von Elmar Wigand in der jungen Welt vom 04.03.2021 externer Link
  • Siehe die Berichte der FAU Bonn auf Twitter externer Link
  • Siehe auch unser Dossier: Dumpinglöhne in der Bio-Branche des Einzelhandels: Glückliche Kühe statt glückliche Mitarbeiter
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=187306
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