Erst ausbeuten, dann feuern. Im H & M-Lager in Großostheim haben sich die Beschäftigten gegen miese Arbeitsbedingungen gewehrt. Bosse verlegen Sitz ins Ausland

Schwarzer Freitag am 13. Oktober 2017: H&M-HorrorIm H & M-Lager Großostheim bei Aschaffenburg arbeiten 344 Beschäftigte im Zweischichtsystem. Doch das Management hat am 29. August angekündigt, die Arbeit am Standort zum 30. Juni nächsten Jahres einzustellen. Es dürfte sich vorgeblich um eine Vergeltungsmaßnahme und die Entsorgung einer gut organisierten Belegschaft sowie ihres konfliktbereiten Betriebsrats handeln. Dieser hatte im Januar in einer Einigungsstelle eine neue Betriebsvereinbarung verhindert, die unter anderem vorsah, Dienstpläne noch flexibler zu gestalten. Der bisherige Planungszeitraum von 14 Tagen sollte weiter verkürzt werden. Die Belegschaft sollte an Samstag zu noch mehr Arbeit auf Abruf verpflichtet werden. Der Betriebsrat wehrte sich gegen diese weitere Verschlechterung der Arbeitsverhältnisse. (…) Am 13. Oktober ruft die »Aktion Arbeitsunrecht« zu Protesten gegen miese Jobs und Behinderung der Gewerkschaftsarbeit bei H & M auf. Im Kern der Kritik stehen neben der Schließung des Lagers Großostheim drei aktuelle Kündigungsverfahren gegen Betriebsratsmitglieder in Tübingen, Leverkusen und Bad Godesberg sowie flexible Arbeitsverträge der Beschäftigten in den Stores. Sie leiden durch diese Praxis nicht nur unter finanzieller und zeitlicher Planungsunsicherheit, sondern sind auch jederzeit erpressbar...“ Artikel von Jessica Reisner in junger Welt vom 26.09.2017 externer Link. Siehe dazu: Warum wurde H&M zum Ziel des Aktionstags Schwarzer Freitag, 13. Oktober 2017? externer Link bei Arbeitsunrecht und unser Dossier Schwarzer Freitag am 13. Oktober 2017: Was sind deutsche Horror-Jobs?

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=122045
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