Amazon: Die selbst bei Kommunalpolitikern ungeliebte Neuansiedlung

Dossier

Amazon? Nein danke„Tschechisches Brünn will Amazon-Lager nicht haben“ – so hat es angefangen: „Der Plan Amazons, ein großes Lager im tschechischen Brünn zu errichten, ist am Widerstand der örtlichen Behörden und der Bevölkerung gescheitert. Das berichtet die Tageszeitung Hospodářské Noviny laut Übersetzung von Eurotopics. Trotz der Schaffung von 1.500 Arbeitsplätzen hätten sich die Anwohner gegen die Belastung durch die Tag und Nacht an- und abfahrenden LKW gewehrt…“ Meldung von Achim Sawall auf Golem vom 04.04.2014 externer Link. Mittlerweile sind auch in Deutschland selbst wirtschaftlich gebeutelte Kommunen keinesfalls begeistert, wenn Amazon kommen will – denn sich haben (fast) nichts davon. Siehe dazu:

  • Naturschützer sind weiter gegen Amazon-Lager in Echzell und wollen den Baustopp beibehalten New
    Der Bau des Amazon-Zentrums in Echzell sorgt weiter für Streit. Momentan ist der Bau des Logistikzentrums gestoppt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) aus Wetterau klagte gegen den Bau des Lagers, da ein Vogelschutzgebiet beeinträchtigt werden könnte – wir berichteten externer Link. Gegen diesen Stopp hat der Bauherr einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Gießen eingelegt. Dieser Eilantrag wird laut FAZ externer Link vom BUND nun mit einem Schreiben angegriffen. Die Arbeiten ruhen bereits seit zwei Jahren, seit einem Beschluss des hessischen Verwaltungsgerichtshofs…“ Beitag Hanna Hillnhütter vom 21. November 2023 im Amazon-Watchblog externer Link
  • Trotz Bedenken von AnwohnerInnen: Amazon eröffnet in Großenkneten, südlich von Oldenburg, viertes Logistikzentrum in Niedersachsen
    Amazon hat am Montag den Betrieb eines neuen Logistikzentrums in Großenkneten, südlich von Oldenburg, gestartet: Zunächst haben rund 350 Beschäftigte ihre Arbeit vor Ort aufgenommen, allerdings werde die Zahl in den kommenden Monaten laut aktueller Pläne noch deutlich zulegen: Bis Jahresende soll die Belegschaft auf mehr als 1.000 Angestellte anwachsen. (…) „Die Ansiedlung von Amazon ist für die Gemeinde Großenkneten und die ganze Region ein echter Gewinn, weil sie Jobs verschiedenster Qualifikationslevel schafft und damit unseren Arbeitsmarkt aufwertet“, kommentierte der Bürgermeister der Gemeinde Großenkneten, Thorsten Schmidtke (SPD). Ganz ungetrübt sei die Freude im Vorfeld allerdings nicht bei allen gewesen: Insbesondere mit Blick auf den zunehmenden Verkehr durch Lastwagen hatte es bei Anwohnern demnach Bedenken gegeben.
    Für Amazon ist es bereits das vierte große Logistikzentrum in Niedersachsen, in dem die Teams – neben Winsen/Luhe, Achim und Helmstedt – ihre Arbeit verrichten. Bundesweit ist der Online-Riese überdies mit rund 7.000 Mitarbeitenden an insgesamt zwölf entsprechender Standorte aktiv.“ Beitrag von Tina Plewinski vom 29. August 2023 im Amazon-watchblog externer Link („Amazon öffnet neues Logistikzentrum in Niedersachsen“)
  • Amazon-Logistikzentrum in Horn-Bad Meinberg: BUND reicht Klage ein 
    Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat beim Oberverwaltungsgericht des Landes NRW in Münster einen Antrag auf Normenkontrolle wegen des Bebauungsplans BE 10 – „Der Industriepark Lippe“ der Stadt Horn-Bad Meinberg eingereicht. Die Klage richtet sich vor allem gegen den Bau eines neuen Logistikzentrums des US-Konzern Amazon. Dafür sollen 23 Hektar zuvor überwiegend landwirtschaftlich genutzter Flächen komplett versiegelt werden. Allein das Gebäude weist eine Grundfläche von mehr als 5 Hektar auf. Der Umweltverband befürchtet durch das Projekt massive Eingriffe in den Natur- und Wasserhaushalt und unzulässig hohe Belastungen der Bevölkerung durch zusätzliche Lieferverkehre. Ziel der Klage ist die Aufhebung des Bebauungsplans als bauplanungsrechtliche Grundlage des bereits begonnenen Projekts. (…)  Der BUND-Landesverband wird bei seiner Klage durch die BUND-Kreisgruppe Lippe unterstützt, die bereits vor der Genehmigung des Bebauungsplans in umfangreichen Stellungnahmen auf die rechtlichen Konflikte hingewiesen hatte. Die BUND-Aktiven vor Ort kritisieren so zum Beispiel die Zerstörung des so genannten Beller Feldes mit seinen besten Ackerböden und verschiedenen auch angrenzenden kostbaren Lebensräumen. „Die Umsetzung einer dermaßen rücksichtslosen, nur auf die Interessen eines Weltkonzerns ausgerichtete Planung, können wir nicht hinnehmen.“ Der BUND sieht gute Erfolgsaussichten seiner Normenkontrollklage…“ Pressemitteilung vom 27.03.2023 der BUND-Kreisgruppe Lippe externer Link
  • Amazon in Neubrandenburg: Viel Ärger und weniger Jobs als versprochen. 
    „… Richtig bemerkbar wurde die Amazon-Ansiedlung für viele Neubrandenburger erst, als sie nervte. Und zwar auf Gehwegen und in Einfahrten. In den ersten Monaten nach der Eröffnung des neuen Amazon-Verteilzentrums im Nordosten der Stadt im Oktober 2021 trudelten beim städtischen Ordnungsamt zahlreiche Beschwerden ein. Das teilte die Stadtverwaltung auf Nachfrage mit. „Im Fokus der Beschwerden standen Verstöße im sogenannten ruhenden Verkehr, schwerpunktmäßig in den Wohngebieten Ihlenfelder Vorstadt, Reitbahnviertel und Datzeberg“, führt ein Rathaussprecher aus. Allerdings hätten diese Beschwerden inzwischen stark abgenommen. (…) Bei der Landesarbeitsgemeinschaft Arbeit und Leben Mecklenburg-Vorpommern  e. V. meldeten sich nach der Amazon-Ansiedlung in Rostock und Neubrandenburg zahlreiche Zusteller und beklagten sich über schlechte Bedingungen. „Die meisten der Fahrer, die wir bei unseren Aktionen angetroffen haben, haben kurz danach schon wieder ihre Arbeit aufgegeben oder wurden gekündigt“, teilte eine Mitarbeiterin der Organisation mit. Zu den häufigsten Problemen der Zusteller gehörten demnach unbezahlte Krankheitstage trotz Nachweis, unwirksame Kündigungen, Lohnabzüge ohne Begründung und Arbeitsunfälle. Außerdem stellten die Subunternehmen den Fahrern oft Wohnungen zur Verfügung, für die die Fahrer sehr hohe Mieten berappen müssten, welche direkt vom Lohn abgezogen werden würden. „Die Mieten für ein Bett in einem Zweibettzimmer, von denen wir erfahren haben, lagen über 400 Euro in Neubrandenburg. Privatsphäre gibt es hier für Fahrer und Fahrerinnen nicht, Kontakte zu deutschen Nachbarn aufgrund der Lage der Wohnungen und Arbeitszeiten auch nicht.“ (…) Ebenfalls problematisch: Laut Arbeit und Leben MV könnten Fahrer, denen gekündigt wurde, nie wieder für Amazon-Pakete ausliefern, auch nicht in einer anderen Stadt. „Einige Subunternehmer übermitteln Amazon die Daten von Kurieren, die – möglicherweise aus disziplinarischen Gründen – entlassen wurden. Diese dürfen dann auch nicht über einen anderen Unterauftragnehmer für Amazon arbeiten“, erklärt eine Mitarbeiterin der Gewerkschaftsorganisation auf Nordkurier-Nachfrage. (…) Vor der Eröffnung versprach Amazon etwa 180 festangestellte Arbeitsplätze sowie rund 450 weitere Jobs als Zusteller. Aktuell sind es aber nur 100 Festangestellte und 150 Zusteller bei Subunternehmen. Bei den seinerzeit in Aussicht gestellten Beschäftigten-Zahlen handelt es sich laut Amazon allerdings um Perspektiv-Zahlen, für die der Standort Neubrandenburg bei Maximalauslastung ausgelegt ist. Ob diese jemals erreicht werden, ist also völlig offen. Unklar ist auch, was die Amazon-Ansiedlung der Stadt an Steuern einbringt. Wie hoch der Gewerbesteueranteil von Neubrandenburg tatsächlich ist, darüber dürfe die Stadt keine Auskunft erteilen, hieß es aus dem Rathaus. Das Unternehmen selbst äußerte sich auf Nachfrage nicht dazu. Für die Ansiedlung von Amazon in Neubrandenburg sind nach Angaben der Stadt keine Fördermittel an das Unternehmen weitergereicht worden – weder vom Land, noch von der Stadt. Auch keine indirekten. Das Grundstück sei zu einem marktüblichen Preis verkauft worden, sagte eine Sprecherin der Stadt.“ Artikel von Henning Stallmeyer vom 9. Februar 2023 beim Nordkurier online externer Link
  • Entsteht ein neues Amazon-Logistikzentrum im sächsischen Berbersdorf? 
    Der E-Commerce-Riese Amazon hat allein in diesem Jahr bereits 27 neue Standorte in Deutschland eröffnet (siehe Infokasten). Doch trotzdem einige Baupläne zwischenzeitlich wieder ad acta gelegt wurden, scheinen andernorts neue Pläne zu erwachsen. So berichtet die Freie Presse externer Link von einem geplanten Neubau im Gewerbegebiet Berbersdorf im sächsischen Striegistal. Die Baugenehmigung habe man sich bereits im Sommer gesichert. Viele Informationen zum Bauplan liegen derzeit jedoch noch nicht vor. (…) Wie die Freie Presse nun in Erfahrung gebracht hat, soll der neue Standort in Berbersdorf dem in Gera ähneln. In Gera wurde erst im vergangenen Jahr ein neues hochmodernes Logistikzentrum erbaut. Folglich wird es sich in Berbersdorf ebenfalls um ein Logistikzentrum handeln, wie ein Unternehmenssprecher gegen Amazon Watchblog bestätigte. Da der Bau derzeit noch in der Planungsphase sei, könne man jedoch noch nicht weiter ins Detail gehen. In Sachsen gibt es derzeit fünf Standorte des Unternehmens. Im Dresdener Umkreis wäre Berbersdorf der erste und würde sich zu vier Gebäuden im Leipziger Umland sowie einem Verteilzentrum in Lampertswalde gesellen. Potenziell sollen hier dann 2.000 neue Mitarbeiter eine Anstellung finden können. In Anlehnung an das Geraer Zentrum soll jedoch auch ein hohes Ausmaß an technischen Helfern bereitgestellt werden. Hier kommen bereits die als Drives bezeichneten Roboter zum Einsatz, die befüllte Regale hin und her transportieren, um ihren menschlichen Kollegen die Schlepperei zu ersparen…“ Beitrag von Ricarda Eichler vom 14. Dezember 2022 im Amazon-Watchblog externer Link
  • 25 Prozent mehr Amazon-Standorte in Deutschland in nur einem Jahr – Karte aller Amazon Standorte überarbeitet 
    „… Wie Recherchen im Auftrag des Projektes Faire Mobilität in Thüringen und der Rosa-Luxemburg-Stiftung offenbaren, hat Amazon sein Netzwerk aus Logistikstandorten in Deutschland innerhalb des letzten Jahres um ganze 25 Prozent vergrößert. Demnach sollen aus den im September 2021 noch 73 Standorten mittlerweile 100 geworden sein. Eine aktuelle Karte externer Link zeigt jetzt alle fertigen oder sich derzeit noch im Bau befindenden Standorte auf.  (…) Massenentlassungen externer Link, Einstellungsstopp externer Link und Sparsamkeit. Diese Tage hört man eigentlich nur Schlagzeilen, die auf Verkleinerungen und Sparmaßnahmen hindeuten. Doch schaut man sich die Fakten an, wie Jörn Boewe und Johannes Schulten vom Journalistenbüro work in progress, dann zeichnet sich ein anderes Bild ab. Die beiden Journalisten hatten bereits im vergangenen Jahr, gemeinsam mit Tina Morgenroth vom Projekt Faire Mobilität, eine umfassende Recherche zu Amazons Logistiknetzwerk in Deutschland veröffentlicht. Unter dem Titel „Amazons letzte Meile. Ein Onlinehändler als Prekarisierungstreiber in der Paketlogistik“ externer Link wurde insbesondere auf Amazons Entwicklung als Logistikunternehmen geschaut. (…) Mit kritischem Blick analysierte die damalige Studie die Arbeitsbedingungen am Standort Erfurt-Stotternheim und welche Schlüsse sich daraus über Amazon Logistics als neuen Treiber unter den Logistikunternehmen ziehen lassen. (…) So gab es in diesem Jahr Neubauten unter anderem in Gattendorf, Großenkneten und Frechen. Auf der anderen Seite wurden aber auch geplante Projekte, wie die Zentren in Grevesmühlen und Schwerin, gestoppt. Dennoch schien die Zahl der Neubauten die Abbrüche zu übersteigen. Konkret kamen dabei 2022 sechs neue Fulfillment Zentren (davon drei noch im Bau), 5 neue Sortierzentren (eins noch im Bau) und ganze 16 neue Verteilzentren (zwei noch im Bau) hinzu…“ Beitrag von Ricarda Eichler vom 18. November 2022 im Amazon-Watchblog externer Link zu:

    • Karte aller Amazon Standorte überarbeitet
      „… Bereits im September 2021 stellten die Akteure mit „Amazons letzte Meile. Ein Onlinehändler als Prekarisierungstreiber in der Paketlogistik“ von Tina Morgenroth (Faire Mobilität in Thüringen) sowie Johannes Schulten und Jörn Boewe (Journalistenbüro work in progress) eine der ersten deutschsprachigen Recherchen zum Logistiksystem Amazons auf der Letzten Meile vor. Darin enthalten waren Übersichtsgrafiken zum Logistiksystem und eine grafische Darstellung der Amazon-Standorte in Deutschland. Bereits Anfang 2022 zeigte sich in Thüringen, dass mit der Fertigstellung des Logistikzentrums Gera und der Ankündigung in Erfurt ein weiteres Logistikzentrum zu bauen die Expansion Amazons im Freistaat weitergehen wird und die in der Broschüre enthaltene Übersichtskarte veraltet sein wird. Daher beauftragte die Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen Jörn Boewe und Johannes Schulten vom Journalistenbüro work in progress mit der Überarbeitung. Mit Recherchestand Ende Oktober 2022 stellen das Projekt Faire Mobilität in Thüringen des DGB-Bildungswerk Thüringen und die Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen Multiplikator*innen, Aktivist*innen, Journalist*innen und der interessierten Öffentlichkeit eine überarbeitete grafische Aufarbeitung des Verzeichnisses von Standorten der Sparte Amazon Logistics (fertiggestellt oder im Bau) in digitaler Form zur Verfügung. Damit dokumentiert das beauftragte Journalistenbüro work in progress gegenüber dem letzten Recherchestand im September 2021 eine Erhöhung der Eintragungen von 73 auf 100 und damit eine Steigerung um 25%. Im Detail stiegen die die Zahl der eingetragenen Logistikzentren (Fulfillment Center) von 17 auf 23 (davon 3 im Bau), der Sortierzentren von 5 auf 10 (davon 1 im Bau) und der Verteilzentren von 51 auf 67 (davon 2 im Bau). Die Karte dokumentiert daher eindrucksvoll die Expansion des Online-Händlers im deutschen Markt und gibt gleichzeitig einen Überblick über die regionale Verteilung…“ Nachricht der Rosa-Luxemburg-Stiftung vom 15. November 2022 externer Link mit Links zur Grafik mit den aktuellen Amazon Logistik Standorten in Deutschland (bei Verbreitung und Weiterbearbeitung Benutzerhinweise der Verfasser*innen beachten!)
  • Amazon Helmstedt: Offizielle Eröffnung am Freitag, 04.11.2022: Ein Grund zum Feiern? 
    Am Freitag, dem 04.11.2022 öffnet Amazon Helmstedt offiziell seine Tore in Barmke im Landkreis Helmstedt. (Erwartungsgemäß wurde die Gewerkschaft ver.di zu dieser Eröffnung nicht eingeladen.) Ein Grund zu feiern, fragt man sich bei der zuständigen Gewerkschaft ver.di? körperlich anstrengende Arbeit; hohe Kontrolldichte; sehr niedrige Stundenlöhne (mit 13 Euro nur wenig über dem gesetzlichen Mindestlohn); fast ausschließlich befristete Arbeitsverträge; Verweigerung tarifvertraglicher Regelungen
    Erste Signale von Beschäftigten bei Amazon Helmstedt zeigen an, dass die Arbeitsbedingungen dort exakt so sind, wie sie andernorts schon vielfach kritisiert werden.
    ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller: „So gut es ist, dass sich im Landkreis mit Amazon ein großer neuer Arbeitgeber niedergelassen hat, so betrüblich ist es, dass dieser unverändert auf Niedrigstlöhne, auf Befristungen und auf Druck setzt.“ Die Dauerverweigerung von Gesprächen mit ver.di über eine vernünftige Gestaltung der Arbeit entspreche nicht den Minimalerwartungen an eine moderne Gestaltung der Arbeitswelt. ver.di appelliert an die Gäste der Eröffnungsveranstaltung, die Gelegenheit zu nutzen und beim Arbeitgeber auf bessere Arbeitsbedingungen hinzuwirken: „Machen Sie einfach vor Ort deutlich, dass zu einem modernen Unternehmen anständige Löhne, unbefristete Arbeitsverträge und ein Tarifvertrag gehört,“ so Sebastian Wertmüller.“ ver.di-Appell an die Gäste am 3.11.2022 externer Link beim ver.di-Bezirk Region-Süd-Ost-Niedersachsen.
  • Baustart für Amazon-Standort in Erfurt – Kritik von Anwohnern, DGB und Umweltschützern 
    Amazon zeigt sich mit der zentralen Lage in Mitteldeutschland überaus zufrieden. So verkündete das Unternehmen jetzt den Baustart eines neuen Logistikzentrums in Erfurt. Der neue Standort reiht sich neben einem Logistikzentrum in Gera sowie einem bereits bestehenden kleinen Verteilzentrum in Erfurt ein. (…) Über die Zahl der später verfügbaren neuen Arbeitsplätze wird derzeit noch geschwiegen. (…) Das neue Zentrum ist, wie auch schon der Standort in Gera als Logistikzentrum geplant. In dieser Art Zentrum sortieren Amazon-Mitarbeiter die Produkte anhand von Kundenbestellungen. In den kleineren, sogenannten Verteilzentren, werden die kommissionierten Pakete dann für die finale Zustellung zum Kunden weiterverarbeitet. Ein solches Verteilzentrum steht bereits in Erfurt-Stotternheim und damit in direkter Nachbarschaft des neuen Standortes. Nur knapp hundert Kilometer entfernt befindet sich das Geraer Zentrum, in welchem derzeit knapp 2.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Aufgrund der vergleichbaren Projektgröße, lässt sich mutmaßen, dass der neue Standort ebenfalls um die 2.000 neue Arbeitsplätze bieten wird. (…) Beim feierlich begangenen Spatenstich wurde jedoch auch Kritik laut. So protestierten Erfurter gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der Stadtrats-Fraktion „Mehrwertstadt“ dagegen, dass sich zunehmend Großunternehmen in der Region ansiedeln und es damit lokalen Unternehmen zusätzlich schwer gemacht wird zu überleben. Neben diesen wirtschaftlichen Aspekten kritisierte die hiesige Ortsteilbürgermeisterin, Bianca Wendt, auch die Versiegelung des Ackerbodens und die damit einhergehende Gefährdung der Landwirtschaft. Die zum Ausgleich durch Atmira angebotene Begrünung der Dachflächen sowie geplante Solaranlage wird Landwirten da eher ein geringer Trost sein.“ Beitrag von Ricarda Eichler vom 25. Mai 2022 im Amazon-Watchblog externer Link, siehe auch ähnlichen beim MDR externer Link
  • Amazon baut doch kein Logistikzentrum in Grevesmühlen 
    „… Auf Nachfrage von Amazon Watchblog erklärt ein Amazon-Sprecher die Gründe für die Absage: „Wir möchten uns bei den Vertretern von Grevesmühlen und Upahl für die stets konstruktiven Gespräche bedanken. Letztendlich gibt es viele Faktoren, die sich auf eine mögliche Ansiedlung auswirken können, einschließlich einer besseren Nutzung bestehender Standorte, einschließlich einer verstärkten Einstellung von Mitarbeitern:innen an diesen Standorten.“ (…) Lars Prahler, Bürgermeister von Grevesmühlen, zeigte sich laut NDR überrascht von dem Rückzieher, eigentlich seien die Verträge unterschriftsreif gewesen. Auf Anfrage von Amazon Watchblog erklärt er die Auswirkungen von Amazons Rückzug. Die Ansiedlung des Logistikzentrums hätte demnach mindestens 800 Arbeitsplätze geschaffen. (…) Martin Kopp, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg, vermutet laut NDR, dass der Krieg in der Ukraine und die abnehmende Konsumlaune die Gründe für Amazons Umdenken sein könnten. (…) Doch Amazons Absage könnte einen Dominoeffekt vor Ort auslösen. Denn auch weitere Unternehmen wollten sich in dem Gewerbegebiet ansiedeln – teils aber nur, wenn der Online-Riese kommt. (…) Laut Experten könnten nun durch die Folgen des Ukraine-Krieges auch weitere geplante Standorte in Gefahr geraten: Auch in Schwerin hatte Amazon eigentlich ein Logistikzentrum geplant. Amazon hatte jüngst verkündet, rund 6.000 neue Mitarbeiter in allen Bereichen zu suchen…“ Meldung von Markus Gärtner vom 20. April 2022 im Amazon-Watchblog externer Link
  • [Memmingen] Massiver Widerstand: Amazon geht doch nicht ins Allgäu 
    Amazon sagt „Nein!“ zum Allgäu. Das Team hinter dem Flughafen Memmingen zeigt sich enttäuscht. Doch es hatte auch deutliche Kritik am Vorhaben gegeben. Bereits vor Monaten kamen Spekulationen auf, dass Amazon im Allgäu externer Link größere logistische Pläne verfolge: In der knapp 45.000 Einwohner starken bayerischen Stadt Memmingen, dem „Tor zum Allgäu“, wie sie auch heißt, wollte sich der Konzern demnach mit einem neuen Verteilzentrum niederlassen. Besonders attraktiv erschien im Rahmen dieser Pläne auch die unmittelbare Nähe zum Allgäu Airport: Der kleinste Flughafen Bayerns hätte eine umfassende Luftfracht-Strategie in der Region unterstützt. Nachdem allerdings auch immer wieder harsche Kritik gegen die Ansiedlung Amazons im Allgäu laut wurde, scheint Amazon das Projekt nun beerdigt zu haben. (…) Ersten Berichten aus dem Herbst 2021 zufolge, habe Amazon – neben der Eröffnung eines Verteilzentrums vor Ort – mit Blick auf den Allgäu Airport bereits recht konkrete Pläne für den Luftfracht-Bereich gehabt. Ab 2028/29 seien rund zehn Frachtflüge pro Woche anvisiert worden. Nach massiver Kritik wollte der Flughafen auf eigenem Grund eine Immobile hochziehen und diese an Amazon vermieten, schreibt die SZ externer Link weiter.
    Kritisiert wurde Amazons Bauvorhaben von mehreren Seiten: Die Gemeinde Memmingerberg lehnte das Projekt beispielsweise ab, „weil es deutliche Abweichungen von den bisherigen Festlegungen für das Gebiet“ gegeben habe, hieß es vor Monaten. Dabei wurde auch auf die vermeintliche Nichteinhaltung von Baugrenzen verwiesen. Auch ein mangelhaftes Verkehrskonzept war im Zentrum der Kritik, da befürchtet wurde, dass eingesetzte Lastwagen und Transporter den Verkehr weiter belasten könnten. Darüber hinaus wurde Widerstand aus den Reihen des Bund Naturschutz laut. Der Vorwurf: Die Luftfracht sei die „mit Abstand umweltschädlichste Form des Gütertransports“.“ Beitrag von Tina Plewinski vom 01. März 2022 im Amazon-Watchblog externer Link
  • Amazon baut neues Logistikzentrum in Erfurt – Angst vor Staus und Müll 
    Thüringen soll ein zweites großes Amazon-Logistikzentrum erhalten, wie der MDR berichtet. Demnach soll in Erfurt-Stotternheim an der A 71 ein Standort mit rund 1.000 Arbeitsplätzen gebaut werden. Dort gibt es bereits ein kleineres Verteilzentrum. (…) Vor Ort stößt die vermeintliche Amazon-Ansiedlung jedoch auf Kritik. Die Stotternheimer Ortsteilbürgermeisterin Bianca Wendt bemäkelt, dass Amazon-Fahrer jetzt schon lange Staus, blockierte Tankstellen und jede Menge Müll verursachen. Neue Amazon-Lager stoßen immer wieder auf Kritik…“ Beitrag von Markus Gärtner vom 22. Februar 2022 im Amazon-Watchblog externer Link
  • Siehe für USA: Bau-Verbot für Amazon-Zentren? Neuer Gesetzesentwurf in San Francisco
  • Amazon-Zentrum in Baden-Baden stößt weiterhin auf Widerstand. Nun legt auch das Verwaltungsgericht das Bauvorhaben auf Eis 
    Darf Amazon ein Verteilzentrum in Baden-Baden nun bauen oder nicht? Obwohl der Konzern nach eigenen Aussagen bislang keine offizielle Ankündigung zu dem Projekt gemacht habe, schlägt das Thema hohe Wellen und beschäftigt die Menschen vor Ort bereits seit vielen Monaten: Aus der Zivilbevölkerung gab es in der Vergangenheit bereits eine Online-Petition gegen das Bauvorhaben. Und auch aus der Politik wurden bereits kritische Stimmen laut, denn das Projekt könnte sich womöglich negativ auf die potenzielle Ansiedlung einer neuen Klinik externer Link auswirken. Nun hat sich auch das Verwaltungsgericht Karlsruhe mit dem Fall auseinandergesetzt und einen Eilantrag abgelehnt, der wohl zum Ziel hatte, Amazon den Bau schnellstmöglich zu gewährleisten. Die Folge: Das neue Verteilzentrum liegt vorerst auf Eis.
    Amazon wollte im Stadtteil Haueneberstein nordwestlich von Baden-Baden ein neues Verteilzentrum eröffnen. Doch nicht nur der Online-Konzern hat ein Auge auf die Region geworfen: Im angrenzenden Gebiet könnte auch das neue Zentralklinikum Mittelbaden entstehen. Die Entscheidung über den finalen Standort der Klinik ist noch nicht gefallen und wird für den Sommer erwartet. Allerdings, so die Befürchtung der Kritiker, könnte der Lärm, der durch nächtlichen Lieferverkehr in Amazons Logistikzentrum entsteht, dem Bau des geplanten Klinikums vor Ort gegenüberstehen, heißt es in einer dpa-Meldung bei Zeit Online externer Link. Das Interesse der Stadt Baden-Baden rund um den Klinikbau kollidiere daher mit Amazons Logistikplänen. „Die Stadtverwaltung erließ daraufhin einen Bescheid, mit dem der Antrag des Logistikunternehmens auf Baugenehmigung für ein Jahr zurückgestellt wurde. In dieser Zeit wollte die Stadt einen Plan entwickeln, um ein Nebeneinander von Gewerbe und Klinikbetrieb möglich zu machen“, berichtet BadenTV externer Link zu den Hintergründen…“ Beitrag von Tina Plewinski vom 15. Februar 2022 im Amazon-Watchblog externer Link („Urteil: Amazon-Zentrum in Baden-Baden vorerst gestoppt“)
  • Neues Amazon-Logistikzentrum in Kaiserslautern startet schon 2022
    Auch Kaiserslautern bekommt ein Amazon-Logistikzentrum – und zwar früher als erwartet. Das jetzt vom Unternehmen angekündigte Lager sollte eigentlich erst 2023 den Betrieb aufnehmen, wird aber nun schon im Herbst 2022 starten. An dem neuen Standort in der 100.000-Einwohner-Stadt sollen rund 1.000 Menschen Arbeit finden. „Die Ansiedlung von Amazon ist für Kaiserslautern Gold wert, weil sie unser Arbeitsplatzportfolio quantitativ wie qualitativ an der richtigen Stelle ergänzt. Deswegen haben wir das Unternehmen sehr gerne von Anfang an nach Kräften unterstützt“, sagt Kaiserslauterns Oberbürgermeister Klaus Weichel. Dabei hatte es aber wegen Amazons Löhnen und des erwarteten Verkehrs unter anderem von Verdi und den Grünen vor Ort Kritik gegeben. (…) Amazon-Mitarbeiter:innen in der Logistik sollen am Standort einen umgerechneten Einstiegsbasislohn von 12,22 Euro brutto pro Stunde erhalten, der jeweils nach dem ersten und dem zweiten Jahr erhöht werden soll. Mitarbeitende würden dann nach zwei Jahren im Schnitt 2.750 Euro brutto pro Monat bekommen, verspricht Amazon.  Hinzu würden beschränkte Mitarbeiteraktien (sogenannte Restricted Stock Units) und weitere Extras und Sondervergütungen kommen.  Für Amazon ist es nach Koblenz und Frankenthal das dritte Logistikzentrum in Rheinland-Pfalz…“ Beitrag von Markus Gärtner vom 08. Februar 2022 im Amazon-Watchblog externer Link
  • Kritik an Plänen für Amazon-Logistikzentrum in Horn-Bad Meinberg 
    Das geplante Logistikzentrum des Online-Händlers Amazon in Horn-Bad Meinberg steht in der Kritik. Initiativen befürchten eine Störung der Natur und schlechte Arbeitsbedingungen.
    Landwirte, Gewerkschafter und Umweltschützer – sie alle kamen am Montag vor dem geplanten Industriepark zusammen. Alle sind sich einig, dass die Ansiedlung von Amazon nur negative Auswirkungen hätte. Der Verein „Lippe im Wandel“ soll die Gegner des geplanten Logistikzentrums zusammenführen. Es würde sehr wehtun, wenn die landwirtschaftliche Ackerfläche mit besten Ackerböden versiegelt werden würde, so Vereinsvorsitzender Hubert Weissmantel. „Wir leben davon, was die 30 Zentimeter Ackerboden uns geben. Wir leben ja nicht von den Smartphones und von Computern oder von großen Industriegebäuden.“
    Stadt führt Gespräche mit Amazon
    Im Ortsteil Belle steht bereits seit Jahren der erste Teil des sogenannten Industrieparks Lippe. Doch die Stadt Horn-Bad Meinberg arbeitet schon lange an einem Bebauungsplan für den zweiten Teil. Dazu laufen auch Gespräche mit Amazon. Auf WDR-Anfrage bestätigte der Online-Riese, dass es mit der Stadt einen „guten Austausch“ gebe. Entstehen könnte ein Amazon-Logistikzentrum, vergleichbar mit dem in Oelde. Umweltschützer haben gleich mehrere Kritikpunkte. „Wir fordern auf jeden Fall einen viel sparsameren Umgang mit der vorhandenen Fläche. Es wird hier gigantomanisch verschwendet“, kritisiert Bernd Milde, Vorsitzender des NABU-Kreisverbandes Lippe. Man habe bereits ein ausgewiesenes Industriegebiet. Das solle man für hochwertige Arbeitsplätze nutzen. (…) Den Kritikern reichen die Ausgleichsflächen jedoch nicht aus und sie fürchten, dass das Industriegebiet keine nachhaltigen Berufsangebote mit guten Arbeitsbedingungen biete. Amazon verspricht hingegen attraktive Jobs. Auch im Rathaus sieht man vor allem die Vorteile: Unter anderem rund 1.000 neue Arbeitsplätze. In den nächsten Monaten muss der Rat der Stadt Horn-Bad Meinberg über die Zukunft des Industrieparks entscheiden.“ Beitrag vom 01.02.2022 beim WDR externer Link
  • [Ja, die Arbeitsplätze…] Neue Bürgerbewegung „Pro Amazon“ für Amazon-Standort in Zweibrücken – Meinungen zur Ansiedlung bleiben gespalten 
    Initiative spricht sich für Amazon-Standort in Zweibrücken aus: Amazon könnte einen weiteren Logistikstandort in Rheinland-Pfalz planen. Die Meinungen zur Ansiedlung sind allerdings gespalten, wie eine neue Unterschriftensammlung zeigt. Amazon könnte sich künftig mit einem neuen Logistikzentrum in Zweibrücken niederlassen. Diese Pläne stießen allerdings zunächst auf Gegenwind: Im Oktober hatte ein Grünen-Politiker eine Petition gestartet, die sich gegen die Ansiedlung ausgesprochen hatte. Die Bürgerinitiative kritisierte mögliche Auswirkungen auf die Umwelt durch den Lieferverkehr. Auch die Ausbeutung der Angestellten wurde moniert – ein Kritikpunkt, zu dem Noch-Deutschland-Chef Ralf Kleber erst kürzlich Stellung nahm. Nun ist beim zuständigen Oberbürgermeister Marold Wosnitza allerdings eine weitere Petition eingegangen: Andreas Eich, Initiator der Bürgerbewegung „Pro Amazon“, überreichte eine Liste mit 1.300 Unterschriften, die sich für die Pläne des Online-Riesen aussprachen. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner erhoffen sich, dass auf diese Weise 400 neue Arbeitsplätze entstünden – diese seien für die strukturschwache Region wichtig, schreibt der SWR mit Bezug auf Kommentare zu der Petition…“ Beitrag von Hanna Behn vom 08. Dezember 2021 im Amazon-Watchblog externer Link
  • [Petition] Ansiedlung des Amazon Logistikzentrum in Zweibrücken verhindern – Einen offenen Bürgerdialog fördern 
    Am 01.10.21 berichtete die regionale Presse über den Plan, im Gewerbegebiet am Steitzhof ein Logistikzentrum von Amazon mit einer Fläche von 50.000 qm² anzusiedeln.Zwischen der Veröffentlichung und dem Beschluss im Stadtrat ist keine Woche vergangen. Da Oberbürgermeister Wosnitza den Bürgern keine Möglichkeit einer Bürgerbeteiligung gab, möchten wir diesen Dialog hiermit anstoßen und für eine transparente Politik werben. Solch eine tiefgreifende Entscheidung für die Zukunft unserer Region darf nicht in Hinterzimmern beschlossen werden. Eine Verhinderung der Ansiedlung ist noch möglich! (…) Amazon als Arbeitgeber:Der Versandhändler Amazon zahlt trotz Rekordeinnahmen in Europa keinen Cent Körperschaftssteuer und offenbart sich damit als trickreicher Krisengewinner. Kaum eine Firma hat von der Corona-Krise so profitiert wie Amazon – und kaum eine wird so wenig zur Bewältigung ihrer Folgen beitragen wie der Versandriese. Denn Amazon hat es geschafft, sich so arm zu rechnen, dass es für sein Europageschäft im Jahr 2020 nicht einen Cent Körperschaftssteuer zahlen muss. Das gilt erst recht für ein Unternehmen, das sich beharrlich weigert, seine Mitarbeitenden vernünftig zu behandeln, weswegen sie immer wieder in den Streik treten. Einem Unternehmen, das seinen Beschäftigten sogar untersagt, FFP2-Masken zum Schutz vor dem Coronavirus zu tragen, weil damit zu lange Pausen verbunden seien. Und einem Unternehmen, das seinen Gründer Jeff Bezos zum reichsten Mann der Welt gemacht hat – auch dank trickreicher Steuervermeidung und konsequenter Auspressung der Mitarbeiter. Das zentrale Argument von OB Wosnitza ist die Schaffung von Arbeitsplätzen. Dass diese Arbeitsplätze bei einer Firma geschaffen werden, gegen die die Gewerkschaften Sturm laufen wird ausgeblendet…“ Petition der Bürgerinitiative „Amazon in Zweibrücken? – so nicht!“ bei openPetition externer Link
  • Rückschläge für Amazons Logistik: Standort Alsfeld geht an DHL, Petition in Zweibrücken und in Baden-Baden 
    Gegenwind für Amazon: Für den geplanten Standort in Alsfeld bekommt der E-Commerce-Riese keinen Zuschlag und auch in Zweibrücken wächst der Winderstand. Im hessischen Alsfeld wollte Amazon ein Sortierzentrum bauen externer Link – daraus wird nichts: Den Zuschlag für den Standort erhielt die DHL. Das Stadtparlament hat den Verkauf des Grundstücks an die DHL per Abstimmung abgesegnet, wie oberhessen-live berichtet externer Link. DHL wird dort auf rund 140.000 Quadratmetern ein Logistik-Drehkreuz für seinen Dienst DHL Express bauen. Als Gründe für DHL wurden unter anderem die wohl leicht höhere Zahl neuer Arbeitsplätze und die besseren und tariflichen Löhne im Gegensatz zu Amazon genannt. Das DHL-Drehkreuz in Alsfeld soll 2024 den Betrieb aufnehmen. Petition gegen Amazon-Ansiedlung in Zweibrücken: Im rheinland-pfälzischen Zweibrücken plant Amazon ein Logistikzentrum – dagegen regt sich Widerstand. Der Grünen-Politiker Marc Sadowski soll laut rheinpfalz.de externer Link eine Petition gegen die Ansiedlung Amazons gestartet haben. Ob diese bereits eingereicht wurde, ist unklar – derzeit findet sich auf dem benannten Portal openpetition.de kein solches Vorhaben. Sadowski kritisiert, dass den Bürgern keine Möglichkeit der Beteiligung gegeben wurde – zwischen Bekanntwerden des Projekts und Beschluss des zuständigen Zweckverbands sei nicht mal eine Woche vergangen. (…) Auch am geplanten Amazon-Standort in Baden-Baden läuft derzeit eine Petition gegen eine Amazon-Ansiedlung externer Link.“ Meldung von Markus Gärtner vom 11. Oktober 2021 im Amazon-Watchblog externer Link
  • Amazon in Allersberg: Kampf mit Bürgerentscheid, Grüne besorgt um Trinkwasser 
    Eine Bürgerinitiative in Allersberg will mit einem Bürgerentscheid Amazons geplantes Logistikzentrum verhindern, Grüne-Politiker sorgen sich um das Trinkwasser. In Allersberg bei Nürnberg trifft Amazon beim Bau seines geplanten Logistik-Standorts auf Widerstand einer Bürgerinitiative und den Grünen vor Ort. Die Initiative „Mit JA – für Gewerbeentwicklung ohne Amazon“ kämpft gegen die Ansiedlung, u.a. wegen des befürchteten Verkehrs, zu wenig Nachhaltigkeit und vermeintlich zu geringer Gewerbesteuereinnahmen, berichtet nordbayern.de. Die Initiatoren haben jetzt knapp 1.000 Unterschriften an den Allersberger Bürgermeister Daniel Horndasch übergeben und fordern damit einen Bürgerentscheid über die Amazon-Ansiedlung. Die Zusage an Amazon sei ein „schwerwiegender Fehler“ und „unvorteilhaft für unsere Gemeinde und die gesamte Region“, heißt es in einer Erklärung…“ Beitrag von Markus Gärtner vom 17. September 2021 im Amazon-Watchblog externer Link
  • Mit diesem Trick will Baden-Baden ein Amazon-Verteilzentrum verhindern: Amazon-Zentrum zu laut für möglichen Klinik-Bau nebenan? 
    Den Bau eines neuen Amazon-Verteilzentrums im Baden-Badener Stadtteil Haueneberstein wollen Lokalpolitiker mit einem Trick stoppen. Immer wieder stößt Amazon bei seiner Expansion in Deutschland auch auf Widerstand – wie jetzt in Baden-Baden. Eigentlich will der Online-Riese im dortigen Stadtteil Haueneberstein ein Verteilzentrum errichten, doch lokale Politiker wollen das verhindern, wie die Badischen Neuesten Nachrichten berichten (Bezahl-Angebot). Dabei geht es um ein 40.000 Quadratmeter großes Gewerbegebiet, für das Amazon grundsätzlich rein rechtlich ein Baurecht zusteht. Doch die Stadt will die Pläne mit einem Trick durchkreuzen und dafür zwei Bebauungspläne ändern, heißt es. Das von Amazon anvisierte Grundstück liegt neben einem weiteren Gewerbegebiet, das als möglicher Standort für einen Bau der neuen Zentralklinik des Klinikums Mittelbaden in Frage kommt. Die Bedingungen für das Betreiben der Klinik wären unter anderem der Schutz vor zu viel Lärm, die Verantwortlichen planen demnach eine „Lärm-Kontingentierung“ für das Gebiet – ein benachbartes Amazon-Verteilzentrum, bei dem viel Lieferverkehr erwartet wird, wäre somit aus dem Rennen. Dafür sollen die beiden bisher getrennt behandelten Gewerbegebiete vereint werden. „Die mögliche Ansiedlung des Klinikums Mittelbaden macht für diesen Bereich eine neue Plankonzeption erforderlich“, heißt es dazu in der Beschlussvorlage. Die zuständigen Gremien vor Ort sollen nun über die Vorschläge des Rathauses abstimmen. So lange keine endgültige Entscheidung über den finalen Standort des Klinik-Baus getroffen wird, liegen die Pläne für das Amazon-Verteilzentrum vorerst brach. Im Frühjahr 2022 soll der Klinik-Standort festgelegt werden. Auch aus der Bevölkerung gibt es Widerstand: Rund 600 Menschen sollen eine Online-Petition gegen die Amazon-Ansiedlung unterstützen…“ Beitrag von Markus Gärtner vom 04. August 2021 im Amazon-Watchblog externer Link
  • Sklavenhändler, hast du Arbeit für mich?… Zur Ansiedlung eines Amazon-Logistikzentrums in Kaiserslautern 
    Ich denke, es ist wichtig sich über die Ansiedlung von Amazon in KL ernsthafte Gedanken zu machen. Dafür gibt es unterschiedlichste Gründe. Am wichtigsten scheint mir das Argument der Arbeitsplätze. Dieses wird ja jetzt von Anfang an von der Politik ins Feld geführt. Unser OB Klaus Weichel jubilierte, dass jetzt Arbeitsplätze für Menschen entstehen, die kein Abitur haben. Selbst Alexander Ulrich (MdB DIE LINKE aus dem Landkreis) unterstützt dieses Argument, mit der Einschränkung die darauf hinweist, dass Amazon sich nicht in das Tarif-System eingliedert und gewerkschaftsfeindliche Politik betreibt. (…) Einmal ist davon auszugehen, dass es einen hohen Anteil an Menschen in KL gibt, die auf der Suche nach einer Arbeit sind für die keine beruflichen Qualifikationen erforderlich ist. Die derzeitige Krise, die durch die Coronapandemie verstärkt wird, macht es noch schwieriger Arbeit zu finden. Zynischerweise trifft dies vor allem viele, die bisher noch im Einzelhandel beschäftigt sind. Ein alarmierender Faktor ist dabei das Hartz4-System, dass es möglich macht Menschen über Androhung von Sanktionen in Arbeit zu zwingen. Es ist, meiner Meinung und Erfahrungen nach davon auszugehen, dass Leute, in dem Bewusstsein was für ein Sklaventreiber Amazon ist, mehr oder minder gezwungen werden dort anzufangen. (…) Zusammengenommen mit der Abholzung des Waldstücks auf dem Opelgelände und des zu erwartenden LKW-Verkehrs ist das nichts womit mensch die Umweltbilanz verbessern kann. Von dem Verpackungsmüll ganz zu schweigen. (…) Je mehr die Menschen über den Konzern wissen und je mehr Widerspruch sich zu Geschäftspraktiken wahrzunehmen ist, umso schwerer wird es Amazon fallen einfach so weiterzumachen wie bisher. Dazu sind bestimmte Punkte ausschlaggebend: Der Konzern muss die Tariflöhne der Logistikbranche zahlen und die Gewerkschaft Verdi als Verhandlungspartner anerkennen. Die Jobcenter dürfen niemanden mit der Hartz4-Sanktionspraxis unter Druck setzen für diesen Konzern arbeiten zu müssen. Wer dort arbeiten will soll dies tun. Menschen, die dies ablehnen haben alles Recht dazu. Die LKW-Staffel muss auf Elektromobilität umgestellt werden. Zusätzlicher dieselgetriebener LKW-Verkehr ist niemanden hier in KL, aber auch anderswo zuzumuten. Die im ehem. Opelwerk abgeholzte Fläche muss anderweitig wieder aufgeforstet werden. Durch eine gerechte Besteuerung und Begrenzung der Möglichkeit Daten der Kund*innen zu sammeln und zusammenzuführen muss das Kräfteverhältnis zwischen konzernmachtgetriebenen Onlinehandel und Einzelhandel wieder hergestellt werden. Dies sind nur erste Schritte…“ Beitrag vom 2. November 2020 von und bei Carsten Ondreka externer Link
  • Amazon-Logistik: Kritik an geplantem Standort Memmingen, Baustopp in Echzell 
    “… Amazons neues Verteilzentrum in Memmingen südlich von Ulm soll im Gewerbegebiet des örtlichen Flughafens gebaut werden. Der Stadtratsausschuss für Finanzen behandelt den möglichen Verkauf an Amazon in einer Sitzung am Dienstag, den 8. Dezember. Einige Lokalpolitiker argumentieren bereits gegen eine Ansiedlung von Amazon. Die Grünen vor Ort kritisieren unter anderem, dass Amazon im Verteilzentrum fast ausschließlich Arbeitsplätze im Niedrigstlohnsektor bieten werde. Außerdem gibt es Sorgen um eine mögliche Nutzung des Airports, falls Amazon diesen für seine eigene Flugzeugflotte Prime Air als Frachtflughafen ausbaut. Laut Amazon spiele der Flughafen an sich aber keine Rolle bei dem geplanten Bau des Verteilzentrums. Die Grünen wiederum halten es für „blauäugig“, dieser Aussage Amazons zu glauben. (…) Das Amazon-Verteilzentrum im hessischen Echzell zwischen Gießen und Frankfurt hingegen wird bereits gebaut – jetzt wird das Projekt aber zunächst auf Eis gelegt. Das Verwaltungsgericht Gießen hat einen Baustopp erlassen. Geklagt hatte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der durch den Bau ein naheliegendes Vogelschutzgebiet in Gefahr sieht. Laut dem Gericht bestünden Zweifel, dass die Baugenehmigung rechtmäßig sei, weil der Artenschutz wohl nicht umfassend überprüft worden sei. Wann der Fall endgültig entschieden wird, sei nicht absehbar. Das Verteilzentrum soll eigentlich im Juli 2021 an den Bauherrn übergeben werden, der das Gelände dann an Amazon vermieten will.“ Beitrag von Markus Gärtner vom 07.12.2020 im amazon-watch-blog externer Link
  • Amazon startet 2023 Logistik-Zentrum in Kaiserslautern – ver.di und Grüne kritisieren die Ansiedlung
    “Derzeit betreibt Amazon 15 große Logistik-Zentren in Deutschland. Ein weiteres soll in Kaiserslautern entstehen, wie der SWR berichtet externer Link. Dort will Amazon rund 1.000 Arbeitsplätze schaffen. Es soll dabei keine Werk- oder Zeitverträge geben. Der Online-Riese will auf dem sogenannten Opel-Wald im Stadtteil Einsiedlerhof auf 48.000 Quadratmetern das Logistik-Zentrum errichten. Der Bauantrag dafür soll noch im November eingereicht werden, bis Februar 2021 soll das Vorhaben genehmigt sein, im Jahr 2023 soll das Amazon-Lager den Betrieb starten. Von dem neuen Logistik-Zentrum sollen dann unter anderem die Westpfalz und das Saarland bis hin zur französischen Grenze beliefert und die Waren auch an die kleineren Amazon-Lager verteilt werden. (…) Mitarbeiter bei Amazon sollen in Kaiserslautern 11,80 Euro pro Stunde verdienen. Grundsätzlich sei die Schaffung neuer Arbeitsplätze jedoch zu begrüßen, so ein Verdi-Sprecher. Kaiserslauterns Oberbürgermeister Weichel betont, dass durch Amazons Logistik-Lager vor allem Arbeitsplätze für Menschen ohne Abitur geschaffen werden – solche Stellen gebe es zurzeit in Kaiserslautern zu wenig. (…) Die Kaiserslauterer Stadtratsfraktion der Grünen fürchtet vor allem die Folgen des steigenden Lkw-Verkehrs. Die Fraktion erwartet täglich bis zu 220 Lastwagen, die die bestellten Pakete ausfahren werden – eine Belastung für die Bewohner im Stadtteil…“ Beitrag von Markus Gärtner vom 02.11.2020 im Amazon Watchblog externer Link
  • „Amazon liegt uns auf der Tasche“ – Bad Oldesloer Bürgermeister kritisiert Ansiedlung in Schleswig-Holstein
    “In Bad Oldesloe (Schleswig-Holstein) baut Amazon derzeit ein Verteilzentrum, rund 150 Arbeitsplätze sollen dort entstehen. Schon 2019 brandete Kritik an der Ansiedlung externer Link auf. Jetzt hat Bürgermeister Jörg Lembke diese nochmal mit markigen Worten erneuert, wie Business Insider berichtet externer Link. Bei den Folgen durch Amazons neues Verteilzentrum würden langfristig demnach die Nachteile für die rund 25.000 Einwohner große Stadt überwiegen. Zwar schafft Amazon neue Arbeitsplätze – der Bürgermeister befürchtet jedoch, dass die Gemeinde wegen Amazons Bezahlung die Angestellten mit Grundsicherung unterstützen muss. Zusätzlich müsste Bad Oldesloe laut Lembke auch den sozialen Wohnungsbau aufstocken, weil viele der Mitarbeiter sich die Mieten im Ort nicht würden leisten können. Auch die erwarteten Einnahmen aus Amazons Gewerbesteuer stehen in keinem guten Licht. „Für Bad Oldesloe wird der finanzielle Ertrag eher gering ausfallen. Wenn man es vergleicht, ist das, was wir hier an Gewerbesteuer zu erwarten haben von Amazon, in etwa das, was sonst ein kleiner mittelständischer Handwerksbetrieb zahlt“. Die Stadt rechnet mit einer jährlichen Gewerbesteuer von Amazon zwischen 10.000 bis 15.000 Euro. Darüber hinaus gibt auch das zu erwartende Verkehrsaufkommen Grund zur Sorge. Die Befürchtung: Durch die Amazon-Lieferanten kommt es zu Staus bis in den Stadtkern, die den Berufsverkehr beeinträchtigen könnten. Das finstere Fazit des Bürgermeisters: „Amazon liegt uns auf der Tasche. Der Zuzug des Online-Händlers ist unterm Strich kein Grund zur Freude“, meint Lembke…“ Beitrag von Markus Gärtner vom 03.11.2020 im Amazon Watchblog externer Link
  • “Amazon kommt: Mehr Schock als Vorfreude”: Neue Verteilzentren in Bad Oldesloe und Neuwied – Kritik aus der Politik
    Amazon-Kunden in den Großräumen Lübeck und Koblenz könnten mittelfristig ihre Bestellungen noch schneller bekommen – der Online-Riese plant jeweils in Bad Oldesloe und Neuwied den Bau eines Verteilzentrums, wie das Stormarner Tageblatt externer Link [“Amazon kommt: Mehr Schock als Vorfreude”] und die Rhein-Zeitung externer Link berichten. Zumindest in Bad Oldesloe sehen Lokalpolitiker die Ansiedlung jedoch sehr kritisch. Das dortige geplante Verteilzentrum soll 12.200 Quadratmeter groß werden und rund 150 Arbeitsplätze schaffen, in Spitzenzeiten vor Weihnachten sogar 250. Die Amazon-Logistikmitarbeiter sollen 11,37 Euro die Stunde verdienen, sagte Karsten J. Frost, Regional Director Amazon Logistics. Man sei bemüht, faire Arbeitsverhältnisse zu bieten – auch für die Fahrer. Politiker von SPD und der Linken sehen diese Aussagen laut Stormarner Tageblatt aber kritisch. Der parteilose Bad Oldesloer Bürgermeister Jörg Lembke wurde noch deutlicher in seiner Kritik: „Es wird nur kosten. An Steuereinnahmen sind ungefähr 30.000 Euro zu erwarten. Wir müssen die Infrastruktur, die Straßen, Wohnungen im sozialen Wohnungsbau, Kita-Plätze und so weiter schaffen. Die meisten Mitarbeiter dort werden von ihrem Lohn nicht leben können und Aufstocker werden. Das ist nicht das, was wir uns für unsere Stadt wünschen. Wir können aber nichts dagegen tun. Das ist Privatwirtschaft.“ Manche befürchten auch Folgen für den stationären Einzelhandel…” Meldung von Markus Gärtner vom 28. August 2019 im amazon-watchblog externer Link

Siehe auch das Dossier: “Amazon kommt nach Dortmund – ist das gut? Ja, aber!”

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=56533
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