Amazon: Mit Lohndumping zu satten Profiten!

Werbetafel in Poznań: Amazon – Ausbeutung ohne Grenzen. Arbeiter in Polen: 11 Złoty netto pro Stunde, 10 Stunden am Tag, Jeff Bezos: 1.440.000 Dollar pro Stunde, 24 Stunden am Tag“… Amazon ist eine gigantische Wachstumsmaschine – auch in Deutschland. Ein Ende ist derzeit nicht absehbar. Im Jahr 2010 betrug der Umsatz hierzulande knapp über 5 Mrd. Dollar. Diesen konnte der Konzern bis heute auf mehr als 22 Mrd. Dollar steigern. Eine Zunahme von 75 Prozent in nur zehn Jahren (siehe Grafik). Nach den letzten Quartalszahlen inklusive Gewinnanstieg waren die Börsen prompt in Feierstimmung und schickten den Aktienkurs steil nach oben. Die Frage ist nur: Was haben die Beschäftigten davon, die für den Unternehmenserfolg verantwortlich sind? Auf jeden Fall zu wenig. Die Unternehmensführung spricht zwar gerne von guter Bezahlung, aber die Praxis sieht anders aus. Bis zuletzt hat der Handelsriese bestritten, überhaupt ein Einzel- und Versandhändler zu sein. Ein grotesker Vorgang. Stattdessen werden nur die niedrigeren Löhne der Logistikbranche gezahlt. Im Durchschnitt erhalten die Amazon-Beschäftigten 11,10 Euro pro Stunde. Das ist nicht allzu weit entfernt vom gesetzlichen Mindestlohn. Der Konzern drückt also die Löhne nach unten, um damit seine astronomischen Gewinne weiter in die Höhe schrauben zu können! Nun folgt der nächste Akt im Schmierentheater: Überraschend ist Amazon nun doch Mitglied im Handelsverband Deutschland (HDE) geworden. Wer nun aber glaubt, dass sich grundsätzlich etwas ändert, sieht sich getäuscht. Das Unternehmen ist jetzt zwar ganz offiziell ein Einzel- und Versandhändler, will aber seinen Angestellten auch weiterhin keine branchenüblichen Löhne zahlen. Von einem Tarifvertrag will Amazon erst recht nichts wissen. Der Konzern hat damit die Chance vertan, soziale Verantwortung zu zeigen. Seine Devise lautet: Nehmen ist seliger denn Geben…“ Meldung vom 06.02.2020 beim DGB Niedersachen externer Link, siehe dazu auch: Amazon zahlt Steuern – mit einem Steuersatz von 1,2 Prozent:

  • Amazon zahlt Steuern – mit einem Steuersatz von 1,2 Prozent
    Gerade hat Jeff Bezos mehr als 1,8 Milliarden US-Dollar durch Aktienverkäufe eingenommen, Amazon versucht sich als braver Steuerzahler darzustellen 2017 und 2018 hat Amazon in den USA keinen Cent an Einkommenssteuern gezahlt, dafür aber Steuerrückerstattungen von 137 bzw. 129 Millionen US-Dollar erhalten. Dafür aber hat Jeff Bezos mit seinem Konzern 2018 mehr als 11 Milliarden an Gewinnen erwirtschaftet. 2019 ist das ein bisschen anders geworden, aber der Konzern musste auch gerade einmal 162 Millionen US-Dollar an Steuern zahlen. Das entspricht bei Gewinnen von 13 Milliarden gerade einmal einem Steuersatz von 1,2 Prozent, so  NBC. Allerdings scheint Amazon und vor allem sein Besitzer Jeff Bezos zunehmend  auch in den USA unter Kritik geraten – weil der Konzern eben kaum Steuern zahlt, obgleich sein Aktienwert gerade über eine Billion US-Dollar wie Apple, Microsoft und Google angestiegen ist, und weil Bezos mittlerweile zum reichsten Menschen der Erde wurde. Zwischen 31. Januar und 3. Februar hat Bezos 905.456 Anteile an Amazon-Aktien verkauft, was ihm in ein paar Tagen 1,82 Milliarden US-Dollar einbrachte…“ Artikel von Florian Rötzer vom 07. Februar 2020 bei telepolis externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=162430
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