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Pflegegewerkschaft „Bochumer Bund“ hat sich gegründet

Heute gründet sich die neue Pflegegewerkschaft „Bochumer Bund“. Sie will Mitarbeiter von Pflegediensten, Krankenhäusern und Seniorenheimen besser unterstützen. Bei einer virtuellen Veranstaltung wird am Dienstag (12.05.2020) die neue, bundesweite Pflegegewerkschaft „Bochumer Bund“ offiziell gegründet und vorgestellt. Ein Hauptanliegen der neuen Gewerkschaft ist eine angemessene Bezahlung. Montalich werden 4.000 Euro brutto für Pflegekräfte gefordert. Vertreten wird die Gewerkschaft durch drei junge Pfleger aus dem Ruhrgebiet. Sie sitzen im Vorstand und studieren nebenbei an der Hochschule für Gesundheit in Bochum. Mit dem „Bochumer Bund“ wollen sie Pflegeheimen eine Stimme geben und sie in einer unabhängigen Gewerkschaft zusammenführen. Von der eigentlich zuständigen Gewerkschaft Verdi sind die Gründer des „Bochumer Bundes“ enttäuscht. Verdi behandle den Bereich Pflege nur als Untergruppe im Bereich Gesundheit und Soziales...“ WDR-Beitrag vom 12.05.2020 externer Link, siehe dazu weitere Informationen auch der neuen Gewerkschaft selbst:

  • Neue Pflege-Gewerkschaft will „politische Schlagkraft“
    Pflegekräfte haben sich zu einer Spartengewerkschaft zusammengeschlossen: dem „Bochumer Bund“. „Wir möchten so viele wie möglich in unsere Entscheidungsprozesse und Forderungen integrieren“, sagt Vorsitzender Benjamin Jäger.“...“ Interview mit dem Morgenecho des WDR am 13.5.2020 externer Link Audio Datei
  • Die Homepage von „Bochumer Bund“ externer Link und dort die Selbstdarstellung:
    • Der Bochumer Bund wurde im April 2017 von Studierenden der Pflege an der Hochschule für Gesundheit Bochum gegründet. Bei ihrer Beschäftigung mit der Vielzahl an Berufsverbänden, Interessenvertretungen, Vereinen und Gewerkschaften im Bereich der Pflege wurde den Studierenden schnell klar, dass es an einer Organisation fehlt, die breit aufgestellt ist und einen multiprofessionellen Ansatz verfolgt. Die Zersplitterung unserer Berufsgruppe in viele Einzelorganisationen ist ein Grund dafür, dass wir Pflegenden bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie in den Diskussionen um das Gesundheitswesen kaum wahrgenommen worden sind. Zwar ist viel über die Pflege geredet worden, kaum aber mit Vertreterinnen und Vertretern der Pflege. Unsere pflegerische Expertise ist in nur wenigen Gremien eingebunden, z. B. über die Landespflegekammern. An dieser Ignoranz bezüglich der Interessen unserer Berufsgruppe dürfte auch die aktuelle Welle an vorgeblicher Wertschätzung gegenüber den Pflegenden im Zuge der Pandemie wenig ändern – zumal ausgerechnet die Pflege nicht einmal in den Krisenstäben vertreten ist.
      Das traurige Fazit: Die Organisationen, die die Pflege vertreten, haben in der Summe trotz aller Bemühungen lediglich ein überschaubares politisches Gewicht. Primäres Ziel des Bochumer Bunds ist daher die Etablierung einer unabhängigen Pflegegewerkschaft. Gleichzeitig wollen wir eine starke berufspolitische Organisation schaffen, an die sich engagierte Pflegende mit ihren Vorstellungen, Vorschlägen, Anregungen, Forderungen, Interessen und Problemen wenden können. Denkbar unter dem Dach des Bochumer Bunds sind Serviceangebote, Selbsthilfegruppen, Fortbildungen und juristische Unterstützung. Hier sind die Kreativität und die Ideen aller Pflegenden gefragt! Bislang haben wir vor allem den direkten Kontakt zu professionell Pflegenden in den Einrichtungen gesucht, wir nutzen außerdem die sozialen Netzwerke. Der Bochumer Bund ist mittlerweile bundesweit mit Mitgliedern vertreten und plant in naher Zukunft den Aufbau regionaler bzw. landesweiter Gruppen Außerdem bereiten wir öffentlichkeitswirksame Aktionen vor, um die die Pflege stärker in den Fokus der Gesundheitspolitik sowie der öffentlichen Diskussion zu rücken. Es gilt, die Aufmerksamkeit für unsere Berufsgruppe im Zuge der Corona-Pandemie zur Weiterentwicklung und Stärkung der Pflege zu nutzen.“
  • Siehe bei Twitter @BochumerBund externer Link und dort die Berichterstattung der Gründung
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=172430
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