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Elbe Kliniken: Abzocke & Niedriglöhne

„„Klinik-Beschäftigte werden Sparopfer“, titelte das Stader Tageblatt, als der Aufsichtsrat der Elbe Kliniken die Kündigung der Mitgliedschaft im Kommunalen Arbeitgeberverband Niedersachsens zum 31.12.2007 beantragte und damit den Ausstieg aus der Tarifbindung. Neben Airbus und Dow Chemical sind die Elbe Kliniken mit ihren Standorten in Stade und Buxtehude der größte Arbeitgeber in der ansonsten strukturschwachen Region: Insgesamt 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Die GmbH ist zu 100 Prozent in kommunalem Besitz des Landkreises und der Stadt Stade. (…) Der Zeitungstitel war wegweisend: Von Jahr zu Jahr erhöht sich der Abstand zwischen den Löhnen, die eigentlich nach Tarif gezahlt werden sollen und denen, die die Beschäftigten der Elbe Kliniken erhalten. Je nach Eingruppierung verdienen die Beschäftigten mehr als 300 Euro weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen, die noch in kommunalen Krankenhäusern mit Bindung an den Tarif für den öffentlichen Dienst (TvÖD) arbeiten. 78.000 Überstunden sind ein deutlicher Hinweis für den Personalmangel und damit de facto auch die Gefährdung der medizinischen Versorgung in der Region…“ Bericht vom 31. August 2016 bei work-watch.de externer Link

  • Weiter im Text: „(…) Bereits im Oktober 2015 verschickte eine Gruppe besorgter Bürger und Mitarbeiter der Elbe Kliniken einen „Brandbrief“ an den Aufsichtsrat der Elbeklinken und Politiker im Landkreis und der Stadt Stade.  Sie mokierten, dass diese Situation schon viele Jahre andauere – mit der „erstaunlichen Unterstützung des Betriebsratsvorsitzenden“ in Stade. „Wir denken, dass diese Form einer einseitigen Tarifflucht über jetzt bald ein Jahrzehnt in einem kommunalen Unternehmen einmalig ist und fragen uns wie es sein kann, dass die Aufsichtsratsgremien der Elbe Kliniken es zulassen, dass [..] über so viele Jahre eine reguläre und überall im Land gezahlte Bezahlung vorenthalten wird“, heißt es in dem Brandbrief. Verantwortlich dafür machen sie eine „unheilige Allianz aus Geschäftsführung, Betriebsratsvorsitz und Aufsichtsrat“. Außerdem kritisierte der Brief mangelnde Transparenz, willkürliche Personalentscheidungen und Ämterpatronage in den Elbe Kliniken…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=103761
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