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130. Hauptversammlung: Marburger Bund fordert mehr Zeit für eine menschliche Patientenversorgung

Für eine gesetzliche Personalbemessung im Gesundheitswesen„Im deutschen Gesundheitswesen mangelt es an Zeit für eine menschliche Patientenversorgung, für interkollegiale Gespräche, für ärztliche Fort- und Weiterbildung und für Forschung und Lehre, konstatiert der Marburger Bund auf seiner 130. Hauptversammlung in Berlin.“Dieser Zeitmangel hat so stark zugenommen, dass er selbst durch täglich geleistete Überstunden nicht mehr zu kompensieren ist. Die Arbeitsüberlastung führt zu einem Wertekonflikt zwischen dem Anspruch der Ärzteschaft an eine gute Patientenversorgung und der notwendigen Zeit für Erholung und für sich selbst“, heißt es in einer Entschließung der Delegierten des größten deutschen Ärzteverbandes…“ Pressemitteilung des Marburger Bunds vom 5. November 2016 externer Link und ein Artikel dazu:

  • Übermüdet, überarbeitet, überlastet: Marburger Bund beklagt Arbeitsbedingungen von Ärzten
    „… Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat dem Gesundheitssystem auf ihrer Hauptversammlung am Wochenende in Berlin ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Das Gesundheitswesen sei geprägt von Zeitmangel, der sich sowohl auf die Patientenversorgung negativ auswirke wie auch wenig Spielraum für Fortbildung oder Forschung lasse. Nicht mal Fachgespräche unter Kollegen, etwa um eine Diagnose abzusichern, seien ohne weiteres machbar, beklagt die Branchengewerkschaft in einer Pressemitteilung vom Sonnabend. »Dieser Zeitmangel hat so stark zugenommen, dass er selbst durch täglich geleistete Überstunden nicht mehr zu kompensieren ist.« Die Arbeitsüberlastung führe zu einem Wertekonflikt zwischen dem Anspruch der Ärzteschaft, eine gute Patientenversorgung zu gewährleisten, und der notwendigen Zeit für Erholung, heißt es in einer Erklärung der Delegierten. Eine zunehmende Anzahl von Ärzten versuche dem Leistungsdruck durch »Flucht in die Teilzeit« zu entgehen, was die vielerorts bereits angespannte Personalsituation noch verschärfe. Diese Probleme allein könnten schon zu einem Burnout-Syndrom aufgrund von beruflicher Überlastung führen, wie die Teilnehmer herausstellten, verstärkend hinzu kämen aber noch die ungünstigen Arbeitszeiten etwa nachts oder am Wochenende. Die Organisation fordert daher von den Klinikbetreibern mehr planbare freie Zeit, eine ausreichende Personalbesetzung, mehr freie Wochenenden, eine Freistellung für Fortbildungen und mehr Wertschätzung ärztlicher Arbeit durch Entlastung von Verwaltungsaufgaben. Die Kliniken müssten darüber hinaus die Blockadehaltung bei der Festlegung von Personalstandards aufgeben und sich diesem Thema gemeinsam mit der Ärzteschaft stellen…“ Beitrag von Maria Demuth bei der jungen Welt vom 8. November 2016  externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=106779
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