Wach- und Sicherheitsgewerbe NRW: 87,04 Prozent für Schlichterspruch

„Die von mehreren Streiks an den Großflughäfen in Düsseldorf und Köln begleitete Tarifauseinandersetzung des nordrhein-westfälischen Wach- und Sicherheitsgewerbes ist endgültig beendet. Die ver.di-Mitglieder in den Streikbetrieben stimmten mit 87,04 Prozent für den von Landesschlichter Bernhard Pollmeyer vorgelegten Schlichterspruch. Danach steigen die Löhne der unteren Lohngruppe während der zweijährigen Laufzeit um 10,43 Prozent. In dieser Gruppe ist die überwiegende Zahl der 34.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Branche in NRW beschäftigt. Im Bereich der Personenkontrolle an den Flughäfen bekommen die Beschäftigten ab nächstes Jahr einen Stundenlohn von 14,70 Euro (plus 18,93 Prozent), während in der Waren- und Frachtkontrolle ab 2014 ein Stundenlohn von 12,05 Euro (plus 22,96 Prozent) gezahlt wird. Die Werkfeuerwehren können eine Gehaltserhöhung um mehr als 9 Prozent verbuchen. Der Manteltarifvertrag wird wieder in Kraft gesetzt und gilt für alle Beschäftigten. Als „Wermutstropfen“ bezeichnete die Gewerkschaft die vier Nullmonate. Die Tariferhöhungen treten erst am 1. Mai in Kraft. Außerdem sei es nicht gelungen, die Tätigkeiten im Aviation-Bereich der Flughäfen in einer Lohngruppe zusammen zu fassen….“ Meldung bei ver.di NRW vom 15.04.2013 externer Link

Siehe dazu:

  • Tarifabschluss bei Flughafensicherheit: Ein bisschen mehr Niedriglohn
    Die Streiks des Sicherheitspersonals auf den Flughäfen sind beigelegt. Erstmals gelingt es, mehr Gehalt in einer schlecht bezahlten Branche zu erstreiten. Artikel von Eva Völpel in der TAZ vom 16.04.2013 externer Link  Aus dem Text: (…) In Hamburg, wo Montagabend ein verbindlicher Schlichterspruch erging, ist die Sache komplizierter. Dort konnte die Gewerkschaft nur mit den rund 550 Luftsicherheitsassistenten streiken und eine Lohnsteigerung von 11,80 auf 14 Euro erwirken. Die über 200 Beschäftigten, die – unsichtbar für Reisende – Waren durchsehen und dafür 10,10 Euro Stundenlohn bekommen, fielen unter einen anderen Tarifvertrag. Für den gilt noch die Friedenspflicht. Das zeigt, wie zersplittert die Branche ist. Wo früher gut bezahlte Bundespolizisten hoheitliche Sicherheitsaufgaben übernahmen, schaffen heute Sicherheitsfirmen wie Kötter, Securitas oder die Deutsche Schutz und Wachdienst GmbH das Personal ran, das vielfach in sechswöchigen Kursen auf seine Aufgabe vorbereitet wird…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=32288
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