Deutsche Bahn nahm tödliche Unfälle in Kauf

  • Eisenbahnerstreik in FrankreichDer Tod kommt von oben
    An einem S-Bahnhof in Hannover sterben im Juli 2012 zwei Arbeiter durch einen Stromschlag. Es ist nicht das erste Unglück dieser Art. Offenbar hat die Deutsche Bahn jahrelang Sicherheitsmaßnahmen für ihre Oberleitungen vernachlässigt – trotz aller Warnungen. Dokumentation eines Versagens. Artikel von Bastian Obermayer im Magazin der Süddeutschen Zeitung 28/2014 externer Link
  • Tote Arbeiter durch Stromschlag: Staatsanwaltschaft muss Strom-Unfälle bei der Bahn aufklären
    Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert Polizei und Staatsanwaltschaften auf, tödliche Arbeitsunfälle vollständig aufzuklären und anzuklagen. Nach einem Magazinbericht vom Wochenende, starben wegen mangelnder Arbeitssicherheit mehrere Beschäftigte aus den von der IG BAU betreuten Branchen durch Stromschläge. Die Unfälle wären womöglich nicht passiert, wenn der Auftraggeber, in allen Fällen die Deutsche Bahn, die zwingenden Vorschriften des Arbeitsschutzgesetzes eingehalten hätte. „Es sieht so aus, als haben es sich die Staatsanwaltschaften einfach gemacht und den Opfern, die sich nicht mehr wehren können, die Schuld zugeschoben. Die Ermittler müssen nach den Enthüllungen die Fälle erneut aufrollen. Das gebietet nicht nur der Respekt vor den Verstorbenen, sondern ist notwendig, um künftig Unfälle durch schlampigen Arbeitsschutz zu vermeiden“, sagte der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger. „Leider meinen viele Unternehmen – und laut Bericht auch der staatseigene Konzern Deutsche Bahn – sie könnten zu Lasten der Sicherheit sparen. Diese zynische Rechnung darf nicht aufgehen. Wer den Tod von Menschen billigend in Kauf nimmt, muss zur Verantwortung gezogen werden. Nur dann werden andere davon abgeschreckt, ihrerseits Schutzvorschriften zu umgehen.“…“ Pressemitteilung der IG BAU vom 14.07.2014 externer Link
  • Stromschlag-Unfälle bei der Deutschen Bahn AG: Personelle Konsequenzen sind jetzt fällig!
    Zur heutigen Berichterstattung der „Süddeutschen Zeitung“ und von „Süddeutsche Zeitung Magazin“ zum Thema Stromschlag-Unfälle bei der Deutschen Bahn AG stellt die Bahnexpertengruppe Bürgerbahn statt Börsenbahn (BsB) fest: Der heutige SZ-Artikel und die ausführliche, sehr gut recherchierte Darstellung im „Magazin“ der Süddeutschen Zeitung“ lassen drei Wertungen zu: Erstens. Das System Mehdorn gilt auch unter Bahnchef Grube: Die Gewinnmaximierung hat Priorität vor Sicherheit. Wer im diesem System hartnäckig auf die Einhaltung und die gebotene Neufassung von Sicherheitsvorschriften pocht, wird zum Querulanten oder gar Psychopathen gestempelt und wird in eine Besenkammer ohne Verantwortungsbereich abgeschoben.
    Zweitens. Mit dem Outsourcing von immer mehr Arbeiten im Bahnbereich sind schwere Unfälle deutlich wahrscheinlicher geworden. Zu erinnern ist an die mehr als 20 Toten, die es seit 1995 bei Gleisbautrupps gab, seit diese Arbeiten aus der Bahnverantwortung ausgegliedert und an private Firmen vergeben wurden. Das Bewusstsein für Gefahren von Nicht-Bahn-Leuten mit Billigjobs ist deutlich geringer entwickelt als das von Bahnern mit Tariflohnbezahlung.
    Drittens. Es gibt in der Bahnsparte, in der die beschriebenen skandalösen Zustände vorherrschen, Verantwortliche. Der Chef von DB Netz heißt Volker Kefer. Er kann die mindestens fünf Toten und acht Schwerverletzten in Folge von Oberleitungs-Unfällen nicht weglächeln. Auch Bahnchef Rüdiger Grube trägt Mitverantwortung. Der verantwortliche Bahnamtsrat, der die notwendige Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen forderte und dann durch die DB mundtot gemacht wurde, hatte sich direkt an den Bahnchef gewandt. Statt Grube melde sich bei diesem eine Omdudsfrau der DB AG und riet dem verantwortungsbewussten Mann, „sich in ärztliche Betreuung“ zu begeben. Bislang übersehen wurde: Grube ist auch Aufsichtsratschef von DB Netz. Er trägt damit in dieser Funktion Mitverantwortung für die untragbaren Zustände im Bereich Netz. Die geschilderten Vorfälle legen personelle Konsequenzen nahe.“ Pressemitteilung des Bündnisses „Bürgerbahn statt Börsenbahn“ vom 11.07.2014 in einer Mail an die Redaktion des LabourNet Germany
  • Deutsche Bahn nahm tödliche Unfälle in Kauf
    Mehrere Menschen starben bei Arbeitsunfällen an Bahnstrecken – der Sicherheitsabstand zu Oberleitungen soll zu gering gewesen sein. Die Deutsche Bahn jedoch ignorierte jahrelang Forderungen nach besserem Schutz, wie aus internen Dokumenten hervorgeht. Anscheinend aus Kostengründen. Artikel von Bastian Obermayer in der Süddeutschen Zeitung vom 11.07.2014 externer Link. Aus dem Text: „(…) Allein von 2008 bis 2012 starben mindestens sieben Arbeiter solcher Fremdfirmen bei Stromunfällen. In etlichen Fällen waren die Sicherheitsvorkehrungen offenbar mangelhaft – auch nach Einschätzung von Führungskräften der Bahn, wie interne Vermerke belegen. Weitere Dokumente zeigen, wie über die Jahre Mitarbeiter der Bahn Sicherheitsprobleme meldeten – etwa die Mindestabstände zu Oberleitungen. Im Speziellen ging es um eine geplante Arbeitsanweisung, in der gebündelt festgehalten werden sollte, wie die Arbeiter geschützt werden sollten…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=61783
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