Stellantis/Opel-Bochum: Arbeitszeit verlängert ohne Lohnausgleich. Erpressung gelungen

GoG-T-Shirt mit der Aufschrift „Verzicht is für`n Arsch“Nach der Schließung der Opel-Produktion 2014 in Bochum blieb nur das Zentralersatzteillager Werk III erhalten, heute die Opel-Warehousing GmbH mit 700 Beschäftigten (plus ca. 300 aus anderen und Leiharbeits-Unternehmen). Vor Abschluss des neuen Firmen-Tarifvertrags im Dezember letzten Jahres zwischen der Muttergesellschaft Stellantis mit der IG Metall und dem Betriebsrat konnte die Belegschaft abstimmen, gemäß einer in langjährigen Kämpfen bei Opel-Bochum  durchgesetzten und in anderen Betrieben kaum bekannten Tradition. Auf Empfehlung der IGM und des BR stimmten knapp 80% der IGM-Mitglieder der Vereinbarung zu (…) Das brutale Spiel mit der Angst hat das Stellantis-Management gewonnen und wird das Ergebnis schnell allen anderen Belegschaften vorlegen. Besonders die Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich wird von den Unternehmer-Verbänden sicher gerne propagiert werden…“ Aus dem Beitrag von Wolfgang  Schaumberg vom 2.1.2021 – wir danken!

Stellantis/Opel-Bochum: Arbeitszeit verlängert ohne Lohnausgleich. Erpressung gelungen

Nach der Schließung der Opel-Produktion 2014 in Bochum blieb nur das Zentralersatzteillager Werk III erhalten, heute die Opel-Warehousing GmbH mit 700 Beschäftigten (plus ca. 300 aus anderen und Leiharbeits-Unternehmen). Vor Abschluss des neuen Firmen-Tarifvertrags im Dezember letzten Jahres zwischen der Muttergesellschaft Stellantis mit der IG Metall und dem Betriebsrat konnte die Belegschaft abstimmen, gemäß einer in langjährigen Kämpfen bei Opel-Bochum  durchgesetzten und in anderen Betrieben kaum bekannten Tradition. Auf Empfehlung der IGM und des BR stimmten laut WAZ-Bericht (Bochumer Teil) vom 18.12.21 knapp 80% der IGM-Mitglieder der Vereinbarung zu:

  • ab 1.1.22 Arbeitszeitverlängerung von 35 wieder auf 37,5 Stunden ohne Lohnausgleich
  • „Zukünftige Tariferhöhungen werden jeweils um eine Tarifperiode verschoben“
  • zukünftige Neueingestellte werden „nicht mehr nach dem Metaller-Tarif vergütet, sondern nach dem Tarifwerk Kontraktlogistik NRW …  und werden nach Schätzung der Gewerkschaft etwa 20% weniger verdienen“
  • Dafür „garantiert Opel bis Ende 2025 keine betriebsbedingten Kündigungen vorzunehmen“. – Bekannterweise enthalten derartige Vereinbarungen immer eine sogenannte Katastrophen-Klausel „im Falle unverhersehbarer wirtschaftlicher Einbrüche ist neu zu verhandeln“ o.ä.

 Das brutale Spiel mit der Angst hat das Stellantis-Management gewonnen und wird das Ergebnis schnell allen anderen Belegschaften vorlegen. Besonders die Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich wird von den Unternehmer-Verbänden sicher gerne propagiert werden.

Das alte rote GoG-T-Shirt mit der Aufschrift „Verzicht is für`n Arsch“ tauchte bei der Abstimmungsdebatte wohl nicht wieder auf…

Beitrag von Wolfgang  Schaumberg vom 2.1.2021 – wir danken!

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=196589
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