Berthold Huber: Ein Gewerkschafter führt jetzt Volkswagen

Das Verhältnis zwischen Volkswagen und Gewerkschaften ist traditionell gut – zuweilen zu gut. Die Vier-Tage-Woche schuf das Unternehmen gemeinsam mit der IG Metall, der Betrieb hat einen großzügigen Haustarifvertrag und das Miteinander war einst so gut, dass eine riesige Affäre rund um Lustreisen des Betriebsrats auf Firmenkosten die Schlagzeilen beherrschte. Mit dem spektakulären Rücktritt von VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch am Samstagabend erreicht die Kooperation einen neuen Höhepunkt. Berthold Huber, bis November 2013 Chef der größten Industriegewerkschaft IG Metall, wird kommissarisch den Aufsichtsrat führen…“ Artikel von Martin Dowideit vom 26.04.2 015 im Handelsblatt online externer Link. Siehe Zitat und Kommentar:

  • Aus dem Text: „… Er stand der IG Metall also vor, als die Finanzkrise 2009 in einen konjunkturellen Absturz mündete und IG-Metall-Betriebe im ganzen Land besonders heftig betroffen waren. Kurzarbeit sicherte im großen Maßstab Arbeitsplätze. Und Huber zog einen weiteren Trumpf aus dem Ärmel: die Abwrackprämie. (…) Huber gilt auch als einer der Väter des „Pforzheimer Abkommen“, das bereits seit 2004 die Flächentarifverträge flexibler macht, wenn ein Unternehmen in Schwierigkeiten geraten ist. Dass Auto-Freund Huber jetzt im Rampenlicht steht, liegt daran, dass er mit der Wahl seines Nachfolgers als IG-Metall-Chef, Dieter Wetzel, nicht sein Amt als Aufsichtsrat bei Volkswagen aufgab…“
  • Kommentar von Karsten Weber (chefduzen.de): „Wenn selbst das Wirtschaftsmagazin HANDELSBLATT der Meinung ist, daß das Verhältnis zwischen Gewerkschaften und dem Konzern zu gut ist, sollten wir uns Sorgen machen, bzw. letzte Illusionen über den Gewerkschaftsapparat ablegen.
    Besser hätten wir es nicht ausdrücken können!
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=79262
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