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Soll an den streikenden Honda Arbeitern ein Exempel statuiert werden? Für Modis „Make in India“?

Der Vorsitzende der Betriebsgewerkschaft Honda - vom Unternehmen widerrechtlich nicht anerkannt - wird am 4.3.2016 nach rund drei Wochen aus dem Gefängnis entlassenWar der Polizeiüberfall auf die streikende Belegschaft des Hondawerkes in Takapura noch Gegenstand der Schlagzeilen indischer Medien gewesen – auch wenn zumeist in verzerrter, propagandistischer und damit verlogener Weise – so ist seitdem weitgehend: Funkstille. Nur noch die diversen Alternativmedien berichten, sowohl über den Fortgang von Streik und Protest, als auch über das Schicksal der Verletzten und Verhafteten bei jenem polizeistaatlichem Überfall – bei dem uniformierte Schläger mit „Gelegenheitsarbeitern“ der feinen Hondaherren zusammen prügelten – offensichtlich sind den fundamentalistischen „Mutter Indien“ Haßpredigern die Söhne Indiens ziemlich egal. Das Interview „Make in India: carrots to the corporate—lathis to the Workers“ externer Link des Workers Solidarity Center am 05. März 2016 beim Tamil Nadu Labourblog dokumentiert ist nicht nur ausführlich, sondern auch eines der ganz wenigen Medienprodukte, in denen Streikende selbst zu Wort kommen, befragt werden – im konkreten Fall drei junge Kollegen, der Älteste von ihnen 24 Jahre alt, denen einfach Raum gegeben wird, ihre Ansichten, ihre Gründe für den streik ebenso darzulegen, wie ihre Erfahrungen mit der sogenannten „größten Demokratie der Welt“ (von der manche sagen, dass dies schon immer ein Witz war, und, seit Modi regiert, ein ganz schlechter). Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge – darunter auch ein ausführlicher Report des Workers Solidarity Center über die Hintergründe (Arbeitsbedingungen, keine Gewerkschaftsfreiheit) und Bedeutung dieses Streiks:

  • „Report on the Ongoing Struggle and Repression at Honda Motorcycles & Scooters Factory Tapukara“ hier am 05. März 2016 beim Tamil Nadu Labourblog externer Link dokumentiert ist eine sehr ausführliche Bestandsaufnahmne der Entwicklung vor und seit dem Polizeiüberfall am 16. Februar, in dem auch die vorherigen Entwicklungen im Betrieb berichtet werden und versucht wird, eine politische Einschätzung der Bedeutung dieser Auseinandersetzung zu geben, sowohl im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung und dem Kampf der Maruti – Suzuki – Belegschaft und anderer antigewerkschaftlicher Offensiven keineswegs nur dieser aktuellen Regierung, als auch ein Ausblick auf Perspektiven solcher Kämpfe gegeben wird – ein „must read“ für alle, die diese Auseinadersetzung verstehen und verfolgen wollen- und eine gute Grundlage für Solidaritätsarbeit rund um die Welt
  • „Honda India workers face police violence in struggle for union rights“ am 04. März 2016 bei IndustriAll externer Link ist eine Pressemitteilung der Gewerkschaftsinternationale über diesen Kampf der seit dem 16. Februar andauert, in der einerseits die ebenso grundsätzlichen wie selbstverständlichen Belegschaftsforderungen aufgegriffen werden (wie nach Freilassung der Verhafteten und dem Recht auf Gewerkschaftsorganisation) und andererseits die Vorgeschichte in bezug auf die Versuche der Belegschaft, eine Gewerkschaft zu organisieren berichtet wird – und die eindeutigen Reaktionen der Unternehmensleitung
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=94505
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