Die Zielvereinbarung: eine umstrittene Managementmethode. Über Verschärfung statt Regulierung von Leistungsdruck

Im Jahre 2007 vereinbarten der kommunale Arbeitgeberverband und die Gewerkschaft ver.di einen neuen Tarifvertrag. Erstmalig wurde in diesem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) ein Leistungsentgelt für alle Beschäftigten des Bundes und der Kommunen eingeführt. Als neue Methode beinhaltet der Vertrag die Möglichkeit mit Hilfe einer Zielvereinbarung Leistung zu bewerten. Sie ergänzt die systematische Leistungsbewertung, die bereits vor Einführung des TVöD in einigen Kommunen praktiziert wurde. Jetzt, sieben Jahre später berichten Werner Schmidt und Andrea Müller (Forschungsinstitut Arbeit, Technik und Kultur, Tübingen) im Rahmen einer von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Studie, wie dieses Leistungsentgelt in den Kommunen umgesetzt und praktiziert wird. Ihre Ergebnisse sind – aus Sicht der Tarifparteien – ernüchternd…“ Artikel von Hermann Bueren und Stefan Konrad , zuerst erschienen in der Zeitschrift Sozialismus 2/2015 – wir danken den Autoren!

  • Aus dem Text: „… Der durch Zielvereinbarungen erzeugte Leistungsdruck bleibt nicht ohne Reaktion auf Seiten der Beschäftigten. Sie wehren sich gegen den Leistungsdruck und stellen Zielvereinbarungen als geeignete Methode der Leistungsbewertung in Frage. Neben den strukturellen Defiziten, die dieser Methode zu eigen sind, ist daher die ablehnende Haltung der Beschäftigten eine weitere Ursache für das Scheiten dieser Managementmethode. So nutzten die Beschäftigten der Finanzbranche die Befragung nicht nur zur Diskussion über Zusammenhänge von Zielvereinbarungen und persönlichem Leistungsdruck. Sie tauschten sich auch über Möglichkeiten der Abwehr und des Widerstands gegen diese Managementmethode aus…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=77553
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