Newsletter am Montag, 7. Januar 2013

Kurzer Überblick über die heutigen LabourNet Germany News:

1. Branchen » Sonstige Branchen » Verpackungsindustrie » Dossier: Neupack in Hamburg und Rotenburg

a) Stellungnahme zu „neupack news“ vom 3.1.13

„Sie haben sich umgetauft: Aus Neupack-Streiknews sind Neupack-News geworden. Erster Eindruck: Alter Wein in neuen Schläuchen. Aber mit bombastischer Ankündigung: „Es beginnt nicht nur das neue Jahr – sondern auch ein neues Medium: Die NEUPACK NEWS!“ Sie nehmen für sich in Anspruch mit dem „neuen Medium“ alle Mitarbeiter mit wichtigen Informationen einer neuen Unternehmenskommunikation zu versorgen“. Die Streikenden können also stolz auf sich sein: Sie haben schon nach acht Wochen Streik erreicht, daß die Firmenleitung eine „neue Unternehmenskommunikation“ praktizieren will!!…“ Artikel von Dieter Wegner, Soli-Kreis Neupack vom 07.01.2013  [Anmerkung der Redaktion: Neupack News wurde vom Unternehmen nur auf dem Bertiebsgelände verteilt und ist nicht online verfügbar!]

b) Das war kreativ! Aktion Einheizen mit Feuer, Trommeln und Schalmeien

„Die Welle der Solidarität mit den Streikenden von Neupack rollt weiter. Schon über Weihnachten und Silvester gab es immer wieder Besuche bei den Streikposten in Hamburg und Rotenburg – außer Unterstützung brachten viele auch Geschenke mit…22. Streikinfo der IG BCE Hamburg vom 04.01.2012 externer Link

2. Branchen » Lebens- und Genussmittelindustrie

Schweinerei im Schlachthof – Was ist los?

Der VION-Schlachthof in Emstek vergibt seine Schlachtung ab dem 1. Februar 2013 an ein Subunternehmen. Damit sind über 60 Prozent der ArbeiterInnen nicht mehr mit Tarifverträgen beschäftigt. Das bedeutet: Statt eigener Schlachter mit Tariflöhnen zwischen 1.500 und 3.000 Euro brutto – Werkverträge und Dumping-Löhne für rumänische LeiharbeiterInnen. Wir fordern: Keine Vergabe an Subunternehmen! Schlachtung auch weiterhin mit eigenen Schlachtern! Outsourcing und Lohn-Dumping über Leiharbeit und Werkverträge stoppen! Ausreichenden gesetzlichen Mindestlohn, gleichen Lohn für gleiche Arbeit – auch für die ausländischen KollegInnen!… Protestversammlung vor dem VION-Schlachthof Wilhelm-Bunsen-Str. 15, in Emstek 11. Januar 2013, von 14 bis 16 Uhr!“ Das Flugblatt der NGG und weiterer Verbände veröffentlicht bei SoliServ vom 04.01.2013 externer Link

3. Branchen » Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst » Call-Center » Einzelne Unternehmen » Dossier: S-Direkt Marketing GmbH – Das Call-Center der Sparkassengruppe

S-Direkt: Der Kampf geht weiter – Geschäftsführung benachteiligt Streikende

Der Streik der Beschäftigten des Sparkassencallcenters S-Direkt in Halle/Saale war einer der längsten in der deutschen Geschichte. Nach 126 Tagen harter Auseinandersetzungen haben die Beschäftigten Anfang November 2012 erreicht, dass ihre Stundenlöhne von 7,38 Euro auf mindestens 8,50 Euro angehoben werden. Gleichzeitig wurden Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen festgelegt, mehr Urlaub und auch eine Sonderzahlung nur für Streikende in Höhe von 250 Euro. Doch für die Umsetzung des Erreichten müssen die Beschäftigten jetzt wieder kämpfen. „Anstatt den Tarifvertrag mit allen Beteiligten umzusetzen, wird massiv dagegen gearbeitet“, heißt es in einem Schreiben der ver.di-Tarifkommission. Die ehemals Streikenden sehen sich massivem Mobbing ausgesetzt. Insbesondere Mitarbeiter/innen, die im Streik Verantwortung übernommen haben, seien betroffen…“ Ein Bericht inklusive Video bei ver.di vom Januar 2013 externer Link

4. Branchen » Medien und Informationstechnik » Presse, Verlage und Medienkonzerne » Verschiedenes aus den Medien

Endgültig Redaktionsschluss? So schnell nicht

Das hier ist nur der Auftakt. Wo immer die SPD ihren Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück im Wahlkampf präsentieren wird, werden wir auf der Matte stehen.“ Marcel Bathis, Betriebsratsvorsitzender der insolventen Frankfurter Rundschau, und die Beschäftigten der überregionalen Tageszeitung geben nicht auf. Eine Woche vor Weihnachten sind sie nach Köln gereist, um dem Hauptgesellschafter ihrer Zeitung, der Verlagsgruppe M. DuMont Schauberg (50 Prozent plus eine Aktie), einen Besuch abzustatten. Endgültig Redaktionsschluss? So schnell nicht. Dennoch ist die Zukunft für viele Beschäftigte in der Branche zum Jahresende 2012 unsicher: Neben der Frankfurter Rundschau hat auch die Nachrichtenagentur dapd Insolvenz angemeldet, die Financial Times Deutschland wurde eingestellt und weitere Medienhäuser wollen Stellen streichen oder haben Kündigungen ausgesprochen. Betroffen sind zusätzlich zu den Festangestellten auch eine große Zahl von freien Journalistinnen und Journalisten. Die Ursachen sind vielfältig, Schuld sind nicht nur sinkende Anzeigenaufkommen und einbrechende Auflagen, teilweise wurden auch eklatante Managementfehler begangen…“ Artikel von Silke Leuckfeld auf ver.di vom Januar 2013 externer Link

5. Internationales » Spanien » Krise in Spanien » Allgemeines zur Krise

a) Spaniens großes Rentenplündern

Artikel von David Román im Wall Street Journal vom 04.01.2013

Spanien hat in seiner Finanznot klammheimlich das noch prallste Sparschwein des Landes geplündert, den Reservefonds der Sozialversicherung. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit hat die Regierung damit die eigenen, zunehmend riskanten Staatsschuldenpapiere gekauft und einen Teil des Geldes für dringende Sofortzahlungen verwendet. Das große Plündern aber wird kaum länger so weitergehen können, denn inzwischen ist der Topf fast leer. Mindestens 90 Prozent des ursprünglich 65 Milliarden Euro schweren Fondsvermögens sind zweckentfremdet worden. Und obwohl es bisher keine öffentliche Kontroverse über die Geldentnahme gab, kommen nun Zweifel auf, ob der Reservefonds seine Aufgabe als Garant künftiger Rentenzahlungen überhaupt noch erfüllen kann…“ Artikel von David Román im Wall Street Journal vom 04.01.2013 externer Link

b) Unendlicher Reichtum und bittere Armut

Der Spanier Amancio Ortega hat sein Vermögen um 22 Milliarden erhöht, während Selbstmorde wegen bitterer Armut zunehmen. Artikel von Ralf Streck auf telepolis vom 04.01.2013 externer Link

Aus dem Text: „Die Schere könnte kaum stärker auseinander gehen. Am Mittwoch wurde zunächst gemeldet, dass der spanische Textil-Milliardär Amancio Ortega dank Zara & Co. sein Vermögen um mehr als 22 Milliarden Dollar gesteigert hat. Am frühen Abend schreckte danach die Nachricht die Öffentlichkeit auf, dass sich im südspanischen Malaga ein Familienvater von mehreren Kindern in der Nähe eines Krankenhauses mit Benzin übergossen und angezündet hat. Immer wieder machen in Spanien Menschen mit Selbstmorden auf die dramatische soziale Situation aufmerksam, weil sie keinen anderen Ausweg sehen. Während Ortega sein Vermögen – auf 58 Milliarden Dollar – wie kein anderer Milliardär steigern konnte und deshalb auf den dritten Platz im Bloomberg Milliardärs‑Index aufgestiegen ist, haben zahllose Spanier nicht einmal mehr das Geld, um sich etwas zum Essen zu kaufen…“

Siehe dazu auch:

Selbstverbrennungen in Spanien. Keine Schlagzeilen…

Gleich zwei Männer in der Region Malaga haben sich an aufeinanderfolgenden Tagen selbst verbrannt: sie hört nicht auf, die alltägliche kapitalistische Barbarei, die die Menschen in die Verzweiflung treibt, wird in dem kurzen Bericht “Fallecen los dos hombres que se quemaron a lo bonzo en Málaga externer Link” am 05. Januar 2013 bei kaosenlared unterstrichen

6. Internationales » Island

„Unsere Wirtschaft hat sich breiter gefächert“

Island war das erste Land, dessen Bankensystem durch die Krise 2008 völlig zusammenbrach. In zwei Volksabstimmungen lehnten es die Isländer jedoch ab, für die Verluste ausländischer Anleger aufzukommen. Anders als in anderen Krisenländern ließ man ließ die drei Hauptbanken des Landes pleitegehen. Auch die durch erzwungene Neuwahlen gewählte Regierung aus sozialdemokratischer Allianz und der Grünpartei beharrte auf einem sozialen Profil des Krisenmanagements. So gelang es ihr, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) neben dem Rettungskredit auch das Einverständnis für alternative Maßnahmen abzuringen: Statt knallharter Sparprogramme wurden Steuerzahler und Niedriglohnsektor weitgehend geschont, um das isländische Wohlfahrtssystem zu erhalten, Banken und Aktionäre hingegen wurden für das Desaster zur Kasse gebeten…“ Interview von Jenny Mansch mit Steingrímur J. Sigfússon, Wirtschaftsminister Islands, auf ver.di vom Januar 2013 externer Link

7. Internationales » Algerien

Streik bei der Post: Voll befolgt, heftig diskutiert…

Seit sechs Tagen streiken die Postler in Algerien, mit fast vollständiger Beteiligung quer durchs Land. Offiziell richtet sich der Streik vor allem gegen die Person des Generaldirektors, die Forderungen der Streikenden betreffen jedoch nahezu sämtliche Arbeitsbedingungen. Und es nehmen offensichtlich die Stimmen zu, die Schritte zur Neuorganisierung einer unabhängigen Gewerkschaft ausserhalb der UGTA fordern, berichtet in “Les grévistes comptent créer un syndicat autonome externer Link” Fatima Benamer am 06. Januar 2013 in Le Temps d’Algerie

8. Internationales » Frankreich » Soziale Konflikte

Hungerstreik der Sans papiers in Lille – Am inzwischen 66. Tag

Der amtierende rechtssozialdemokratische Innenminister Frankreichs, Manuel Valls, bemüht sich nach vollen Kräften, zum „würdigen“ Nachfolger seiner rechten Amtsvorgänger zu werden. Dies bewies er jüngst im Umgang mit dem Hungerstreiks von Sans papiers – also „illegalen“ Einwanderern – im nordfranzösischen Lille, welcher seit dem 02. November 12 andauert und bei Abschluss dieses Artikels kein Ende gefunden hat…“ Artikel von Bernard Schmid, 06.01.2013 externer Link

9. Internationales » Österreich » Soziale Konflikte » Refugee Protest Camp Vienna

a) Die “Überzähligen” haben schon gewonnen!

„Die Menschen, die bis vor kurzem im Sigmund-Freud-Park ihre Zelte zwecks einer öffentlichen Demonstration ihrer Forderung nach Rechten und Gleichheit aufgeschlagen haben und die seit der Vorweihnachtszeit 2012 in der Votivkirche Schutz suchten und dort in Hungerstreik traten, gehören in der Gesellschaft, in der sie diesen Akt vollziehen, in der gegenwärtigen österreichischen Gesellschaft, zu den Überzähligen. Sie gehören nicht deswegen nicht dazu, weil es ihnen an etwas mangelt, sondern weil ihnen prinzipiell die Eigenschaft abgesprochen wird, dazugehören zu können. Als nicht dazu Gehörige und Gezählte, als die Überzähligen, können sie somit per Definition nicht die Eigenschaft des zoon politicon – des auf seine Gleichheit unter den Gleichen setzenden Individuums – haben. Diese Tatsache der paradoxen Anwesenheit von denjenigen, die nicht dazu gehören können, macht die Situation für die städtische Verwaltung (denn sie sind mit dem Akt der Vereinnahmung dieser Namenslosen eines öffentlichen Ortes, des “Sigmund-Freud-Parks” herausgefordert) an erster Stelle und für die Hilfsorganisationen (denn mit der Wahl eine Kirche zu suchen wird die Handlungsfähigkeit der größten Hilfe – Verwaltungsorganisation auf den Prüfstein gesetzt) an zweiter Stelle, so unergründlich, dass sie am liebsten das ganze Geschehen möglichst schnell gründlich alles ungeschehen und vergessen machen möchten. Nun zu ihrer weiteren Beunruhigung kann ruhig behauptet werden, dass deren Alptraum noch lange dauern wird. Im Folgenden geht es um die Frage, warum so etwas gerade in Wien passiert?...“Artikel von Ljubomir Bratic vom 3. Januar 2013 bei LabourNet Austria externer Link

b) 2. Jänner 2013: / Flüchtlings-Protestdemonstration – Wartet die Regierung auf den ersten Hungerstreiktoten?

Video und Kommentar von und bei Labournet Austria vom 4. Januar 2013 externer Link

c) Aktivisten: Die Unterstützer der Asylwerber

Sie stehen hinter den Hungerstreikenden in der Votivkirche, teilen ihre Forderungen und gelten bisweilen als Anstifter der Proteste: Was die Aktivisten wirklich denken. Was ist eigentlich passiert? Kann es sein, dass eine überschaubare Anzahl an Asylwerbern, die zunächst mit einem Protestmarsch von Traiskirchen nach Wien, dann mit dem Protestcamp im Sigmund-Freud-Park vor der Wiener Votivkirche, mit ihrem Einzug in die Kirche und anschließend mit einem noch andauernden Hungerstreik das Asylsystem in Österreich tatsächlich verändern können? Am Anfang ihrer Proteste stand der Wunsch nach menschenwürdiger Unterbringung, mittlerweile sind die Forderungen – die Asylwerber nennen sie bisweilen Lösungsvorschläge – weitreichender. Kritik an der (oft überfüllten) Erstaufnahmestelle Traiskirchen oder am Asylsystem selbst gibt es aber nicht erst seit gestern.

Der Unterschied ist nur, dass es in diesem Fall die Asylwerber selbst sind, die den Protesten – mit einem radikalen Mittel, dem Hungerstreik – voranstehen. Und genau das, die Selbstorganisation, wird von vielen angezweifelt. Der Vorwurf der Instrumentalisierung stand im Raum, die Asylwerber würden, so die Lesart, von einer Handvoll Anarchochaoten benutzt und angestachelt…“ Artikel von Duygu Özkan in Die Presse online vom 05.01.2013 externer Link

ebd. eine Bildergalerie aus der Kirche externer Link

10. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » antirassistische Initiativen und Kämpfe der MigrantInnen » Aktionen » Solidarität mit den (hungerstreikenden) Flüchtlingen aus Würzburg

a) Asylproteste auch im Wahljahr. Flüchtlinge bleiben am Oranienplatz / Großdemonstration im Frühjahr angekündigt

Artikel von Robert D. Meyer in Neues Deutschland vom 05.01.2013 externer Link

Aus dem Text: „… »Für März planen wir eine große Demonstration vom Oranienplatz zum Reichstag«, verkündet der Flüchtling Patrick aus Kenia. Die Protestierenden luden gestern zu einem Neujahrsempfang. Acht Vertreter stellen sich den Fragen der Journalisten und geben Interviews. Längst hat sich der Campalltag professionalisiert. Anfallende Aufgaben werden in Arbeitsgruppen erledigt. »Als Unterstützer erledigen wir weitestgehend die Organisation des Camps, damit sich die Flüchtlinge auf ihre politische Arbeit konzentrieren können«, erzählt die Unterstützerin Habet. Von Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) haben die Zeltstadtbewohner die Zusage erhalten, auch auf lange Sicht nicht geräumt zu werden. Es ist Wahlkampf und die Flüchtlinge wollen diese Situation für ihre politischen Forderungen nutzen…“

b) Asylbewerber in Berlin: Flüchtlinge halten an Aktionen fest

Im September 2012 marschierten Asylbewerber aus ganz Deutschland nach Berlin. Darunter auch Flüchtlinge aus Würzburg und Zirndorf. Ein Vierteljahr später ist es ruhig um die Protestler geworden. Aber einige sind in Berlin immer noch aktiv.Ein Beitrag von Volker Hensel vom 04.01.2013 als Video beim Bayrischen Rundfunk externer Link

11. Politik » Gewerkschaften » Gewerkschaften in Deutschland » ver.di

Ver.di im Hamsterrad

Über 15000 Vereinbarungen: Tarifpolitische Grundsatzabteilung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft plädiert für Lichtung des Vertragsdschungels. Artikel von Herbert Wulff in junge Welt vom 04.01.2013 externer Link

Aus dem Text: „… Die Gewerkschaft befinde sich permanent in irgendwelchen Tarifkonflikten. Letztlich kämpfe jeder Bereich für sich allein. »Wir bewegen uns tarifpolitisch gesehen wie ein Hamster im Laufrad und das zum offensichtlichen Vorteil und Nutzen der Arbeitgeber«, so die selbstkritische Einschätzung der tarifpolitischen Grundsatzabteilung. Dagegen schlägt sie zwei Strategien vor: Zum einen solle ver.di eine Reduzierung der Tarifbereiche, zum anderen eine Harmonisierung der Vertragslaufzeiten anstreben. (…) Bei einer »engen zeitlichen Koordination von Einzeltarifrunden« könnten gemeinsame Tarifkampagnen geführt werden, die eine deutlich größere öffentliche Aufmerksamkeit hervorrufen würden, sind die ver.di-Funktionäre überzeugt. Perspektivisch könne die Dienstleistungsgewerkschaft jeweils eine Frühjahrs- und Herbstkampagne organisieren, die verschiedene Bereiche mit einheitlicher Schwerpunktsetzung führen…“

12. Politik » Gewerkschaften » Tarifpolitik » Tarifrunden » Ver.di-Tarifrunde 2013: Öffentlicher Dienst der Länder

Mehr Geld für Millionen Deutsche: Verdi-Chef will Konsum ankurbeln

Gleich zum Start ins neue Verhandlungsjahr legt Verdi-Chef Bsirske ein gewichtiges Argument auf den Tisch: Mit seiner Forderung nach einer „Stärkung der Binnennachfrage“ verknüpft er die Sorgen der Schuldenkrise mit der Finanzkraft von mehr als 12 Millionen Bundesbürgern…“ n-tv-Meldung om 04. Januar 2013 externer Link

Die Redaktion des LabourNet Germany ist gespannt, ob die ökonomische Funktionalisierung eines Menschenrechtes die Kampfkraft stärken wird…

13. Politik » Gewerkschaften » Tarifpolitik » Allgemeine tarifpolitische Debatte » Tarifpolitische Bilanzen

Reallöhne im dritten Quartal gestiegen

Die Reallöhne in Deutschland stiegen vom dritten Quartal 2011 bis zum dritten Quartal 2012 um durchschnittlich 1,0 %. Die Nominallöhne erhöhten sich in diesem Zeitraum um 3,0 %, die Verbraucherpreise legten um 1,9 % zu, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mit. Damit sind die Reallöhne seit dem ersten Quartal 2010 das elfte Quartal in Folge nicht gesunken – neun Quartale wiesen Reallohnsteigerungen auf, in zwei Quartalen blieben sie unverändert…“ Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 21. Dezember 2012 externer Link

Siehe dazu die Anmerkung von Orlando Pascheit Hinweisen des Tages II vom 4. Januar 2013 der Nachdenkseiten externer Link: „Da hat uns das Statistische Bundesamt zum Fest seine frohe Botschaft verkündet – und wie man oben sieht, hat sich diese bis in das östliche Brandenburg verbreitet. Die Aussage, dass die Reallöhne seit dem ersten Quartal 2010 das elfte Quartal in Folge nicht gesunken sind, gilt allerdings, wenn man näher hinschaut nur für Arbeitnehmer in leitender Stellung. Alle anderen Leistungsgruppen gingen zwischenzeitlich in das Minus bzw. verblieben wie die angelernten Arbeitnehmer mit zwei gravierenden Abstürzen größtenteils unter dem Reallohn von 2007. Wie selbst dem Statistischen Bundesamt zu entnehmen ist, verzerrt die oberste Leistungsgruppe ganz schön den Durchschnitt. Das Statistische Bundesamt sollte, wie dies in seriösen Berichterstattungen zum Haushaltseinkommen geschieht, lieber auf den Median zurückgreifen. Ganz abgesehen davon, dass selbst ein Reallohnanstieg von 2,3 Prozent seit 2007 für „Fachkräfte“ erbärmlich ist, wird bei einer Erweiterung des Zeitraums deutlich, dass der Großteil der deutschen Arbeitnehmer z.B. seit 2000 sinkende Reallöhne hatte hinnehmen müssen.“

14. Politik » Arbeitsmarktpolitik » Arbeitsmarktstatistik

„Nie gab es mehr Erwerbstätige“ – Propaganda mit Zahlen

„„So viele Erwerbstätige wie noch nie“, „Nie gab es mehr Erwerbstätige“. So oder so ähnlich lauteten die Schlagzeilen. Im Jahr 2012 waren durchschnittlich rund 41,5 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig, das waren 416 000 Personen oder 1,0 % mehr als ein Jahr zuvor. Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) erreichte die Zahl der Erwerbstätigen damit im sechsten Jahr in Folge einen neuen Höchststand. Seit 2005 ist die Zahl der Erwerbstätigen um insgesamt 2,66 Millionen Personen (+ 6,8 %) gestiegen, so meldete gestern das Statistische Bundesamt. Unser Leser G.K. analysiert diese Erfolgsmeldung. Das Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe e.V. (BIAJ) hat darüber hinaus noch eine von den Medien weit verbreitete Falschmeldung entdeckt…“ Artikel vom 4. Januar 2013 bei den Nachdenkseiten externer Link

Siehe dazu auch:

15. Politik » Erwerbslosigkeit » Hartz IV » ALG II und Kinder/Jugendliche

Hartz IV: DGB vergisst 250.000 Jugendliche … und andere statistische Ungereimtheiten

Im Juli 2012 lebten 810.116 junge Menschen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren in SGB II-Bedarfsgemeinschaften (Hartz IV), im August 2012 waren es 802.154. Neuere Daten wurden von der Statistik der Bundesagentur für Arbeit nicht veröffentlicht. In der am 27. Dezember 2012 veröffentlichten DGB-Studie heißt es jetzt: „Im September 2012 waren noch 534.000 Jugendliche im Alter von 15 -24 Jahren auf Hartz IV angewiesen. Weniger als die Hälfte dieser Hartz IV-Empfänger ist arbeitslos.“ Diverse Medien berichteten darüber. Mehr über das unverständliche und ärgerliche „Vergessen von schätzungsweise 250.000 Jugendlichen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren“, die SGB II-Quoten (15 bis unter 25) im Bund und ausgewählten Städten finden Sie in der BIAJ-Kurzmitteilung vom 28. Dezember 2012BIAJ-Kurzmitteilung vom 28.12.2012 externer Link

Siehe dazu die DGB-Studie vom 27.12.2012 externer Link : Hohes Verarmungsrisiko Jugendlicher. Hartz IV-Risiko für Jugendliche regional sehr unterschiedlich

16. Politik » Erwerbslosigkeit » Hartz IV » Die neue Waffe der Arbeitsagenturen: Sperren

„Ihr Arbeitslosengeld fällt komplett weg“

Während Bild gegen selbstbewusste Erwerbslose hetzt, gehört ein Totalentzug von Hartz IV-Leistungen zur scharfen Waffe der Jobcenter. Artikel von Peter Nowak in Telepolis vom 05.01.2013 externer Link

Aus dem Text: „… Als Grund für den Komplettentzug von Hartz IV wurde vom Jobcenter in dem Schreiben angegeben, N. sei einem PC-Grundkurs des Bildungswerks Futura GmbH unentschuldigt ferngeblieben. „Ich wurde zum dritten Mal in den gleichen Computerkurs geschickt, der aber immer von unterschiedlichen Trägern veranstaltet wurde“, erklärte der Erwerbslose gegenüber Telepolis. Dort seien den Kursteilnehmern die Grundlagen der Internetnutzung beigebracht worden, damit sie das es bei den Bewerbungen nutzen können. Da N. seit Jahren mit Computern umgehen kann, langweilte er sich in dem Kurs schon beim ersten Mal. Dass ihn die Sachbearbeiter im Jobcenter gleich dreimal zum Kursbesuch aufforderten, interpretiert N. genauso als Schikane wie der Totalentzug des ALGII. (…) Dass nicht ein Totalentzug von Hartz und eine damit zumindest billigende Inkaufnahme von Obdachlosigkeit für Schlagzeilen sorgt, sondern ein Erwerbsloser, der gegen das Sanktionsregime kämpft, ist das eigentliche Problem…“

17. Politik » Erwerbslosigkeit » Hartz IV » ALG II und Wohnen

250 Euro zum Leben

Für viele Hartz-IV-Bezieher werden die Mieten zum Problem: Zuschüsse werden gedeckelt – und billige Wohnungen gibt es kaum

Angesichts vielerorts steigender Mieten müssen sich Sozialrichter zunehmend mit der Frage auseinandersetzen, ob und wo die Mieten von Hartz-IV-Beziehern »gedeckelt« werden dürfen. Besonders häufig stellt sich diese Frage in München…“ Artikel von Rudolf Stumberger in Neues Deutschland vom 05.01.2013 externer Link

Mit liebem Gruss Mag, Ralf und Helmut

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Griechenland – Gesundheitsversorgung in der Krise
März 2011 – Die Arbeiter_innen im Krankenhaus von Kilkis kämpfen für eine öffentliche und kostenfreie Gesundheitsversorgung
http://de.labournet.tv/video/6412/griechenland-gesundheitsversorgung-der-krise  externer Link

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http://labournet.tv externer Link
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LabourNet Germany: https://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=21320
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